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W. B. Bland
(Aus 'Combat', Zeitschrift der Communist League, März 1975)
Anmerkung zur Communist League:
Die 'Communist League', eine revisionismusfreie, von Bill Bland geschaffene
Organisation, wurde nach seinem Tod von Neorevisionisten liquidiert.
Terrorismus oder Revolution?
Im letzten Jahrzehnt sind eine ganze Reihe von terroristischen Gruppen in verschie-
denen Ländern entstanden und verschiedene Organisationen für die Nationale Befreiung
haben sich terroristische Taktiken zueigen gemacht. Es gab zum Beispiel in Großbritan-
nien eine Serie terroristischer Anschläge der so genannten 'Angry Brigade' (Brigade der
Wut), die angeblich einen Protest gegen eine rassistische und diskriminierende Gesetz-
gebung darstellen sollte, sowie der 'Provisional Irish Republican Army' (Provisorische
IRA), die angeblich Teil des irischen Kampfes für die nationale Befreiung sein soll. In eini-
gen Ländern wie in Indien beispielsweise verfolgen sogar Gruppen, die sich 'marxistisch-
leninistisch' nennen, eine terroristische Taktik.
Es ist deshalb wichtig, dass wir Klarheit über die marxistisch-leninistische Haltung
zum Terrorismus gewinnen.
Eine 'Bestrafung für den Opportunismus'
Der Sieg des Revisionismus in der internationalen kommunistischen Bewegung hat
die kommunistischen Parteien in den meisten Ländern in Parteien verwandelt, die objek-
tiv den Interessen des Monopolkapitals dienen, indem sie die Illusion vom 'friedlichen,
parlamentarischen Übergang zum Sozialismus' predigen. Immer deutlicher werden diese
Parteien von jenen, die zu Rebellen gegen die Übel der modernen kapitalistischen Ge-
sellschaft geworden sind, als Parteien durchschaut, die zu 'linksgerichteten' opportunis-
tischen Parteien geworden sind, die immer mehr in den politischen Apparat der kapita-
listischen Staaten als Instrumente des Betruges an den arbeitenden Menschen hinein-
gezogen werden.
In Abwesenheit wissenschaftlicher Parteien der sozialistischen Revolution ist es
unvermeidlich, dass sich Auflehnung in gewissem Umfang in Form unwissenschaftlicher
'linker' Aktivität wie der des Terrorismus äußert.
Als Lenin sich über den Anarchismus äußerte, von dem der Terrorismus einer der
beiden grundlegenden Bestandteile darstellt (der andere ist die Ablehnung des Staates
in all seinen Formen) ging er direkt auf diesen Aspekt ein, als er ihn als 'eine Art der
Bestrafung für den Opportunismus' in der Arbeiterbewegung bezeichnete:
"Der Anarchismus war häufig eine Art von Bestrafung für die opportunistischen
Sünden der Arbeiterbewegung. Beide Abscheulichkeiten haben sich gegensei-
tig ergänzt."
(W. I. Lenin: 'Der 'linke' Radikalismus - die Kinderkrankheit des Kommunismus',
in: 'Ausgewählte Werke', Band 10, London 1946, S. 71).
Kleinbürgerliche Rebellion
Die Rebellion, die im Terrorismus zum Ausdruck kommt, ist im Wesentlichen die Re-
bellion von Leuten, die aus dem Kleinbürgertum kommen oder dessen Weltanschauung
vertreten:
"Das kleinbürgerliche Revoluzzertum, das einen Anflug des Anarchismus besitzt
oder sich etwas von diesem ausborgt ..., bleibt in jeder Beziehung hinter den Be-
dingungen und Anforderungen eines nachhaltigen proletarischen Klassenkampfes
zurück. ... Der Kleineigentümer, der kleine Meister (ein sozialer Typus, der in vie-
len europäischen Ländern massenweise anzutreffen ist), wird sehr leicht äußerst
revolutionär, ist aber nicht in der Lage, Ausdauer, Disziplin und Festigkeit an den
Tag zu legen. Der Kleinbürger, der über die Schrecken des Kapitalismus 'die Hän-
de über den Kopf zusammenschlägt' ist eine gesellschaftliche Erscheinung, die
wie der Anarchismus typisch für alle kapitalistischen Länder ist. Die Labilität ei-
nes solchen Revoluzzertums, seine geistige Dürre, seine Anfälligkeit, sich sehr
schnell wieder in Unterwürfigkeit zu verwandeln, in Teilnahmslosigkeit, in irgend-
etwas Fantastisches und sogar in eine 'verrückte' Vernarrtheit in die eine oder an-
dere bürgerlichen Modetorheit - all dies ist hinlänglich bekannt."
(W. I. Lenin: Ebenda, S. 70f).
Das Kleinbürgertum ist eine Klasse, die sich in einem Prozess der rapiden Zerstör-
ung durch das Monopolkapital befindet, so dass man den Anarchismus als politische
Widerspiegelung des verzweifelten, jedoch vergeblichen Bemühens des Kleinbürgers
ansehen muss, seine individuelle Freiheit zu behaupten:
"Die Philosophie der Anarchisten ist bürgerliche Philosophie nach außen ge-
kehrt. Ihre individualistischen Theorien und ihre individualistischen Ideale sind
das genaue Gegenteil von Sozialismus. Ihre Ansichten widerspiegeln nicht
die Zukunft der bürgerlichen Gesellschaft, die mit unwiderstehlicher Kraft auf
die Vergesellschaftung der Arbeit zusteuert, sondern die Gegenwart und so-
gar die Vergangenheit jener Gesellschaft, die Herrschaft des blinden Zufalls
über die zerstreuten und voneinander isolierten kleinen Produzenten."
(W. I. Lenin: 'Sozialismus und Anarchismus', in: 'Gesammelte Werke', Band
10, Moskau 1962, S. 73).
"Die Sache ist die, dass Marxismus und Anarchismus auf völlig unterschied-
lichen Grundsätzen beruhen, trotz der Tatsache, dass beide in die Arena des
Kampfes unter der Flagge des Sozialismus eingezogen sind. Der Eckpfeiler
des Anarchismus ist das Individuum, dessen Emanzipation, seinen Lehrsät-
zen zufolge, die Hauptbedingung für die Emanzipation der Massen, der kollek-
tiven Körperschaft ist. Nach den Lehrsätzen des Anarchismus ist die Eman-
zipation der Massen erst möglich, wenn das Individuum emanzipiert worden
ist. Deshalb ist seine Parole: 'Alles für das Individuum!'
Der Eckpfeiler des Marxismus jedoch sind die Massen, deren Emanzipation
seinen Lehrsätzen zufolge die Hauptbedingung für die Emanzipation des In-
dividuums ist. Das bedeutet, dass nach den Lehrsätzen des Marxismus die
Emanzipation des Individuums erst möglich ist, wenn die Massen emanzi-
piert worden sind. Dementsprechend ist seine Parole: 'Alles für die Massen!'
(J. W. Stalin: 'Anarchismus oder Sozialismus?', in: 'Werke', Band 1, Moskau
1952, S. 299).
Terrorismus und Ökonomismus (die Theorie, dass von der Arbeiterklasse nur erwar-
tet werden kann, dass sie sich an wirtschaftlichen, nicht aber an politischen Kämpfen
beteiligt) besitzen in der 'Theorie der Spantaneität' - die die Möglichkeit verneint, das
Bewusstsein der Arbeiterklasse durch Aufklärung und die tagtägliche Führung durch
eine Partei der Avantgarde zum Klassenbewusstsein zu heben - gemeinsame Wurzeln:
"Die Ökonomisten und die modernen Terroristen haben eine gemeinsame
Herkunft, die in der Unterwerfung unter die Spontaneität besteht. ... Auf den
ersten Blick mag unsere Behauptung paradox erscheinen, weil der Unterschied
zwischen den beiden so unendlich groß zu sein scheint: Die eine Richtung be-
tont den 'öden Alltagskampf', während die andere zum aufopfernsten Kampf des
Individuums aufruft.
Die Ökonomisten und Terroristen unterwerfen sich jedoch nur den beiden ent-
gegengesetzten Polen der Spontaneität: Die Ökonomisten beugen sich der
Spontaneität der 'schlichten und einfachen' Arbeiterbewegungen, während die
Terroristen sich der Spontaneität der leidenschaftlichen Entrüstung der Intellek-
tuellen unterwerfen, die entweder nicht in der Lage sind, den revolutionären
Kampf mit der Arbeiterbewegung zu verknüpfen oder denen es an Gelegenhei-
ten fehlt dies zu tun. Es ist tatsächlich für jene, die ihren Glauben daran verloren
oder die nie daran geglaubt haben, dass dies möglich sei, schwer ein anderes
Ventil für ihre Entrüstung und ihre revolutionäre Energie zu finden als den Terror."
(W. I. Lenin: 'Was tun?', in: 'Ausgewählte Werke', Band 2, London 1944, S. 94).
"Die heutigen Terroristen sind in Wahrheit umgestülpte 'Ökonomisten', die sich
dem anderen, ebenso dummen Extrem zuwenden."
(W. I. Lenin: 'Das revolutionäre Abenteurertum', in: 'Ausgewählte Werke', Band 6,
Moskau 1961, S. 192).
Also: Dem Terrorismus - wie dem Ökonomismus - fehlt das Vertrauen des Kleinbür-
gertums in die arbeitenden Massen. In einem Kommentar Lenins zu einem Flugblatt der
Sozialrevolutionäre aus dem Jahre 1902 heißt es:
"Das Flugblatt vom 3. April liegt bemerkenswerterweise auf genau der gleichen
Linie wie die Argumente der Terroristen: Die erste Sache, die ins Auge sticht,
sind die Worte: 'Wir sind für den Terrorismus, nicht anstelle der Arbeit unter den
Massen, sondern zugunsten dieser Arbeit und parallel zu dieser Arbeit'. Sie ste-
chen besonders deshalb ins Auge, weil diese Worte in Buchstaben gedruckt
sind, die dreimal so groß sind wie der Rest des Textes. Aber lest nur das ganze
Flugblatt und Ihr werdet feststellen, dass die Beteuerung in Fettdruck den Namen
der Massen zu Unrecht führt. Der Tag, 'an dem das arbeitende Volk aus dem
Schatten hervortreten wird' und 'die mächtige Welle des Volkes die eisernen Tore
in alle Stücke zerschmettern wird, ist - ach - noch lange nicht gekommen und
es kommt einem das Grausen, wenn man an die künftige Zahl der Opfer denkt!' -
kommt in diesen Worten 'ach - noch lange nicht ..' nicht das völlige Unverständ-
nis, die Massenbewegung zu verstehen und ein Mangel an Vertrauen in sie zum
Ausdruck?"
(W. I. Lenin: Ebenda, S. 190f).
'Individueller' Terrorismus
Wenn Marxisten-Leninisten den Terrorismus zurückweisen, dann weisen sie natürlich
das zurück, was im Allgemeinen unter 'individuellem Terrorismus' verstanden wird, also
solche Handlungen wie die Ermordung eines reaktionären Richters oder das Legen einer
Autobombe außerhalb des Büros eines Regierungsgebäudes.
In Sinne von 'den Versuch unternehmen, den Feind mit Terror zu schlagen' lehnen
die Marxisten-Leninisten keineswegs den Terrorismus ab.
Die sozialistische Revolution kann nur gegen die bewaffneten Leute, die den Kern
des auf Gewalt beruhenden Apparats des kapitalistischen Staates bilden, herbeigeführt
werden, und eines der Ziele des bewaffneten Kampfes besteht darin, den Feind mit Terror
zu schlagen, um so seine Niederlage zu beschleunigen.
Auf der anderen Seite gehört es zu den Aufgaben eines Staates, jenen mit Terror zu
begegnen, die den Versuch unternehmen könnten, ihn zu stürzen. Deshalb gehört es zu
den Aufgaben der Diktatur des Proletariats, die nach dem Sieg der sozialistischen Revo-
lution errichtet werden muss, der gestürzten kapitalistischen Klasse sowie ihren aktiven
Verteidigern mit Terror zu begegnen, um ihren Wunsch zu unterdrücken, die Macht der
Arbeiterklasse zu stürzen.
Deshalb lehnen Marxisten-Leninsten den individuellen Terror nicht deshalb ab, weil
der Terrorismus - im Sinne von den Feind mit den Mitteln des Terrors schlagen - unmora-
lisch wäre, sondern weil individuelle Akte des Terrors der Sache Schaden zufügen, der
sie angeblich dienen sollen:
"Prinzipiell haben wir nie den Terror abgelehnt und können dies auch nicht. Der
Terror ist eine Form militärischer Aktion, die unter Umständen ... durchaus an-
gebracht und an bestimmten kritischen Punkten einer Schlacht sogar notwen-
dig sein kann in Anbetracht eines bestimmten Zustandes der Truppen und dem
Vorliegen bestimmter Bedingungen.
Aber der entscheidende Punkt ist der, dass der Terror zum jetzigen Zeitpunkt
auf gar keinen Fall für die Operation der Armee draußen empfehlenswert ist,
einer Operation, die eng mit dem gesamten Operationsfeld des Kampfes ver-
bunden und in dieses eingebunden sein muss. ... Wir erklären deshalb mit allem
Nachdruck, dass unter den gegenwärtigen Umständen ein solches Kampfinstru-
ment ungelegen kommt und ungeeignet ist, dass es die aktivsten Kämpfer von
ihrer eigentlichen Aufgabe ablenkt, von jener Aufgabe, die aus der Perspektive
der Interessen der Bewegung als Ganzer betrachtet, am wichtigsten ist. Es des-
organisiert nicht die Kräfte der Regierung, sondern die der Revolution."
W. I. Lenin: 'Wo beginnnen?', in: 'Gesammelte Werke', Band 5, Moskau 1961,
S. 19).
"Selbstverständlich lehnen wir den individuellen Terrorismus nur aus Zweckmä-
ßigkeitserwägungen heraus ab. Solche Leute, die 'aus Prinzip' den Terror der
Großen Französischen Revolution oder den Terror im Allgemeinen, der von einer
siegreichen revolutionären Partei, die von der Bourgeoisie der ganzen Welt be-
lagert ist, ausgeübt wird, verurteilen konnten - solche Leute hat selbst Plecha-
now 1900, als er noch Marxist und Revolutionär war, mit Hohn und Spott über-
schüttet."
(W. I. Lenin: 'Der 'linke' Radikalismus - die Kinderkrankheit des Kommunismus',
in: 'Ausgewählte Werke', Band 10, London 1946, S. 72).
Obwohl in der Regel kein Einzelner in der Lage ist, eine Serie von terroristischen An-
schlägen zu planen und auszuführen, stellen solche Akte 'individuellen Terrorismus' dar,
insofern als die darin verwickelten Organisationen verschwindend klein sind, sich aus
aus ein paar versierten Leuten (gewöhnlich kleinbürgerliche Intellektuelle) zusammen-
setzen und geheim sind (der Arbeiterklasse gegenüber und gegebenenfalls auch gegen-
über der Polizei).
Die Scheinargumente für den Terrorismus
Die Befürworter des Terrorismus argumentieren, dass Terrorakte den kapitalistischen
Staatsapparat schwächen und so dem revolutionären Prozess dienlich sind.
Wenn ein Richter ermordet wird, warten schon ein Dutzend plädierende Anwälte da-
rauf, an seine Stelle zu treten; wenn ein Gerichtsgebäude zerstört wird, kann es auf Kos-
ten der arbeitenden Menschen wieder aufgebaut werden. Die Stärke des Staates im Ver-
verhältnis zu einer kleinen terroristischen Gruppe und die Schutzmaßnahmen, die der
Staat in der Lage ist zu treffen, wenn die Bedrohung durch terroristische Anschläge deut-
lich wird, veranlasst den Terrorismus sich zunehmend gegen die weniger gut gesicherten
- weil weniger wichtigen - Einrichtungen des Staates zu richten. Dieser Prozess führt tat-
sächlich häufig dazu, dass die Aktivitäten terroristischer Gruppen, um die Absicherungen,
die vom Staat eingeführt wurden, zu umgehen, zu bloßen willkürlichen Zerstörungsakten
herunterkommen, bei denen arbeitende Menschen getötet und verstümmelt werden.
Als er das Flugblatt der Sozialrevolutionäre kommentierte, von dem oben bereits die
Rede war, verhöhnte Lenin diejenigen, die von der Illusion ausgehen, dass der Staat durch
Akte des Terrors beträchtlich geschwächt werden könnte:
"Lest einfach nur mal was jetzt kommt: 'Jeder terroristischer Anschlag nimmt sozu-
sagen der Selbstherrschaft (gemeint: die zaristische - Übers.) einen Teil ihrer Stärke
und überträgt (!) ihn auf die Seite der Freiheitskämpfer'. 'Und wenn der Terrorismus
systematisch (!) betrieben wird, dann ist klar, dass die Waagschalen sich schließ-
lich zu unseren Gunsten senken werden.' ... Ja - es ist wird hier wirklich für jeder-
man deutlich, dass wir es hier mit einer der gröbsten Arten der größten Vorurteile
zu tun haben: Politischer Mord an sich selbst 'überträgt Stärke'."
(W. I. Leniin: 'Revolutionäres Abenteurertum', in: 'Gesammelte Werke', Band 6,
Moskau 1961, S. 191).
Die Verfechter des Terrorismus argumentieren auch, dass terroristische Anschläge bei
den Massen eine größere revolutionäre Begeisterung auslösen. Auch diese Theorie wurde
von Lenin diskutiert:
"Es wäre an dieser Stelle interessant, die besonderen Argumente wie sie von 'Swo-
boda' (eine terroristische Gruppe, genannt 'Freiheit' - Verf.) für den Terrorismus vor-
gebracht werden, sich anzusehen. Sie ... betont seine aufrührerische Bedeutung. ...
Man kann sich kaum ein Argument vorstellen, dass sich stärker selbst widerlegt als
dieses! Werden in Russland nicht genug Abscheulichkeiten begangen, dass nicht
noch ein besonderes 'Stimulans' erfunden werden müsste? Auf der anderen Seite:
Ist es nicht offensichtlich, dass jene, die man nicht in Bewegung bringen kann, noch
nicht einmal durch russische Tyrannei, sich däumchendrehend zurücklehnen werden,
selbst dann, wenn eine Handvoll von Terroristen sich in einem Einzelgefecht mit der
Regierung befindet?
Tatsache ist aber, dass die Massen der Arbeiter aufs Höchste erregt sind durch die
Abscheulichkeiten, die in Russland begangen werden, wir jedoch nicht in der Lage
sind, sozusagen all diese Tropfen und Bäche des Volkszorns, die durch die Lebens-
bedingungen in Russland in viel stärkerem Maße hervorgerufen werden als wir uns
dies vorstellen, in einer einzigen gigantischen Flut zusammenfließen zu lassen, wie
dies nötig wäre. ... Aufrufe zum Terror ... stellen bloß Formen dar, um der dringend-
sten Aufgabe, vor der jetzt die russischen Revolutionäre stehen, auszuweichen,
nämlich eine allseitige politische Agitation zu organisieren.
'Swoboda' will Agitation durch Terror ersetzen und sagt ganz offen, dass 'sobald die
intensivierte und verstärkte Agitation unter den Massen eingesetzt hat, es mit ihrer
mobilisierenden Funktion zu Ende ist'."
(W. I. Lenin: 'Was tun?', in: 'Gesammelte Werke', Band 2, London 1944, S. 96f).
"Das Flugblatt lässt auch die Theorie des aufstachelnden Terrorismus nicht uner-
wähnt: 'Jedesmal, wenn ein Held sich in einem Einzelgefecht befindet, weckt dies
in uns allen den Geist von Kampfesmut' - so sagt man es uns. Aber ... das einzel-
ne Gefecht ruft direkt nur eine kurzlebige Erregung hervor, während indirekt es so-
gar zur Teilnahmslosigkeit und zum passiven Abwarten der nächsten Runde führt.
Weiter wird uns versichert, dass 'jeder Blitz des Terrorismus den Geist erhellt', was
wir leider aber noch nicht bei den den Terrorismus predigenden Sozialrevolutionären
feststellen konnten."
(W. I. Lenin: 'Revolutionäres Abenteurertum', in: 'Gesammelte Werke', Band 6, Mos-
kau 1961, S. 193).
Vorwand für Unterdrückungsmaßnahmen
Die marxistisch-leninistische Argumentation gegen den Terrorismus besteht nicht nur
darin, dass er darauf hinausläuft, die Notwendigkeit einer politischen Mobilisierung der Mas-
sen der Arbeiterklasse zu leugnen - der einzigen Klasse, die in der Lage ist, den Staats-
apparat der Gewalt des Monopolkapitals zu zerschlagen:
"Ihre Taktik (die der Anarchisten - Verf.) ... läuft auf eine Verneinung des politischen
Kampfes hinaus, entzweit die Proletarier und verwandelt sie tatsächlich zu passiven
Teilnehmern an der einen oder anderen bürgerlichen Politik."
(W. I. Lenin: 'Sozialismus und Anarchismus', in: 'Gesammelte Werke', Band 10,
Moskau 1963, S. 73).
Tatsächlich liefern Akte des Terrorismus - weit davon entfernt, den Staat zu schwächen -
einen Vorwand für die Stärkung des Staatsapparates der Gewalt und für die Einführung re-
pressiver Maßnahmen gegen die wahrhaft fortschrittliche Bewegung - Maßnahmen, die oh-
ne einen solchen Vorwand auf sehr viel mehr Widerstand seitens der arbeitenden Menschen
stoßen würden. Insofern arbeiten terroristische Gruppen, unabhängig von ihren Absichten,
objektiv dem Monopolkapital in die Hände.
So stellte die konterrevolutionäre Entführung von Flugzeugen der zivilen Luftfahrt durch
arabische Terroristen für König Hussein von Jordanien den Vorwand dar, im September
1970 gegen die pälestinensischen Befreiungskräfte in Jordanien einen Ausrottungsfeldzug
zu führen - eine Politik, die für die für die neue Strategie des US-Imperialismus im Nahen
Osten notwendig war.
In Großbritannien schließlich haben terroristische Anschläge den Vorwand für die Stär-
kung der 'Special Branch' (britischer Inlandsgeheimdienst - Übers.) geliefert, für polizeili-
che Hausdurchsuchungen bei Antifaschisten und der Büros von antifaschistischen Orga-
nisationen, für eine Kampagne zur Beschneidung der Rechte von Verteidigern bei politi-
schen Prozessen, für die wiederholten Manöver von Polizei und Armee auf dem Londoner
Flughafen sowie für die Ausstattung der Polizei mit 'drakonischen' Machtbefugnissen sei-
tens der Labour-Regierung.
Agents Provocateurs
Ein Agent des Klassenfeindes, dem es gelingt, in eine revolutionäre oder pseudorevolu-
tionäre Organisation einzudringen, ist in aller Regel ein Agent des staatlichen Geheim-
dienstes. Seine Absicht mag einfach darin bestehen, Informationen über Mitglieder, führen-
de Funktionäre, Stärke usw. der Organisation zum Nutzen des Staates zu sammeln (also
als Spion zu arbeiten), aber sie kann auch darin bestehen, die Mitglieder der Organisation
dazu zu veranlassen, einen terroristischen Anschlag zu begehen, der einen Vorwand lie-
fern würde - ein Vorwand, der für weite Teile der arbeitenden Menschen nachvollziehbar
wäre - für irgendeine repressive Maßnahme oder Maßnahmen auf Seiten des Staates (d.h.
als 'agent provocateur' zu arbeiten).
Dort, wo es nicht möglich ist, eine terroristische Gruppe dazu zu veranlassen, einen
vom Staat erwünschten terroristischen Anschlag zu begehen, kann es sein, dass dieser
unmittelbar selbst vom Geheimdienst ausgeführt wird. Und dort, wo eine oder mehrere
terroristische Gruppen existieren, ist es schwierig oder unmöglich für einen Außenstehen-
den in Erfahrung zu bringen, ob ein bestimmter terroristischer Akt von einer solchen Grup-
pe oder vom Geheimdienst ausgeführt wurde. Auf jeden Fall kann der Anschlag als Vor-
wand auf Seiten des Staates für bestimmte repressive Maßnahmen dienen, die gegen
die wahrhaft fortschrittliche Bewegung gerichtet sind.
Das bekannteste Beispiel eines solchen Terroraktes, der vom Staat selbst ausge-
führt wurde, ist natürlich der Reichstagsbrand von 1933, der den Vorwand für die Unter-
drückung der Kommunistischen Partei Deutschlands darstellte, obwohl die Parteifüh-
rung dieser Partei (um Ernst Thälmann - Übers.) entschieden gegen solche Akte des
Terrorismus war.
Innerhalb einer revolutionären Organisation ist es schwierig, einen 'agent provoca-
teur' von einem ehrlichen, aber fehlgeleiteten Verfechter eines 'linken' Abenteurertums
zu unterscheiden. Tatsächlich kann diese Unterscheidung nicht auf der Grundlage einer
politischen Analyse getroffen werden, sondern nur durch einen Spionageabwehrdienst,
der die Verbindungen des Agenten zum Staat aufdeckt.
Ein 'agent provocateur' ist jedoch nicht in der Lage, einen Terroranschlag durch
eine wahrhaft revolutionäre Organisation auszulösen, es sei denn, er findet Unterstüt-
zung innerhalb dieser Organisation. Die entscheidende Aufgabe besteht deshalb da-
rin, den Terrorismus gegenüber ihren ehrlichen, aber fehlgeleiteten Anhängern politisch
zu entlarven, um so den 'agent provocateur' zu isolieren und den Weg für seine Entlar-
vung gegenüber den Mitgliedern und Sympathisanten der Organisation zu ebnen und
ihn aus ihr auszuschließen. Dazu Lenin:
"Wir müssen versuchen, den Arbeitern klarzumachen, dass auch wenn die
Tötung von Spionen, agents provovateurs und Verrätern hin und wieder natür-
lich absolut unumgänglich ist, es im höchsten Maße abzulehnen und ver-
fehlt ist, daraus ein System zu machen, und dass wir darum ringen müssen,
eine Organisation zu schaffen, die in der Lage ist, Spione durch ihre Entlar-
vung und Verfolgung unschädlich zu machen. Es ist unmöglich, sämtliche
Spione loszuwerden, aber es ist möglich und nötig, eine Organisation zu
schaffen, die sie ausfindig macht und die die arbeitenden Massen erzieht."
(W. I. Lenin: Anmerkung zu 'Brief an einen Genossen über unsere organisa-
torischen Aufgaben', in: 'Gesammelte Werke', Band 6, Moskau 1961, S. 245).
Bei Bestehen einer teilweise im Untergrund arbeitenden Organisation mit angemes-
senen Sicherheitsmaßnahmen und strikter Disziplin kann selbstverständlich der Scha-
den, den Agenten einer marxistisch-leninistischen Partei zufügen können, begrenzt
werden, und darüberhinaus kann es sogar sein, dass sie gezwungen werden können,
für die Partei eine konstruktive Arbeit zu leisten, worauf Lenin hinwies, als er den Fall
des zaristischen Polizeispitzels Roman Malinowski erwähnte:
"1912 ... drang ein 'agent provocateur' namens Malinowski in das Zentralkomi-
tee der Bolschewisten ein. Er verriet Dutzende der besten und treuesten Ge-
nossen, veranlasste, dass sie Zwangsarbeit leisten mussten und sorgte da-
für, dass viele schnell zu Tode kamen (auch Stalin verriet er, der daraufhin er-
neut nach Siberien deportiert wurde - Übers.). Dass er nicht noch mehr Schaden
angerichten konnte, lag daran, dass wir zwischen legaler und illegaler Arbeit
eine gut funktionierte Abstimmung besaßen. Als Mitglied des Zentralkomitees
der Partei und Dumaabgeordneter war Malinowski gezwungen, uns beim Aufbau
einer legalen Tageszeitung zu unterstützen, um unser Vertrauen zu gewinnen.
Während Malinowski auf der einen Seite Dutzende der besten Bolschewisten
in die Zwangsarbeit schickte und in den Tod, war er andererseits gezwungen,
an der Qualifizierung Tausender neuer Bolschewisten durch das Medium einer
legalen Presse mitzuwirken."
(W. I. Lenin: 'Der 'linke' Radikalismus - die Kinderkrankheit des Kommunismus',
in: 'Ausgewählte Werke', Band 10, London 1946, S. 85).
Guerillakrieg
Die sozialistische Revolution ist mit einem bewaffneten Kampf - mit Bürgerkrieg - ver-
bunden, zwischen dem Gewaltapparat unter der Führung der marxistisch-leninistischen
Vorhutpartei einerseits und dem Gewaltapparat des kapitalistischen Staates auf der
anderen Seite.
Der Guerillakampf ist eine Form des bewaffneten Kampfes, der von relativ kleinen
Einheiten von bewaffneten Leuten gegen eine beträchtlich stärkere bewaffnete Kraft -
im Fall eines revolutionären Guerillakrieges gegen die bewaffenten Kräfte eines reak-
tionären Staates geführt wird.
Das Wesen der militärischen Guerillataktik besteht darin, gegen die schwächsten
und am meisten exponierten Kräfte des Gegeners örtlich begrenzte Anschläge zu un-
ternehmen, um so seine Kraft nach und nach zu untergraben, ohne dass die eigenen
Kräfte Verluste erleiden, was sicherlich der Fall wäre, wenn es zu einer direkten Konfron-
tation mit den Hauptkräften des Gegners käme. In diesem Sinne muss der revolutionäre
Guerillakrieg als Form des Kampfes für die sozialistische Revolution angesehen werden,
wenn diese das Stadium des bewaffneten Kampfes erreicht hat:
Erstens, bevor dieser bewaffnete Kampf das Stadium einer gewaltsamen landeswei-
ten Erhebung erreicht hat und zweitens, wenn er das Stadium einer landesweiten be-
waffneten Erhebung erreicht hat. In diesem Fall kommt der Guerillakampf in den Pausen
zwischen größeren Konfrontationen zum Zuge. Dazu Lenin:
"Das Phänomen, das uns hier interessiert, ist der bewaffnete Kampf (gemeint:
der Guerillakrieg - Verf.). Er wird von einzelnen Leuten oder von kleineren Grup-
pen geführt. ...
Der Guerillakrieg ist eine unvermeidliche Form des Kampfes zu Zeiten, wenn
die Massenbewegung tatsächlich den Punkt einer Erhebung erreicht hat und
wenn recht lange Unterbrechungen zwischen 'größeren Gefechten' im Bürger-
krieg eingetreten sind. ...
Eine Erhebung kann nicht die alte Form individueller Handlungen annehmen,
die nur kurze Zeit andauert und auf ein kleineres Gebiet begrenzt ist. Es ist
nur natürlich und unvermeidlich, dass eine Erhebung den höheren und komple-
xeren Charakter eines längeren Bürgerkrieges, der das ganze Land erfasst, an-
nimmt. ... Ein solcher Krieg ist nur vorstellbar als eine Serie einiger größerer
Auseinandersetzungen mit recht langen Unterbrechungen und einer größeren
Zahl von kleineren Gefechten während dieser Pausen. Weil dem so ist - und
es ist zweifellos so - müssen es die Sozialdemokraten (d.h. die Marxisten- Leni-
nisten - Verf.) auf jeden Fall als ihre Pflicht ansehen, Organisationen zu schaf-
fen, die am besten dazu geeignet sind, die Massen in diesen großen Ausein-
andersetzungen zu führen und - so gut es geht - auch in den kleineren."
(W. I. Lenin: 'Guerillakrieg', in: 'Gesammelte Werke', Band 11, Moskau 1962,
SS. 216, 219, 222f).
Der revolutionäre Guerillakrieg verfolgt drei Hauptziele:
Erstens das Ziel, die militärischen und paramilitärischen bewaffneten Kräfte des kapi-
talistischen Staates (einschließlich der faschistischen Todesschwadrone) durch die Töt-
ung ihrer Offiziere und Mannschaften zu schwächen. Dazu Lenin:
"Die Partei muss die Guerillaoperationen der kämpfenden Einheiten, die mit ihr
verbunden sind oder zu ihr gehören, als grundsätzlich statthaft und ratsam in der
gegenwärtigen Periode ansehen. ... Das alles überragende und unmittelbare
Ziel dieser Operationen besteht darin, den Apparat der Regierung, der Polizei
und des Militärs zu zerstören und einen gnadenlosen Kampf gegen die aktiven
Schwarzhunderterschaften (ländliche faschistische Organisationen im zaristi-
schen Russland, besonders während der Revolution von 1905/7 - Verf.) zu füh-
ren, die Gewalt gegen die Bevölkerung anwenden und sie einschüchtern."
(W. I. Lenin: Resolutionsentwurf für den Vereinigungsparteitag der RSDRP - Ras-
siskaja sozialdemokratitscheskaja rabotschaja partija - 1906, in: 'Gesammelte
Werke', Band 10, Moskau 1962, S. 154).
"In erster Linie zielt dieser (der Guerilla- - Verf.) Kampf auf die Tötung von Indivi-
duen, Vorgesetzten oder Untergegebenen in der Armee und Polizei ab."
(W. I. Lenin: 'Guerillakrieg', in: 'Gesammelte Werke', Band 11, Moskau 1962,
S. 216).
Zweitens das Ziel, Führern der Arbeiterklasse eine militärische Ausbildung zu ver-
mitteln:
"Der Charakter dieser Guerillaoperationen muss die Aufgabe beinhalten, Führer
der Massen der Arbeiter zu einer Zeit der Erhebungen militärisch auszubilden
und ihnen Erfahrungen in militärischen offensiven und Überraschungsoperationen
zu vermitteln."
(W. I. Lenin: Resolutionsentwurf für den Vereinigungsparteitag der RSDRP, ebd.).
Drittens das Ziel, finanzielle Mittel im Besitz der kapitalistischen Klasse für die revolu-
tionäre Bewegung zu beschlagnahmen:
"In zweiter Beziehung zielt er (der Guerillakrieg - Verf.) auf die Beschlagnahmung
von Geldmitteln sowohl der Regierung als auch von privaten Personen ab. Die be-
schlagnahmten Geldmittel werden Teil der Kasse der Partei, womit einerseits der
besondere Zweck verfolgt wird, die Bewaffnung und Vorbereitung eines Aufstands
vorzubereiten und andererseits die Leute zu versorgen, die an dem von uns be-
schriebenen Kampf teilnehmen."
(W. I. Lenin: 'Guerillakrieg', in: 'Gesammelte Werke', ebenda).
"Kampfaktionen sind auch erlaubt, um Geldmittel der Feinde, d.h. der Regierung
der Selbstherrschaft (Zarenregierung - Übers.) zu beschlagnahmen, um sie für
Zwecke des Aufstandes zu verwenden, wobei besonders darauf geachtet werden
muss, dass die Interessen der Menschen so wenig wie möglich Schaden nehmen."
(W. I. Lenin: Resolutionsentwurf für den Vereinigungsparteitag der RSDRP, ebd.).
(So tief saß bei der Mehrheit der Delegierten zum Parteitag der Russischen Sozialde-
mokratischen Arbeiterpartei von 1906 der Respekt vor dem Privateigentum, dass der Par-
teitag zwar den Guerillakrieg zur Tötung von Soldaten und Polizisten befürwortete, aber
Lenins Zusatz zurückwies, in dem er sich für die Beschlagnahmung von Geldern der herr-
schenden Klasse zur Finanzierung der revolutionären Bewegung aussprach).
Auf den ersten Blick scheint der Unterschied zwischen dem Terrorismus (den Marxis-
ten-Leninisten ablehnen) und dem Guerillakrieg (den Marxisten-Leninisten befürworten) ver-
wischt zu sein. Tatsächlich jedoch ist dieser Unterschied recht eindeutig:
Erstens wird der Guerillakrieg erst dann zu einer richtigen revolutionären Taktik, wenn
er die Unterstützung der Massen des arbeitenden Volkes an dem Ort besitzt, wo er statt-
findet:
"Die Guerillaorganisationen müssen ihren Kampf ... so führen, dass ... der Stand
der Arbeiterbewegung und die Stimmung der breiten Massen in einer bestimmten
Ortschaft in Rechnung gestellt werden."
(Ebenda).
Zweitens - und dies folgt aus dem oben Gesagten - wird der Guerillakrieg erst dann
zu einer revolutionären Taktik, wenn der Klassenkampf auf ein Niveau gebracht worden ist,
(als Ergebnis einer richtigen täglichen Anleitung durch die marxistisch-leninistische Partei)
auf dem die arbeitenden Menschen erkannt haben, dass die bewaffneten Kräfte des kapi-
talistischen Staates und die faschistischen Banden ihre unversöhnlichen Feinde sind, die
bekämpft werden müssen, denn nur in dem Fall wird der Guerillakrieg die Unterstützung der
Masse des arbeitenden Volkes an dem Ort, wo er stattfindet, besitzen.
Akte des Terrorismus auf der anderen Seite werden ausgeführt, bevor dieses Niveau
erreicht worden ist und unabhängig vom Klassenkampf des arbeitenden Volkes:
"Diese Tat (die Ermordung von Sipjagin - Verf.) war in keiner Weise mit den Mas-
sen verbunden und darüberhinaus konnte sie dies auch gar nicht sein aus Grün-
den der Art und Weise, wie sie ausgeführt wurde und weil die Leute, die diesen
Terrorakt ausführten, weder auf irgendeine bestimmte Aktion noch auf Unterstüt-
zung von Seiten der Massen rechneten.
In ihrer Naivität merken die Sozialrevolutionäre gar nicht, dass ihre Vorliebe für
Terrorismus mit der Tatsache verbunden ist, dass sie von Anfang an sich stets
von der Arbeiterbewegung ferngehalten haben und dies immer noch tun und noch
nicht einmal den Versuch unternehmen, eine Partei der Arbeiterklasse zu werden,
die den Klassenkampf führt."
(W. I. Lenin: 'Revolutionäres Abenteurertum', in: 'Gesammelte Werke', Band 6,
Moskau 1961, S. 189).
Drittens wird der Guerillakrieg nur dann zu einer richtigen revolutionären Taktik, wenn
er von der marxistisch-leninistischen Partei geführt wird:
"Die kämpfenden Guerillaorganisationen müssen unter der Führung der Partei
arbeiten."
(W. I. Lenin: 'Resolutionsentwurf für den Vereinigungsparteitag der RSDRP, 1906,
in: Ebenda).