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Das Erste Vierteljahrhundert des Neuen China

Inhalt

 

VORWORT

VORWÄRTS AUF DEM WEG DES SOZIALISMUS

DIE SOZIALISTISCHE WIRTSCHAFT STEHT AUF FESTEN FÜSSEN

GROSSE FÖRDERTÄTIGKEIT IM BERGBAU

CHINA STELLT DIE BENÖTIGTEN MASCHINEN SELBST HER

WARUM IN CHINA KLEINE FABRIKEN AUFGEBAUT WERDEN

PEKING - VON EINER KONSUMENTENSTADT ZU EINER INDUSTRIESTADT

UMWANDLUNG UND AUSWEITUNG DER SCHANG­ HAIER INDUSTRIE

GETREIDESELBSTVERSORGUNG IN CHINA

CHINA KENNT KEINE INFLATION

ENTWICKLUNG UND UMGESTALTUNG DES BILDUNGSWESENS

EIN NEUES MEDIZINISCHES VERSORGUNGSSYSTEM

DIE NATIONALEN MINDERHEITEN IN CHINA

DIE FRAUEN IM SOZIALISTISCHEN CHINA

VERÄNDERUNGEN IM HÜTTENKOMBINAT ANSCHAN

DIE ERSCHLIESSUNG DES NEUEN ÖLREVIERS VON DATJING

EINE BAHNLINIE IM SÜDWESTEN CHINAS

EINE EISENBAHNLINIE DURCH DAS HOCHGEBIRGE -Die Hunan-Kueitschou-Bahnlinie ist in Betrieb

32 000 SEEMEILEN MIT WEHENDEN FAHNEN

WIE DIE FLÜSSE KONTROLLIERT WERDEN

EIN GROSSER DAMM ÜBER DEM GELBEN FLUSS

DER WEG VON DADSCHAI

GETREIDESELBSTVERSORGUNG IN DEN PROVINZEN HOPEH, SCHANTUNG UND HONAN

ENTWICKLUNG VON WISSENSCHAFT UND TECHNIK

DIE „BARFUSSÄRZTE" AUF DEM LAND

 

Vorwort

In den vergangenen 25 Jahren seit der Gründung der Volksrepublik China hat das chinesische Volk unter der richtigen Führung der Kommunistischen Partei Chinas und des Vorsitzenden Mao Tsetung auf allen Gebieten große Erfolge erzielt. Das arme und rückständige alte China wurde in ein sozialistisches Land verwandelt, das sich voll zu entwickeln beginnt. Wie wurden diese umwälzenden Veränderungen durchgeführt? Welche Anstrengungen wurden dazu unternommen? Wie ist die Lage in Industrie und Landwirtschaft in China? All dies wird den Leser interessieren. Unser Buch, in dem entsprechende Artikel und Berichte der Hsinhua-Nachrichtenagentur und aus der chinesischen Presse zusammen­gestellt sind, soll unseren ausländischen Freunden zum besseren Verständnis des Neuen China verhelfen. zurück

 

Vorwärts auf dem Weg des Sozialismus

Leitartikel der „Renmin Ribao", „Hongqi" und „Jiefangjun Bao" vom 1. Oktober 1974

Seit der Gründung der großen Volksrepublik China sind 25 Jahre verstrichen. Das waren 25 Jahre, in denen die Volksmassen aller Nationalitäten Chinas unter der Führung ihres großen Führers, des Vorsitzenden Mao, vereint gekämpft haben; das waren 25 Jahre, in denen unser Land auf dem Weg des Sozialismus vorangeschrit­ ten ist.

Zur Feier dieses glänzenden Festtages begrüßen wir herzlich die breiten Massen der Arbeiter, Bauern und Soldaten, die revolutionären Kader und Intellektuellen, die an allen Fronten der sozialistischen Revolution und des sozialistischen Aufbaus kämpfen, die patriotisch gesinnten Persönlichkeiten, Landsleute in Hongkong und Makao und die patriotischen Auslandschinesen sowie die Volksmassen aller Nationalitäten des Landes und sprechen den Völkern der ganzen Welt und den Freunden aller Länder, die der revolutionären Sache und dem gerechten Kampf unseres Landes Unterstützung erweisen, unseren herzlichen Dank aus!

Vor 25 Jahren, am Vorabend der Gründung der Volks­ republik China, verkündete der Vorsitzende Mao feier­ lich vor aller Welt: „Die Chinesen, die ein Viertel der Menschheit ausmachen, sind nunmehr aufgestanden." Mit diesen Worten hat der Vorsitzende Mao das feste Vertrauen des Proletariats und der Volksmassen aller Nationalitäten Chinas, die Herren des Landes geworden sind, auf die Zukunft ihres Vaterlandes zum Ausdruck gebracht. Im vergangenen Vierteljahrhundert haben sich in China umwälzende Wandlungen vollzogen. Aus dem armen, rückständigen alten Land ist ein sozialisti­ sches Neues China geworden, das bereits begonnen hat aufzublühen. Angeleitet von der proletarischen revolu­ tionären Linie des Vorsitzenden Mao und unter Führung der Kommunistischen Partei Chinas haben wir die so­ zialistische Umgestaltung des Eigentums an den Produk­ tionsmitteln im wesentlichen vollendet und an der poli­ tischen und ideologischen Front, tiefer und tiefer schürfend, eine sozialistische Revolution nach der an­ deren geführt. Wir haben gewaltige Siege in der Großen Proletarischen Kulturrevolution errungen und die zwei bürgerlichen Hauptquartiere von Liu Schao-tschi und Lin Biao zerstört; der Marxismus, der Leninismus, die Maotsetungideen sind unter den Massen tief verwurzelt; das sozialistische Neue wächst überall kräftig heran; die Diktatur des Proletariats hat sich noch mehr gefestigt. Wir haben an dem Kurs: Unabhängigkeit und Selbstän­ digkeit, Vertrauen auf die eigene Kraft festgehalten; der sozialistische Aufbau entwickelt sich schwunghaft. Ein unabhängiges, relativ vollständiges System der Industrie und der Volkswirtschaft mit der sozialistischen Land­ wirtschaft als seiner Grundlage ist im Werden. Die Ein­ kreisung, Blockade, Aggression und Subversion seitens des Imperialismus und Sozialimperialismus sind schmäh­ lich gescheitert.

Der Vorsitzende Mao stellte fest: „Nur der Sozialismus kann China retten." Der Weg, den wir zurückgelegt haben, hat nicht nur bewiesen, daß das sozialistische System dem kapitalistischen System unvergleichlich überlegen ist und im Vergleich mit diesem eine mächtige Lebenskraft besitzt, sondern auch, daß man, um das sozialistische System zu errichten, zu festigen und weiterzuentwickeln, das ganze Volk vereinigen und lange Zeit die Revolution unter der Diktatur des Proletariats konsequent weiterführen muß.

An dem Weg des Sozialismus festhalten oder den Kapi­ talismus restaurieren, das ist ein Kampf zwischen den zwei Klassen, dem Proletariat und der Bourgeoisie, ein Kampf zwischen den zwei Linien, der marxistischen und der revisionistischen. Die vier großen Linien kämpfe innerhalb der Partei seit der Gründung der Volksrepublik China drehten sich ausnahmslos um die Frage, welchen Weg man gehen soll. Die grundlegende Linie der Partei sagt uns, daß solche Kämpfe noch lang andauern werden. Der Kampf zwischen Sozialismus und Kapitalismus auf wirtschaftlichem Gebiet ist durch den grundlegenden Sieg in der Umgestaltung der Eigen­ tumsverhältnisse nicht beendet. Es wird noch eine sehr lange Zeit brauchen, ehe auf politischem und ideologi­ schem Gebiet der Kampf zwischen Sozialismus und Kapitalismus entschieden ist. Der Vorsitzende Mao sagte: „Wenn ein nagelneues Gesellschaftssystem auf der Basis eines alten Systems errichtet werden soll, dann muß diese Basis vorerst saubergefegt werden. Überreste der die alte Ordnung widerspiegelnden alten Ideologie bleiben unweigerlich noch eine lange Zeit hindurch in den Köpfen der Menschen haften, räumen nicht so leicht das Feld." Wir müssen weiter das alte System und die alte Ideologie kritisieren, gegen die Sabotageakte der Klassenfeinde im In- und Ausland kämpfen und in der Praxis das sozialisti­ sche System ständig vervollkommnen.

Die vom Vorsitzenden Mao eingeleitete und geführte Bewegung zur Kritik an Lin Biao und Konfuzius zielt eben darauf ab, mit dem Marxismus alle Bereiche des Überbaus zu erobern, die Diktatur des Proletariats zu konsolidieren, eine Restauration des Kapitalismus zu ver­ hüten und sich darum zu bemühen, daß unser sozialisti­ sches Land niemals seine politische Farbe ändert. Wir müssen die Bewegung zur Kritik an Lin Biao und Kon­fuzius umfangreich, tiefgehend und anhaltend weiter­ führen. In den Einheiten, wo die Aufdeckungsarbeit durch die Massen im großen und ganzen vollendet ist, soll das Hauptaugenmerk auf das Studium und die Kritik gerichtet werden. Man muß gewissenhaft Bücher lesen und studieren und die Werke von Marx, Engels, Lenin und Stalin und vom Vorsitzenden Mao mit unermüd­ lichem Fleiß durcharbeiten. Das ist der Schlüssel dafür, die Bewegung zur Kritik an Lin Biao und Konfuzius zu intensivieren. Wir müssen weiter die konterrevolutionäre revisionistische Linie Lin Biaos kritisieren, wobei gegen­ wärtig insbesondere die militärischen Schriften des Vorsitzenden Mao studiert und die bürgerliche militä­rische Linie Lin Biaos kritisiert werden soll. Wir müssen gemäß dem Prinzip „Das Alte in den Dienst der Gegen­ wart stellen" und in Übereinstimmung mit dem Stand­ punkt, den Anschauungen und Methoden des Marxismus die Doktrinen von Konfuzius und Menzius kritisieren und die historischen Erfahrungen aus dem Kampf zwischen der konfuzianischen und der legalistischen Schule und aus dem gesamten Klassenkampf überhaupt zusammen­ fassen, und zwar im Dienste des aktuellen Klassen­ kampfes, der Bekämpfung und Verhütung des Revi­ sionismus und der Konsolidierung der Diktatur des Pro­ letariats; man muß darauf achten, im Kampfe Kontingen­ te für die Arbeit in der marxistischen Theorie auszubil­ den und zu verstärken. Wir müssen durch die Kritik an Lin Biao und Konfuzius das Bewußtsein vom Kampf zweier Linien weiter erhöhen, die Kampagne „Kampf, Kritik, Umgestaltung" an allen Fronten vorantreiben und die Richtung des Sozialismus noch besser einhalten.

Das sozialistische System unter der Diktatur des Pro­ letariats hat der Entwicklung der Produktion nach dem Prinzip „mehr, schneller, besser und wirtschaftlicher" einen breiten Weg gebahnt. Wir müssen folgende Richt­ linien einhalten: „Tiefe Tunnels graben, überall Ge­treidevorräte anlegen, nie nach Hegemonie trachten!" und „Die Revolution anpacken, die Produktion, die Arbeit und die Vorbereitung auf einen Kriegsfall fördern". Wir müssen die Erfahrungen der fortgeschrittenen Ein­ heiten, wo die Revolution und Produktion erfolgreich vor sich gehen, gewissenhaft zusammenfassen und verbreiten, müssen uns um die Erfüllung und Übererfüllung des diesjährigen Volkswirtschaftsplans und des 4. Fünfjahr­ plans bemühen. Wir müssen uns ganz auf die Arbei­ terklasse stützen, das Bündnis der Arbeiter und Bauern festigen, die sozialistische Initiative der Hunderte Millio­ nen zählenden Volksmassen, die in der Bewegung zur Kritik an Lin Biao und Konfuzius entfesselt wurde, voll zur Geltung bringen und den sozialistischen Aufbau beschleunigen. Die Arbeiterklasse, die armen Bauern und unteren Mittelbauern und die Werktätigen aller Nationalitäten Chinas haben den Willen und besitzen die Fähigkeit, unser großes Vaterland zu einem modernen sozialistischen Staat aufzubauen. Die Volksbefreiungs armee muß die militärische Linie des Vorsitzenden Mao durchführen und die ruhmvolle Tradition unserer Armee Weiterpflegen, um neue Beiträge zur Verteidigung unseres großen sozialistischen Vaterlandes leisten zu können.

Einheit des Staates, Geschlossenheit des Volkes und aller Nationalitäten innerhalb des Landes - das sind die grundlegenden Garantien für den sicheren Triumph un­ serer Sache. Die Klassenfeinde im In- und Ausland versuchen stets mit allen Mitteln, unsere Einheit und Geschlossenheit zu unterminieren; wir müssen unsere Wachsamkeit erhöhen. Wir müssen, geleitet von der proletarischen revolutionären Linie des Vorsitzenden Mao, die einheitliche Führung der Partei und die große revolutionäre Geschlossenheit der ganzen Partei, der ganzen Armee und des ganzen Volkes verstärken. Wir müssen lernen, verschiedene Probleme mit der dialekti­ schen Methode, daß eins sich in zwei teilt, zu behandeln, müssen die proletarischen politischen Richtlinien des Vorsitzenden Mao ernsthaft durchführen, streng zwi­ schen den beiden ihrem Wesen nach unterschiedlichen Arten von Widersprüchen unterscheiden und sie richtig behandeln und über 95 Prozent der Kader und Massen vereinigen. Wir müssen alle positiven Faktoren in Be­ wegung setzen, alle Menschen, die zusammengeschlossen werden können, zusammenschließen, nach Möglichkeit alle negativen Faktoren in positive umwandeln, um sie in den Dienst der großen Sache des Aufbaus der sozialisti­schen Gesellschaft zu stellen. Anläßlich des Nationalfeiertags bringen wir unseren blutsverwandten Landsleuten in der Provinz Taiwan tief empfundene Anteilnahme entgegen. Wir werden Taiwan befreien!

Die internationale Lage, die durch große Unordnung auf der Erde gekennzeichnet ist, entwickelt sich zu­gunsten der Völker aller Länder. Die beiden Oberherren, die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion, sitzen in einem Dilemma innerer und äußerer Schwierigkeiten und haben es immer schwerer. Der Kampf der Dritten Welt und der Völker aller Länder treibt das Rad der Welt­ geschichte voran. In dieser ausgezeichneten internatio­ nalen Lage müssen wir die revolutionäre außenpolitische Linie des Vorsitzenden Mao weiter durchführen, mit doppelter Anstrengung Chinas Angelegenheiten mit Er­ folg regeln und uns darum bemühen, einen verhältnis­ mäßig großen Beitrag für die Menschheit zu leisten.

Laßt uns unter Führung des Zentralkomitees der Partei mit dem Vorsitzenden Mao an der Spitze die ausgezeich­ nete Lage im ganzen Land weiterentwickeln und uns zusammenschließen, um noch größere Siege zu erringen! zurück

 

Die sozialistische Wirtschaft steht auf festen Füssen

 

In den vergangenen 25 Jahren hat das chinesische Volk unter der Führung des Vorsitzenden Mao Tsetung und der Kommunistischen Partei Chinas das arme, rück­ständige alte China in ein sozialistisches Land verwandelt, das bereits begonnen hat aufzublühen.

Als Ergebnis der drei Fünfjahrpläne und der Arbeit in den ersten dreieinhalb Jahren des 4. Fünfjahrplanes ist die sozialistische Wirtschaftsbasis allmählich gefestigt und entwickelt worden. Mit verbesserten Bedingun­gen für die landwirtschaftliche Produktion ist China verstärkt gegen Naturkatastrophen gewappnet. Das Land ist jetzt in der Lage, die landwirtschaftliche Produk­ tion im Falle kleiner Naturkatastrophen beträchtlich zu steigern und den Verlust bei großen Katastrophen niedrig zu halten. In den letzten zwölf aufeinander folgenden Jahren sind gute Ernten eingebracht worden.

Getreide und Industriepflanzen werden genügend ange­baut, um den Grundbedarf der Bevölkerung und der sich entwickelnden Industrie zu decken. Die Industrie be­ginnt, im großen und ganzen die Landwirtschaft und die anderen Sektoren der Volkswirtschaft mit Rohstoffen, Treibstoff und technischer Ausstattung zu versorgen, den heimischen Markt zu befriedigen und den Export aus­zudehnen. Die Wirtschaftsanlagen sind jetzt im ganzen Land rationell verteilt. Eine Reihe großer Schlüssel­ projekte ist im Landesinnern errichtet worden, und die Industrie konzentriert sich nicht mehr einzig auf die Küstengebiete. Die Preise sind stabil, und der Markt floriert; China ist ein Land ohne innere oder äußere Schulden. All dies zeigt, daß ein unabhängiges, relativ umfassendes Industrie- und Volkswirtschaftssystem mit der sozialistischen Landwirtschaft als Grundlage heraus­ gebildet wird.

Unter dem dreifachen Joch des Imperialismus, Feuda­ lismus und bürokratischen Kapitalismus war das alte China ökonomisch extrem rückständig. Das alte China hatte zu wenig Getreide und Baumwolle, um sich selbst zu versorgen, und importierte seit der Mitte des 19. Jahrhunderts jedes Jahr Getreide. Das Land war geplagt von ständiger Inflation, Preisanstieg und schrumpfenden Märkten. Die Werktätigen lebten in entsetzlicher Armut. Als das Neue China gegründet wurde, fielen auf die Industrie (70 % der Industrie war Leichtindustrie) nur etwa 30% des gesamten industriellen und landwirtschaft lichen Produktionswerts. Technik und Produktions­ niveau waren sehr niedrig. Eben auf dieser schwachen Grundlage nahm das Volk des Neuen China die gewaltige Aufgabe des Aufbaus einer sozialistischen Wirtschaft in Angriff.

Von seinen tatsächlichen Bedingungen ausgehend, führt China mit dem Vertrauen auf die eigenen Kräfte den Aufbau und die Entwicklung seiner Wirtschaft durch, indem es die eigenen Ressourcen voll ausnutzt, sich auf die heimische Akkumulation und die Erfahrung und Stärke des Volkes stützt.

Nach seiner Gründung im Jahre 1949 hat das Neue China die Unternehmen des Imperialismus und des büro­ kratischen Kapitalismus konfisziert und die Bodenreform, die demokratische Reform sowie eine Reihe anderer revolutionärer Bewegungen durchgeführt. Dies entfachte die Initiative der Arbeiter und Bauern und trieb die Wiederherstellung und Entwicklung der industriellen und landwirtschaftlichen Produktion voran. 1952 hatte die Produktion der wichtigen industriellen und landwirt­ schaftlichen Erzeugnisse alle früheren Ziffern über­ troffen. Die Wiederherstellung und Entwicklung der Volkswirtschaft vernichtete die Blockade des Imperialis­ mus und schuf die notwendigen Voraussetzungen für den planmäßigen sozialistischen Wirtschaftsaufbau.

Bis 1956 war die sozialistische Umgestaltung von Land­ wirtschaft, Handwerk, kapitalistischer Industrie und kapitalistischem Handel im wesentlichen vollzogen. Die große Umwälzung in den Produktionsverhältnissen gab den Antrieb für die Entwicklung der Produktivkräfte. Mit unvergleichlichem Enthusiasmus machten sich die Bauernmassen, die mit der Kollektivierung begonnen hatten, an den landwirtschaftlichen Wasserbau und erreichten hohe Ernteerträge. Die Arbeiter entfalteten den revolutionären Geist der führenden Klasse des Staates und erhöhten unablässig die industrielle Produk­ tion. 1957 wurde der 1. Fünfjahrplan übererfüllt. Zum ersten Mal hatte das chinesische Volk seine eigenen Industrien für die Herstellung von Flugzeugen, Kraft­ wagen, neuartigen Werkzeugmaschinen, Stromerzeu­gungsanlagen, Metallurgie- und Bergwerksausrüstungen u. a. Unter der Anleitung der vom Vorsitzenden Mao aufgestellten Generallinie „Unter Anspannung aller Kräfte, immer vorwärts strebend, mehr, schneller, besser und wirtschaftlicher den Sozialismus aufbauen" entstand im Jahre 1958 in der chinesischen Volkswirtschaft ein großer Sprung vorwärts. Auf dem Lande wurden Volks­ kommunen errichtet. Der gesamte industrielle und land­ wirtschaftliche Produktionswert in jenem Jahr lag um 55% höher als 1957. Der fortlaufende Aufschwung in Industrie und Landwirtschaft befähigte das Land, die Hauptproduktionsziele des 2. Fünfjahrplans zwei Jahre vor der Zeit zu erfüllen.

Die sowjetrevisionistische Renegatenclique um Chru­ schtschow zog 1960 wortbrüchig alle ihre Experten aus China ab, brach Hunderte von Verträgen und Abkom men und stoppte die Lieferung wichtiger Ausrüstungen. Auf diese Weise versuchte sie, den sozialistischen Aufbau Chinas zu sabotieren. Unter der Führung des Vorsit­ zenden Mao vereitelte das chinesische Volk diesen An­ schlag des Sowjetrevisionismus, indem es hart arbeitete und auf sich selbst vertraute. Chinas Industrie, Wissen­ schaft und Technik entwickelten sich weiter auf dem Weg der Unabhängigkeit und Selbständigkeit.

Der 3. und der 4. Fünfjahrplan zur Entwicklung der Volkswirtschaft wurden während der Großen Proletari­ schen Kulturrevolution durchgeführt, die die bürgerlichen Hauptquartiere von Liu Schao-tschi und Lin Biao zer­schlug, die Diktatur des Proletariats und die sozialisti­ sche Wirtschaftsbasis festigte, die revolutionäre Be­ geisterung des Volkes entfachte und die Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkräfte förderte. Die Volkswirtschaft entwickelte sich weiterhin sehr rasch. 1970 wurden die Hauptproduktionsziele des 3. Fünfjahr­ plans für Industrie und Landwirtschaft erfüllt bzw. übererfüllt. Zwischen 1965 und 1973 war der absolute Anstieg der Getreideproduktion höher als vor der Kultur­ revolution in der Zeit von 1950 bis 1965. 1973 war der Gesamtwert der Industrieproduktion mehr als doppelt so hoch wie der von 1965.

Woher kommen Ressourcen, Fonds, Ausstattung und Fachpersonal für Chinas sozialistischen Wirtschaftsauf­ bau? Die chinesische Erfahrung gibt die Antwort: das Vertrauen auf die eigene Kraft.

Es wurden Datjing, Dagang, Schengli und andere Ölfelder erschlossen. Moderne Ölraffinerien und Petro­ chemie-Komplexe entstanden. Die Ölvorkommen im Land decken an Art und Menge den Bedarf Chinas. Eine bestimmte Menge von Rohöl und Ölprodukten wird jetzt exportiert.

Die Bevölkerung der neun Provinzen südlich des Yangtse hat viele Kohlenlagerstätten gefunden. In vielen wurde die Förderung aufgenommen und große Mengen von Kohle wurden produziert. Der Zustand, Kohle vom Norden in den Süden zu transportieren - wie es früher der Fall war -, begann sich zu ändern. China hat ge­ nügend Erzlager für seine Eisen- und Stahlindustrie. Die meisten Maschinen, die China benötigt, werden von China selbst hergestellt. Nicht alle maschinelle Aus­ rüstung entspricht dem derzeitigen Standard. Aber mit ihrer Erfahrung und ihrem Schöpfertum ist die chinesi­ sche Arbeiterklasse fähig, mit einfachen Maschinen moderne Ausrüstungen herzustellen. Die Leistungs­ fähigkeit mancher älterer Maschinen wurde durch tech­ nische Umgestaltung bedeutend gehoben. Nach nun über zwei Jahrzehnten harter Arbeit ist die Maschinenbauin­ dustrie in der Lage, die verschiedenen Zweige der Volks­ wirtschaft mit kompletten Ausrüstungen zu versorgen.

Um Fonds für den Wirtschaftsaufbau zu akkumulieren, verläßt sich China nicht auf ausländische Kredite und steigert nicht die Bürde des Volkes, sondern fußt einzig auf der eigenen Akkumulation. Mit der Aktivität des Volkes für den Sozialismus kann großer Reichtum ge­ schaffen werden. Um die Akkumulation zu vergrößern, entfaltet man in den staatlichen Unternehmen die Mas­ senbewegung zur Steigerung der Produktion und zur Sparsamkeit. Heute ist Chinas jährliches Finanzein­ kommen ein dutzend mal höher als in den ersten Jahren nach der Befreiung. Die gegenwärtigen jährlichen In­ dustrieinvestitionen sind um ein Mehrfaches höher als das gesamte jährliche Finanzeinkommen in der ersten Periode nach der Befreiung. Das Volk befolgt die Richt­ linie, mit Fleiß und Sparsamkeit das Land aufzubauen, Haushalte und Betriebe zu führen. Die ersparten Geld­ mittel werden für den wirtschaftlichen Aufbau des Landes verwendet.

Ein Teil der Ingenieure und Techniker wird in Schulen, ein noch größerer Teil durch die Praxis in Fabriken aus­ gebildet. Die enge Zusammenarbeit zwischen leitenden Kadern, Technikern und Arbeitern in der Produktion und beim Aufbau hat nicht nur dazu geführt, daß Wissen­ schaft und Technik bedeutende Fortschritte gemacht haben, sondern es wurden Zehntausende von Fachkräften aus der Arbeiterklasse herangebildet.

Bei dem Aufbau der Wirtschaft strebt China nach der Zusammenarbeit mit anderen Ländern und dem Aus­ tausch von beiderseitig benötigten Dingen auf der Grundlage von Gleichheit und wechselseitigem Nutzen. Aber China macht sich nicht von anderen abhängig. Chinas Erfahrung zeigt, daß die Wirtschaft eines Landes sehr rasch entwickelt werden kann unter der Vorausset­ zung, daß das Land auf seine eigenen Kräfte vertraut. Sich auf andere Länder verlassen würde das eigene Volk nur fesseln, den Fortschritt der Wirtschaft hemmen und der politischen und ökonomischen Unabhängigkeit und Selbständigkeit schaden.

Beim Wirtschaftsaufbau folgt China dem Hauptprinzip zur Entwicklung der Volkswirtschaft, das vom Vorsitzen­ den Mao so formuliert wurde: „Die Landwirtschaft als Grundlage und die Industrie als den führenden Faktor betrachten". Der Volkswirtschaftsplan wird entsprechend der Reihenfolge Landwirtschaft- Leichtindustrie­ Schwerindustrie ausgerichtet, so daß alle drei sich fortwährend entwickeln.

Die Getreideproduktion war 1973 mehr als doppelt so hoch wie 1949. Auch der Anbau von Industriepflanzen ist sehr gewachsen. Die Entwicklung der Landwirtschaft versorgt die Leichtindustrie mit Rohstoffen und Märkten und fördert die Leichtindustrie. Der gesamte in der Leichtindustrie produzierte Wert war 1973 um über das Zehnfache höher als 1949. Die Entwicklung der Land­ wirtschaft und der Leichtindustrie schafft Märkte und Fonds für die Schwerindustrie und beschleunigt deren Erweiterung. Die schnelle Entwicklung der Schwerin­ dustrie liefert ihrerseits in wachsendem Maße technische Ausrüstungen für die Modernisierung der Landwirtschaft und die Entwicklung der Leichtindustrie und bringt auf diese Weise die Rolle der Industrie als des führenden Faktors in der Volkswirtschaft zur Geltung.

Die Erfolge bei Chinas sozialistischem Wirtschaftsauf­ bau sind die Frucht der harten Anstrengungen der Millionenmassen des Volkes unter der Führung der Kom­munistischen Partei Chinas und der Anleitung durch die proletarische revolutionäre Linie des Vorsitzenden Mao. In den zwei revolutionären Massenbewegungen-„Lernt in der Industrie von Datjing!" und „Lernt in der Land­ wirtschaft von Dadschai!" - lernen die Arbeiter und Bauern des ganzen Landes von den Arbeitern des Ölfeldes Datjing und den Bauern der Produktionsbrigade Dadschai. Sie strengen sich an im Geist der harten Arbeit und des Vertrauens auf die eigene Kraft und ermöglichen eine relativ schnelle und kontinuierliche Entwicklung der Volkswirtschaft Chinas. zurück

 

Grosse Fördertätigkeit im Bergbau

 

China hat ein Hoheitsgebiet von 9 600 000 km 2 und eine Küstenlinie von 14 000 km. Im Inneren des ausgedehn­ ten Festlandes und entlang des Meeres lagern reiche Bodenschätze. In dem Jahrhundert vor der Befreiung des Landes wurde China, wie allgemein die Länder der Dritten Welt, vom Imperialismus und Kolonialismus kon­ trolliert, und die Ressourcen wurden von ihnen habgierig ausgeplündert.

Das alte China erschien einigen imperialistischen Län­ dern als Leckerbissen. Um die Mitte des 19. Jahrhun­ derts begannen sie unter dem Vorwand von „Hilfeleistun­ gen", „touristischen Reisen", „Missionierung" usw. ihre Agenten nach China zu schicken, um die dortigen Boden­ schätze mit dem Ziel der Ausplünderung zu erforschen. Indem sie der Regierung der Tjing-Dynastie ungleiche Verträge aufzwangen, rissen einige imperialistische Länder das Recht auf die Förderung von Erzen in etwa einem Dutzend Provinzen Chinas an sich. Sie zahlten den chinesischen Arbeitskräften geringste Löhne und beuteten die Bodenschätze nach Belieben aus. Die Fertigprodukte und Rohstoffe verkauften sie China zu hohen Preisen und plünderten so das chinesische Volk doppelt aus.

Mit der Gründung des Neuen China war Schluß mit all diesen ungleichen Verträgen. Die Bodenschätze wurden zum Staatseigentum erklärt, und es wurden Maßnahmen getroffen zur selbständigen und unabhän­ gigen Schürfung und Erschließung der Bodenschätze.

Im alten China gab es für geologische Schürfarbeit nur etwas über zweihundert Techniker und 800 Facharbeiter. Heute gibt es einige hundert Gruppen für regionale geologische Forschung, für die allgemeine Untersuchung der Bodenschätze, für erdölgeologische Schürfung, für hydrogeologische und ingenieurgeologische Arbeit und für geophysikalische Schürfung. In diesen Gruppen arbei­ ten Zehntausende von Technikern und Hunderttausen­ de von Arbeitern.

Sie haben entsprechende Ausrüstungen und Apparate zur Schürfung auf dem Land, im Meer und von der Luft aus. Allein im Jahre 1973 wurde beim Kernbohren weit mehr Arbeit geleistet als in den letzten vierzig Jahren vor der Befreiung insgesamt.

Zur Erschließung und Ermittlung der lokalen Erzlager­ stätten werden auch die Massen mobilisiert, einschließlich der Kommunemitglieder. Der Mythus wurde beseitigt, daß diese Tätigkeit nur von Experten durchgeführt werden kann. Auf diese Weise wurden Zehntausende Anzeichen von Erzvorkommen, eine große Zahl von Erz­ lagerstätten und einige neue mineralische Zusammenset­ zungen entdeckt, und die Reserven von über einhundert verschiedenen Mineralien festgestellt. Die Entdeckung vieler reicher Kohlenvorkommen und Erdölfelder straft die Behauptungen der Imperialisten Lügen, China sei ölarm und südlich Ces Yangtse gebe es keine Kohle. Zu den entdeckten Vorkommen von Eisen, Mangan, Kupfer, Wolfram, Aluminium, Nickel, Blei, Zink, Schwefel, Phosphor, Asbest und vielen anderen wichtigen Minera­ lien kommen immer neue. Im alten China waren nur achtzehn Mineralien ausfindig gemacht worden, und deren Umfang wurde zu gering geschätzt.

Im Süden Chinas, in der Provinz Kiangsi, wo lange Zeit kein Salz vermutet wurde, konzentrierte eine Schürf­ gruppe aufgrund der von den Massen der neun Kreise gegebenen Informationen ihre Suche nach Salz auf ein kleines Becken. Nach der Befragung von 3000 dort wohnenden Menschen, der wissenschaftlichen Analyse des Wassers der Brunnen und Quellen sowie der Forma­ tionen verschiedener Erdschichten fanden sie ein Salz­ lager, das so groß ist, daß es den Bedarf der ganzen Provinz an Salz in einigen tausend Jahren wird befrie­ digen können. Im alten China gab es kein geologisches Institut. Nur in einigen wenigen Hochschulen waren geologische Abteilungen oder Seminare eingerichtet. Seit 1953 wurden in Hupeh, Tschangtschun, Tschengdu, Hopeh und in anderen Provinzen und Städten eine Reihe von geologischen Instituten und Fachschulen aufgebaut. Außerdem wurden in naturwissenschaftlichen und tech­nischen Hochschulen geologische Abteilungen gegründet. Zehntausende von geologischen Fachleuten wurden aus­ gebildet. Eine große Zahl von Geologen mit guter theoretischer Grundlage und praktischer Erfahrung wurde von erfahrenen Arbeitern in der Praxis unter­ richtet. Unter den Chefingenieuren, Ingenieuren und Technikern gibt es viele, die durch die Praxis ausgebildet wurden.

Die geologischen Institutionen machen Gebrauch von den im Ausland entwickelten Techniken und dort ge­ machten Erfahrungen, verlassen sich jedoch hauptsäch­ lich auf ihre eigenen Kräfte bei der Konstruktion und Herstellung von Schürfausrüstungen und geologischen Apparaten und bei der Lösung geologischer und Prospek­ tionsprobleme.

Vor der Befreiung wurden sämtliche Schürfmaschinen und geologischen Apparate importiert. Nach der Grün­ dung des Neuen China wurde einerseits eine Reihe von großen und mittelgroßen Fabriken gebaut, in denen die Schürfausrüstungen und geologischen Apparate produziert werden. Privat geführte kleine Eisenfabriken, Gießereien und Maschinenreparaturwerkstätten wurden - nach ihrer Umwandlung in staatlich-private und dann in staatseigene Unternehmen- zusammen gelegt und zu Fabriken erweitert, die auf die Produktion von geologi­ scher Ausrüstung spezialisiert sind. Heute gibt es überall im Land zentral oder lokal oder von geologischen Gruppen selbst geleitete Fabriken verschiedener Größe, in denen die Schürfmaschinen und geologischen Instru­mente und Apparate produziert bzw. repariert werden.

Unter der einheitlichen Wirtschaftsplanung wird neben der gleichzeitigen Entwicklung von kleinen, mittleren und großen Bergwerken die Initiative der lokalen Führung und der breiten Massen bei der Erschließung der Bodenschätze zur Geltung gebracht. Eine Reihe von Bezirken, Kreisen und Volkskommunen schürft und erschließt selbst die Bodenschätze. Die gewonnenen Erze werden- neben dem Verkauf an den Staat- in der Hauptsache für die Entwicklung der lokalen land­ wirtschaftlichen Produktion und die Produktion von Massenbedarfsartikeln verwendet. Beispielsweise be­ friedigen in der Provinz Honan die von, den kleinen Bergwerken geförderten Kohlen ein Drittel des Bedarfs der Provinz. Die Volkskommune Pingmo in dieser Pro­ vinz hat in den letzten Jahren über einhunderttausend Tonnen Bauxit gewonnen und sie dem Staat geliefert. Nicht nur die lokalen Führungskräfte und die Bergbauab teilungen in allen Teilen des Landes, sondern auch die Millionenmassen leisten gemeinsame Anstrengungen zur Eröffnung neuer Bergwerke und zur Beschleunigung der allgemeinen Entwicklung. zurück

 

China stellt die benötigten Maschinen selbst her

 

Die Herstellung von Maschinen und Ausrüstungen durch das Vertrauen auf die eigene Kraft ist ein wich­ tiger Faktor für die rasche Entwicklung der Volkswirt­ schaft Chinas.

In einem Vierteljahrhundert hat China eine ansehn­liche Zahl großer Unternehmen, die das Rückgrad der Maschinenbauindustrie bilden, und Zehntausende von kleinen und mittleren Betrieben aufgebaut. Das Land ist jetzt in der Lage, Metallurgie- und Bergwerksaus­ rüstung, Elektroenergieerzeugungsanlagen, die Aus­ stattung für Erdöl- und Chemieindustrie, für die Textil­industrie und andere Leichtindustrie herzustellen. Es produziert Kraftwagen, Schiffe, Traktoren, Werkzeug­ maschinen, Instrumente, Meßgeräte usw.

Chinas Maschinenbauindustrie hat eine ausreichende Grundlage mit vielen Bereichen und einer rationellen geographischen Verteilung und ist in der Lage, komplette Maschinenanlagen herzustellen. Tatsächlich wurden die verschiedenen Bereiche der Volkswirtschaft mit einer großen Menge kompletter Maschinenanlagen versorgt. 1973 wurden 5 bzw. 5,5mal soviel Bergwerks- bzw. Metallurgieausrüstungen produziert wie 1965. Der Aus­ stoß von Kraftwagen, Werkzeugmaschinen, Anlagen für die Erdölindustrie und die Energieerzeugung erreichte 1973 das 2,7 bis über 7fache von 1965.

Das China vor der Befreiung, das überwiegend Maschinen importieren mußte, hatte praktisch keine eigene Maschinenbauindustrie. Die wenigen Unterneh­ men konnten nur Reparaturarbeiten machen und einfache Produkte herstellen, wie kleine Motoren und Wasserpum­ pen. Dies bezeichnete den kolonialen und halbkolo­ nialen Charakter der Industrie des alten China.

Die Landwirtschaft ist die Grundlage von Chinas Volkswirtschaft, und „die Mechanisierung ist der grund­ legende Ausweg für die Landwirtschaft". Die Land­ maschinenindustrie hat seit dem Großen Sprung nach vorn im Jahre 1958, besonders aber seit dem Beginn der Großen Proletarischen Kulturrevolution, große Fort­ schritte gemacht. In fast allen Provinzen, regierungsun­ mittelbaren Städten und autonomen Gebieten sind Trak­ tor- und Motorfabriken aufgebaut worden. Außer einigen abgelegenen Gebieten gibt es in den meisten Kreisen Fabriken für die Herstellung und Reparatur von Land­ maschinen. 1973 war die Gesamtproduktion von Trak toren, Handtraktoren, Antriebsmaschinen zur Be- und Entwässerung, Ernte- und Dreschmaschinen und land­wirtschaftlichen Verarbeitungsmaschinen um ein Mehr­ faches bis über das Zehnfache höher als 1965.

In den letzten Jahren produzierten Arbeiter und Tech­ niker zusammen mit Kommunemitgliedern eine Reihe von landwirtschaftlichen Maschinen und Be- und Ent­ wässerungsmaschinen, die den lokalen Anbaumethoden und Bodenbesonderheiten angepaßt sind. Dies vergrö­ ßerte die maschinell bearbeitete und künstlich bewäs­ serte Anbaufläche.

Um die Entwicklung der Basisindustrien des Landes zu beschleunigen, wird auf die Produktion von Berg­werks- und Metallurgieausrüstungen für die Stahl- und Eisenindustrie Wert gelegt. Jetzt werden Instrumente und Maschinen verschiedener Art entworfen und her­ gestellt zur Ausschachtung und Förderung, zur Auf­ bereitung, zum Sintern, Transport, Schmelzen und Stahl­ walzen. Es werden komplette Einrichtungen für große und mittlere Eisen- und Buntmetallminen, für Eisen- und Stahlkombinate geliefert.

In der Zeit von 1957 bis 1973 lieferte die Maschinen­ bauindustrie eine große Menge von Walzanlagen für die wichtigsten Eisen- und Stahlkombinate in China, An­ schan, Wuhan und Baotou, und verhalf zur Vermehrung der Walzstahlsorten. In China werden jetzt über 1000 Stahlsorten und über 20 000 Walzstahlspezifiktionen her­ gestellt, die für die Produktion von Kraftwagen, Trak toren, Schwermaschinen, Präzisionsinstrumenten und Präzisionsmeßgeräten, für Eisenbahnen und andere Ver­ kehrsmittel, für die Erdöl- und Chemieindustrie usw. ge­ braucht werden.

Innerhalb von 25 Jahren ist eine große Zahl von großen und mittleren Schächten gegraben worden, und alte Bergwerke wurden mit kompletten Anlagen neu ausge­ rüstet oder umgestaltet. Der größte Teil der Ausrüstung wird in China hergestellt. In den 73 Jahren zwischen 1876 und 1948 im alten China wurde nur in etwa 20 Kohlenbergwerken Fördertätigkeit aufgenommen.

Nach dem Bau des ersten 12 000-Kilowatt-Dampfturbo ­ generatorenaggregats der Welt mit innerer Wasserküh­ lung für Ständer und Läufer im Jahre 1958, wurde 1969 einer gebaut mit 125 000 Kilowatt, dem ein noch größerer folgte mit 200 000 Kilowatt. Mit einer immer fortge­ schritteneren Ausstattung in der Elektroindustrie wurde die Stromleistung jedes Jahr höher, und der derzeitige Stromverbrauch im Lande ist innerhalb weniger Tage so hoch wie 1949 insgesamt. Die Elektroindustrie hat nicht nur in den Küstengebieten große Fortschritte gemacht. Auch im Landesinnern ist eine Anzahl neuer Elektroindu­ striezentren errichtet worden.

Um die Maschinenbauindustrie mit größeren, rasche­ ren, besseren und mehr Ergebnissen zu entwickeln und damit Schritt zu halten mit dem schnellen Wachstum der Volkswirtschaft, wird in den Maschinenbauunternehmen überall in China die Massenlinie verfolgt. Schwierig keiten bei der Herstellung von Ausrüstungen werden überwunden durch kühnes Auffordern der Arbeiter und Techniker, technische Neuerungen einzuführen. Die Maschinenbauer leisteten ein technisches Meisterstück, indem sie ein Verfahren entwickelten, das bekannt ist als „Ameise nagt am Knochen". Die Bedeutung dieses Ver­ fahrens liegt im Zusammenfassen der Erfahrungen der Arbeiter zur Bearbeitung von Schwermaschinenteilen bei Nichtvorhandensein größerer Ausrüstung. Mit mehreren kleinen Maschinenwerkzeugen werden riesige Maschinen hergestellt. Ein großer Teil der modernen Maschinen der Bergwerks-, Metallurgie-, Erdöl- und Chemieindu­ strie wurde auf diese Weise erzeugt.

Die Massenlinie bei der Herstellung neuer maschineller Ausstattung drückt sich auch aus in der Mobilisierung der Arbeiter, das Potential der bestehenden Unternehmen voll zu nutzen. Zwischen den verschiedenen Bereichen der Maschinenbauindustrie besteht eine vernünftige Arbeitsteilung, damit zur Konstruktion besonderer Ma­ schinenausrüstung alle positiven Faktoren durch ge­ meinsame Bemühung ins Spiel gebracht werden. Ein Beispiel war die Produktion von Bergwerks- und Metallurgieausrüstung in der Provinz Kiangsu zu einer Zeit, als es dort kein Schwermaschinenunternehmen gab. In der Kulturrevolution wurde in dieser Provinz eine Zusammenarbeit organisiert zwischen zwölf Bereichen mit über 200 Unternehmen, um komplette Bergwerks­ und Metallurgieausrüstungen für das Nanking-Stahlwerk herzustellen. Als Ergebnis wurden in drei Jahren 30 000 Tonnen Bergwerks- und Metallurgieausrüstung produ­ ziert, und ein Mittelstahlwalzwerk (Durchmesser der Fertigwalzen: 650 mm) wurde innerhalb eines Jahres fertig gestellt.

Zum Entwerfen neuer Maschinen werden in China die Dreierverbindungen von Technikern, Arbeitern und Kadern und von Entwerfern, Benutzern und Herstellern durchgeführt. Durch das Herausfinden der korrekten Ideen und das Freisetzen aller Fähigkeiten ist es möglich, zu Entwürfen zu gelangen, die den Bedürfnissen der Benutzer entsprechen, die Serienproduktion erleichtern, Material und Arbeitskraft sparen, die Kosten verringern und die Qualität der Produkte verbessern. Viele wichtige Maschinen und moderne Produkte, die in den letzten Jahren geschaffen wurden, sind Ergebnis der Dreierver­ bindung. Darunter gibt es riesige Hochöfen und Kon­ verter, große Koordinatenfräsmaschinen, Schleifmaschi­ nen, Werkzeugmaschinen mit Digitalsteuerung, Ein­ flankenwälzprüfgeräte für Sammelfehlermessung von Zahnrädern, Versenk-Bohranlagen und große Pumpen. zurück

 

Warum in China kleine Fabriken aufgebaut werden

 

Beim industriellen Aufbau verfolgt die chinesische Regierung die Politik des „Auf-zwei-Beinen-Gehens", die das rapide Anwachsen von mittelgroßen und kleinen Industrieunternehmen überall in China herbeigeführt hat. Die Bedeutung der kleinen Fabriken zeigt sich klar an der wichtigen Rolle, die sie heute in der Volkswirt­ schaft spielen.

Bis Ende 1973 gab es fast 1000 kleine Stickstoffdünger­ fabriken, die im Jahre 1973 54 Prozent des in China hergestellten synthetischen Ammoniak produzierten. Bis Ende 1974 wurde eine Reihe weiterer kleiner Stickstoff­ düngerfabriken in Betrieb genommen.

Die kleinen Zementfabriken entwickeln sich ebenfalls sehr schnell. Achtzig Prozent der Kreise in China haben ihre eigenen kleinen Zementfabriken aufgebaut, deren Gesamtzahl sich auf 2800 beläuft und die über die Hälfte des Zements in China produzieren. Seit 1970 stieg ihre jährliche durchschnittliche Produktion um drei Millionen Tonnen.

Fünfzigtausend kleine Wasserkraftwerke auf dem Land erzeugen mehr Strom als der gesamte Stromverbrauch zur Zeit der Befreiung im Jahre 1949. Viele abgelegene ländliche und Gebirgsgebiete Chinas werden zum ersten Mal in der Geschichte mit Strom versorgt.

Viele kleine Eisen- und Stahlwerke sind entstanden. Sie produzierten 1973 über dreimal soviel Stahl wie 1966 und über viermal soviel Eisen.

Diese Tatsachen zeigen, daß eine solide sozialistische industrielle Basis in China errichtet wird - moderne staatliche große und mittlere Unternehmen, die von klei­ nen Unternehmen ergänzt werden.

Im Frühjahr 1957 sagte der Vorsitzende Mao über den wirtschaftlichen Aufbau in China: „Wir müssen nach und nach eine Reihe von großen modernen Betrieben als Grundstock schaffen, ohne den wir sonst nicht in der Lage sein werden, unser Land in wenigen Jahrzehnten in eine moderne Industriemacht zu verwandeln. Aber die meisten Betriebe sollten nicht solche sein. Wir müssen noch mehr kleine und mittlere Betriebe errichten."

Ein wesentlicher Teil der Politik des „Auf-zwei­- Beinen-Gehens" ist, daß der Staat große und mittlere Unternehmen aufbaut, während die lokalen Regierungen auf allen Ebenen und die Volkskommunen dazu mobili siert werden, mit eigenen Kräften kleine Fabriken zu errichten. Der Bau von modernen Großbetrieben kann nur vom Staat geleistet werden, da größere Investitionen und kon­ zentrierte Hilfsmittel, moderne Kommunikation, vielseiti­ ge Ausstattung und Technologie und eine längere Bauzeit erforderlich sind. Das sozialistische China ist ein Entwick­lungsland. Die wirtschaftliche Grundlage, die vom alten China übernommen wurde, war extrem schwach. Kapital und Ausrüstung sind begrenzt, so daß nur eine gewisse Zahl von Großunternehmen innerhalb eines bestimmten Zeitraums und gemäß den vorrangigen Bedürfnissen der Volkswirtschaft aufgebaut werden kann.

Die kleinen Unternehmen verlangen viel geringere In­ vestitionen, geringere Bauzeit und einfachere Ausstat­tung als die großen. Sie können von Provinz-, Stadt- und Kreisverwaltungen und sogar von Volkskommunen und Einwohnerkomitees aufgebaut werden. Die vielen klei­ nen Betriebe wurden mit je zwischen einigen Zehn­tausend und einigen Hunderttausend Yuan gebaut. Ihr Bau dauert nur wenige Monate, höchstens ein Jahr. Diese kleinen Fabriken können ebenso fortgeschrittene Pro­ dukte herstellen wie die Großbetriebe.

In Tschangdschou, einer Stadt in der Nähe von Schanghai, hat eine kleine Fabrik, die früher Kupfer­ maschen produzierte, einen Computer mit integriertem Schaltsystem hergestellt, der pro Sekunde 120 OCO Opera­ tionen durchführt. Ein Kleinbetrieb in Schanghai mit 170 Arbeitern stellte kürzlich eine Kaltstauch-Maschine her, die pro Minute 300 Schraubenmuttern (3 bis 4 mm) ausstößt.

Die Produkte vieler dieser Fabriken sind in ihrer Qualität den Produkten der Großbetriebe gleich. Die entscheidende Rolle spielen die Menschen, nicht die Aus­stattung.

Viele kleine Fabriken haben sich innerhalb weniger Jahre zu modernen mittelgroßen Fabriken ausgedehnt. Einige sind beträchtliche Industriezentren geworden.

Der verbreitete Aufbau kleiner Fabriken hat die Auf­ teilung der Industrie im Land verbessert. In allen Pro­ vinzen, regierungsunmittelbaren Städten und autonomen Gebieten gibt es heute Schwer- und Leichtindustrie und Grundlagen- und Verarbeitungsindustrie, die in bestimm­ tem Maß die lokalen Bedürfnisse für die industrielle und landwirtschaftliche Entwicklung und den täglichen Be­darf der Menschen befriedigen. Früher konzentrierte sich in China die Industrie hauptsächlich in den großen Küstenstädten.

In über fünfzig Prozent der Kreise in China gibt es kleine Maschinenfabriken, Kunstdüngerfabriken, Ze­ mentwerke, Eisen- und Stahlwerke und Kohlengruben. Die restlichen Kreise mit weniger günstigen Bedingungen haben ein bis vier derartige Unternehmen aufgebaut. Im Autonomen Gebiet Tibet wurden etwa 200 Industrie­ unternehmen errichtet.

Kleine Fabriken, die die verstreuten Bergbauressour­ cen und die Landwirtschafts- und Nebengewerbepro­ dukte voll ausnützen, spielen eine wichtige Rolle bei der lokalen wirtschaftlichen Entwicklung und zur Hebung des Lebensstandards der Bevölkerung.

In der Provinz Hunan entstanden durch die Mobili­ sierung der Volkskommunen und Produktionsbrigaden zur Nutzung der lokalen Quellen viele kleine Kohlen­ gruben. Sie fördern pro Jahr über drei Millionen Ton­ nen Kohle, was der Leistung von drei modernen Schacht­ paaren entspricht. Dies befriedigt die Bedürfnisse der Bauern und unterstützt den industriellen Aufbau des Landes. zurück

 

Peking von einer Konsumentenstadt zu einer Industriestadt

 

Peking, die Hauptstadt Chinas, hat seit der Befreiung eine gewaltige Veränderung erfahren. Sie ist nicht nur das politische und kulturelle Zentrum Chinas, sondern beginnt, sich in eine industrielle Basis zu verwandeln. Der Gesamtwert der Industrieproduktion Pekings war 1973 111mal höher als 1949 - das war mehr, als damals im ganzen Jahr im ganzen Land produziert wurde.

Wenn man von der Inbetriebnahme des Kohlenberg­ werks Mentougou im Jahre 1872 an rechnet, ist Pekings Industrie 103 Jahre alt. In den ersten 77 Jahren ent­ wickelte sich die Industrie in Peking äußerst langsam. Bis zu seiner Befreiung blieb das alte Peking immer noch eine rückständige Konsumentenstadt. Dort schar­ ten sich die Schmarotzer-Bürokraten, Kompradoren, Grundherren und andere Elemente der Feudalklassen. Damals mußten selbst Reißnägel, Trinkgläser und Zahn­ creme aus anderen Städten geliefert oder aus dem Aus­ land importiert werden. Die meisten der sogenannten Fabriken oder Bergwerke waren Werkstätten, in denen mit einfachen Werkzeugen wie Pickel und Blasebalg und mit manueller Antriebskraft gearbeitet wurde.

Nach der Befreiung wurde in Peking unter der An­leitung der revolutionären Linie des Vorsitzenden Mao und mit tatkräftiger Unterstützung aus allen Teilen Chinas von den Arbeitern der Stadt durch Kampf und harte Arbeit ein verhältnismäßig umfassendes indu­strielles System geschaffen. Es gibt in Peking jetzt eine Million Industriearbeiter-ein Viertel der Einwohner­ zahl. Die alten Stadtmauern wurden beseitigt, und das Stadtgebiet wurde ausgedehnt. Wo früher ungenutztes weites Land und übel riechendes Wasser die Landschaft beherrschten, ragen moderne Industriebauten empor. Auch in den hügeligen Außenbezirken entstanden In­ dustrieanlagen. Viele alte Pekinger, die lange Zeit nicht in Peking waren, können Peking kaum erkennen, so sehr hat es sich verändert.

Peking hat eine Geschichte von vielen Jahrhunderten. Aber erst in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren seit der Befreiung geschahen auf dem industriellen Ge­ biet kaum vorstellbare Veränderungen.

Vor der Befreiung wurde in Peking kein Stahl produ­ ziert, und die Produktion von Roheisen war sehr gering.

Heute wird in der Stadt pro Jahr 10mal soviel Stahl aus­ gestoßen wie 1949 im ganzen Land. Es werden hoch­ wertige Legierungsstähle hergestellt wie beispielsweise Stahldraht, der feiner ist als ein Haar, und Stahlbänder, die dünner sind als Papier.

Vor der Befreiung konnte in Peking sogar kein Ven­ tilschlauch für Fahrräder hergestellt werden. Heute werden viele Arten von großen Präzisionsmaschinen wie beispielsweise 30 000 t ölhydraulische Pressen und Hoch­ präzisions-Hinterschleifmaschinen mit einer Toleranz von weniger als drei Tausendstel Millimeter gebaut.

Vor fünfundzwanzig Jahren wurde in Peking nicht einmal der einfachste Radioempfänger hergestellt. Jetzt wird die Ausrüstung für Hochleistungssender produziert und Computer mit integriertem Schaltsystem, die pro Sekunde eine Million Rechenoperationen durchführen.

Vor der Befreiung kamen aus der Pekinger Chemiein­ dustrie nur gezuckerte Tabletten und Salpeter für Feuer­werkskörper. Jetzt reicht der chemische Produktions­ bereich von Säure- und Alkaliherstellung und Koksbren­ nen bis zur Erdölraffinierung. Die Quantität des dort in einem Jahr raffinierten Erdöls übertrifft die Gesamt­ menge, die in den 50 Jahren vor der Befreiung in ganz China produziert wurde.

Vor der Befreiung wurden in Peking nur grobe Baum­ wollstoffe, minderwertige Seifen und ähnliche Leichtin­ dustriewaren erzeugt. Heute gibt es auf dem Markt eine bunte Auswahl von alltäglichen Bedarfsartikeln, von denen 80% in Peking selbst hergestellt werden.

Über 400 verschiedene Produkte aus Peking, wie Kraftwagen, Werkzeugmaschinen, Photoapparate, Eis­ schränke, Klaviere usw., werden in 90 Länder und Ge­ biete exportiert.

Der rasche industrielle Fortschritt ist das Ergebnis der proletarischen revolutionären Linie des Vorsitzenden Mao, die die revisionistische Linie von Liu Schao-tschi und Lin Biao besiegte. In den letzten fünfundzwanzig Jahren hat Peking in der industriellen Entwicklung vier große Sprünge gemacht, von denen jeder den überzeu­ genden Beweis dafür lieferte, daß „die Richtigkeit oder Unrichtigkeit der ideologischen und politischen Linie alles entscheidet". 1952 wurden durch die siegreiche Ent­ faltung der Sanfan- und der Wufan-Bewegung[1] die wütenden Angriffe seitens der Bourgeoisie zurückge­ schlagen. Das Ergebnis war ein Anstieg des Gesamt­ wertes der Industrieproduktion Pekings im Vergleich zu 1949 um mehr als das 3fache. 1956 war die sozialistische Umgestaltung der kapitalistischen Industrie, des kapi­ talistischen Handels, des individuellen Handwerks und der Landwirtschaft durchgeführt, und die alten Produk tionsverhältnisse waren umgestaltet. Der gesamte in­ dustrielle Produktionswert Pekings wuchs in dem Jahr auf über das Doppelte von 1952. Im Jahre 1958, nach dem Kampf gegen die bürgerlichen Rechten, begann un­ ter der Anleitung durch die Generallinie der Partei für den Aufbau des Sozialismus in der Industrie der Große Sprung nach vorn, und die industrielle Bruttoproduk­ tion Pekings erreichte einen doppelt so hohen Wert wie 1956.

Besonders bemerkenswert war der vierte industrielle Aufschwung Pekings. Durch den Sturz der zwei bür­ gerlichen Hauptquartiere Liu Schao-tschis und Lin Biaos in der Großen Proletarischen Kulturrevolution wurde die revolutionäre Linie des Vorsitzenden Mao besser durch­ geführt, was eine größere industrielle Entwicklung der Stadt hervorrief. Über zwei Drittel der Industriepro­ duktionskapazität entstanden während der Kulturrevo­ lution. Bis 1973 hatte sich der Bruttoproduktionswert der Industrie im Vergleich zu 1965, dem Jahr vor der Kulturrevolution, verdreifacht, und 1974 war in der In­ dustrieproduktion unter dem Antrieb der Bewegung zur Kritik an Lin Biao und Konfuzius ein weiterer beacht­ licher Zuwachs zu verzeichnen.

Die von Liu Schao-tschi vor der Kulturrevolution ver­ tretene revisionistische Linie bedeutete eine große Be­ hinderung beim industriellen Aufbau der Stadt. Für die Eisen- und Stahlindustrie beispielsweise wurde das zu verwendende Eisenerz aus dem fernen Süden Chinas, der Insel Hainan, nach Peking transportiert, und der erzeug­ te Stahl wurde in andere Teile des Landes zum Block­ walzen transportiert. Dieser Zustand blieb so bis zur Großen Proletarischen Kulturrevolution. Die breiten Massen der Arbeiter konzentrierten ihre Anstrengungen auf den Ausbau der Eisenminen und rüsteten das in­ dustrielle System mit vollständigen Einrichtungen aus. In einigen Jahren war Peking in der Lage, sich selbst mit Eisenerzen zu versorgen. Die Stahlarbeiter haben während der Kulturrevolution innerhalb weniger Jahre eine ausgedehnte Eisenmine ausgestattet. Die Vorwalz­- und Stahlwalzkapazität ist erweitert worden. Verglichen mit der Zeit vor acht Jahren ist die Stahlproduktion Pe­ kings auf über das Vierfache angewachsen. Die Produk­ tion von Eisenerz, Roheisen und Walzstahl stieg sehr. Es gibt jetzt Walzstahl in über 10 000 Sorten und Spezifika. Die anderen Industrien Pekings haben ebenfalls seit Be­ ginn der Kulturrevolution viele große Fortschritte ge­ macht. Die Produktion von Generatoren, Kraftwagen, Werkzeugmaschinen, Bergbauanlagen, chemischen Ein­richtungen, Handtraktoren, chemischen Düngemitteln, Insektiziden, Armbanduhren, Transistorgeräten, Dacron kunststoffen und anderen Produkten hat sich im Ver­ gleich zu dem Jahr vor der Kulturrevolution um ein Vielfaches bzw. um mehrere Dutzend Male erhöht. Die Qualität der Produkte ist besser, und das Sortiment größer. Es werden jetzt in Peking über 200 verschie­ dene Arten von Werkzeugmaschinen hergestellt – 1965 waren es 20. Entsprechend waren es damals 80 Arten elektronischer Produkte, und heute sind es über 600. Seit der Kulturrevolution haben die Pekinger Arbeiter, die entschlossen sind, das fortschrittliche Niveau der Welt einzuholen und zu überholen, über hunderttausend technische Neuerungen eingeführt. In der letzten Zeit gelang die versuchsweise Herstellung vieler neuer Pro­dukte, wie z. B. horizontale digital gesteuerte Bohr- und ­ Fräsmaschinen mit automatischer Wechselvorrichtung von 40 Werkzeugen und Farbfernseh-Übertragungswa ­ gen.

„Das Volk und nur das Volk ist die Triebkraft, die die Weltgeschichte macht." Die gewaltigen Veränderungen in der Pekinger Industrie sind das Ergebnis der Führung durch die Partei in der sozialistischen Revolution und der kräftigen Förderung der Initiative der Massen.

Obwohl die Werktätigen stolz über ihre Leistungen s ind, sind sie noch nicht damit zufrieden und drängen weiter vorwärts. zurück

 

Umwandlung und Ausweitung der Schanghaier Industrie

 

Schanghai, die wichtigste Industriestadt Chinas, ist eine verhältnismäßig umfassende industrielle, wissenschaft­ liche und technische Basis geworden. Die industrielle Produktion ist in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren rasch gestiegen. Die Bruttoproduktion war 1973 17mal höher als 1949 und doppelt so hoch wie 1965. Über die Hälfte der Gesamtproduktion fiel 1973 auf die Schwerindustrie; 1949 waren es gerade 13,6 Prozent. In einem halben Tag produziert Schanghai soviel Stahl wie 1949 im ganzen Jahr. Über 1200 Stahlsorten und fast 20 000 Arten und Spezifika von Walzstahl werden her­ gestellt.

In der Maschinenbauindustrie wurden ein 300 000-kW­ Dampfturbo-Generatorenaggregat mit innerer Wasser­kühlung für Ständer und Läufer, große Präzisionsgewin­ deschleifmaschinen, Passagier- und Frachtschiffe der 10000-t-Klasse produziert und ganze Fabrikanlagen her­ gestellt, die einen Jahresausstoß haben von je 1,1 Millio­ nen Tonnen Eisen, 1,2 Millionen Tonnen Stahl, 700 000 Tonnen Stahlplatten und -bleche oder 2,5 Millionen Tonnen Rohöl. Über 40 neue Industrien sind entstanden, in denen u. a. neuartige Metalle, Traktoren, Kraftwagen, Kunstdün­ ger, Insektizide, Petrochemikalien, Schwermaschinen, Präzisionswerkzeugmaschinen, Elektrizitätsanlagen, Arm­ banduhren, Kameras, Fernsehapparate, Chemiefasern und elektronische Elemente und Geräte produziert werden.

Die industrielle Entwicklung Schanghais begann vor über einem Jahrhundert. Aber die wichtigsten Unter­ nehmen für die Elektrizitäts-, Kohlengas- und Wasser­ versorgung und für den Transport unterstanden der Kon­ trolle der Imperialisten. Die hauptsächlichen Produk­ tionsmittel, die Rohstoffe und der Brennstoff für die In­ dustrie wurden importiert.

Die alte sogenannte Schanghaier Schwerindustrie war nur dazu da, die aus imperialistischen Ländern impor­ tierten Maschinen zusammenzusetzen und zu reparieren. Es gab dort praktisch keinen unabhängigen Maschinen­ bau. In der Textil- und Leichtindustrie gab es nur alte Maschinen, und rückständige Techniken wurden ange­ wandt. Die Arbeitsbedingungen waren armselig.

Im Einverständnis mit den Kuomintang-Reaktionären plünderten die Imperialisten die Bodenschätze, beuteten die billige Arbeitskraft aus und besetzten den Markt mit ihren überschüssigen Waren. Die nationale Industrie war am Rande des Zusammenbruchs. Zur Zeit der Befreiung war die jährliche Bruttoproduktion Schanghais geringer, als heute in zwanzig Tagen produziert wird.

Die gewaltigen Wandlungen der Industrie in Schanghai geschehen mit der ständigen Entwicklung der sozialisti­ schen Revolution.

Durch die Errichtung der proletarischen politischen Macht im Jahre 1949 wurden die imperialistischen wirtschaftlichen Kräfte vertrieben, die Unternehmen der bürokratischen Kapitalisten konfisziert und die staatliche Wirtschaft wurde aufgebaut, in der die Produktionsmittel dem Staat gehören.

In Übereinstimmung mit der vom Vorsitzenden Mao 1953 formulierten Generallinie der Partei für die Über­ gangsperiode wurde eine Politik der Nutzung, Beschrän­ kung und Umgestaltung der kapitalistischen Industrie und des kapitalistischen Handels praktiziert. Kapitali­ stische Unternehmen wurden planmäßig und schrittweise in sozialistisches Staatseigentum überführt. Die Maß­ nahmen beinhalteten, daß diese Unternehmen als Ver­kaufsagenten des Staates fungierten, gemäß dem staat­ lichen Plan Güter für den Staat produzierten und sich dem staatlich-privaten Eigentum anschlossen. Das Hand­ werkertum wurde sozialistisch umgestaltet, indem es genossenschaftlich organisiert wurde. Die sozialistische Umgestaltung des Eigentums an den Produktionsmitteln war 1956 im wesentlichen vollendet, und der halbkolo niale und halbfeudale Charakter der Schanghaier Wirt­ schaft war beseitigt.

Danach gab es auf der politischen und ideologischen Ebene gründliche sozialistische revolutionäre Bewegun­ gen. Nach der Ausrichtungsbewegung und dem Kampf gegen die Rechten wurde in Schanghai im Jahre 1958 der Große Sprung nach vorn begonnen unter der Generallinie der Partei: „Unter Anspannung aller Kräfte, immer vor­ wärts strebend, mehr, schneller, besser und wirtschaft­ licher den Sozialismus aufbauen." Die industrielle Brutto­ produktion sprang, verglichen mit dem Vorjahr, um 50 Prozent nach oben und betrug das 5,7fache von 1949.

Die Große Proletarische Kulturrevolution hat die so­ zialistische Begeisterung und die Initiative der Arbeiter verstärkt, und in der industriellen Produktion gab es einen weiteren Sprung vorwärts. In der Periode des 3. Fünfjahrplans (1966-1970) lag die industrielle Brutto­produktion Schanghais um 68 Prozent höher als in den fünf Jahren davor.

Die Bewegung zur Kritik an Lin Biao und Konfuzius hat die Siege der Kulturrevolution weiter gefestigt und entwickelt. 1973 war die industrielle Bruttoproduktion der Stadt doppelt so hoch wie 1965.

Im Sinne der Richtlinie von „voller Ausnutzung und rationeller Entwicklung" wurde in Schanghai eine Reihe von Unternehmen planmäßig zu mehreren zusammen­ geschlossen, ein Teil überkonzentrierter, unrationell ent­ wickelter Unternehmen in neue Industriezweige umge

wandelt, die vom Staat dringend benötigt wurden. Einige Fabriken in Schanghai wurden demontiert und in an­ deren Teilen des Landes wieder aufgebaut und somit die neuen Industriebasen dort unterstützt.

Die meisten Schanghaier Meßgeräte-, Elektronik-, Plastik- und Chemiefaserfabriken entstanden aus Textil- ­ und anderen Leichtindustrieunternehmen. Viele Schwer­ maschinenfabriken, die Metallurgie- und Bergwerksaus­ rüstungen herstellen, entstanden durch die Verschmel­ zung von kleinen Fabriken. So wurden staatliche Investi­tionen gespart, wobei bestehende Industrien bei Nutzung des Produktionspotentials umgewandelt wurden.

In allen Betrieben werden durch die Initiative und Be­geisterung der Arbeiter, Kader und Techniker Neuerun­gen eingeführt. Die Anlagen werden auf neuen Stand gebracht, technologische Prozesse und Verfahrensweisen werden verbessert, neue Ausrüstungen erfunden, neue Materialien gesucht. In einer Reihe von Industrieunter­ nehmen wird in verschiedenem Maße mit Elektronik, Fluidic-System, Laser, splitterfreier Metallbearbeitung und anderen fortschrittlichen Technologien und Techni­ ken gearbeitet.

Die metallurgische Industrie wendet neue Produktions­ techniken an, beispielsweise das Oxygenverfahren beim Stahlschmelzen, kontinuierlichen Blockgießen, bei der Vakuum-Metallurgie, beim Präzisionswalzen und konti­nuierlichen Auswalzen.

In den Baumwollspinnereien wurden die alten Spin­ deln ersetzt durch Hochgeschwindigkeitsspindeln. So konnte die hergestellte Menge an Baumwollfäden in 1000 Spinnstunden von 18 Kilogramm in der ersten Zeit nach der Befreiung auf 43 Kilogramm erhöht werden.

Ein wichtiger Weg zur Entwicklung der Industrie in Schanghai ist die sozialistische Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Ein Beispiel ist, wie die alten 1000 Dampfkessel der Stadt, die noch aus den zwanziger und dreißiger Jahren stammten und sehr viel Kohle verbrauchten, erneuert wurden. Einige Spezialisten hatten vor der Kulturrevolution einen Plan ausgearbeitet, dem gemäß die Erneuerung dieser Kessel in einer Periode von zehn Jahren geschehen sollte. 1969 mobilisierte das Schanghaier Revolutionskomitee die Massen für die Beseitigung der künstlichen Schranken zwischen den verschiedenen Wirtschaftsbereichen und organisierte spezialisierte Unternehmen zur Herstellung von Schlüsselausrüstungen, während andere Unterneh­ men kleinere Einzelteile anfertigen sollten. 200 000 Menschen produzierten durch ihre Zusammenarbeit in­ nerhalb von 80 Tagen 1000 Kessel, die einen geringen Kohleverbrauch haben und die alten Kessel ersetzten.

Über 300 Produktionseinheiten arbeiteten 1972 zusam­ men und stellten binnen einem Jahr 89 medizinische Präzisionsapparate von höherem technischen Niveau ver­ suchsweise her, die mit Superschall, Laser, Elektronik und Isotopen arbeiten. Die organisierte Zusammenar beit fördert die Produktivität in einer Weise, wie es ein­ zelnen Wirtschaftseinheiten nicht möglich ist.

In Schanghai geschieht die industrielle Entwicklung nicht durch den Bau einer Menge neuer Fabriken, son­ dern hauptsächlich durch Ausnutzen der vorhandenen Basis, um die latente Produktionskapazität zu erschließen und die Akkumulation zu vermehren. Die Investitionen der Stadt für Investbauten machten zwischen 1949 und 1973 nur 6,7 Prozent ihrer gesamten Akkumulation für den Staat aus.

Bei der Entwicklung der Industrie hat Schanghai Un­ terstützung aus dem ganzen Land erhalten. Schanghai wiederum unterstützt den sozialistischen Aufbau des Staates mit großen Mengen von Gütern der Schwer- und Leichtindustrie, mit zahlreichen Fachleuten und großen Summen akkumulierter Fonds. Von Schanghai wurden seit der Befreiung in viele Teile des Landes maschinelle Ausrüstungen und andere Produkte geschickt und fast eine Million Facharbeiter und Techniker entsandt; es wurden in Schanghai Hunderte Fabriken abgebaut und in anderen Orten des Landes wieder aufgebaut. Außer­ dem wurde in Schanghai eine große Anzahl Techniker für die Arbeit in anderen Teilen Chinas ausgebildet. zurück

 

Getreideselbstversorgung in China

 

Innerhalb eines Vierteljahrhunderts hat China die früher andauernd herrschende Getreideknappheit besei­ tigt.

1973 überstieg die Getreideproduktion in China 250 Millionen Tonnen. Das ist mehr als zweimal soviel wie 1949. Obwohl die Bevölkerungszahl jetzt annähernd 800 Millionen erreicht, ist der durchschnittliche Getreidean­ teil pro Kopf, verglichen mit 1949, dem Jahr der Be­ freiung, um über 100 Kilogramm gewachsen.

Die staatlichen Getreidereserven sind gestiegen. Die Produktionsgruppen der Volkskommunen und viele Bau­ ernhaushalte haben ihre eigenen Reserven.

Hunger und Armut verfolgten die Werktätigen im alten China. Wegen der brutalen Ausbeutung und Unter­ drückung durch die reaktionären Herrscher schrumpfte die landwirtschaftliche Produktion. Millionen Menschen mußten in Jahren der Mißernte verhungern. Die Ernäh­rungsfrage konnte nicht gelöst werden.

Die imperialistischen Propheten behaupteten frech, daß das Neue China nicht in der Lage wäre, dieses Problem zu lösen. Die Sozialimperialisten charakterisierten das chinesische Volk als eines, das „von Wildpflanzen lebt". Solche üblen Behauptungen sind durch die Tatsache der steigenden landwirtschaftlichen Produktion in China zerschlagen worden.

Das Neue China wird vom Vorsitzenden Mao und der Kommunistischen Partei Chinas geführt. In China herrscht das Volk. Die revolutionäre Linie des Vorsitzen­ den Mao, die Überlegenheit des Sozialismus und die kol­lektive Kraft der über 50 000 Volkskommunen haben die schrittweise Lösung des Nahrungsmittelproblems in China ermöglicht.

Die grundsätzliche Behandlung dieser Frage in China geschieht durch das Vertrauen auf die kollektive Stärke der Massen und die Förderung der landwirtschaftlichen Produktion, indem die heimischen Landwirtschaftsquel­ len voll ausgenutzt werden. Hunderte Millionen von Bauern wurden mobilisiert, entsprechend den äußerst unterschiedlichen Bedingungen in den verschiedenen Ge­bieten kämpferisch die Natur zu verändern und die Land­ wirtschaft zu entwickeln.

Eine wichtige Aufgabe in diesem großen Plan ist, die Lage in den Gebieten mit geringen Erträgen und Getrei­ demangel zu ändern. Wie dabei vorgegangen wurde, wird

ersichtlich an dem Beispiel der Provinzen Hopeh, Schan­ tung und Honan und der nördlichen Teile der Provinzen Kiangsu und Anhui am Gelben Fluß, am Huaiho und am Haiho, alles Flüsse, die in der chinesischen Geschichte dem Leben der Bevölkerung und ihrem Eigentum sehr viel Schaden zugefügt haben. Die Millionenmassen der Bevölkerung in diesen Gebieten vertrauten auf ihre Kräfte und arbeiteten hart, um den Boden zu verbessern, die Flüsse zu regulieren, Brunnen auszuheben usw. Auf diese Weise wurden sie schließlich fähig, sich selbst mit Getreide zu versorgen. Hopeh, Honan und Schantung ernteten 1973 zweimal soviel und mehr Getreide wie 1949, und alle drei Provinzen verkauften überschüssiges Getreide an den Staat. Die lange Zeit der Abhängigkeit der nördlichen Gebiete Chinas von der Getreideversor­ gung durch die Flußgebiete des Yangtse in Südchina geht zu Ende-eine Tatsache, die bei der Lösung des Nah­ rungsmittelproblems des Landes von großer Bedeutung ist.

Die über 1000 Meter über dem Meeresspiegel im Taihang-Gebirge gelegene Produktionsbrigade Dadschai ist in der Landwirtschaft bahnbrechend. Sie ist ein Bei­ spiel für den Heldenmut der Bauern beim Kampf zur Veränderung der Lage auf dem Land unter der Leitung der Maotsetungideen. Die Bauern von Dadschai hielten sich an den sozialistischen Weg und arbeiteten kollektiv, ebneten Hügel ein, um das bebaubare Land zu vergrö­ ßern, behauten Steine zum Bau von Dämmen und mach ten aus Berghängen Terrassenfelder. Der größte Teil des Landes dort liefert jetzt einen hohen und stabilen Ertrag. Die Brigade erntet über 7,5 Tonnen Getreide pro Hektar; früher waren es 0,75 Tonnen.

Seit der Vorsitzende Mao dazu aufrief, „Lernt in der Landwirtschaft von Dadschai!", wird überall in China auf dem Land eine Massenbewegung entfaltet, es Dadschai gleichzutun. Im ganzen Land wurden die Landwirtschaft verbessernde Projekte wie Wasserreservoire usw. gebaut. Neben den vom Staat finanzierten großen Projekten wur­ den unzählige kleinere von den Volkskommunen und Produktionsbrigaden selbst durchgeführt.

Dadurch hat sich das bewässerte Land enorm ausge­ dehnt. Flüsse, die oft große Überschwemmungen verur­ sacht hatten, sind überwiegend unter Kontrolle gebracht und so reguliert, daß sie der Landwirtschaft Nutzen brin­ gen. Die Waldfläche des Landes ist jetzt mehr als dop­ pelt so groß wie vor der Befreiung.

Große Ödlandflächen und alkalihaltiger, sumpfiger und trockener Boden wurden in fruchtbare Felder verwan­ delt. Viele Kreise haben ihre landwirtschaftliche Pro­ duktion in kurzer Zeit um 100 Prozent erhöht.

Wo die natürlichen Bedingungen günstiger sind - be­ sonders am mittleren und unteren Lauf des Yangtse - haben die Kommunemitglieder durch die Anwendung wissenschaftlicher Anbaumethoden und die Vergröße­ rung des Produktionspotentials für eine weitere Produk­ tionssteigerung gearbeitet. Mit dem Vertrauen auf die Kraft der kollektiven Wirtschaft und mit staatlicher Hilfe haben sie systematisch die Bewässerungsanlagen erwei­ tert, mehr Dünger angewandt, den Boden verbessert und die Mechanisierung der Landwirtschaft entwickelt. So haben sie eine Reihe von landwirtschaftlichen Basen für die Produktion von Marktgetreide geschaffen, wo der Ertrag vor Dürre und Flut gesichert und hoch und stabil ist. Zu diesen Gebieten gehören u.a. das Yangtse-Delta im Osten Chinas und das Perl-Fluß-Delta im Süden. Diese Basen haben eine wichtige Rolle gespielt bei der Versorgung des Landes mit Nahrungsmitteln und der Be­ friedigung der Bedürfnisse des wirtschaftlichen Aufbaus des Landes. Jetzt gibt es in China über 200 Kreise, die dem Staat je 50 000 bis 350 000 Tonnen Getreide im Jahr liefern.

Durch harte Arbeit und allseitige Durchführung des „Acht-Punkte-Programms für den Ackerbau" (Bodenver­ besserung, Bewässerung, rationelle Anwendung von Düngemitteln, Verbreitung des besseren Saatguts, ratio­ nelle Dichtpflanzung, Pflanzenschutz, Feldpflege und Verbesserung der landwirtschaftlichen Geräte) wurde versucht, den Pro-Mu-Ertrag zu steigern. In vielen Ge­ bieten haben die Volkskommunen entsprechend den loka­ len Bedingungen das Anbausystem verbessert, wissen­ schaftliche Methoden für alle Arten der Landarbeit ein­ geführt vom Einebnen des Landes bis zur Ernte und die Ernteerträge vervielfacht. In den meisten Gebieten im Norden wird jetzt im Jahr zweimal die Ernte eingebracht, anstelle von nur einmal, wie es früher war. Im Süden gelingt mehr und mehr eine dreimalige Ernte. Überall in China ist ein Anstieg der Erträge pro Flächeneinheit zu verzeichnen. Eine nicht geringe Zahl von Kreisen im Süden erntet je Hektar mehr als 10,5 Tonnen.

Im Sinne der Politik, „Die Landwirtschaft als Grund­ lage und die Industrie als den leitenden Faktor betrach­ ten", unterstützen die Parteiorganisationen im ganzen Land und die Menschen aus allen Wirtschaftsbereichen und aller Berufe die landwirtschaftliche Produktion. Die Kader der verschiedenen Ebenen gehen oft aufs Land, um an der körperlichen Arbeit teilzunehmen, und helfen bei der Lösung der Probleme, die aus der Entwicklung der Landwirtschaft entstehen.

Bei der Belieferung mit Landmaschinen, Kunstdünger, Insektiziden usw. gab es einen raschen Anstieg. Vergli­chen mit 1965 ist die Produktion von Traktoren 1973 um das Sechsfache gestiegen und die der Dieselmotoren für die Be- und Entwässerung um über das Siebenfache. Die Produktion von Kunstdünger und Insektiziden und die Elektrizitätsversorgung auf dem Land haben ebenfalls sehr zugenommen. So wurden die Bedingungen für die Entwicklung der Landwirtschaft verbessert.

Der Staat hat die finanzielle Unterstützung der Land­ wirtschaft erhöht. Die staatlichen landwirtschaftlichen Investitionen waren 1973 fast doppelt so hoch wie 1958. Außerdem ist die Landwirtschaftssteuer unabhängig vom Produktionsanstieg festgelegt. Sie beträgt heute nur fünf

Prozent der landwirtschaftlichen Produktion, im Gegen­ satz zu den ersten Jahren nach der Befreiung, wo es zwölf Prozent waren. Der Staat verfolgt eine Preispolitik, die sehr zum Nutzen der Bauern ist. Er hebt die Aufkaufs­ preise für Landwirtschafts- und Nebengewerbeprodukte und senkt die Preise für auf dem Lande benötigte In­ dustrieprodukte.

Der Vorsitzende Mao hat gesagt: „Revolution plus Produktion können die Ernährungsprobleme lösen." Seit der Befreiung sind auf dem Lande eine Reihe von so­ zialen Revolutionen durchgeführt worden, die von der Bodenreform bis zur Organisierung der Gruppen für ge­ genseitige Hilfe, landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften und Volkskommunen reichen. Geführt von der proletarischen revolutionären Linie des Vorsitzenden Mao haben die Massen der chinesischen Bauern unnach­ giebig den Revisionismus und die kapitalistischen Ten­ denzen kritisiert und auf diese Weise die Position des Sozialismus auf dem Land gefestigt und die landwirt­schaftliche Produktion entwickelt. Die Getreideproduk­ tion in den acht Jahren zwischen 1965 und 1973 war höher als in den fünfzehn Jahren (1950-1965) vor der Großen Proletarischen Kulturrevolution.

Das sozialistische Neue China ist ein Entwicklungsland. Ein hohes Niveau ist bei der landwirtschaftlichen Pro­duktion noch nicht erreicht. Aber das Potential ist sehr groß. Das chinesische Volk arbeitet mit noch größerer Energie für die weitere Entwicklung der Landwirtschaft. zurück

 

China kennt keine Inflation

 

Seit der Gründung der Volksrepublik China im Jahre 1949 sind Chinas Finanzen und die chinesische Währung dank der kräftigen wirtschaftlichen Entwicklung und dem florierenden heimischen Markt stabil. Die galoppie­ rende Inflation und die steigenden Verbrauchsgüter­ preise, die durch die Politik der reaktionären Kuomin­ tang-Regierung hervorgerufen wurden, hörten in den ersten Jahren nach der Gründung des Neuen China auf.

Die Kuomintang-Regierung gab zu viele Banknoten heraus und verursachte dadurch Geldentwertung und Preissteigerung. Zwischen 1937 und 1949 stieg die Bank­ noten-Ausgabe um das 140-Milliardenfache, und die Preise der Verbrauchswaren stiegen auf das 8,5-Billionen­ fache. Die bürokratische Bourgeoisie nutzte die Inflation, um das Volk auszurauben und riesige Gewinne einzu­ stecken, während die ausgebeuteten arbeitenden Massen leiden mußten.

Mit der Einführung des Systems des Sozialismus nach der Gründung des Neuen China hörte die Währung auf, ein Mittel zur Ausbeutung der Werktätigen zu sein, und wurde stattdessen ein Instrument zur Verbesserung ihres Lebens. Die chinesische Renminbi-Währung dient dazu, dem Land in der sozialistischen Revolution und beim Aufbau zu helfen, den Güteraustausch zwischen Stadt und Land auszuweiten, das Bündnis zwischen den Arbei­ tern und Bauern zu festigen und schrittweise das Leben der Bevölkerung zu verbessern. Die Stabilität der Renminbi ist so Ausdruck ihrer Bestimmung.

Nach der Erreichung der Befreiung des ganzen Landes traf der Staat Maßnahmen, um die alte Währung durch die Renminbi zu ersetzen, den Verkehr ausländischer Währungen zu unterbinden und die Spekulation zu ver­ hindern. All dies beseitigte die schädlichen Auswirkun­ gen der langen Inflation im alten China und führte zur Einrichtung eines unabhängigen, einheitlichen und stabilen sozialistischen Monetärsystems und Finanzauf­ baus. Durch den in mehreren Fünfjahrplänen durchge­ führten Wirtschaftsaufbau unter der Richtlinie des Vor­ sitzenden Mao „Unabhängigkeit und Selbständigkeit, Vertrauen auf die eigene Kraft, durch harten Kampf und mit Fleiß und Sparsamkeit unser Land aufbauen" wurde die sozialistische ökonomische Basis Chinas kon­ tinuierlich gestärkt, das Finanzwesen konsolidiert und auf diese Weise eine feste Grundlage für die Stabilität der Renminbi geschaffen.

Wegen der vom Staat durchgeführten Politik zur Auf­ rechterhaltung des Währungswertes ist die Kaufkraft der Renminbi ohne irgendwelche Schwankungen gleich geblieben.

Der Wert der Renminbi ist stabil geblieben, wogegen die Währungen der kapitalistischen Länder sich in einem Zustand fortwährender Schwankungen befinden. Um beim Handel Chinas mit anderen Ländern das Prinzip von Gleichberechtigung und wechselseitigem Nutzen ein­ zuhalten, wurde bei Preisfestsetzungen und zum Be­ gleichen von Rechnungen seit 1968 die Renminbi als Basis genommen. Eine wachsende Zahl von Ländern und Gebieten nimmt die Renminbi als Grundlage beim Handel und bei anderen wirtschaftlichen Verbindungen mit China.

Die Landwirtschaft in China hat sich in den vergan­ genen 25 Jahren kontinuierlich verbessert. Die Getrei­ deproduktion ist von 110 Millionen Tonnen in den ersten Jahren nach der Befreiung auf gut über 250 Millionen Tonnen angestiegen. Die Produktion von Baumwolle, Speiseöl, Zucker, Bastfasern, Tabak, Tee und anderen In­ dustriepflanzen ist beträchtlich gestiegen. Auf der Grundlage der allgemeinen Entwicklung der Landwirt­ schaft haben Leicht- und Schwerindustrie große Fort­ schritte gemacht. Die Produktion von Nahrungsmitteln, Kleidung und anderen Konsumgütern hat sich sehr ent­ wickelt. Überall gibt es, verglichen mit den ersten Jahren nach der Gründung der Volksrepublik China, ein Mehr faches bis über das Zehnfache der Menge an Fleisch, Fisch, Geflügel, Gemüse, Früchten, Gewebe, Papier, Zucker, Zigaretten, Medikamenten, Fahrrädern und Nähmaschinen. Die Reserven haben sich sehr vergrößert, besonders von Getreide, Baumwolle und anderen wichti­ gen Gütern. So besteht eine sichere materielle Basis für die Stabilität der Renminbi.

Durch die Einführung des sozialistischen Gemeineigen­ tums an den Produktionsmitteln befinden sich die meisten Güter in den Händen des Staates. Die Produkte der staatlichen Unternehmen gehören dem Staat; die Agrar- ­ und Nebengewerbeprodukte der Landkommunen und Produktionsbrigaden, abgesehen von dem Teil, den die Mitglieder benötigen, werden einheitlich vom Staat zu angemessenen Preisen aufgekauft. Die Renminbi wird vom Staat in geplanter Weise herausgegeben und hat einen mächtigen Güterrückhalt. Dies garantiert, daß der Währungsumlauf mit der Gütermenge übereinstimmt und die Währung der Renminbi stabil hält.

Die Einzelverkaufspreise der Produkte werden vom Staat festgelegt. Entsprechend gibt er die Produkte zu stabilen Preisen auf den Markt und sichert auf diese Weise den Ausgleich von Produktion und Aufbau und eine stabile Existenzsicherheit des Volkes. Die Preise solcher täglichen Konsumgüter wie Getreide, Baumwoll­ stoff, Salz und Kohle waren in den vergangenen zwanzig Jahren und mehr stabil. Die Preise für Medikamente und Schreibwaren sind beträchtlich herabgesetzt worden.

Um die zwischen Industrie- und Landwirtschaftsproduk­ ten bestehende Preisschere, wie sie von der alten Ge­ sellschaft hinterlassen worden war, enger werden zu las­sen, hob der Staat mehrmals planmäßig die Aufkaufpreise für Landwirtschafts- und Nebengewerbeprodukte und senkte die Preise für chemischen Dünger, Insektizide, Dieselöl und andere für die Agrarproduktion benötigten Mittel. Dies ermöglichte den Bauern, ihr Bareinkom­ men zu erhöhen und mehr Industrieprodukte für den gleichen Geldbetrag zu kaufen.

Beim Aufbau des Sozialismus in China werden die Richtlinie des Vorsitzenden Mao „Die Wirtschaft ent­ wickeln und die Versorgung sichern" und die Politik des Haushaltsausgleiches und der monetären und finanziellen Stabilität eingehalten. Wenn Banknoten ausgegeben werden, wird darauf geachtet, daß dies übereinstimmend mit der Produktionsentwicklung und der Ausweitung des Güteraustausches geschieht. Die Ausgabe von Bankno­ ten zur Erhöhung der öffentlichen Einkünfte ist nicht erlaubt. Auf Grund dieser Praxis gibt es keine Inflation.

Da die Initiative der Massen und das Funktionieren der sozialistischen Planwirtschaft in China voll entfaltet wird, gleichen sich Einkommen und Ausgaben im Staats­haushalt aus. Chinas Einnahmen entspringen hauptsäch­ lich der Akkumulation in den sozialistischen Betrieben. Die Ausgaben dienen primär der Entwicklung der sozia­listischen Wirtschaft. Das grundlegende Mittel zur Stei­ gerung der Einnahmen ist das Vertrauen auf den Fleiß und die Schöpferkraft der Massen zur Entfaltung der Pro­duktion und zur Vergrößerung der Akkumulation. Bei der Zuteilung und Benutzung der Fonds für den Aufbau wird die Politik, das Land mit Fleiß und Sparsamkeit aufzu­bauen, konsequent befolgt. Die Sparsamkeit ist sehr streng, Verschwendung wird bekämpft, und die geringst ­ mögliche Summe wird investiert, um höchste Resultate zu erzielen. Die Staatseinnahmen sind in den vergangenen 25 Jahren auf der Basis eines kontinuierlichen industriel­ len und landwirtschaftlichen Produktionswachstums enorm gestiegen. So wurden Fonds für ausgedehnte Wirtschaftsprojekte gesichert und die Einnahmen und Ausgaben des Staates im Gleichgewicht gehalten. Bei besonderen Umständen, z. B. bei Naturkatastrophen, werden in geplanter Weise Maßnahmen ergriffen, wobei die Produktion erhöht, Sparsamkeit praktiziert und auf die staatlichen Reserven zurückgegriffen wird. Einfach mehr Banknoten ausgeben - diese Methode gibt es in China nicht.

Ein anderer wichtiger Grund für die anhaltende Stabilität der Renminbi ist die zentralisierte und ein­ heitliche Leitung der Währungsmittelausgabe durch den Staat. Die Ausgabe und Wiedereinnahme der Währungs­ mittel geschieht in geplanter Weise, damit die Geldzir­ kulation normal funktioniert.

80 Prozent der jährlichen Barausgaben sind für Löhne und den Aufkauf von Landwirtschafts- und Nebenge werbeprodukten. Die Ausgabe und Deckung dieser Summe geschieht entsprechend dem Plan und wird ausgeglichen. Die Zahl der neu einzustellenden Arbeiter, die Summe der Löhne und die Verbrauchsgüterversor­ gung - alles wird geplant. Zur Bestimmung der Gesamt­ summe der Löhne berücksichtigt der Staat zuerst seine ökonomischen und finanziellen Kräfte und plant eine entsprechende Güterversorgung. So wird das für die Löhne ausgegebene Geld durch den von den staatlichen Handelseinrichtungen betriebenen Güterverkauf gedeckt. Ähnlich geschieht die Sicherung der Deckung derjenigen Gelder, die auf dem Lande zum Aufkauf von Agrar- und Nebengewerbeprodukten und beim Verteilen von staat­ lichen Mitteln und Bankdarlehen ausgegeben werden. Der Staat trifft zuerst entsprechende Maßnahmen zur Lieferung von Gebrauchsgütern und landwirtschaftlichen Produktionsmitteln.

Die Renminbi ist die einzige Währung, die in China zirkuliert. Die Herausgabe und die Regulierung der Währungsmittel wird von der Staatsbank einheitlich kontrolliert. Keine Gebiete und Einheiten haben das Recht zum Herausgeben von Währungsmitteln. Um die Regulierung der Geldmittelzirkulation zu erleichtern, müssen Überweisungen und Zahlungen, die über einem bestimmten Grenzbetrag liegen, zwischen Unternehmen, Regierungsorganen, Organisationen und Armee-Einheiten über Banken durchgeführt werden. Bankanweisungen jeglicher Art sind nicht zirkulationsfähig auf dem Markt. Im Gegensatz zur kapitalistischen Gesellschaft gibt es in China keinen spekulativen Handel. zurück

 

Entwicklung und Umgestaltung des Bildungswesens

 

In den 25 Jahren seit der Gründung des Neuen China wurde die Bildung fast völlig verallgemeinert. Dies ist ein Erfolg. Die Zahl der Grund- und Mittelschulen hat sich im Vergleich zu vor der Befreiung vervielfacht. Etwa 90% der schulpflichtigen Kinder besuchen Schulen. Bis 1973 war die Zahl der im Neuen China ausgebildeten Studenten 12,3mal so hoch wie die Gesamtzahl der Absolventen in den 20 Jahren vor der Befreiung. Neben den üblichen Hochschulen, Grund- und Mittelschulen gibt es viele von Fabriken eröffnete Arbeiterhochschulen und Fachschulen, Schulen für Teilzeitstudium und -arbeit sowie agrotechnische Schulen.

Vor der Befreiung waren über 80% der Bevölkerung Chinas Analphabeten. Dieser Rückständigkeit ist ein Ende gesetzt worden.

Bei der Verallgemeinerung der Bildung geht man „auf zwei Beinen", d. h., daß es auf dem Land außer den staatlichen Schulen viele von den Volkskommunen und Produktionsbrigaden (mit staatlicher Hilfe) eingerichtete Schulen gibt. Ihre Unterrichtsmethoden entsprechen den Besonderheiten des Lebens auf dem Lande oder in den Viehzuchtgebieten, und alles wird getan, damit die Kinder dort an der Schulbildung teilnehmen können.

Die Bildung geschieht nicht nur in den Schulen. Ar­ beiter, Bauern, Soldaten, Funktionäre und Werktätige in Warengeschäften sowie Nichtberufstätige verbessern in ihrer Freizeit bzw. in einem Teil der Arbeitszeit ihr Bildungsniveau und studieren revolutionäre Theorien in den verschiedensten Studienorganisationen, in kurzen Kursen und politischen Abendschulen. Die ganze Gesell­ schaft ist eine große Schule geworden.

Die in der Großen Proletarischen Kulturrevolution entfaltete Revolution im Bildungswesen wird im ganzen Land durchgeführt. Das wichtigste Ziel dabei ist, das alte Bildungssystem, die alten Bildungsprinzipien und die alten Lehrprinzipien und -methoden umzugestalten gemäß der vom Vorsitzenden Mao aufgestellten Richt­ linie: „Das Bildungswesen muß der Politik des Prole­ tariats dienen, muß mit der produktiven Arbeit ver­ bunden werden." „Unser Kurs auf dem Gebiet des Bildungswesens muß gewährleisten, daß jeder, der eine Ausbildung erhält, sich moralisch, geistig und körperlich entwickelt und ein gebildeter Werktätiger mit sozialisti­schem Bewußtsein wird."

Vor der Großen Proletarischen Kulturrevolution be­ herrschten Liu Schao-tschi und seine Anhänger die Führung im Bildungswesen. Sie arbeiteten der prole­ tarischen revolutionären Linie des Vorsitzenden Mao entgegen. Die Schulbildung wurde von ihnen fast ge­ nauso betrieben wie vor der Befreiung, oder sie über­ nahmen die sowjetischen Methoden. Die Schulen wurden dominiert von den bürgerlichen Intellektuellen, und die Schulabsolventen waren von den Arbeitern und Bauern, von der Praxis und der körperlichen Arbeit losgelöst. Das Ziel in diesen Schulen war, geistige Aristokraten auszubilden und das Bildungswesen auf diese Weise in ein Werkzeug für die Restauration des Kapitalismus zu verwandeln.

Der Hauptangriff der Revolution im Bildungswesen gilt der Dauer des Studiums, den Lehrprinzipien, den Lehrmethoden, dem Lehrmaterial, dem Aufnahmesystem und der Umerziehung der Lehrer. Vor allem wird Wert gelegt auf das Studium der revolutionären Theorie, damit die Lehrer und Schüler für die Revolution lehren und lernen und ganz dem Volk dienen.

Vor der Kulturrevolution lernte man von der Grund­ schule bis zur Absolvierung der Hochschule 16-17 Jahre, manchmal sogar 20 Jahre. Die Schüler und Studenten nahmen hinter verschlossenen Türen nur Buchwissen auf, ohne jemals die Arbeiter bei der Pro duktion oder die Bauern beim Ackerbau zu sehen. Nach ihrer Absolvierung hatten sie zwar viele Formeln und Gleichungen im Kopf, aber sie waren nicht in der Lage, sie praktisch anzuwenden. Es fehlte ihnen bewußtseins­ mäßig die Verbindung zu den Arbeiter- und Bauern­ massen. Sie waren weit entfernt davon, den Erforder­nissen der sozialistischen Revolution und des sozialisti­ schen Aufbaus zu entsprechen.

Nun wurde ein neues Studienzeitsystem versuchsweise eingeführt: 5 Jahre für die Grundschule, 4 oder 5 Jahre für die Mittelschule, 2-3 Jahre für die Hochschule. Dies bedeutet eine Ausbildungszeitverkürzung um 4-5 Jahre. Aber in dieser kürzeren Periode eignen sich die Studenten mehr praktisches und theoretisches Wissen an als jemals zuvor. Sinnlose Fächer und übermäßiger oder unnützer Lehrstoff wurden weggelassen. Wichtiger noch ist, daß die ideologische Erziehung der Schüler verstärkt und das aus den Büchern Gelernte mit der produktiven Arbeit verbunden wurde. Die Schulbildung wird nicht mehr nur im Klassenzimmer betrieben. Die Grund- und Mittelschulen in den Städten und auf dem Lande stehen in fester Verbindung mit in der Nähe liegenden Fabri­ ken, Volkskommunen und Armee-Einheiten. Wo die Bedingungen es erlaubten, haben die Schulen kleine Fabriken und landwirtschaftliche Betriebe errichtet. Arbeiter, Bauern und Soldaten werden eingeladen, Vor­lesungen zu halten. Die Universitäten und Hochschulen haben das neue System der Dreierverbindung von Unterricht, wissenschaftlicher Forschung und Produk­ tionsarbeit eingeführt. Neben der Unterhaltung stän­ diger Kontakte mit Fabriken und Volkskommunen betreiben sie eigene Fabriken und Landwirtschaft. Die Studenten der Geisteswissenschaften betrachten die ge­ samte Gesellschaft als ihre Fabrik. Sie stellen gesell­ schaftliche Untersuchungen an in Fabriken, auf dem Land und in Kaufhäusern und lernen von der Ge­ sellschaft, von den Arbeitern, Bauern und Soldaten. Sie beteiligen sich an den drei großen revolutionären Bewegungen- Klassenkampf, Produktionskampf und wis­ senschaftliches Experimentieren- und bringen so die kämpferische Rolle der Geisteswissenschaften zur Gel­ tung.

Auf diese Weise leisten die Studenten im Verlauf des Studiums einen nützlichen Beitrag für die Gesellschaft und schaffen Reichtum für den Staat. Aber noch wichtiger ist, daß, während sie mit den Arbeitern, Bauern und Soldaten zusammenarbeiten, sie die Werktätigen zu verstehen beginnen, sich mit ihnen verbinden und lernen, im Dienst des Volkes zu arbeiten.

Um diese Integrierung zu erreichen, gehen Lehrer und Schüler gemäß dem Unterrichtsplan gemeinsam in Fabriken, Staatsgüter oder Volkskommunen, um an der kollektiven Produktionsarbeit teilzunehmen. Dabei oder anschließend in den Schulen werden Diskussionen abge­ halten zur Analyse dessen, was sie gelernt haben, um es auf eine theoretische Stufe zu heben. Um das selbstän­ dige Denken der Schüler anzuspornen, wurde die Methode des Einpaukens abgeschafft. In den Hoch­ schulen werden die Lehrmaterialien im voraus gedruckt und verteilt. Die Studenten können vor der Klasse ihre Ansichten darlegen. Durch die Diskussionen zwischen Lehrern und Studenten werden Unzulänglichkeiten ein­zelner beseitigt. Die Beziehung zwischen ihnen ist die von Genossen - revolutionär, demokratisch und vereint.

In den letzten Jahren wurden für die Hochschulen entsprechend der Weisung des Vorsitzenden Mao „Die Lehrmaterialien müssen gründlich umgestaltet werden" über 10 000 Arten von Lehrmaterial ausgearbeitet. In den Provinzen, regierungsunmittelbaren Städten und autonomen Gebieten wurde das Lehrmaterial für die Mittel- und Grundschulen neu geschrieben. Die neuen Lehrinhalte drücken die Maotsetungideen und die Linie des Vorsitzenden Mao bezüglich der Revolution im Bildungswesen aus, gleichzeitig werden auch die Ideen hervorgehoben, der Politik des Proletariats, der sozia­listischen Revolution, dem sozialistischen Aufbau und der Heranbildung von Fortsetzern der revolutionären Sache des Proletariats zu dienen.

Im alten Prüfungssystem waren die Examen wie Überraschungsangriffe, als ob die Studenten Feinde wären. Die Examensfragen waren entweder völlig aus­ gefallen, oder sie wurden so gestellt, daß die Studenten verwirrt wurden. Jetzt ist es allgemein eingeführt, daß während der Prüfungen in Büchern nachgeschlagen werden darf und daß die Prüfungsthemen vor der Prü­fung bekanntgegeben werden. Es ist den Studenten erlaubt, sich auf Bücher zu beziehen und die Fragen und Probleme unter sich zu diskutieren. Dieses System zielt darauf ab, daß die Fähigkeit der Studierenden, Probleme zu analysieren und zu lösen, ausgebildet und geprüft wird.

Das Aufnahmesystem der Hochschulen wurde auch geändert. Die Hochschulen nehmen nicht mehr einfach die Mittelschulabsolventen unmittelbar nach der Schulabsolvierung auf, sondern wählen Jugendliche aus den Arbeitern, Bauern und Soldaten mit mehr als zwei­ jähriger praktischer Erfahrung aus, die von den Massen vorgeschlagen werden und von der Leitung ihrer Arbeits­ einheit die Einwilligung erhalten. Was das Alter und Bildungsniveau betrifft, so werden die älteren Arbeiter, armen Bauern und unteren Mittelbauern und revolu­ tionären Funktionäre, die reich an praktischer Erfahrung sind, begünstigt. So wurde Schluß gemacht mit dem Buchwissen als Kriterium, das die arbeitenden Volks­ massen und ihre Söhne und Töchter am Eintritt in die Hochschule hinderte.

Mit der Eroberung des Überbaus durch die Arbei­ terklasse in der Großen Proletarischen Kulturrevolution gingen Arbeiterpropagandatrupps in die Hochschulen und leiteten unter der einheitlichen Führung des dorti­ gen Parteikomitees die politische und ideologische Erzie­ hung. Auf diese Weise beseitigten sie gründlich die Vorherrschaft der bürgerlichen Intellektuellen in den Lehranstalten. Auf dem Lande verwalten die armen Bauern und die unteren Mittelbauern die Schulen. Die Arbeiter und Bauern setzen, zusammen mit den revo­ lutionären Lehrern und Studenten, die Weisungen des Vorsitzenden Mao über die Umgestaltung des Bildungs­ wesens in die Tat um, um die Erfordernisse des Klas­ senkampfes und der Produktion zu erfüllen. Deshalb ist die Situation der Revolution im Bildungswesen aus­gezeichnet. Eine große Zahl von Arbeitern, Bauern und Soldaten wurde Lehrer. Durch ihre Erfahrungen in der Kulturrevolution haben die Lehrer ihr politisches Be­ wußtsein sehr geändert. Viele von ihnen leisten für die Revolution neue Beiträge.

Die Revolution im Bildungswesen hat eine große Lebenskraft gezeigt und beträchtliche Erfolge errungen. Die ersten Studenten aus den Arbeitern, Bauern und Soldaten, die während der Großen Proletarischen Kul­ turrevolution ihr Studium begannen, haben den Abschluß erreicht oder stehen kurz davor. Sie haben ein hohes politisches Bewußtsein, und ihr fachliches Niveau über­ trifft bei weitem das der Absolventen der alten Hoch­ schulen. Die ersten Arbeiter-, Bauern- und Soldaten­ studenten der Tjinghua-Universität, die mit einigen hundert Fabriken und Bergwerken in einem Dutzend Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten in Ver­ bindung stehen, befaßten sich während ihres Abschluß­ praktikums mit über 360 Projektaufgaben. Ein Drittel der Projekte erreichte fortgeschrittenen chinesischen Standard, 80 Prozent werden in der Produktion ange­ wandt.

Die meisten Mittelschulabsolventen gehen aufs Land und werden Bauern, andere in die Fabrik und zur Armee. Auf diese Weise verbinden sie sich mit den Arbeitern und Bauern. Seit der Großen Proletarischen Kulturrevolution sind acht Millionen Mittelschulabsol­ venten aufs Land gegangen. Sie bilden eine Generation von neuen, gebildeten Bauern mit sozialistischem Be­wußtsein und haben zum Aufbau der neuen sozialisti­ schen Dörfer beigetragen. Von weitreichender Bedeu­ tung ist ihre Rolle bei der Beseitigung der alten Aus­ beuterideologie und der alten Gewohnheiten, auf die Bauern und die körperliche Arbeit herabzuschauen, und auch bei der Verringerung der Unterschiede zwischen den Arbeitern und den Bauern, Stadt und Land sowie zwischen Hand- und Kopfarbeit.

Obwohl die Revolution im Bildungswesen sich noch in der Versuchsphase befindet, gibt es bereits große Erfolge. Die Ziele dabei sind die Bekämpfung und Ver­hütung des Revisionismus, die Heranbildung von Mil­ lionen Fortsetzern der revolutionären Sache des Prole­ tariats, die Beschleunigung der sozialistischen Revolution und des sozialistischen Aufbaus und die Sicherung, daß das sozialistische China nicht die Farbe wechselt. Ge­ fördert durch die Bewegung zur Kritik an Lin Biao und Konfuzius, entwickelt sich die Revolution im Bildungs­ wesen in die Tiefe und wird noch größere Siege erringen. zurück

 

Ein neues medizinisches Versorgungssystem

 

Eine bemerkenswerte Verbesserung der Gesundheit der nahezu 800 Millionen Chinesen wurde in der Volks­ republik im ersten Vierteljahrhundert ihres Bestehens herbeigeführt.

Mit der Entwicklung des sozialistischen Aufbaus und der Stärkung der Kollektivwirtschaft der Volkskom­ munen wurde im Neuen China ein der großen Mehrheit der Volksmassen - Arbeiter, Bauern und Soldaten - dienendes medizinisches Versorgungssystem geschaffen. Die Werktätigen in Industrie- und Bergbauunternehmen genießen nach der „Verordnung über die Arbeitsver­ sicherung" freie medizinische Versorgung. Kader und Arbeiter in Staatsorganen und Studenten werden eben­falls kostenlos medizinisch versorgt. Auf dem Lande wurde das Genossenschaftssystem der medizinischen Ver­ sorgung eingeführt. Auf diese Weise wird in China den Massen eine zuverlässige medizinische Versorgung ge­ währleistet.

Pocken, Pest, Cholera und Geschlechtskrankheiten, die im alten China verbreitet waren, wurden bald nach der Befreiung beseitigt. Das Vorkommen anderer anstecken­ der Krankheiten, lokaler und Berufskrankheiten wurde beträchtlich reduziert oder unter Kontrolle gehalten. Mit der Verbesserung des Lebensstandards und der Ent­ wicklung der medizinischen Versorgung sank die Todes­ rate sehr, und die durchschnittliche Lebenserwartung der Chinesen ist viel höher.

Im halbkolonialen und halbfeudalen alten China gab es für die chinesischen Volksmassen nur geringe oder überhaupt keine ärztliche Versorgung. Viele Krankheiten waren verbreitet. Die wenigen medizinischen Institu­ tionen, die in Städten konzentriert lagen, dienten nur einer Handvoll Leuten, und den Bauern-der Mehrheit der Chinesen-standen weder Ärzte noch Medizin zur Verfügung.

Nach der Gründung des Neuen China formulierten die Kommunistische Partei Chinas und die Volksregierung die Richtlinie für die den Arbeitern, Bauern und Soldaten dienende medizinische Arbeit und Gesund­heitspflege. Sie besteht darin, Vorbeugung an die erste Stelle zu setzen, Ärzte der traditionellen chinesischen und der westlichen Schule zusammenzuschließen und die medizinische Arbeit und Gesundheitspflege mit Massen­bewegungen zu verbinden. Die Hauptaufmerksamkeit gilt der Erziehung der Mediziner im Geiste des vollen Einsatzes für die Massen.

Über 80 Prozent von Chinas Bevölkerung leben auf dem Lande. Es wäre so gut wie eine leere Phrase, die medizinische Arbeit und Gesundheitspflege in den Dienst der Massen zu stellen, wenn man den Bauern nicht dienen würde. Im Jahre 1965 rief der Vorsitzende Mao dazu auf: „Bei der medizinischen Arbeit und Gesundheitspflege muß der Schwerpunkt auf die Dörfer gelegt werden." Damit bekräftigte er erneut die revolutionäre Linie, den Arbeitern, Bauern und Soldaten zu dienen- der großen Mehrheit der Menschen. Dieser Aufruf ist das Grund­ prinzip und ein wichtiger Bestandteil der Revolution im Gesundheitswesen. Während der Großen Proletarischen Kulturrevolution und der Bewegung zur Kritik an Lin Biao und Konfuzius verurteilten die Mediziner zusammen mit den Volksmassen die revisionistische Linie von Liu Schao-tschi und Lin Biao. Diese Linie legte Gewicht auf die Städte auf Kosten der Dörfer, ignorierte die Notwen­ digkeit der Verhütung, Behandlung und Untersuchung der bei den Werktätigen immer wieder auftretenden, endemischen Krankheiten und ermöglichte nur wenigen Menschen die Inanspruchnahme medizinischer Pflege. Die Kritik an dieser falschen Linie führte dazu, daß die Richtlinie der medizinischen Versorgung der Volksmassen entschlossen durchgeführt wird und sich bei der medi­ zinischen Arbeit auf dem Lande große Veränderungen vollzogen haben. Die Zahl der „barfüßigen Ärzte" wird größer, und überall wurde die genossenschaftliche medi­ zinische Versorgung eingeführt.

Die genossenschaftliche medizinische Versorgung ist ein neues System, das von den Bauern selbst auf der Basis des Kollektivs und der gegenseitigen Hilfe einge­ führt wurde. Die Kommunebauern legen pro Jahr einen geringen Beitrag in den genossenschaftlichen medi­ zinischen Fonds ein, gewöhnlich pro Kopf ein Yuan (etwa 1,25 Deutsche Mark). Dafür werden sie medizinisch kostenfrei versorgt. Für schwere Fälle, die in Kranken­ häuser oberhalb der Ebene der Volkskommune überwie­ sen werden müssen, werden aus dem genossenschaft­lichen medizinischen Fonds teilweise oder vollends die Kosten bezahlt. Die „barfüßigen Ärzte", die dazu aus­gebildet werden, gewöhnliche Krankheiten bei den Bauern zu verhüten und zu behandeln, werden unter den Bauern und unter den Mittelschulabsolventen ausgewählt, die in den Dörfern leben und mit den Verhältnissen auf dem Land vertraut sind. Als Teilzeit-Ärzte arbeiten sie gemeinsam mit den Bauern auf den Feldern. Die eine Million „barfüßigen Ärzte", die drei Millionen Teilzeit­- Sanitäter und Hebammen in den Dörfern bilden ein mächtiges Kontingent von Medizinern, die in den Grund­ einheiten auf dem Land arbeiten. Ihre ordentliche technische Ausbildung geschieht durch die Gesundheits­ zentren der Kommune, durch Kreishospitäler, Antiepide­miestationen der Kreise und durch ambulante Mediziner­gruppen aus der Stadt. Seit dem Beginn der Kulturrevolution gingen viele städtische Mediziner aufs Land, um dort zu leben, oder sie machen periodisch Besuche in den Dörfern. Bei der Aufnahme der Studenten zu den medizinischen Fach- und Hochschulen, der Entsendung der Studienabsolventen und bei der weiteren beruflichen Ausbildung der Mediziner wird den Dörfern der Vorrang gegeben. Die Vorbeugung und Behandlung von allgemeinen und endemischen Krankheiten und die entsprechenden medizinischen Theorien sind die Hauptobjekte bei der medizinischen Forschung. Zur Verbesserung der medizinischen Ver­sorgung auf dem Land gewährte der Staat materielle und finanzielle Unterstützung und ließ große Mengen im Dorf benötigter Medikamente, medizinischer Instrumente und biologischer Produkte produzieren. Die Preise für Medi­ kamente sind sehr gesunken. Sie betragen nur ein Fünftel der Preise in den ersten Jahren nach der Be­ freiung. Vor der Befreiung wurden die Medikamente, medizinischen Apparate und biologischen Produkte im wesentlichen importiert. Heute wird dies alles in China selbst in genügender Menge produziert, um die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Bestimmte Produkte werden exportiert.

In allen Kreisen gibt es Krankenhäuser, Gesundheits­ zentren in den Volkskommunen, Sanitätsstellen in jeder Produktionsbrigade. Dieses Netz von medizinischen und gesundheitlichen Institutionen auf der Ebene der Grund­einheiten wird erweitert und konsolidiert.

Ende 1973 war die Zahl der Betten in den Hospitälern im ganzen Land 20mal so groß wie vor der Befreiung. Die Zahl der hochqualifizierten Mediziner, die nach der Befreiung ausgebildet wurden, ist 27mal so hoch wie in den 20 Jahren vor der Befreiung. Etwa die Hälfte der Krankenbetten und Mediziner des ganzen Landes sind in den medizinischen Einrichtungen auf dem Land, auf Kreisebene und darunter.

Die medizinische Arbeit und Gesundheitspflege in den Industrie- und Bergwerksgebieten und in den Städten entwickelt sich ebenfalls. Die Arbeitsbedingungen in den Industrie- und Bergbauunternehmen sind beträcht­ lich verbessert und die Arbeitsschutzmaßnahmen ver­ stärkt worden. Neben der freien medizinischen Versor­ gung bekommen die Werktätigen Unterstützung von der vom Staat finanzierten Arbeitsversicherung. Ihre Fami­lienangehörigen erhalten die Hälfte ihrer Behandlungs­kosten zurück. In den Industrie- und Bergbaugebieten und in großen Fabriken und Bergwerken gibt es Hospi­ täler. Mittelgroße und kleine Fabriken und Bergwerke haben ihre eigenen Kliniken. Daneben gibt es in einigen Provinzen und Städten Forschungsinstitutionen für Vor­ beugung und Behandlung der Berufskrankheiten und Arbeiter-Sanatorien. Die Krankenhäuser in den Städten haben die medizinische Versorgung und Krankheitsvor­ beugung in ihren Bezirken stetig verbessert.

Entsprechend der Notwendigkeit einer planmäßigen und proportionellen Entwicklung der sozialistischen Volkswirtschaft wurden in den letzten Jahren energische Anstrengungen zur Popularisierung der Familienplanung unternommen. Dabei wurden gute Erfolge erzielt.

In den dünn bevölkerten Gebieten der nationalen Minderheiten hat die Volksregierung passende Maßnah­ men zur Förderung des Bevölkerungswachstums getrof­ fen. Die mongolische Bevölkerung in dem Autonomen Gebiet Innere Mongolei zum Beispiel hat sich seit der Befreiung verdreifacht. Der Staat widmet dem Schutz der Gesundheit der Frauen und Kinder besondere Beach­ tung. Die Gesundheit der chinesischen Frauen verbes­ serte sich sehr in den 25 Jahren seit der Befreiung. Die Frauen sind zu einer wichtigen Kraft in der industriellen und landwirtschaftlichen Produktion geworden. Die Kinder sind im Neuen China kräftiger und größer als die vor der Befreiung.

Die vom Vorsitzenden Mao initiierte patriotische Massen-Hygienebewegung ist zur regelmäßigen Tätigkeit nicht nur des Personals der Medizin- und Gesundheits­ institutionen, sondern der Massen überhaupt geworden. Die Millionenmassen werden mobilisiert zur Pflege der Hygiene, zur Bekämpfung der Krankheiten und der gesundheitsschädlichen Gewohnheiten und zur Besei­ tigung der „Vier Übel" (Moskito, Fliege, Maus und Wanze). Diese seit der Befreiung ständig durchgeführte Bewegung ermutigt den revolutionären Geist der Massen, hilft ihnen, alte üble Sitten und Gewohnheiten zu ändern und die Natur umzugestalten. Sie hat dazu beigetragen, daß hygienische Maßnahmen zur gewohnten Praxis der Massen werden und die Zahl der Krankheitsüberträger und das Auftreten von Krankheiten reduziert wurden. Um das Schneckenfieber (Schistosomiasis) zu beseitigen - eine Krankheit, die früher in weiten Gebieten südlich des Yangtse wütete und die Einwohner bedrohte -, mobilisierte die Volksregierung die Massen zur Vernich­ tung der diese Krankheit übertragenden Schnecken. Dies geschah durch die Beseitigung der für die Schnecken günstigen Böden durch den Bau von Bewässerungska­ nälen und durch Wasserreinigung und die Unschädlich­ machung menschlichen und tierischen Abfalls. Gleich­ zeitig wurden Medizinergruppen organisiert, die vom Schneckenfieber befallenen Patienten wirksam behandeln. Heute ist diese Krankheit unter Kontrolle, und die Gebiete, in denen das Schneckenfieber immer noch auf­ taucht, werden rasch weniger. Die Hygienebewegung ist ein wichtiges Mittel zur Sicherung der Gesundheit der Menschen, indem dabei Krankheiten verhütet und aus­ gerottet werden.

Die Verbindung der traditionellen chinesischen Medi­ zin mit westlicher Medizin fördert die Entwicklung der medizinischen Wissenschaft und Technik in China. Durch diese Verbindung haben die mehrere tausend Jahre alte chinesische Medizin und Pharmakologie weitere Anwen­ dungsbereiche und eine umfassende Entwicklung erfahren. Indem durch moderne wissenschaftliche Metho­ den die traditionelle chinesische Medizin erforscht und zusammengefaßt wurde, hat man im Neuen China die Akupunktur-Anästhesie entwickelt. Sie hat in der klinischen Praxis bereits eine weite Verbreitung gefun­ den. Die Analgesie wird erreicht durch den Einstich und die Stimulation von einer oder mehreren Nadeln an einem oder mehreren bestimmten Punkten am Körper. Es können so operative Eingriffe vorgenommen werden, während der Patient bei vollem Bewußtsein ist. Mit die­ ser Methode ist die chirurgische Behandlung an vielen Köperteilen möglich, ohne daß schädliche Nebenwirkun­ gen wie bei der Betäubung durch Narkotika auftreten. Für Patienten mit schwacher Funktion von Leber, Niere oder Lunge und bei Schwerkranken, Schwachen, Schock­ empfindlichen und bei Menschen, die übermäßig auf Narkosen reagieren, ist die Akupunktur-Betäubung vor­ zuziehen. Durch die Verbindung der Methoden der traditionellen und der westlichen Medizin wurden Er­ folge erzielt wie beispielsweise Verkürzung des Heilungs­prozesses bei Knochenbrüchen, bei der nichtchirurgischen Behandlung von akuten Bauchkrankheiten, bei der Hei­ lung schwerer Verbrennungen von 98 Prozent der gesam­ ten Hautfläche des Körpers (88 Prozent davon Verbren­ nungen dritten Grades), bei der Neuansetzung abgetrenn­ ter Glieder und Finger und bei der autoplastischen Um­ pflanzung abgetrennter Glieder. Diese Leistungen eröff­ nen eine weite Perspektive für weitere Fortschritte in der medizinischen Wissenschaft und Technik Chinas. zurück

 

Die nationalen Minderheiten in China

 

In den 25 Jahren seit der Gründung der Volksrepublik China haben die nationalen Minderheiten, die meist in den entfernten Grenzgebieten wohnen, unmittelbar aus der Feudal- oder Sklavenhaltergesellschaft oder sogar aus Formationen kommen, die noch Urgemeinschaften ähnel­ ten, den Übergang in den Sozialismus vollzogen und dabei mehrere Jahrhunderte übersprungen. Ihre Gebiete entwickeln sich ebenso wie die von den Han bewohnten Gebiete.

In China wird eine Politik der Gleichberechtigung aller Nationalitäten praktiziert. Die Menschen der 55 Natio­ nalitäten, ob großer oder kleiner, helfen einander und arbeiten zusammen, um gemeinsam vorwärts zu kommen. Dies hat das Bild von der Zeit vor der Befreiung radikal verändert, als die Nationalitäten schwerster Ausbeutung und Unterdrückung durch die Imperialisten, Kuomintang Reaktionäre und die Herrscherklassen der jeweiligen Nationalität unterworfen waren.

Die Dulung-Nationalität, eine der kleinsten Minder­ heiten in China, lebte in primitiven Verhältnissen im Dulung-Fluiß-Tal im Gaoligung-Gebirge im Südwesten Chinas. Das Leben der Dulung, die heute in einer Volks­ kommune organisiert sind, hat sich in jeder Hinsicht gewandelt. Seit langem haben sie die alte Anbaumethode des Rodens und Abbrennens aufgegeben und wenden neue Agrarmethoden an. Anders als früher, wo sie durch Knotenbinden und das Schnitzen von Kerben in Holz Aufzeichnungen machten, haben sie heute Grundschulen und eine Mittelschule mit eigenen Lehrern. Vor der Be­ freiung hatten sie keinen Arzt, und im Krankheitsfall baten sie um die Gnade von Göttern. Heute gibt es genossenschaftliche medizinische Betreuung in jeder Produktionsbrigade, und die Kommune besitzt ein Ge­ sundheitszentrum. Der Staat schickte Ärzte und Medi­ kamente. Die medizinische Betreuung ist für jeden frei.

Die Kuomintang-Reaktionäre diskriminierten die nationalen Minderheiten und behandelten die Dulung als Wilde. Heute sind die Dulung ebenso wie alle anderen Nationalitäten Herren des Landes, und sie beteiligen sich gleichberechtigt an den Staatsangelegenheiten. Vertreter der Minderheiten haben leitende Posten in Partei- und Staatsorganen inne. Einige sind Mitglieder des Politbüros des Zentralkomitees der Partei, Mitglieder des Zentral­ komitees der Partei; Parteikomiteesekretäre von Pro vinzen und autonomen Gebieten oder Vizevorsitzende des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses, des höchsten Staatsorgans. Über 14 Prozent der Abgeord­ neten zu den sukzessiven Volkskongressen kamen von den Minderheiten, die nur 6 Prozent der Bevölkerung des Landes ausmachen.

Die Minoritäten haben das Recht, die Angelegenheiten, die ihre Nationalitäten in den Gebieten betreffen, wo sie in fester Gemeinschaft leben, selbst zu regeln. Mit an­ deren Worten, sie haben das Recht auf nationale re­ gionale Autonomie. In China gibt es jetzt 5 autonome Gebiete, die Provinzen entsprechen, 29 autonome Bezirke oder Bünde, die Provinzialbezirken entsprechen und je­weils eine Anzahl von Kreisen umfassen, und 69 autono­ me Kreise oder Banner. Die fünf autonomen Gebiete sind: das Autonome Gebiet Innere Mongolei, das Uiguri­ sehe Autonome Gebiet Sinkiang, das Autonome Gebiet Kuangsi der Dschuang-Nationalität, das Autonome Ge­biet Ningsia der Hui-Nationalität und das Autonome Gebiet Tibet. Die autonomen Organe aller Ebenen üben die Autonomie aus unter der konzentrierten und einheit­ lichen Führung der Zentralen Volksregierung. Das be­ deutet, daß sie im Rahmen der ihnen gesetzlich über­ tragenen Befugnisse die lokalen Finanzen selbst verwal­ ten und einzelne Bestimmungen und Regeln gemäß den politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Besonder­ heiten ihrer Nationalitäten erlassen können. Die Minderheitenbevölkerung, die in allen Teilen Chi­ nas verstreut lebt, hat die gleichen demokratischen Rech­ te wie die örtlichen Bewohner, und ihr Leben und ihre Sitten und Gebräuche genießen besondere Beachtung.

Im Neuen China wird der Auswahl und Ausbildung der Kader aus den Minderheiten besondere Aufmerksamkeit gezollt. Im Uigurischen Autonomen Gebiet Sinkiang gibt es gegenwärtig über 84 000 Kader der Uiguren und anderer Minderheitennationalitäten - verglichen mit der ersten Zeit nach der Befreiung ist das ein über zwanzig­ facher Anstieg. Die weiblichen Kader bilden davon 19 Prozent. Im Autonomen Gebiet Innere Mongolei gab es 1973 etwa 20 000 Kader aus nationalen Minderheiten, und viele sind in führender Position in den Parteikomitees und Revolutionskomitees der Bezirke, Städte und Banner.

Nach der Gründung des Neuen China führte die Volks­ regierung die Massen aller Nationalitäten zur Durchfüh­ rung der demokratischen Reform und der sozialistischen Umgestaltung. Das System des Sozialismus wurde auf­ gebaut, die Produktivkräfte wurden freigesetzt. Weite Möglichkeiten wurden für die Minoritäten geschaffen, beim Aufbau des Sozialismus vorwärts zu kommen. Mo­ derne Industrie entstand, Landwirtschaft und Viehzucht entwickelten sich in allen Minderheitengebieten. Die Kommunikations- und Transporteinrichtungen in den fernen und abgelegenen Gebieten wurden verbessert.

Der Lebensstandard wächst, und die Märkte blühen.

In Tibet begannen eine Million ehemalige Leibeigene mit der Kollektivierung, nachdem sie 1959 durch die demokratische Reform die barbarische feudale Leibeigen­ schaft gestürzt hatten. In den meisten Viehzucht- und Landwirtschaftsgebieten entstanden Volkskommunen. Mit dem Vertrauen auf die eigene Kraft entwickelten die befreiten Leibeigenen sehr schnell die Produktion, indem sie die natürlichen Bedingungen verbesserten und wis­ senschaftliche Landwirtschaftsmethoden einführten. In großem Ausmaß werden Winterweizen und Wasserreis mit hohem Ernteertrag auf dem tibetischen Hochplateau angebaut, das einst als ungeeignet für derartigen Anbau galt. Die Getreideproduktion und der Viehbestand waren in Tibet im Jahre 1973 doppelt so hoch wie 1958, dem Jahr vor der demokratischen Reform. Es gibt dort jetzt 200 kleine und mittelgroße Industrieunternehmen für Kohlenförderung, Energieerzeugung, Zement, Agrargerä­ te, Gerberei, Wolltextilien, Kraftwagenreparatur, Holz­ verarbeitung und Zuckerherstellung. Mehr und mehr ehemalige Leibeigene und Sklaven werden Arbeiter. 46 Prozent der Arbeiter in Tibet sind Tibeter.

Das Volk der Oluntschun im Nordosten Chinas ist eine der kleinsten Nationalitäten. Die Oluntschun waren Jäger in den Wäldern des Großen und des Kleinen Hsingan-Gebirges in Heilungkiang. Sie trugen Kleidung aus Tierhäuten, schliefen unter Birkenrinde und wärm­ ten sich am Lagerfeuer. Sie haben sich jetzt in mit staat­ licher Hilfe gebauten Häusern in Dörfern niedergelassen.

Die Bevölkerungszahl hat sich seit der ersten Zeit nach der Befreiung verdoppelt und beträgt 2700.

Einige Minoritäten, die ihre Aufzeichnungen früher durch das Knüpfen von Knoten machten, haben mit staat­ licher Hilfe eigene Schriften geschaffen. In großer Men­ ge erscheinen Bücher, Zeitungen und Zeitschriften in Mongolisch, Tibetisch und anderen Sprachen der natio­nalen Minderheiten. In wichtigen Minderheitengebie­ten wurden Nationalitäteninstitute, Universitäten und Hochschulen errichtet. Jede Minderheit, auch die klei­ nen, hat Hochschul-Absolventen. In Tibet gibt es ein Nationalitäteninstitut, eine Lehrerbildungsanstalt, sieben Mittelschulen und über 2500 Grundschulen.

Vor der Befreiung wurde die Bevölkerung der nationa­ len Minderheiten durch Seuchen sehr dezimiert. Jetzt verfügen die Kreise und Volkskommunen über Kranken­ häuser und Gesundheitszentren.

Ambulante Medizinergruppen aus den größeren Städ­ ten besuchen regelmäßig die Minderheiten. In Tibet ist die unentgeltliche medizinische Versorgung eingeführt. Die bessere Gesundheit führte zu einem steten Wachstum der Minderheitenbevölkerung. Hier einige Zahlenanga­ ben über die Bevölkerungsentwicklung nach der Be­ freiung: die Zahl der Mongolen wuchs um das 2,27fache; die Uiguren-Bevölkerung wuchs um 42 Prozent; die Zahl der Tibeter erhöhte sich um 200 000.

Die Kuomintang-Reaktionäre führten eine Politik der Diskriminierung gegenüber den nationalen Minderheiten durch und ließen deren Gebiete im heimlichen Überein­ kommen mit den Imperialisten ausbluten - daher die Rückständigkeit dieser Gebiete. Nach der Gründung des Neuen China ließ die Volksregierung der ökonomischen und kulturellen Entwicklung der Minderheitengebiete be­ sondere Hilfe und Unterstützung angedeihen, damit diese Gebiete sich schneller entwickeln als die von den Han besiedelten Gebiete. Eine Reihe von Maßnahmen wurde zu diesem Zweck durchgeführt, wie beispielsweise grö­ ßere Investitionen für den Aufbau, finanzielle Zuschüsse, Verringerung der bzw. Befreiung von den Steuern, Ver­sorgung mit großen Mengen von Gütern und besonders benötigten Gebrauchsartikeln usw. Es wurden Fachar­ beiter, erfahrene Bauern, Ärzte und Lehrer zu den Min­ derheiten geschickt. Die staatlichen Investitionen und die finanziellen Zuschüsse für die Innere Mongolei erreichten in den vergangenen über zwei Jahrzehnten 9,32 Milliar­ den Yuan. Die finanziellen Zuschüsse, die Tibet seit 1960 erhielt, machten den Großteil der finanziellen Gesamtaus­ gaben des ganzen Gebiets aus.

Die gewaltigen Veränderungen in den Minoritätenge­ bieten wurden von den Massen aller Nationalitäten her­beigeführt, die sich unter der proletarischen revolutionä­ ren Linie des Vorsitzenden Mao vereinigt haben, sich ge­ genseitig helfen und mit sozialistischer Initiative einen harten Kampf zum Aufbau des Landes führen. zurück

 

Die Frauen im sozialistischen China

 

„Die Frauen tragen die Hälfte des Himmels" wird in China oft gesagt. Hiermit soll die wichtige Rolle bezeich­ net werden, die die chinesischen Frauen in der sozialisti­ schen Revolution und beim sozialistischen Aufbau spielen.

In den vergangenen 25 Jahren haben die breiten Massen der chinesischen Frauen mit den Männern große Beiträge geleistet und das halbkoloniale und halbfeudale alte China in ein sozialistisches Land umgestaltet, das bereits begonnen hat, aufzublühen.

Die Frauen machen die Hälfte der chinesischen Be­ völkerung aus. Eine große Zahl vorbildlicher Frauen trat in den verschiedenen historischen Perioden der national­ demokratischen Revolution, der sozialistischen Revolution und im Laufe der revolutionären Kriege und der anderen revolutionären Kämpfe auf. Viele Frauen beteiligten sich 1934-35 am Langen Marsch der Chinesischen Roten Arbeiter- und Bauernarmee.

Seit der Gründung des Neuen China sind eine ganze Reihe von weiblichen Kadern durch die Erziehung und Ausbildung seitens der Kommunistischen Partei und der Volksregierung hervorgetreten. Niemals gab es so viele hervorragende und fähige Frauen in allen Bereichen d-2r sozialistischen Revolution und des sozialistischen Auf­ baus wie heute. Viele fortgeschrittene Frauen traten der Kommunistischen Partei bei. Die weiblichen Delegierten machten 20% der Delegierten des im Jahre 1973 abgehal­ tenen X. Parteitages der KPCh und 12% der Mitglieder und Kandidaten des auf diesem Parteitag gewählten Zentralkomitees der KPCh aus.

Heute bekleiden viele weibliche Kader führende Stellungen in den Organen der verschiedenen Ebenen der Partei und der Regierung, in Fabriken, Volkskommunen, Geschäften und Lehranstalten. Die Textilarbeiterin Wu Gui-hsiän, die während der Großen Proletarischen Kul­ turrevolution die Volksmassen zum mutigen Kampf gegen den Revisionismus vereinigt und geführt hat, ist jetzt Kandidatin des Politbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei und Vize-Ministerpräsidentin des Staatsrates. Unter den weiblichen Mitgliedern des Zentralkomitees der Partei sind z. B. We Feng-ying, die Arbeiterin war und heute Ingenieur ist; Li Su-wen, eine ehemalige Lebensmittelverkäuferin; Ba Sang, eine ehemalige Leibeigene aus Tibet; Baojihletai, eine mon golische Funktionärin einer fortgeschrittenen Einheit im Weideland; Lü Yü-lan und Hsing Yän-dsi, zwei vorbild­ liche junge Frauen, die sich nach der Schulabsolvierung auf dem Land niedergelassen haben, um den Aufbau der Dörfer vorwärts zu bringen. Unter den Kandidaten des Zentralkomitees der KPCh sind die Fliegerin und stell­ vertretende Politkommissarin des Allgemeinen Büros für die Zivilluftfahrt, Dschu Hui-fen, und Yang Po-lan, eine Textilarbeiterin, und die Gasschweißerin Gao Schu-lan. Eine dieser Frauen wurde zur Stellvertreterin des Vor­ sitzenden des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses, andere zu dessen Mitgliedern gewählt.

Im alten China hatten die werktätigen Frauen unsag­bar gelitten. Sie wurden nicht nur wie die Männer vom Imperialismus und von den einheimischen reaktionären Herrschern ausgebeutet und unterdrückt, sondern auch von den zweitausend Jahre alten Doktrinen von Kon­ fuzius und Menzius, die Männer seien den Frauen über­ legen, tyrannisiert. Ihnen war das Recht zur Teilnahme sowohl an politischen und sozialen Tätigkeiten als auch an bestimmten Produktionsarbeiten entzogen. In der Familie waren sie der Herrschaft durch die Sippen- und Gattengewalt unterworfen und nahmen daher eine erniedrigende Stellung ein. Ihre Ehegatten wurden von ihren Eltern ausgewählt, und sie konnten wie Waren ge­ kauft und verkauft werden.

Die Unterdrückung, die die arbeitenden Frauen erlitten hatten, ist dem Wesen nach Klassenunterdrückung, ebenso wie die Ungleichheit zwischen Frau und Mann auf die Ungleichheit der Klassen zurückzuführen ist.

Als im Jahre 1949 die Volksrepublik China gegründet wurde, rief der Vorsitzende Mao die Frauen auf: „Schließt euch zusammen, nehmt teil an der Produktion und an der politischen Tätigkeit, damit die wirtschaftliche und politische Stellung der Frauen verbessert wird." Die Partei und die Volksregierung haben in der Verfassung, den Gesetzen und einer Reihe von Richtlinien verankert, daß die Frauen in allen Bereichen des politischen, wirt­ schaftlichen, kulturellen, sozialen und familiären Lebens mit dem Mann gleichberechtigt sind. Im Jahre 1950 wurde beispielsweise das Ehegesetz erlassen, das den Eltern die Eheentscheidung nahm und die freie Wahl der Ehepart­ ner festlegte. In der im Jahre 1953 erlassenen „Verord­ nung über die Arbeitsversicherung" wurden spezielle Bestimmungen zum Schutz von Frauen und Kindern festgesetzt; im Jahre 1953 wurde in der Resolution des ZK der KPCh über die Entwicklung der landwirtschaft­ lichen Produktionsgenossenschaft folgendes festgelegt: „Für gleiche Arbeit erhalten die Frauen wie die Männer der Arbeitsqualität und -quantität gemäß die gleiche Bezahlung . . . Es ist notwendig, bei der Arbeit Rücksicht auf die speziellen physiologischen Eigenheiten der Frauen zu nehmen." In demselben Jahr wurde im Wahlgesetz bestimmt, daß Frauen wie Männer das aktive und passive Wahlrecht haben.

Mit der rapiden Entwicklung der sozialistischen Wirt­ schaft und des kulturellen Aufbaus wirken immer mehr Frauen in China an der gesellschaftlichen Produktionsar­ beit, an politischen und kulturellen Aktivitäten und an immer mehr Arbeitsarten mit. Hausfrauen leisten durch kollektive Anstrengungen beträchtliche Beiträge zum sozialistischen Aufbau, indem sie verschiedene Arten von Fabriken der Straßengemeinschaft aufbauten. Sie stellen viele Produkte her, darunter auch technisch fortgeschrit­tene Gegenstände wie elektronische Erzeugnisse. In der Transistorgeräte-Fabrik Nr. 1 im Weststadtbezirk Pekings produzieren die Frauen für viele Gegenden Chinas Dif­ fusionsöfen mit automatischer Temperaturkontrolle. Indem die chinesischen Frauen materielle Reichtümer für die Gesellschaft schaffen, beseitigen sie ihre wirtschaft­ lich untergeordnete Stellung und verändern ihr politisches Bewußtsein.

„Die Zeiten haben sich verändert, heute sind Mann und Frau gleichgestellt. Was ein Mann vollbringen kann, kann auch eine Frau tun." Diese Lehre des Vorsitzenden Mao hat eine weitreichende erzieherische Rolle im Volk des Neuen China gespielt und die Frauen äußerst ermutigt. Die Frauen arbeiten in allen Bereichen der In­ dustrie, der Landwirtschaft, des Kultur- und Bildungs­ wesens, der Wissenschaft und des Gesundheitswesens. Ausgenommen sind Arbeiten, die für die Frau körperlich nicht geeignet sind. Alle Berufe stehen den Frauen offen, und die Diskriminierung der Frauen ist unzulässig.

Auf dem Erdölfeld Datjing, einer fortgeschrittenen industriellen Einheit Chinas, beteiligt sich eine große Anzahl von Arbeiterinnen, weiblichen Kadern und Tech­ nikern an der Erdölförderung und -raffinierung sowie an anderer Arbeit. Mit dem Vertrauen auf die eigene Kraft und durch harte Arbeit tragen sie wie die Männer zum Aufbau des Ölfeldes Datjing bei. Im September 1970 wurde eine aus jungen Frauen bestehende Erdölförde­ rungsgruppe zusammengestellt. Wegen ihren ausgezeich­ neten Arbeitsleistungen wurden sie als „Eiserne Mäd­ chengruppe" gerühmt.

Im Pekinger 7.-Februar-Werk für Lokomotiven und Eisenbahnwaggons machen die Frauen 20% der Beleg­ schaft aus. Vor der Befreiung gab es keine einzige Arbei­ terin in diesem Werk. In jeder Abteilung sind dort jetzt auch Arbeiterinnen beschäftigt, und Frauen haben auf verschiedenen Ebenen führende Stellungen inne, vom Parteikomitee des Werkes bis zu den Werkhallen, Gruppen und Mannschaften.

In der Produktionsbrigade Dadschai in der Provinz Schansi - einer fortgeschrittenen landwirtschaftlichen Einheit -leisten die Frauen jährlich die Hälfte des land­ wirtschaftlichen Arbeitseinsatzes. Im Jahre 1963 wurde die „Eiserne Mädchengruppe" gebildet, deren damalige Leiterin Guo Feng-liän heute die Parteizellensekretärin der Brigade ist. Die Mitglieder dieser Gruppe machten sich zusammen mit den Männern auf dem Tigerkopf­-Berg daran, die äußerst ungünstigen Naturbedingungen von Schluchten, Hügelketten und Berghängen in Ter­rassenfelder mit stabilen und hohen Erträgen umzuwan deln. Sie spielten eine bemerkenswerte Rolle bei den Anstrengungen für eine gute Ernte im Jahre 1973, als Dadschai eine 17 Monate andauernde Trockenheit über­ winden mußte.

Beim Bau des berühmten Rote-Fahne-Kanals im Kreis Linhsiän in der Provinz Honan haben die Frauen wie die Männer Berghöhen abgetragen, Tunnels durchbrochen und Brücken geschlagen und so einen künstlichen Wasserweg im Taihang-Gebirge geschaffen.

Über 20% der Mediziner des Landes sind Frauen. Eine große Zahl von „barfüßigen Ärztinnen" entstand seit der Großen Kulturrevolution. Fast das gesamte medizinische Personal in Fabriken und Dörfern für die Behandlung von Frauen und Kindern sind Frauen.

Um die Gesundheit der Frau zu schützen und die Frauen von der Hausarbeit zu befreien, werden immer mehr Kantinen, Kindergärten und -krippen sowie In­ stitutionen für die Betreuung der Frauen und Kinder eingerichtet. Im Familienleben wird darauf Wert gelegt, daß sich die Männer mit ihren Frauen die Hausarbeit teilen, damit sich die Frauen besser an der Produktionsar­ beit und den politischen Tätigkeiten beteiligen können.

Millionen arbeitende Frauen nehmen aktiv an der derzeitigen Bewegung zur Kritik an Lin Biao und Kon­ fuzius teil und verurteilen die Verachtung der Frauen und andere von Konfuzius und Menzius gepredigten Ideen der Ausbeuterklassen. Dies ist von weitreichender Bedeutung für die völlige Emanzipation der Frauen. zurück

 

Veränderungen im Hüttenkombinat Anschan

 

Mit der Grundlage der großartigen „Betriebsverfassung des Hüttenkombinats Anschan"[2], die vom Vorsitzenden Mao als vorbildlich empfohlen wurde, geht das größte Eisen- und Stahlkombinat Chinas auf dem Weg des Sozialismus voran und leistet immer mehr Beiträge für die sozialistische Revolution und den sozialistischen Auf­ bau in China.

Im Verlauf der Kulturrevolution setzten die breiten Massen der Arbeiter und Kader des Hüttenkombinats Anschan die „Betriebsverfassung" in die Tat um, wobei sie von Datjing lernten. Mit dem Marxismus, dem Leninis­mus, den Maotsetungideen als Waffe kritisieren sie die Bourgeoisie und den Revisionismus und die Ideologien aller Ausbeuterklassen. Durch ihren enormen revolu­ tionären Enthusiasmus hat sich das Hüttenkombinat Anschan stark verändert, und das technische Produk­ tionsniveau wird kontinuierlich gehoben. 1973 betrug der Ausstoß von Walzstahl, Stahl, Roheisen und Eisenerz 37 bis 90% mehr als 1965. Gegenüber 1949 bedeutete das einen Anstieg auf das 57- bis 124fache. Im Jahre 1974 wies die Produktionskapazität einen weiteren Anstieg auf. So konnte das Kombinat in den letzten Jahren dem Staat etwa einhundert Stahlsorten und etwa eintausend neue Walzstähle anbieten und Lücken in Chinas Metall­ industrie füllen. Die vom Kombinat in den letzten Jahren für den Staat akkumulierten Fonds würden genügen, ein neues Unternehmen vom Umfang dieses Hüttenkombinats zu errichten.

 

Die korrekte Richtung einhalten

 

Unter dem Einfluß der revisionistischen Linie vor der Kulturrevolution konzentrierte ein Teil des Führungs­personals in einigen Fabriken und Bergwerken des Kom binats die Aufmerksamkeit allein auf den materiellen Aspekt und vernachlässigte den menschlichen Faktor. Es wurde zwar Wert gelegt auf die Produktion, aber nicht auf die Führung des Klassenkampfes und des Kampfes zwischen den zwei Linien. Das hatte zur Folge, daß das Unternehmen vorübergehend auf den falschen Weg geriet. Erst in der Großen Kulturrevolution erkannten die Kader und Arbeiter durch die Praxis der revolutio­ nären Massenkritik und des Klassenkampfes: Nur wenn man sich von der grundlegenden Linie der Partei leiten läßt, den Klassenkampf und den Kampf zweier Linien führt und wenn die Revolution die Produktion kom­ mandiert, kann das Unternehmen in sozialistischer Rich­ tung vorwärtsschreiten und die Produktion sich rapide entwickeln.

In dieser Hinsicht hat die Belegschaft des mittelgroßen Walzwerkes tiefe Erfahrungen gemacht. Dieses Werk besteht seit 40 Jahren. Gleich nach der Befreiung nahm es die Produktion wieder auf. Einige Leiter gerieten unter den Einfluß der konterrevolutionären revisioni­stischen Linie von Liu Schao-tschi. Sie stellten die Pro­ duktion an die erste Stelle, führten materielle Anreize ein und praktizierten ein System bürokratischer „Ein-Mann­ Verwaltung", wodurch den Massen Hände und Füße gebunden wurden und die Produktion sich nur langsam entwickeln konnte. 1958, während des Großen Sprungs nach vorn, erzielte dieses Werk, geleitet durch die revolutionäre Linie des Vorsitzenden Mao, äußerst gute Leistungen und stieg die Ausstoßmenge von Walzstahl jedes Jahr, denn die neue Leitung gab der proletarischen Politik den Vorrang, verstärkte die Führung durch die Partei, stützte sich ganz auf die Arbeiterklasse und mobilisierte die sozialistische Initiative und das Schöp­ fertum der Arbeiter. Liu Schao-tschi und Konsorten stellten ihre Störmanöver und Sabotage jedoch nicht ein. Anfang der sechziger Jahre wich das Unternehmen erneut von der sozialistischen Orientierung ab. Der re­ volutionäre Enthusiasmus der Massen wurde gedämpft, und die Walzstahlproduktion ging um über 50% zurück.

Während der Großen Proletarischen Kulturrevolution kritisierte die Belegschaft die revisionistische Linie und verurteilte die Verbrechen von Liu Schao-tschi und Lin Biao und ihren Anhängern, die sich der Durchführung der „Betriebsverfassung des Hüttenkombinats Anschan" widersetzten, den Aufbau des Sozialismus unterminier­ ten und die Restauration des Kapitalismus anstrebten. Die Produktion machte neue Fortschritte. 1971 erreichte die Walzstahlproduktion den Höchststand in der Ge­ schichte des Werks und stieg im Vergleich zu 1965 um das 2,4fache. Aus diesen Erfahrungen des Erfolges und der Rückschläge zog die Werksleitung die Lehre, daß man sich bei der Entwicklung der Produktion vollständig von der revolutionären Linie des Vorsitzenden Mao leiten lassen und der proletarischen Politik den Vorrang geben muß. Einige führende Kader des Eisenbergwerks Gung­ tschangling hatten, wenn sie auf den Berg zur Grube kamen, nur Augen für die Leistungsfähigkeit der Bohr­ maschine, der elektrischen Schaufel und der Grubenloks. Kehrten sie in die Werkhallen zurück, überprüften sie lediglich die Leistungstabellen der Kontrollstelle. Dieser Arbeitsstil rief einen Rückgang in der Produktion hervor. Die betreffenden Kader wurden kritisiert. Das Partei­ komitee berief aus diesem Grunde eine Sondersitzung seiner Mitglieder ein, um die entsprechenden Stellen in den Werken des Vorsitzenden Mao zu studieren und die vor der Kulturrevolution gesammelten Erfahrungen, als man sich nur auf die Produktion konzentrierte und den Kampf zwischen den zwei Linien vergaß, zusammenzu­ fassen. Bewußter als zuvor gingen die Mitglieder des Parteikomitees nun an die Basis, wo sie Untersuchungen vornahmen, und halfen, zurückgebliebene Einheiten um­ zuwandeln. Überall in diesem Eisenbergwerk war be­ kannt, daß es beim Erzaufbereitungswerk und beim Bergwerk Lingdung schwere Probleme gab. Die Partei kader begannen dort ihre Arbeit durch die Entfaltung des Klassen- und Linienkampfes, indem sie die Massen mobilisierten, revolutionäre Massenkritik und Verurtei­ lung zu üben, schlechte Elemente zu entlarven und Übel­ taten aufzudecken. So brachten sie den Kampf gegen die Klassenfeinde in Gang. Die Massen kämpften mutig gegen die falsche Linie und wurden initiativ. Sie führten die Revolution und förderten zugleich die Produktion, so daß in diesen beiden Einheiten sehr bald die Zurück­ gebliebenheit dem Fortschritt weichen mußte. Die Par­ teikomiteemitglieder werteten ihre Erfahrungen aus und erkannten voll die Bedeutung des Zweilinienkampfes. Bewußt konzentrierten sie sich auf ihn und auf die Erziehung bezüglich der Ideologie und politischen Linie. Sie führten außerdem regelmäßig Kampagnen zur Berichtigung des Arbeitsstils durch, um die Meinungen der Massen zu hören, und mobilisierten sie, auf Linienab­ weichungen zu achten. All dies half zur Förderung der Revolution und zur kontinuierlichen Entwicklung der Produktion.

 

Gute Ergebnisse der Massenbewegungen

 

Im Jahre 1970 legten die Belegschaft und die Kader des Hüttenkombinats Anschan nach eingehender Unter­ suchung und gründlicher Forschung einen allseitigen Plan vor, der eine Veränderung und Verbesserung des Hüttenkombinats sowie die Entwicklung der Produktion vorsah. Die Parteiorganisationen stützten sich bei der Verwirklichung des Plans auf die Massen. Sie riefen zu Massenbewegungen auf, es gelang eine technische Neue­ rung nach der anderen, und stufenweise erfolgte die Veränderung.

Das Blockwalzwerk Nr. 1 ist ein altes, 50jähriges Unternehmen. Einige Leute meinten, es habe bereits seine endgültige Form angenommen, und es sei nicht mehr zu verändern. Das Parteikomitee des Werkes kon­ frontierte und kritisierte diese Ansicht mit den Erfahrun­ gen während des Großen Sprungs nach vorn im Jahre 1958, als Massenbewegungen zum Umbau von Aus­ rüstungen, zu technologischen Neuerungen und zu einer ununterbrochenen Entwicklung der Produktion geführt wurden. Das ermunterte die Massen, Vorschläge und Pläne zu unterbreiten sowie an den Hauptausrüstungen des Werks eine ganze Reihe von Neuerungen vorzuneh­men, unter anderem am Temperaturausgleichsofen, an der Blockwalzstraße und an der kontinuierlichen Walz­straße. In den letzten Jahren wurden in diesem Werk 510 technische Neuerungen durchgeführt, über 220 alte Ausrüstungen umgebaut und 55 neue Ausrüstungen her­ gestellt. In den drei aufeinander folgenden Jahren nach 1971 wurden hier die Quoten für den Staatsplan über­ erfüllt. 1973 betrug die Produktion das Sechsfache der ursprünglich vorgesehenen Kapazität.

Das Parteikomitee der Stadt Anschan verallgemeinerte und verbreitete die im Blockwalzwerk Nr. 1 gesammelten Erfahrungen, durch Massenbewegungen das Produk­ tionspotential alter Werke zu erschließen. Die Belegschaft setzte alle Hebel in Gang, um das Hüttenkombinat An­ schan zu verändern. Schon während des Großen Sprungs nach vorn hatte der Stahlausstoß im Stahlwerk Nr. 1 die ursprünglich geplante Kapazität bei weitem überboten. 1971 waren daher einige führende Kader der Ansicht, das Potential in diesem alten Werk mit der veralteten Ausrüstung sei vollends ausgenutzt. Sollte die Produktion gesteigert werden, müßte man den Staat um Investitionen für zusätzliche Werkhallen und neue Ausrüstungen angehen. Es rief bei den Arbeitern Kritik hervor, daß diese Kader kein Vertrauen in die Massen hatten. Auf Vorschlag der Belegschaft organisierte das Parteikomitee des Stahlwerks ein Dutzend „Dreierverbindungs"grup­ pen, die sich aus Kadern, Arbeitern und technischem Per­ sonal zusammensetzten und die Massen zur Lösung schwieriger technischer Probleme aufriefen, wie die Lei­stung größerer Chargiermengen, schnelleres Schmelzen sowie besserer Schutz und Pflege des Ofenkörpers. Nur mit den allgemeinen Reparaturkosten vollbrachten sie Leistungen, die vorher als unmöglich galten, und förder­ten erheblich den Stahlausstoß. Im Anschluß daran mo­ bilisierten sie die Massen, dieses Werk weiterhin zu ver­ wandeln, und der Stahlausstoß stieg auf das Doppelte gegenüber der ursprünglich geplanten Leistung. Auf­ grund der Aktivitäten der Massen ging ebenfalls im Stahlwerk Nr. 2, im Eisenerzwerk Ost-Anschan, in der Allgemeinen Sinteranlage, im Blockwalzwerk Nr. 2 und im Stahlseilwerk die Produktion in die Höhe.

Früher betrachteten manche Leute im Hüttenkombinat Anschan importierte Ausrüstung als unantastbar. Sie verboten den Arbeitern jegliche technische Neuerung an dieser Ausrüstung. Aber im Laufe des Großen Sprungs nach vorn unternahmen die Arbeitermassen, angespornt durch den Aufruf des Vorsitzenden Mao, sich von aber gläubischen Vorurteilen loszusagen und das Denken zu befreien, eine ganze Reihe von technischen Neuerungen, wodurch die Leistungskapazität vieler ausländischer Ausrüstungen um ein Mehrfaches anstieg. Während der Kulturrevolution kritisierten die Arbeiter und Kader die „Philosophie des Anbetens alles Ausländischen" und die „Politik des Hinterdreinkriechens" sowie anderen re­ visionistischen Unsinn. Das Resultat war, daß an den ausländischen Ausrüstungen sehr viele Neuerungen vor­ genommen wurden. Das während des 1. Fünfjahrplans errichtete Werk für nahtlose Rohre steigerte seine Pro­ duktionskapazität, im Vergleich zur ursprünglich geplan­ ten Ziffer, um 150 Prozent und die Zahl der Sorten und Spezifikationen seiner Produkte auf über das Zehnfache. Das war den langjährigen vereinten Bemühungen der Arbeiter und Kader zu verdanken, die die Hauptaus­ rüstungen erneuert hatten. Auch in der Sinteranlage Ost-Anschan ist seit der Großen Kulturrevolution durch Neuerungen bei der Zerkleinerung, bei der Mahlung durch die Kugelmühle, bei der Flotationsaufbereitung sowie drei anderen Arbeitsvorgängen ein beachtenswert größerer Ausstoß zu verzeichnen. Seit 1971 hat diese Sinteranlage das staatliche Plansoll Jahr für Jahr über­ erfüllt. So stieg dort 1973 die Produktion an Eisenfeinerz im Vergleich zu 1965 um 38 Prozent.

Die Parteiorganisationen verschiedener Ebenen im Hüttenkombinat Anschan setzten auch Massenbewegun­ gen für den Bau neuer Projekte in Gang. Der Tjida-Berg, der nur 10 km entfernt liegt, besitzt reiche Eisenerzvor­ räte. Vor der Großen Kulturrevolution wurde hier, unter dem Einfluß der revisionistischen Linie von Liu Schao­ tschi, trotz jahrelanger Bemühungen und der Ausgabe von mehreren Dutzend Millionen Yuan kein Eisenerz zu Tage gefördert. Nach seiner Gründung mobilisierte das Revolutionskomitee der Stadt Anschan alle Kräfte, das Eisenerz im Tjida-Berg abzubauen. In nur einem Jahr, nach Überwindung vieler Schwierigkeiten, war der Aufbau dieses großen Bergwerks im wesentlichen abge­ schlossen. Man konnte sofort zum Aufbau der 16 Haupt­ projekte übergehen, einschließlich Hochöfen, Oxygen­ herstellungsmaschinen usw. All dies demonstriert die Macht, die Massenbewegungen ausüben.

 

Das ganze Land unterstützen

 

In der Kulturrevolution haben die Arbeiter des Hütten­ kombinats Anschan ihr Bewußtsein weiter erhöht. Mit den Interessen des ganzen Landes im Auge, führen sie entschlossen ihre Betriebsverfassung durch. Die Erfül­ lung der Aufbaubedürfnisse des Landes ist für sie eine ruhmreiche Aufgabe, und sie leisten daher immer neue Beiträge.

Im März 1974 gab der Staat dem Hüttenkombinat den dringenden Auftrag, einem bestimmten Seehafen eine gewisse Menge besonderer Stahlplattenpfähle zu liefern.

Bei der Herstellung dieser korrosionsfesten, durch hohen Festigkeitsgrad gekennzeichneten Platten, gibt es be­ sonders beim Schmelzen und Walzen Schwierigkeiten. Die Arbeiter gaben jedoch bekannt, daß sie, egal welche Schwierigkeiten sich einstellen, den Spezifikationen entsprechende Platten fertig stellen würden. Die Arbeiter des Stahlwerks studierten die Lehre des Vorsitzenden Mao: „Wir müssen dafür eintreten, daß die Interessen der Gesamtheit berücksichtigt werden", als sie sich an die Arbeit machten und dabei auftauchende Probleme wie starke zähflüssige Schlackenbildung, lange Schmelzzeit und Korrosion des Ofenkörpers in Angriff nahmen. Ihre Bemühungen führten rasch zu guten Resultaten. Die Arbeiter des Blockwalzwerks bildeten eine „Dreierver­ bindungs"gruppe, um die technischen Probleme zu lösen. Sie studierten und verbesserten eine Reihe technolo­ gischer Verfahren, erreichten eine höhere Walzkapazität und erfüllten ihre Aufgabe vorfristig. Im Schwerwalz­ werk erfolgte der letzte Arbeitsgang der Stahlplatten­ pfähle. Die Arbeiter des Werkes entsandten dreimal Kollegen zu dem weit entfernten Hafen, um die Meinun­ gen der dortigen Arbeiter zu hören. Sie veränderten daraufhin das Kaliber und verbesserten bestimmte Herstellungsgänge. Die Hafenarbeiter waren zufrieden mit dem Resultat.

Ein anderes Mal benötigte der Staat dringend vier äußerst dünnwandige rostfreie Stahlröhren mit einem Gesamtgewicht von nur 2 kg. Um diesen außerhalb des eigenen Produktionsplans stehenden Auftrag zu erfüllen, wurde eine Gruppe mit dem Entwurf und der Herstellung betraut. Außerdem mobilisierte die Werksleitung die Arbeiter und das technische Personal von fünf Werk­ hallen, bei bestimmten Arbeitsgängen mitzuwirken. Als die vier dünnwandigen rostfreien Stahlröhren endlich nach angestrengtem Einsatz von sieben Tagen und Nächten fertig gestellt waren, wurden sie von einem Sonderboten dorthin gebracht, wo sie benötigt wurden.

Das Hüttenkombinat Anschan hat die Initiative ergriffen, ähnlichen Unternehmen des Landes im Falle von Schwierigkeiten zu helfen. Als 1970 ein großer Wind­ fächer in der Sinteranlage des Eisen- und Stahlkombinats Baotou versagte, wurde die Sinteranlage von Anschan um Hilfe gebeten. Letztere hatte jedoch gerade ihren ein­ zigen übrigen großen Windfächer repariert und wollte ihn auswechseln und an die Sintermaschine Nr. 4 montieren. Was war zu tun? Die Arbeiter sagten: „Besser wir haben Schwierigkeiten als das andere Werk! Wir werden dem Hüttenkombinat Baotou den Windfächer senden." Das Parteikomitee gab seine Zustimmung. Ein Mitglied des Revolutionskomitees des Hüttenkombinats Anschan und mehrere Arbeiter brachten dem Eisen- und Stahlkom­ binat Baotou den Windfächer und montierten ihn, was die Arbeiter in Baotou sehr begeisterte.

In den vergangenen über 10 Jahren verließen über 70 000 Arbeiter, Kader und Techniker das Hüttenkom­binat Anschan, um bei der Errichtung anderer Werke mitzuhelfen, und außerdem wurden in Anschan pro­duzierte Ausrüstungen in andere Werke geliefert.

 

Junge Arbeiter reifen heran

 

Aufgeklärt durch die „Betriebsverfassung des Hütten­ kombinats Anschan" und mit der Erfahrung der Großen Proletarischen Kulturrevolution, reift eine neue Genera­ tion von Stahlarbeitern heran. Sie wagen zu denken, zu sprechen und zu handeln und drängen mutig voran.

Die 24 jungen Arbeiter des „Jugend-Vorhut-Ofens" im Stahlwerk Nr. 1 wurden ausnahmslos erst nach der Gründung der Volksrepublik geboren. Bei ihrem Eintritt in das Hüttenkombinat erzählte ihnen Li Schao-kui, ein im ganzen Land bekannter Stahlarbeiter und stellvertre­ tender Leiter einer Werkhalle, über seine bitteren Erfahrungen vor der Befreiung sowie über die Geschichte des Kampfes zwischen den beiden Linien im Werk. Als Li Schao-kui 1974 in eine andere Fabrik versetzt wurde, schenkte er den jungen Kollegen des „Vorhut-Ofens" eine Abstichstange und forderte sie auf, die revolutionäre Tradition der älteren Arbeiter fortzuführen. Aufgrund der Erziehung durch die Maotsetungideen schrecken sie vor keinen schweren Aufgaben zurück. Sie schenken staatlichen Angelegenheiten ihre Aufmerksam­ keit und helfen der Führung, die richtige Linie einzu­ halten. Im August 1973 ging die Produktion einer Schmelzabteilung zurück. Einige Leiter dieser Abteilung führten dies auf die veraltete Ofenanlage und auf ungün­ stige Bedingungen zurück. Um das Plansoll zu erfüllen, schlugen sie vor, den Arbeitern materielle Belohnung als Anreiz zu versprechen. Sie stießen aber bei der jungen Mannschaft auf Widerstand. Ihr Ofenleiter Li Dö-dseng und einige seiner Kameraden stellten Untersuchungen und Nachforschungen an. Sie kamen zu dem Schluß, der Rückgang in der Produktion sei nicht durch den veralte­ ten Ofen, sondern durch falsches Denken verursacht. Ihr Standpunkt wurde vom Parteikomitee unterstützt, das der Parteizelle der betreffenden Abteilung half, Erfah­ rungen auszuwerten, die Bewegung zur Kritik an Lin Biao und zur Berichtigung des Arbeitsstils weiterzufüh­ren und gemeinsam mit den Massen die revisionistische „Theorie der Produktivkräfte" und die „Theorie von der Rückständigkeit der Massen" zu kritisieren und zu verur­ teilen. Dies rief bei der Belegschaft sozialistische Begei­sterung hervor, und ohne jeglichen „materiellen Anreiz", mit der gleichen Zahl von Arbeitern und demselben veralteten Ofen wurde das Plansoll übererfüllt. Indem sie die Revolution weiterführten und die Produktion förderten, gelang den 24 jungen Arbeitern der Versuch, für den großen Martin-Ofen eine neue Technik des Oxygen-Blasverfahrens zu vervollkommnen, wodurch die jeweilige Schmelzzeit um 30 Minuten verkürzt wurde.

Die Jungarbeiter im Hüttenkombinat Anschan ver­folgen weitgesteckte revolutionäre Ziele. Sie lieben ihre Arbeit und meistern ihr Fach. Sie sind stets bestrebt, auf ihrem gewöhnlichen Arbeitsplatz Außergewöhnliches zu leisten. Wang Hui aus der Allgemeinen Sinteranlage ist hierbei ein Beispiel. Vor fünf Jahren war er Rot­ gardist. Nach dem Eintritt in das Hüttenkombinat studierte er unter Anleitung durch das Parteikomitee des Unternehmens und den Kommunistischen Jugendver­band marxistisch-leninistische Werke und die Schriften des Vorsitzenden Mao. Er arbeitet unermüdlich und be­ müht sich, seine Weltanschauung weiter umzugestalten. Er gilt in der Stadt Anschan als vorbildlicher Arbeiter.

Die Jungarbeiter einer Abteilung im Eisenwerk nahmen sich die harten Anstrengungen und die Sparsamkeit der älteren Arbeiter als Beispiel und sammelten bzw. reparierten viele Tonnen gebrauchter Teile im Wert von insgesamt 200 000 Yuan. Die alten Arbeiter sagen: „Wir können uns auf die politisch bewußten jungen Arbeiter, die weder Mühe noch Schwierigkeit scheuen, voll ver­ lassen!" zurück

 

Die Erschliessung des neuen Ölreviers von Datjing

 

Es war im Januar 1973, als ein leitender Kader des Parteikomitees vom Ölfeld Datjing einen wichtigen Be­ schluß von Peking mitbrachte. Bald hörte man: „Es ist beschlossen worden, daß wir ein neues Ölrevier erschließen werden." Wie ein Lauffeuer wurde diese Nachricht überall auf dem Ölfeld bekannt.

Die unterirdischen Verhältnisse dieses Gebiets waren bereits 1960 erkundet. Es gab dort dicke Ölschichten mit hohem Druck, die eine große Ergiebigkeit von hoch­ wertigem Öl versprechen. Die Datjinger Arbeiter waren bereit, mit der Erschließung und Förderung zu beginnen, sowie dies verlangt werden würde.

Endlich kam der Tag, an dem ein neuer Kampf begann, ein neuer Kampf nach 13 Jahren, als die erste Schlacht um das Erdöl von Datjing geführt worden war.

 

Rascher Aufbau

 

Die Temperaturen im winterlichen Datjing waren bis unter 30 Grad minus gesunken. Die endlose Steppe war vom Schnee bedeckt und die Erde bis zu einer Tiefe von drei Metern gefroren. Die Arbeiter mußten beinahe mit bloßen Händen anfangen wie vor 13 Jahren. Das neue Revier mußte in zwei Jahren fertig gebaut sein und sollte eine noch größere Förderkapazität haben als das alte Ölfeld, das in den sechs Jahren von 1960 bis 1965 auf­gebaut wurde. Die Aufgabe war also alles andere als leicht. Die Belegschaft äußerte: „Wir, die Arbeiter von Datjing, erfüllen immer die uns vom Staat gestellten Aufgaben. Eine Nichterfüllung gab es bei uns noch nicht." Der Vorschlag, Arbeitskräfte von anderen ent­fernten Ölfeldern heranzuziehen, wurde abgelehnt. Sie wollten die schwere Aufgabe selbst übernehmen.

Es ging um viel, und die Schlacht mußte sehr bald ge­ führt werden. Innerhalb von zwei Monaten wurde der Plan für die Erschließung des neuen Ölreviers ausgear­beitet. Kurz darauf wurden einige Dutzend Bohrmann­ schaften aus dem alten Ölfeld herbeigeholt, das hundert Kilometer entfernt lag.

Für die Bohrarbeiten waren 140 Hilfsgruppen not­ wendig, die sofort in diese öde Gegend entsandt wurden. Nur das einfachste Leben hier erforderte schon viel Zeit und Mühe, geschweige das Bohren. Wasser, Strom, Schlamm, Zement . . . alles mußte da sein, sonst konnte man mit dem Bohren nicht anfangen. Die Bohrgruppen mußten warten, bis all das organisiert war. Aber sie sagten, daß die Revolution nicht verlangsamt und die Arbeit nicht verzögert werden dürfe. Die Arbeiter „recken nicht ihre Hälse und warten nicht auf das Fres­ sen wie die Reiher".

Beim Legen der Hochspannungsleitungen für eine 20 km lange Strecke erledigten die Arbeiter eine Ar­ beit in acht Stunden, die normalerweise 15 Tage in Anspruch nimmt. Morgens war das Feld im Südteil des neuen Reviers noch kahl, während dort am Nachmittag vierhundert Leitungsmasten von je acht Meter Höhe standen, so daß die Bohrgruppen den benötigten Strom hatten.

Das Bohrkommando berief noch einmal um Mitter­ nacht eine Versammlung ein, um die Aufgaben beim Legen der Wasserleitungen zu erörtern und zu verteilen, und schon früh am nächsten Morgen waren über 140 Mann mit Schweißgeräten auf der Baustelle. Am dritten Tag floß bereits Wasser zu allen Bohrmannschaften, über 20 Tage früher als geplant.

Der Schlamm ist so wichtig für das Bohren wie das Blut für den Menschen. Es war Tauwetter. Auf der Oberfläche der Erde war Ton, dann eine glitschig gum­ miartige Schicht. Hier zu graben, das schaffte keine Maschine. Mit der Hacke war auch schwer vorwärts zu ­kommen. Durch Sprengung wurde nur ein kleines Loch aufgerissen. Als die Leitung noch über dieses Problem grübelte, hatten die Arbeiter bereits eine „Schälmethode" ausgedacht, d. h. in den durch Sonnenwärme oder Feuer aufgetauten Stellen Schicht für Schicht zu graben. Auf diese Weise wurde ein Schlammteich geschaffen, der für mehrere Bohrungen ausreichte.

Die Arbeiter nutzten jede Minute. Sie duldeten keinen Aufschub, kämpften Schritt für Schritt und rangen mit Sturm und Frost.

An einem Tag zu Beginn des Winters 1973 wurde das neue Revier von einem Schneesturm heimgesucht, wie er seit Jahren nicht mehr vorgekommen war. Meter­ dicker Schnee bedeckte die ganze Steppe. Es schien, als ob die Natur den Willen und die Kraft der Belegschaft auf die Probe stellte. Ein Kampf mit dem Sturm begann.

„Können die Bohrarbeiter im Freien bei minus 40 Grad aushalten?" fragten sich die Leiter. Sie besuchten eine Gruppe nach der anderen. Eis war an ihren Klei­ dern. Als sie die Arbeitsstelle der Gruppe 1202 erreich­ ten, war es dunkel. Die ganze Gruppe war immer noch bei der Arbeit, obwohl sie bei dem Sturm kaum stehen und ihre Augen kaum aufhalten konnten. An ihren Brauen und Wimpern glitzerten Eis und Schnee. Trotz­ dem bedienten sie die Maschine, hantierten mit der fünf­ zig Kilogramm schweren Zange und ließen den Bohrer kontinuierlich drehen. Sie wurden aufgefordert, die Arbeit zu unterbrechen. Aber sie antworteten: „Es schneit bloß. Selbst wenn es Steine hageln würde, könnte uns das nicht von der Arbeit abhalten." Der Bohrturm schwankte im Sturm, aber die auf der 24 m hohen Arbeitsbühne tätigen Menschen leisteten stunden­ lang gelassen ihre Arbeit.

Bekanntlich werden Eisen und Stahl bei starkem Frost in Mitleidenschaft gezogen. Die Datjinger haben jedoch niemals den Nacken gebeugt. Um so früh wie möglich Erdöl an den Staat zu liefern, boten sie der Naturgewalt die Stirn. Ihr Wille ist stärker als Stahl.

Erwähnenswert sind die Erfolge der Bohrmannschaft 1266. Diese hatte nach dem Plan für 1973 dreißig Boh­ rungen durchzuführen, und bereits am 22. September war die Aufgabe erfüllt, 100 Tage früher als vorgesehen. Auf einer im Anschluß abgehaltenen Versammlung haben die Arbeiter nicht etwa diesen Erfolg gefeiert, sondern sich ein höheres Ziel gesteckt - durchschnittlich eine Bohrung pro Mann im Jahr. Am 14. Dezember war auch dieses Ziel erreicht, 43 Bohrungen für die 43köpfige Mannschaft. Obwohl diese Mannschaft verhältnismäßig klein war und über nicht so viel Ausrüstung verfügte, übertraf sie bei der Arbeit die anderen Gruppen. Ihre Erfolge erregten im ganzen Ölfeld große Bewunderung. Die Mitglieder der Mannschaft aber sagten: „Beim sozialistischen Aufbau muß man dem schnellen Pferd noch einen Hieb geben und nach harter Arbeit erneut harte Arbeit leisten." Und wieder feierten sie nicht, sondern führten bis zum Jahresende noch zwei Bohrun­ gen durch. Nach den Bohrungen kamen die Installateure, denen folgten die Förderarbeiter. Sie alle waren immer dem Plan weit voraus. Das erste Öl floß schon am 18. Juli anstatt am 1. August, der wiederum ein vom 1. Oktober vorgezogener Termin war. Zwischen der ersten Boh­rung und dem Beginn der Ölförderung lagen nur 98 Tage. Außerdem erreichte die Produktion noch im selben Jahr ein hohes Niveau. Dieses Tempo ist beispiellos in der Geschichte der Erdölindustrie Chinas.

 

Neuer Höhepunkt

 

Viele Arbeiter und Kader, die sich am Aufbau beteilig­ten, waren erfahrene Erdölarbeiter. Aber die kompli­zierte geologische Struktur dieses neuen Reviers war ihnen ganz neu.

Es gibt hier große Gasmassen, die wie eine Kappe das Öllager bedecken. Das war das erste Mal in China, daß man ein derartiges Ölfeld erschloß. Unter der Erde ­bis einige hundert Meter tief -gibt es mehrere Gas­schichten, die einen ungeheuer hohen Druck haben. Das ganze Revier gleicht einem „Gas-Tiger". Sehr leicht kann es beim Bohren zu Ausbrüchen kommen.

Im April 1973 begann die Hochdruckgasbohrung. Die Bohrmannschaft 1261 wurde zum Einsatz im mittleren Teil des Feldes, dem sogenannten „Tigerrachen", ent­sandt, wo sich das Naturgas in der Hauptsache konzen­triert und sehr aktiv ist. Eines Tages gab es plötzlich eine ohrenbetäubende Explosion, und dann schoß eine mehrere zehn Meter hohe schwarz-graue Gassäule in die Luft-ein vulkanisches Ausströmen! Naturgas, Wasser, kopfgroße Steine sowie Schlamm und Sand strömten aus dem Bohrloch. Gigantische Luftwellen zischten und erschütterten eine Fläche von mehreren Kilometern im Umkreis. Es mußte gelingen, das Bohrloch schnell zu verschließen, sonst würden der 40 m hohe Bohrturm und alle Ausrüstungen beim Bohrloch zerstört werden.

Der politische Instrukteur der Mannschaft Hsing Da­djün rannte hinauf auf die Bohrbühne und komman­dierte. Dutzende Arbeiter sprangen in den Schlammteich und vermischten mit ihren Armen und Körpern den Schlamm. Kollegen anderer Gruppen stürzten von allen Seiten zur Hilfe herbei. Einige von ihnen schütteten Zement und Ölspat in den Teich, andere holten die not­wendigen Geräte oder versuchten alles, um das Bohrloch zu verschließen. Eine Gruppe löste die andere ab, wenn die Wellen diese auseinandergetrieben oder die hervor­ schießenden Steine die Arbeiter zu Boden warfen. Der Ausbruch mußte gestoppt werden!

Nach dreistündigem heldenhaften Kampf hatten die Arbeiter Erfolg. Die Bohrung war ruiniert. Der politi­sche Instrukteur dachte: Um das Ungeheuer zu bezäh­men, darf man sich nie geschlagen geben. Es ist schwer, einen Tiger zu töten. Eben deshalb gehen die Mutigen in die Berge, um die Tiger herauszufordern. Sein Wille gab der Mannschaft Mut. Sie wollte weiter versuchen, „dem Tigerrachen die Zähne zu entreißen".

Bei der zweiten Bohrung gab es wieder einen Aus­ bruch. Um der Bohrmannschaft 1261 eine Atempause zu geben, wollte die Leitung sie auf einen anderen Platz versetzen. Als der politische Instrukteur dies hörte, ging er zu der Leitung und sprach im Namen der ganzen Mannschaft: „Wo wären unser Mut und unsere Zielstre­ bigkeit, wenn wir das annehmen würden? Nein, das geht nicht!"

Die Bohrmannschaft resignierte nicht durch diese zwei Fehlschläge. Im Gegenteil, sie schöpfte daraus neue Kraft. Die Leitung war beeindruckt von dem hartnäcki­ gen revolutionären Geist und bestätigte ihre Bitte. Die Mannschaft sah in diesem Ungeheuer einen Papiertiger, behandelte es aber wie einen wirklichen Tiger. Nach einer allseitigen Untersuchung der Erdverhältnisse und nachdem umfassende Maßnahmen getroffen waren, ge­ lang die erste Hochdruckbohrung.

Dieses Beispiel zeigt überzeugend den unerschrockenen Geist der Datjinger Arbeiter und ihren umsichtigen Arbeitsstil.

Die Bohrgruppe 1274 hatte die erste Bohrung mit einer Abweichung von 1,7 Grad gemacht, und bei ihrer zwei­ ten Bohrung stieg die Abweichung um 0,1 Grad. Nach Qualitätsvorschrift sind Abweichungen von 3 Grad erlaubt. Die Differenz von 0,1 Grad bedeutet, daß eine 1,25 Kilometer lange Schnur etwa 10 Millimeter zur Seite rutscht. Das ist beim Bohren einer komplizierten Erdstruktur unvermeidlich, dachten einige. Aber gleich nach der zweiten Bohrung berief der politische Instruk­ teur der Bohrgruppe eine Sitzung ein, um über die Dif­ ferenz von 0,1 Grad zu sprechen. Er sagte: „Die Erhöhung der Abweichung um 0,1 Grad bezeichnet unsere Haltung gegenüber dem sozialistischen Aufbau. Etwas Nachlässigkeit von Zeit zu Zeit kann sich bis zum Jahresende auf eine Abweichung von 18 Grad sum­ mieren!"

Nach dieser Diskussion hatte die Gruppe, die haupt­ sächlich aus Jugendlichen bestand, Dutzende Bohrungen gemacht, und die Abweichungen waren nie mehr als 1,8 Grad. Die beste Bohrung geschah mit einer Abwei­ chung von nur 0,2 Grad.

Der starke Wille der Datjinger Arbeiter bezwang eine Schwierigkeit nach der anderen. In nur drei Monaten wurde der „Gastiger" bezähmt.

In den sechziger Jahren hatten die Arbeiter Datjings durch das Vertrauen auf die eigene Kraft das erste große Ölfeld Chinas erschlossen. Jetzt erschlossen sie in ganz kurzer Zeit ein weiteres - das erste Hochdruckgas­Erdölfeld in China.

Sie kapitulieren vor keiner noch so schwierigen Auf­ gabe. Zur Entwicklung der Förderungs- und Transport­ ausrüstungen untersuchten die Ingenieure und Tech­niker jeden Teil auf dem Ölfeld, verglichen die Vor- und Nachteile der inländischen und ausländischen Förder praxis und sammelten die Erfahrungen Datjings beim über zehnjährigen Aufbau des Ölfeldes. Den geologi­ schen Bedingungen sowie den Eigenschaften des Rohöls im neuen Ölrevier entsprechend, konstruierten sie schließ­ lich einen ganzen Komplex von neuer Technologie und Ölförderungs- und -transportverfahren, wodurch stabile und hohe Erträge gesichert, viele Arbeitskräfte gespart und eine Grundlage für die zukünftige Automatisierung geschaffen werden. Im neuen Ölrevier sieht man jetzt keinen einzigen Ölarbeiter mehr an den Bohrlöchern. Sie sitzen in einem Pumphaus und kontrollieren von der Schaltanlage aus 15 Brunnen.

 

Eine neue Arbeitergeneration

 

Die erfahrenen Arbeiter, die sich vor 10 Jahren am Aufbau Datjings beteiligten, arbeiten heute verteilt auf allen Ölfeldern Chinas. Daher machten die Jugendlichen unter den Arbeitern des neuen Datjinger Ölreviers 70 Prozent aus. In den sechziger Jahren waren sie noch Junge Pioniere und in den ersten Jahren der Großen Proletarischen Kulturrevolution noch Rotgardisten. Heute bilden sie das Rückgrat und die Vorhut der Belegschaft.

Unter den Tausenden Jugendlichen haben viele Be­deutendes für die Erschließung geleistet. Einer davon ist Gao Djin-ying, der Leiter der Bohrmannschaft 1205. Er ist 26 Jahre alt. Während der Großen Kulturrevolution kam er nach Datjing. Der verstorbene Gruppenführer Wang Djin-hsi[3], der bekannte „Eiserne Mann", half ihm damals bei seiner politischen und technischen Ausbil­ dung. Wang hatte die Mannschaft geführt beim Trans­ portieren der schweren Bohranlage mit Menschenkraft von der Bahnstation bis zum Bohrgebiet. Dann wurde die erste Ölbohrung in Datjing durchgeführt und die Grundlage geschaffen für den Aufbau des Ölfeldes.

Nun führte Gao Djin-ying, als der siebente Leiter der Mannschaft, die Mannschaft im gleichen Sinn. Er und die Mitglieder seiner Mannschaft haben aus eigener Kraft gewaltige Teile der ersten Bohranlage gehoben und in Position gebracht und so die erste Bohrung in dem neuen Revier durchgeführt.

Als Gao Djin-ying Bandscheibenschmerzen hatte, kon­ zentrierte er sich auf die zu leistenden Aufgaben und überwand so die Schmerzen. „Wir, die jungen Ölarbei­ ter, haben das Ziel, überall im Land, wo es Erdöl gibt, dieses zu fördern."

Wang Djin-hsi hatte sich eine transportable Hütte ge­ baut, in der er wohnte und die immer in die unmittel­ bare Nähe des Bohrturms gebracht wurde. Gao Djin­ ying übernahm sie und wohnte darin neben den Förder­ türmen. Der Wind blies überall hinein, aber er sagte: „Von hier kann ich immer alles gut beobachten und kon­ trollieren. Im Notfall bin ich sofort auf der Arbeitsbühne und an den wichtigen Griffen." Jede Minute konnte er so für die Arbeit nutzen.

Solche Jugendlichen trifft man im neuen Ölrevier überall. Auch gibt es viele Geschichten dieser Art. In der Gruppe 1274 waren hauptsächlich Jugendliche. Vier von fünf führenden Mitgliedern hatten ihre Lehrzeit in der Großen Kulturrevolution begonnen. In einer ande­ ren Gruppe, deren Aufgabe es war, die Bohrgeräte für die Mannschaften bereitzustellen, war das Durchschnitts­ alter 19 Jahre. Die Gruppenmitglieder waren jederzeit da, sobald sie gebraucht wurden. Es gab hier auch eine von 18 Lehrlingen gebildete Gruppe, die im neuen Ölrevier weit und breit bekannt war für die Leistung und Qualität ihrer Schweißarbeit.

Die neue Generation Datjings steigert die Produktion, und sie erfährt gleichzeitig eine Erhöhung des politischen Bewußtseins. Die Jungen sagen: „Beim Kampf in den sechziger Jahren waren wir nicht dabei, aber wir sind heute dabei. Die Anstrengungen werden uns stärken." Sie studieren die Werke des Marxismus-Leninismus und des Vorsitzenden Mao und lernen von den erfahrenen Arbeitern.

Yin Hsüä-scheng, ein junger Arbeiter, und seine Mannschaft haben an einem Tag Ausrüstungen für 5 Bohrungen installiert - ein Rekord in dem Revier. Bei Arbeitsschluß entdeckten sie einen kleinen Bruch an einer Schweißstelle. Das Stück hätte in Isoliermaterial gepackt und vergraben werden können. Doch Yin Hsüä­ scheng meinte: „Wir arbeiten für den Sozialismus. Jede von uns gemachte Arbeit muß beste Qualität haben." Sie schnitten die defekte Stelle ab und hängten sie als schlechtes Beispiel am Eingang ihrer Kantine auf.

 

Neue Triebkraft

 

Die siegreiche Große Proletarische Kulturrevolution und die Intensivierung der Bewegung zur Kritik an Lin Biao und Konfuzius sind eine mächtige Triebkraft bei der Entwicklung des neuen Reviers.

Die Arbeiter Datjings kämpfen auf dem weiten Ölfeld gegen die Natur und zugleich gegen die revisionistische Linie von Lin Biao. Sie widerlegten durch ihre Praxis in vierzehn Jahren das aprioristische Geschwätz Lin Biaos, der Konfuzius' Spuren folgte, von „im Besitz des Wissens geboren sein", den historisch-idealistischen Plunder von der „Weisheit der hoch Geborenen und der Unwissenheit des gemeinen Volkes" sowie die reak­tionäre Theorie vom „angeborenen Genie". Sie sagten: „Wer hat das Ölfeld Datjing aufgebaut? Nicht solche ,Genies` oder heiligen Weisen' wie Lin Biao oder gar Konfuzius, sondern wir, die Arbeiterklasse. Woher sind die Kenntnisse für die Erschließung von Datjing gekom­ men? Diese sind nicht angeboren, wie Lin Biao behauptete, sondern in der Praxis erworben unter Anlei­ tung des philosophischen Denkens des Vorsitzenden Mao, das in den Schriften Über den Widerspruch' und Über die Praxis' enthalten ist."

Die Bewegung zur Kritik an Lin Biao und Konfuzius gibt dem revolutionären Geist der Belegschaft Datjings neuen Antrieb. Die Kader, die früher Beiträge zur Er­ schließung des Ölfeldes Datjing geleistet haben, setzen sich energischer für den neuen Aufbau ein. Ihr Motto heißt: „Unser revolutionärer Geist muß jung bleiben, auch wenn wir älter werden." Alte Kader arbeiten oft schwer in der vordersten Linie. Einige ältere weibliche Kader halten den verschiedenen Bohr- oder Fördergrup­ pen Vorträge über die grundlegende Linie der Partei[4] und leisten allgemein ideologische und politische Arbeit unter den Massen. Kader der Grundeinheiten vertrauten bei der Erschließung voll auf die Massen. Sie sorgten für die Massen, und sie waren unter den Massen.

Im Verlauf der Kulturrevolution und der Bewegung zur Kritik an Lin Biao und Konfuzius wandelte sich auch

der Nachschubdienst. Auf den weiten öden Bohrplätzen gibt es zwar kein Kaufhaus, aber es wurden Wander­ geschäfte und Dienstleistungen aller Art eingerichtet, wie z. B. eine Buchhandlung, eine Post, Friseure, Schuh­ macher, Fahrradreparaturwerkstätten usw. Ärzte leisten auf den Bohrplätzen regelmäßige medizinische Untersu­ chung und Betreuung. Genossen, die in diesem Bereich arbeiten, meinen: „Wir sind dazu da, Munition` für den Kampf bereitzustellen, damit die Maschinen nicht leer­laufen und den Arbeitern nicht unnötig Zeit genommen wird."

Die Erschließung geht weiter. Der Ansporn durch die Bewegung zur Kritik an Lin Biao und Konfuzius fördert den weiteren Aufbau des Ölreviers. Die Heldentaten, die die Datjinger Arbeiter gegenwärtig unter der revo­ lutionären Linie des Vorsitzenden Mao vollbringen, wer­ den ebenso in die Geschichte der Erdölindustrie Chinas eingehen, wie die der sechziger Jahre. zurück

 

Eine Bahnlinie im Südwesten Chinas

 

Die Eisenbahnlinie Tschengdu-Kunming wurde während der Großen Proletarischen Kulturrevolution fertiggestellt. Sie verbindet die drei Provinzen Sze­ tschuan, Kueitschou und Yünnan, überquert dabei zahl­ reiche Berge und Flüsse und verkürzt bedeutend die Fahrzeit zwischen den südwestlichen Grenzgebieten und anderen Teilen des Landes. In Südwestchina ist sie eine Hauptverkehrslinie.

 

I

 

Die Fertigstellung der Bahnlinie Tschengdu-Kun­ming ist eine beispiellose technische Leistung in der Ge­ schichte des Eisenbahnbaus in China. Der Schienen­strang führt durch hohe Berge, über tiefe Schluchten und reißende Flüsse und durch geologisch kompliziertes Gelände mit krassem Klimawechsel. Zu Beginn der Bauarbeiten äußerten einige ausländische „Spezialisten" die Ansicht, daß der Bau einer Bahnlinie in diesem Ge­ biet unmöglich wäre. Doch die mit dem Marxismus, dem Leninismus, den Maotsetungideen bewaffneten Bahn­ bauarbeiter, Kämpfer des Eisenbahncorps der Chinesi­ schen Volksbefreiungsarmee und andere Bauarbeiter haben alle Schwierigkeiten überwunden und die Linie gut fertig gestellt.

Die Arbeit an der Linie Tschengdu-Kunming begann schon im Juli 1958. Aber infolge der Störmanöver und Sabotage von seiten der revisionistischen Linie Liu Schao­ tschis wurde sie 1962 im großen ganzen eingestellt. Als im August 1964 der große Führer, der Vorsitzende Mao, aufrief : „Die Eisenbahnlinie Tschengdu-Kunming muß in kurzer Zeit gebaut werden!", strömten aus allen Teilen des Landes Bauarbeiter zum Einsatz an die Bau­ stellen, um die Arbeit an dieser 1085 Kilometer langen Bahnlinie wieder aufzunehmen.

Die Bahnlinie führt durch die Hochgebirge Daliang­ schan und Hsiaoliangschan und über die Flüsse Dadu und Djinscha, Gebiete, durch die die vom Vorsitzenden Mao geleitete Rote Arbeiter- und Bauernarmee zwischen 1934-1935 auf dem Langen Marsch gezogen war. Die Arbeiter entfalteten den vom Vorsitzenden Mao ent­ wickelten revolutionären Geist des harten Kampfes und marschierten den von der Roten Armee gegangenen Weg vorwärts. Sie errichteten Strohhütten am Flußufer und mauerten Steinherde in der Wildnis. Von Berg zu Berg und über Flüsse wurden behelfsmäßige Brücken ge­ schlagen und Seilbahnen zum Transport gespannt.

Überall wurde rasch gearbeitet, sei es in Gebirgen mit steilen Bergen, sei es am Dadu-Fluß, wo es im Volksmund heißt: „Schaut man nach oben, sieht man zwischen zwei ragenden Klippen den Himmel nur durch einen Spalt, und unten toben die Wellen."

Als die Zufahrtsstraße noch nicht fertig war, trans­ portierten die Arbeiter und Soldaten des Eisenbahncorps große Mengen Maschinen und Materialien mittels Trag­ stangen, Zugtieren und Flößen zu den Baustellen in die Berge. Große Ausrüstungsgegenstände wurden erst zerlegt und in Einzelteilen hinaufgetragen. Soldaten der Fernmeldetruppen und Elektriker legten in dem un­ wegsamen Berggelände Hochspannungsleitungen, stell­ ten so Kommunikationsmöglichkeit her und schufen die Vorbedingungen für die Bauarbeit; Techniker und Inge­nieure gingen voraus, um Vermessungen vorzunehmen und die Projektierungspläne zu überprüfen. Sie verbes" serten die Pläne und verringerten auf diese Weise die Kosten für den Staat.

Sehr bald waren die Vorbereitungsarbeiten vollendet.

 

II

 

Im Jahre 1966 begann der Sturm der vom Vorsitzenden Mao initiierten und geführten Großen Proletarischen Kulturrevolution.

Auf den Baustellen der Tschengdu-Kunming-Linie wehten überall rote Fahnen, und es herrschte eine äu­ ßerste Aktivität. Kommandeure und Soldaten des Eisen­ bahncorps, Bahnarbeiter, Ingenieure, Techniker und andere an diesem Projekt Arbeitende kritisierten die von Liu Schao-tschi verbreitete revisionistische Theorie, wie die „Philosophie des Anbetens alles Ausländischen" und die „Politik des Hinterdreinkriechens". Die Arbei­ ten wurden durch die Massenkritik mit größerem revolu­ tionären Enthusiasmus vorangetrieben.

Es war wie ein heftiger Kampf. Nach der Überwin­ dung einer Schwierigkeit folgte eine weitere. Gleichzei­ tig folgte aber auch eine Siegesnachricht auf die andere.

Die Bahnlinie führt durch sieben Gebiete im Daliang­ schan und Hsiaoliangschan und im Hengduan-Gebirge, wo nur mit zahlreichen Serpentinen die schwierigen Geländeverhältnisse überwunden werden können. Manch­ mal war es unmöglich, Platz für einen Bahnhof zu finden, und er mußte in den Tunnel hineingebaut werden. Am Dadu-Fluß gibt es eine 24 Kilometer lange Strecke, 21 Kilometer davon sind Tunnels. Daher wird diese Strecke „Dadu-U-Bahn" genannt. Im Daliangschan­ Gebirge, 2300 Meter über dem Meeresspiegel, wurde ein Tunnel von 6,5 Kilometer angelegt. Dieser Tunnel macht Windungen wie eine Achterbahn in drei Schichten. Bei der Schlucht des Lungtschua.n-Flusses zwischen Schigaotjing und Datiäntjing wurden 20 Tunnels mit einer Ge­ samtlänge von 18 Kilometern gebaut und ist die Bahnli nie 37 Kilometer lang -obwohl die Luftlinie nur 15 Kilometer beträgt-, weil eine Steigung von 300 Meter zu überwinden ist. Auf diesem Teilstück sind einige Tunnels dreifach gekreuzt auf verschiedenen Höhen. Einige Tunnels beschreiben fast einen einige Kilometer langen Kreis im Berginnern, so daß Ein- und Ausgang auf derselben Bergseite in verschiedenen Höhen liegen. Diese zahlreichen und verschiedenartigen Tunnels er­ wecken den Eindruck einer unterirdischen Stadt. Unvor­ stellbar, wie schwierig die Bauarbeiten waren!

Aber Helden schrecken vor Schwierigkeiten nicht zu­ rück. Die Soldaten und die Bauarbeiter sagten stolz:

„Wir werden den Himmel erreichen, wie hoch er auch sei;

Wir werden in die Erde stoßen, wie tief sie auch sei. Gefährliche Gipfel und reißende Flüsse beugen sich dem Plan, Bezwungen von den Helden."

Für den Bau eines Tunnels, der etwa 1000 Meter lang werden sollte, hatten die Kämpfer des Eisenbahncorps nur Meißel, Eisenhämmer und zwei alte Luftkompresso­ ren. Es gab keine Straße, größere maschinelle Ausrü­ stungen konnten nicht transportiert werden. Sie arbei­teten mit den Hämmern, bohrten Sprenglöcher, nachts beim Licht von Laternen und Fackeln. Die Ventilation war sehr schwach, und die Temperatur lag darum oft über 35 ° C. Die Arbeiter lagen mit dem Rücken auf den abgeschlagenen Felsen und hauten so den Tunnel aus.

Nach fünf Monaten war der Tunnel fertig. Jeden Monat waren ohne jegliche Maschine von beiden Seiten je 100 Meter durch den Berg geschlagen worden. Eine helden­hafte Leistung!

Die geologischen Verhältnisse an einer anderen Tun­ nelstrecke waren so vielseitig, daß sie als „geologisches Museum" bezeichnet wurde. Da gab es von Wasser zer­ setzte Steinhöhlen, die bei der Berührung mit der Hand zerfallen konnten, und es gab Stellen, wo der Stein här­ ter war als Granit, tiefe Schächte mit einer Temperatur von höher als 40°C und unterirdisches Wasser, das aus Felsspalten hervorströmte. In den Sommermonaten war es in dem Tunnel so heiß, daß das Atmen schwer fiel. Doch die Arbeit wurde nur unterbrochen, damit etwas Wasser getrunken und kalt geduscht werden konnte. Niemand klagte. Eines Tages schoß nach einer Sprengung eisiges Wasser aus dem Boden. Man war auf einen un­ terirdischen Fluß gestoßen! Jetzt arbeiteten die Män­ ner, knietief im Wasser stehend, gegen den Strom an, 9000 t Wasser in 24 Stunden. Aber keiner wich zurück. Der Tunnel wurde früher als vorgesehen fertig gestellt.

 

III

 

Große Leistungen wurden auch beim Bau der mehreren hundert Eisenbahnbrücken vollbracht.

Riesige Träger mußten über die breiten Flüsse gelegt, und Pfeiler so hoch wie 15stöckige Gebäude mußten in tiefen Schluchten errichtet werden. Es wurden „hän­ gende Bahnhöfe" an Felswände gebaut. Die Baumann­ schaften arbeiteten Tag und Nacht in gefährlichen Situa­ tionen und unter schwersten Bedingungen. Schwierig­ keiten konnten sie aber an der Durchführung ihrer Auf­ gabe nicht hindern.

An der zwei Kilometer langen Laotschang-Schlucht des Dadu-Flusses ragen an beiden Seiten 300 Meter hohe Felsen empor. Außer zwei Stunden am Tag, wo Son­ nenstrahlen durchkommen, liegt sie im Wolkendunst. Eine Steinbrücke von 54 Meter Spannweite sollte über diese Schlucht gebaut werden. Eine bürgerliche tech­ nische „Autorität" behauptete, es sei unmöglich, an die­ ser Stelle eine derartige Brücke zu bauen. „Bisher hat es im Ausland so etwas nicht gegeben!" argumentierte er. Aber die Bauarbeiter waren anderer Meinung. Durch revolutionäre Kritik verurteilten sie die bürgerliche Idee, indem sie sagten: „Wir werden das leisten, was im Aus land geleistet wurde, und auch das, was dort nicht ge­ leistet wurde!" Sie verbanden revolutionären Geist mit wissenschaftlichem Herangehen und bauten innerhalb von 55 Tagen nach eigener Methode die Eisenbahn­-Steinbrücke, deren Spannweite die längste in China ist. Die Yang-Liän-di-Kompanie der Volksbefreiungsar­ mee, die ihren Namen von dem gefallenen hervorragen­den Helden des Eisenbahncorps der Volksbefreiungsar­ mee hat, hatte die Aufgabe, die Fundamente für die Pfeiler einer großen Brücke zu bauen. Die Männer muß­ ten in das eiskalte reißende Wasser springen und um scharfkantige Riffs schwimmen, um die Sprengpakete anzubringen. Aber sie sagten, daß, wenn Brücken für die Revolution gebaut werden müssen, sie sich vor keiner Gefahr fürchten.

An einem Abend zogen schwarze Wolken am Himmel zusammen. Alsbald kam starker Regen und Hagel herunter. Das Wetter bedrohte die Arbeit eines Eisen­ bahncorps, das dabei war, Träger auf die Pfeiler einer Brücke zu installieren. Der Kompanieführer berief eine dringende Versammlung ein. „Sollen wir aufhören oder weitermachen mit der Arbeit, Genossen?" „Die Zeit ist kostbar, wie könnten wir jetzt aufhören!" kam die Ant­wort von den Männern. „Der Sturm kann gerade unse­ ren revolutionären Willen stählen!" Rasch führten sie Sicherheitsmaßnahmen durch und setzten die Arbeit fort.

Der Sturm tobte. Ein 100-Tonnen-Träger schwankte gefährlich in der Luft, als er in die richtige Lage gebracht werden sollte. Doch durch den mutigen Einsatz der dort arbeitenden Soldaten wurde er schließlich in ruhige Stellung gebracht und richtig auf die Brückenpfeiler ge­ senkt.

Durch die Arbeit in der stürmischen Nacht wurde Zeit gewonnen. Zwei Installationsgruppen hatten die Träger der Vier-Bogen-Brücke sehr bald installiert.

 

IV

 

Mit dem Ansporn der Ergebnisse des IX. Parteitags der Kommunistischen Partei Chinas im April 1969 ant­ worteten die Bauarbeiter der Bahnlinie auf den Aufruf des Vorsitzenden Mao, „Schließen wir uns zusammen, um noch größere Siege zu erringen!", indem sie in ihre Arbeit einen neuen Schwung im Sinne der Parole brach­ ten: „Die Revolution anpacken, die Produktion, die Arbeit und die Vorbereitung auf einen Kriegsfall för­ dern."

Tag und Nacht waren die Kräne in Bewegung und leg­ ten Schienen. Die Tschengdu-Kunming-Bahnlinie wurde am 1. Juli 1970, dem 49. Jahrestag der Gründung der großen, ruhmreichen und korrekten Kommunistischen Partei Chinas, fertig gestellt und offiziell für den Verkehr freigegeben. Festlich geschmückte Personenzüge fuhren von den beiden Ausgangsstädten los mit Vertretern von Arbeitern, Bauern, Soldaten und nationalen Minderhei­ ten. Sie trafen sich in Hsitschang, wo die Rote Armee auf dem Langen Marsch im Jahre 1935 vorbeigekommen war. Dort gab es eine feierliche Massenkundgebung, an der 100 000 Soldaten und Zivilisten teilnahmen.

Das Zentralkomitee der Partei sandte ein Glückwunsch­ telegramm an die Arbeiter der Bahnlinie, gratulierte zu ihrem Erfolg im Wettlauf mit den Imperialisten, Re­ visionisten und allen Reaktionären und für ihren großen Beitrag für die Sache der Partei und des Volkes. Die Bauarbeiter waren begeistert.

Ein Soldat des Eisenbahncorps der Volksbefreiungs­ armee brachte den revolutionären Geist und den kämp­ ferischen Elan der am Bau der Eisenbahnlinie Beteiligten in den folgenden Zeilen zum Ausdruck:

Du fragst, ob unser Leben hart ist,

Wir antworten:

Mit dem Gedanken an die 750 Millionen Menschen unseres Volkes

Bauen wir die neue Bahnlinie für das Land Und sind glücklich,

Wenn die Arbeit hart ist.zurück

 

Eine Eisenbahnlinie durch das Hochgebirge

- die Hunan-Kueitschou-Bahnlinie ist in Betrieb

 

In den Bergen des westlichen Hunan und östlichen Kueitschou wurde eine 632 Kilometer lange Eisenbahn­ linie gelegt, die in den Südwesten Chinas führt. Der Bau dauerte von Herbst 1970 bis Oktober 1972, gerade zwei Jahre. Diese Hunan-Kueitschou-Linie verbindet die Tschekiang-Kiangsi-Linie im Osten und die Guiyang Kunming-Linie im Westen und bildet Chinas zweitgrößte Eisenbahn-Strecke von Ost nach West.

 

Grosse Arbeitermassen beteiligten sich an dem Bau

 

Im Herbst 1970 verbreitete sich an den Bauplätzen der damals gerade fertiggestellten Tschengdu-Kunming­ Bahnlinie, in den Gebieten des Hsiangdjiang-Flusses und des Miaoling-Gebirges rasch die gute Nachricht, daß der Vorsitzende Mao und das Zentralkomitee der Partei den Bau der Hunan-Kueitschou-Eisenbahnlinie beschlossen hatten. Die Schienenarbeiter und die Massen verschie­ dener Nationalitäten waren begeistert. Es wäre wichtig, diese von Dschudschou in der Nähe von Tschangscha nach Guiyang, der Hauptstadt der Provinz Kueitschou, führende Linie zu bauen, die Chinas reichen Südwesten mit Peking und den östlichen und zentral-südlichen Ge­ bieten Chinas verbinden würde. Der Austausch der reichen Naturressourcen des Südwestens und der indu­ striellen Ausrüstungen und technischen Kräfte der an­ deren Teile Chinas würde erleichtert werden.

Die armen Bauern und unteren Mittelbauern hatten jahrzehntelang auf den Bau dieser Eisenbahnlinie ge­ wartet. Die reaktionäre Kuomintang-Regierung vor der Befreiung verstand es nur, aus den Massen Geld heraus­ zupressen, nicht aber diese Linie zu bauen. Die Bauar­ beiten wurden nach der Befreiung begonnen, wegen der Störung und Sabotage durch die revisionistische Linie von Liu Schao-tschi jedoch abgebrochen. Nun aber waren hervorragende Erfolge in der Großen Proletari­ schen Kulturrevolution erzielt worden, und der Vorsit­zende Mao und die Partei hatten den Bau der Bahnlinie beschlossen. Die Massen würden entschlossen Hilfe leisten.

Revolutionäre schriftliche Versprechungen überflute­ ten die Parteikomitees aller Ebenen.

Die Arbeiter des Zweiten Eisenbahnbaubüros des Verkehrsministeriums, die an den Hauptstrecken - Tschengdu-Tschungking, Baodji-Tschengdu, Sze­ tschuan-Kueitschou und Guiyang-Kunming - gear­ beitet hatten, hatten viel Erfahrung und erfüllten jedes Mal vortrefflich ihre Aufgaben. Als sie nun, gerade nach der Fertigstellung der Tschengdu-Kunming-Linie, zum Bau dieser neuen Linie aufgefordert wurden, waren sie begeistert und sagten : „Es wird uns eine große Ehre sein, eine Eisenbahnlinie zu bauen, die am Heimatort des Vorsitzenden Mao vorbeiführt!" Die Arbeiter und Kader machten sich auf den Weg, obwohl sie kaum Zeit gehabt hatten für eine Pause, einen kurzen Besuch zu Hause und nicht einmal für das Einteilen der Mannschaften. Letzteres erfolgte erst im Zug. Viele Arbeiter fuhren an ihren Heimatorten vorbei, ohne sich dort länger auf­ zuhalten. Sie wechselten bloß ein paar Worte mit ihren Familienangehörigen auf dem Bahnsteig, und andere winkten vom Fenster aus ihren Verwandten zu. Über 100 000 begeisterte Arbeiter und eine große Menge von Ausrüstungen wurden in über hundert Zügen vom Nor­ den und Süden zu neuen Arbeitsplätzen gebracht.

Wie sie früher ihre Söhne und Töchter in die Rote Armee geschickt hatten, schickten heute die armen Bau­ern und unteren Mittelbauern ihre besten Milizmitglieder auf die Baustellen. Von den Ufern des Dungting-Sees und des Flusses Hsiangdjiang und dem Gebiet des Miaoling­ Gebirges fuhren Hunderttausende von Milizmitgliedern per Eisenbahn oder Schiff zu den Baustellen. Aber die meisten marschierten, Tornister auf dem Rücken, Hun­ derte von Kilometern. Sie hielten rote Banner hoch und sangen.

Die Milizmitglieder in Schaoschan, dem Heimatort des Vorsitzenden Mao, versammelten sich zum Gelöbnis vor dem Porträt des Vorsitzenden Mao am Bahnhof. Auf die Aufforderung von Mao Di-tjiu, dem Parteizellen­ sekretär der Produktionsbrigade Schaoschan, gute Leistungen für den sozialistischen Aufbau zu vollbringen, antworteten sie: „Wir werden dem Heimatort des Vorsitzenden Mao Ehre machen und nicht die Bauplätze verlassen, bevor die Eisenbahnlinie vollendet ist!"

Die Milizionäre in Dsunyi fanden sich vor der historisch bedeutsamen Stätte der Dsunyi-Konferenz ein, auf der die führende Stellung des Vorsitzenden Mao innerhalb der Partei bestimmt worden war, erinnerten sich an die Geschichte des Kampfes der zwei Linien innerhalb der Partei und legten das Gelöbnis ab, unter allen Umstän­ den die revolutionäre Linie des Vorsitzenden Mao einzu­ halten.

Schi Yang-guang ist ein alter Revolutionär. Er hatte der Roten Armee als Wegführer gedient, als sie auf dem Langen Marsch den Wudjiang-Fluß überquerte. Er, der­ zeit politischer Instrukteur einer Miliz-Kompanie, erklärte den Milizgenossen die revolutionäre Tradition der Roten Armee, damit sie beim Bau der Eisenbahnlinie dem Volk neue Beiträge leisteten.

Unter den am Bau beteiligten Milizangehörigen vom Kreis Tjidung in der Provinz Hunan war ein alter Stein­ metz, Hsiä Tai-gao, der vor der Befreiung von den Kuo­ mintang-Reaktionären zur Arbeit an der Hunan-Kuei­ tschou-Eisenbahnlinie gezwungen worden war. Es war ein bitteres Erlebnis, das damit endete, daß er seine wattierte Kleidung und seine Steppdecke verkaufen und bettelnd sich nach Hause durchschlagen mußte. Er war nun von dem Aufruf der Partei zum Bau der Bahnlinie begeistert und bat um Mitarbeit. Die Kader waren vom Enthusiasmus dieses Mannes bewegt und beauftragten ihm mit der Ausbildung junger Leute. Er war überglück­ lich und ging 35 Kilometer dem Vortrupp nach zum Bauplatz.

Es gab sieben außergewöhnliche Mädchen von West-­Kueitschou. Sie waren von drei verschiedenen Natio­ nalitäten, drei Yi, eine Djing und drei Han. Die älteste war 19 und die jüngste 15 Jahre alt. Von der Idee, an diesem Projekt mitzuarbeiten, waren sie so begeistert, daß sie nach der Anmeldung einige Nächte kaum schlafen konnten. Als die Leiter ihnen die Erlaubnis verweiger­ ten, da sie meinten, die Mädchen seien zu jung, entgegne­ ten sie hitzig: „Frauen tragen die Hälfte des Himmels, warum laßt ihr uns nicht ein Bißchen davon tragen?" Sie beharrten darauf, mit den anderen auf die Bauplätze zu gehen. Sie gingen zwei Tage durch das Gebirge, bis sie die Miliztruppe ihres Distriktes eingeholt hatten, und „schlichen sich ein". Als sie die Baustellen erreichten, drängte sie die Leitung wieder zur Rückkehr. Aber die Mädchen blieben hartnäckig. Sie sagten: „Wir werden nicht nach Hause zurückkehren, bis hier die Zugverbin­dung nach Peking fertiggestellt ist!" Schließlich stimmte die Leitung zu. Sie arbeiteten ausgezeichnet und er­ warben den Namen „Sieben Eiserne Mädchen".

Die Massen der Bauarbeiter, die das Projekt möglichst früh vollenden wollten, hatten sich in weniger als einem Monat auf den Baustellen zusammengezogen. Sie beleb­ ten die stillen Ufer der Flüsse und Ströme und die fast unbewohnten Gebirgsgebiete mit Menschenstimmen und Maschinengeräusch. Es wehten rote F'a'rmen. Nachts wurden die Baustellen mit Scheinwerfern beleuchtet, und es herrschte eine Atmosphäre regen Betriebs.

 

Rasch vorwärts

 

Um Zeit zu sparen, schlugen viele Arbeiter einfache Zelte aus Bambusmatten und Baumästen in der Nähe der Baustellen auf und begannen mit Meißeln und Häm­ mern zu arbeiten, statt auf die Errichtung festerer Unter­künfte zu warten. Da die elektrische Leitung noch nicht bis zu ihrer Baustelle geführt war, benutzten sie Laternen und Kieferharz-Fackeln und machten Feuer zur Beleuch­tung des Weges, um auch bei Nacht die Arbeit fortsetzen zu können. Um den Transport der Ausrüstungen zu beschleunigen, trugen die Schienenarbeiter die schweren Lasten auf ihren Schultern von den Bahnhöfen oder Schiffsanlegeplätzen hinauf ins Gebirge.

Die schwierigsten Strecken waren der Abschnitt durch das Hsüäfeng-Gebirge im Osten und der im Kueitschou­ Plateau im Westen, wo der Bau vieler Brücken und Tun­ nels notwendig war. Insbesondere an dem Kueitschou­ Abschnitt gab es hohe Berge, tiefe Täler und Schluchten. Zwei Drittel aller Tunnels und Brücken der Linie waren in diesem Teil und auch die längste und höchste Brücke und der längste Tunnel. Deshalb war die Vollendung dieser Strecke der Schlüsselpunkt für die schnelle Fertig­ stellung der ganzen Linie. Die meisten wichtigen Aus­ rüstungen und Maschinen wurden zu den Baustellen der Tunnels von über 1000 Meter Länge und der großen und hohen Brücken gebracht. Die Arbeiter an anderen Strecken nahmen die Schwierigkeit auf sich, nur wenige Maschinen zu haben. Für einen 600 Meter langen Tunnel in Kueitschou standen nur einige Preßluftbohrer und ein Dutzend Kippkarren zur Verfügung. Das Baumaterial war weniger als genügend. Aber die Arbeiter dort sagten: „Wir haben zwar wenig Ausrüstung, aber wir haben viel Kraft; dem Mangel an Baumaterial setzen wir unsere Zuversicht entgegen." Anstelle von elektrischem Licht nahmen sie Öl- und Bambusrohrlampen. Da sie zum Antrieb der Kippwagen keine Batterien hatten, schoben sie sie mit den Händen. „Wir haben tragbare Verladungsmaschinen ", scherzten sie, „unsere Hände und Elektrokarren Nr. 11 -unsere Beine. Was könnte uns Angst machen? Die Beine der Kämpfer der Achten Route-Armee übertrafen Motorfahrzeuge. Wir können mit unseren beiden Beinen die Mechanisierung ersetzen."

Kurz nach Baubeginn hatte eine Baustelle im Miaoling­ Gebirge in Kueitschou ein 30 Meter langes Betonrohr zu legen, und zum Betonmischen waren 300 Tonnen Wasser nötig. In diesem Gebirge mangelte es aber an Wasser. Was war zu tun? Sollten sie auf eine Saugpumpe war­ ten? „Nein", sagten die Arbeiter, „wir können nicht warten." So wurden Arbeiter, Milizmitglieder, Kader und sogar Frauen, die gerade ihre Verwandten besuchten, mobilisiert, die 300 Tonnen Wasser zu holen. Sie trugen das Wasser durch einen schmalen Gebirgspfad hinauf zur Baustelle. Als der Tunnel fertig war, schlugen die Ar­ beiter in den Felsen am Eingang des Tunnels die großen roten Schriftzeichen: „Unser Schweiß schmelzt tausend Felsenschichten. Eisenarme öffnen zehntausend Berge." Diese Sätze zeigen den Heroismus der mit den Maotsetungideen gewappneten chinesischen Arbeiter­ klasse, die alle Hindernisse überwinden kann.

Da der Bau von Brücken in großer Höhe und von Tunnels eine schwere Arbeit war, wurden Frauen immer von diesen Arbeiten ferngehalten. Aber viele weibliche Milizangehörige auf den Baustellen durchbrachen die alten Vorstellungen und beteiligten sich an den schweren Arbeiten. Im Abschnitt Hunan gibt es eine „8. März­ Brücke" und im Abschnitt Kueitschou einen „8. März­ Tunnel", die beide hauptsächlich von Milizfrauen gebaut worden sind. Der 256 Meter lange Tunnel war von 216 Milizfrauen gebaut, deren durchschnittliches Alter 19 Jahre war. Die Hälfte von ihnen gehörten den Nationali­ täten Miao, Schui und Buyi an. Die Frauen gingen ohne Erlaubnis in die Tunnels, um dort die Arbeit zu lernen. Die Leitung gab erst die Zustimmung, nachdem sie ihre Entschlossenheit und Fähigkeit wahrgenommen hatte, und schickte dann erfahrene Arbeiter zu ihrer Anleitung. Dies ermutigte die Frauen sehr, insbesondere die der nationalen Minderheiten. Zum ersten Mal in ihrem Leben schnitten sie ihr Haar kurz und zogen sich anstelle der traditionellen Röcke Hosen an, um freier arbeiten zu können. Die Handhabung der 35 kg Preßluftbohrer schmerzte ihren Armen und ließ ihre Köpfe schwindeln. Aber ihr Geist war großartig, und sie sagten mit Stolz: „Wir fürchten keine harten Felsen. Wir werden sie in Stücke schlagen. Der Schwung des Bohrhammers stört uns nicht, wir befehlen seinen Schlag!" Beim Bohren von Sprenglöchern trugen die Frauen die schweren Bohrer auf ihren Schultern, wenn es keine Stützen gab. Oft wurden sie durchnäßt vom Wasser des Tunnels und von ihrem eigenen Schweiß, aber keine von ihnen gab auf.

In der Nacht des 27. Februar 1971 stürzte ein Tunnel ein. Stein und Erde fielen in einer riesigen Menge herunter, und die 17 Arbeiter und Milizionäre, die sich in dem Tunnel befanden, wurden eingeschlossen. Als die Luft dünner wurde und sie immer schwerer atmeten, dachten sie nicht zuerst daran, wie sie hinauskommen könnten, sondern daran, wie die Arbeit fortgeführt wer­ den konnte. Sie schworen bei sich, bis zum letzten Atemzug für die Revolution zu kämpfen. Unter der schwachen Beleuchtung von einer Taschenlampe spach­ telten sie den schon gemischten Beton an die Decke des Tunnels, bevor er hart wurde, und gruben die verschüt­teten Werkzeuge aus. Erst dann versuchten sie, sich aus dem Tunnel zu befreien. Eine Stunde später gelang es ihnen, durch die Hilfe der Genossen von außen einen schmalen Gang zu öffnen. Sie konnten nur einer nach dem anderen hinausgehen, und jeder Arbeiter und Mili­ zionär bestand darauf, als der Letzte hinauszugehen, damit die anderen zuerst in Sicherheit kamen, bis schließ­ lich der politische Instrukteur aufforderte: „Zuerst die Miliz, dann die Arbeiter und die Kader zuletzt." Und so verließen die 17 mutigen Kämpfer den Gefahrenbereich. Am nächsten Tag entfernten sie mit den anderen die heruntergekommenen Geröllmassen und setzten dann den Bau des Tunnels fort.

Überall auf den Bauplätzen der Bahnlinie hörte man Sätze wie diesen: „Eine Eisenbahnlinie wird in etwa ein oder zwei Jahren gebaut, aber sie dient einigen Ge­ nerationen für tausend Jahre. Darum müssen wir gute Arbeit leisten." Viele Baubrigaden und Milizeinheiten begannen aus eigener Initiative, die Qualität der Arbeit zu prüfen, mögliche Probleme zu entdecken und sie an Ort und Stelle zu lösen. Entsprechend der Generallinie der Partei, „Unter An­ spannung aller Kräfte, immer vorwärtsstrebend, mehr, schneller, besser und wirtschaftlicher den Sozialismus aufbauen", erfüllten die Arbeiter und Bauern, Schulter an Schulter, die schwierige Aufgabe in nur zwei Jahren. Die Bahnlinie ist in technischer Hinsicht eine gute Leistung, und die Kostenaufwendungen waren relativ niedrig.

 

Unterstützt von 70 Millionen Menschen

 

In den Tagen, als die Arbeitermassen zu den Bauplät­ zen strömten, boten die in der Nähe liegenden Städte und Dörfer eine Szene, ähnlich wie bei der Unterstützung der Front im Volkskrieg. Die 70 Millionen Menschen der Provinzen Hunan und Kueitschou bildeten einen festen Rückhalt für die große Armee der Bauarbeiter und garantierten die erfolgreiche Vollendung der Eisenbahn­ linie.

Lengschuidjiang, eine kleine Stadt in Hunan, war mobilisiert für den Empfang der die Stadt passierenden Bauarbeiter und stellte ihnen über 2100 Räume zur Ver­ fügung. Die Bewohner errichteten an beiden Seiten des Weges zur Stadt auf 15 Kilometern Empfangsstellen, Teestände und Sanitätsstellen. Als die Baugruppen und Milizeinheiten ankamen, reichten ihnen Kinder Schalen mit heißem Tee. Auch dort wohnende Arbeiter, die gerade ihre Schichten beendet hatten, beeilten sich, um ihnen Essen und Unterkunft vorzubereiten.

Die armen Bauern und unteren Mittelbauern der zwei Provinzen halfen sehr den zu den Baustellen ziehenden Milizmitgliedern. Yao Dschao-hsiu, eine Frau von über sechzig Jahren, die ihren einzigen Sohn im Krieg gegen die Aggression der USA und zur Hilfe für Korea hergege­ ben hatte, war zu aufgeregt, um schlafen zu können, nachdem sie von dem Aufruf zum Bau der neuen Eisenbahnlinie gehört hatte. Sie sagte: „Obwohl ich keinen Sohn habe, den ich an die Eisenbahnlinie schicken kann, will ich bei der Unterstützung des Projekts nicht zurückbleiben." Trotz Müdigkeit hat sie einige Nächte sehr spät unter der Öllampe gearbeitet und über dreißig Paar Strohsandalen angefertigt, um sie den Milizionären mitzugeben. Außerdem gab sie der Leitung der Produk­ tionsgruppe ein Schwein und über 150 kg von ihr ange­ bautes Gemüse und bat sie, alles möge zum Bauplatz gebracht werden. Da sie mit ihren Taten immer noch nicht zufrieden war, ging sie auf den Markt, um ihre Kücken zu verkaufen und gegen einige Hennen umzu­ tauschen. Mit all dem und den von ihrer Tochter ge­ schenkten Hühnern und Enten kam sie zum Büro der Produktionsgruppe. Der Gruppenleiter meinte, sie solle nicht alles geben, sondern einiges behalten. Sie weigerte sich jedoch, indem sie sagte: „Hätten nicht der Vorsit­ zende Mao und die Kommunistische Partei meine Fami­ lie aus der Bitternis befreit, was könnte ich zur Unterstützung beitragen?" Und sie wollte nicht gehen, bis ihre Beiträge entgegengenommen wurden.

Eine Kommune in der Provinz Kueitschou half den Schienenarbeitern, ihren Bedarf an Strohsandalen, Strohmatten, Spatenstielen und Gemüse zu decken. Li Hua-tang, Vizevorsitzender des Revolutionskomitees einer Produktionsbrigade und ein Parteimitglied der Miao­ Nationalität, sagte zu seiner Familie: „Es ist der Füh­ rung des Vorsitzenden Mao zu verdanken, daß die Miao aufgestanden sind und nicht mehr leiden müssen. Jetzt hat der Vorsitzende Mao aufgerufen zum Bau dieser Eisenbahnlinie, die an unserem Dorf vorbeiführt. Natür­ lich geben wir unsere volle Unterstützung." So machte sein Vater Spatenstiele, seine Mutter Strohsandalen, während er und seine Frau Strohmatten anfertigten und ihr kleines Kind ihnen dabei half. Die Familie stellte in einer Nacht neun Paar Sandalen, vier Matten und sechs Spatenstiele her, und am nächsten Tag brachten sie all das und einen 20 kg schweren Kürbis zum Büro der Brigade.

Im Winter 1970 trieben 24 arme Bauern und untere Mittelbauern eines Kreises im Nordosten von Kueitschou über 500 Schafe zum Bauplatz. Als ein Schneesturm kam, empfanden sie Kälte und Hunger, aber sie machten nicht halt. Haben die Arbeiter und Milizionäre im Gebirge nicht ebenfalls Schwierigkeiten? Dieser Gedanke ermu­ tigte sie, im Schneesturm auszuhalten, und sie überquer­ ten Berge und Flüsse, gingen in 21 Tagen durch sieben Kreise, insgesamt 400 Kilometer. Sie hatten kein einzi­ges Schaf verloren.

Werktätige aus verschiedenen Bereichen in den zwei Provinzen trugen während der zweijährigen Bauzeit mit Tragstangen Versorgungsmaterial zu den Bauplätzen, errichteten Bank- und Postzweigstellen, wo es notwendig war.

Durch den gemeinsamen Kampf der Bauarbeiter und der Volksmassen konnte die Hunan-Kueitschou-Eisen­bahnlinie am 13. Oktober 1972 dem Verkehr übergeben werden. Sie führt durch Berge und über Schluchten und Flüsse. Der jahrzehntelange Wunsch der Einwohner der zwei Provinzen wurde Wirklichkeit. zurück

 

32 000 Seemeilen mit wehenden Fahnen

 

Kurz vor dem 25. Jahrestag des Neuen China kehrte der 10 000-Tonnen-Frachter Fengqing von seiner großen Fahrt zurück. Als er in den Schanghaier Hafen einlief, riefen die versammelten Menschen mitten in den Gong- ­ und Trommelschlägen begeistert: „Es lebe der Vorsit­ zende Mao!" und „Es lebe die Politik der Unabhängig­ keit und Selbständigkeit und des Selbstvertrauens!" Diese Rufe hallten am Ufer des Huangpu-Flusses wider.

Dieser Frachter war in China projektiert und gebaut worden und allein mit im Inland produzierten Apparaten ausgerüstet. Er hat eine Jungfernfahrt von 32 000 See­ meilen zurückgelegt und dabei den Pazifik, den Indischen Ozean und den Atlantik durchfahren- von Asien um Afrika nach Europa. Insgesamt war die Strecke der Hin- ­ und Rückfahrt 1,5mal so lang wie der Äquator. Damit begann in China in der Geschichte des Schiffbaus und der Hochseefahrt ein neues Kapitel.

Die erfolgreiche Jungfernfahrt der Fengqing zeigte nicht nur die Zuverlässigkeit der chinesischen Ausrüstun­ gen. Noch wichtiger ist, daß das blinde Anbeten des Ausländischen beseitigt wurde. Aufs neue wurde die Richtigkeit der Politik des Vorsitzenden Mao bestätigt: „Unabhängigkeit und Selbständigkeit, Vertrauen auf die eigene Kraft". Die revolutionäre proletarische Linie des Vorsitzenden Mao hat einen neuen Sieg errungen.

 

Eine erfolgreiche Fahrt

 

Am 4. Mai 1974 stach der neue Frachter Fengging bei Schanghai in See. Diese Jungfernfahrt führte durch drei Ozeane und sieben Meerengen. Viermal wurde der Äquator überquert, zweimal um das Kap der Guten Hoffnung gefahren, und es wurden acht Häfen von acht verschiedenen Ländern besucht. All das geschah in 150 Tagen, und am 30. September desselben Jahrs kehrte das Schiff zurück. Überall war es herzlich begrüßt und gelobt worden.

Als die Fengqing nach dem Tanken den Hafen von Mombasa in Kenia verließ, fragte ein älterer weißer Lotse den Kapitän: „Wurde dieses schöne Schiff in West­ deutschland oder in Großbritannien gebaut?" Als ihm mitgeteilt wurde, daß es in China gebaut worden war, schaute er auf die Hauptantriebsanlage und die Naviga­ tionsapparate, auf denen chinesische Schriftzeichen stan­ den, und konnte sich seiner Überraschung und Bewunde­ rung nicht enthalten. „Dies ist ein schönes Schiff! Ich wünsche Ihnen für die Jungfernfahrt viel Erfolg!" sagte er, als er von Bord ging.

Ein Lotse, der die Fengqing in einen Hafen im Schwar­ zen Meer lenkte, war wegen der vielen Schiffe und des daher engen Wasserweges unsicher, ob die Maschine und das Steuerruder das Schiff ohne Schwierigkeiten in den Hafen bringen würden. Sein Zweifel verschwand, als der Frachter sich leicht und schnell manövrieren ließ. Als der Anker fiel, lächelte er und sagte: „Das Schiff ist gut, und die Mannschaft auch."

„Sehr gut!" sagten die rumänischen Freunde, als die Fengqing im Hafen von Konstanza lag. Ein älterer rumänischer Hafenarbeiter zeigte anerkennend auf die Stahlleiter mit dem Geländer im Laderaum und auf das Kranführerhaus auf Deck. Schließlich hob er den Dau­men und sagte: „Das ist wirklich ein herrliches Schiff!" Diese Worte waren Ausdruck des freundschaftlichen Ge­ fühls des rumänischen Volkes zum chinesischen Volk. Die rumänischen Freunde interessierten sich sehr für die Entwicklung des Schiffbaus in China. Eine Reihe von Schiffbau-Ingenieuren kam von weit her, um sich die Fengqing anzusehen. Alle äußerten dem Kapitän und dem Politkommissar gegenüber, daß sie von der Qualität der Konstruktion des Schiffes sehr beeindruckt wären und daß sie auf eine Weiterführung des freundschaft­ lichen technischen Austausches hoffen.

Als der Frühling begann, erreichte die Fengqing Mau­ ritius. Übersee-Chinesen kamen und begrüßten das Schiff als den ersten Frühlingsboten. Erwachsene und Kinder gingen an Bord und ließen sich unter der roten Fünfsterne-Flagge photographieren. Als ein achtzigjäh­riger Übersee-Chinese erfuhr, daß alle Ausrüstungen des Schiffes in China selbst produziert worden waren, war er sehr bewegt und sagte: „Hier an Bord dieses Schiffes scheint es mir, als ob ich auf dem Boden des Vaterlandes stünde. All dies ist das Ergebnis der großartigen Führung durch den Vorsitzenden Mao!" Übersee-chinesische lokale Zeitungen schrieben an wichtiger Stelle über die Fengqing. Als das Schiff den Hafen verließ, sagten viele Übersee-Chinesen: „Wir hoffen, öfter Schiffe aus un­ serem Vaterland zu sehen."

Viele Italiener kamen in den Hafen von Brindisi und begrüßten das Einfahren der Fengqing und die Mann­ schaft mit Blumen. Viele Freunde drückten den chine­ sischen Matrosen die Hände und sagten: „China ist gut! Mao Tsetung ist gut!"

 

Das Recht auf die Hochseeschiffahrt wurde erkämpft

 

Wenn man sich über die erfolgreiche Fahrt der Fengqing freut, darf man nicht den scharfen Kampf ver gessen, der geführt werden mußte, damit diese Fahrt überhaupt unternommen werden konnte.

Seit der Befreiung existiert in der Schiffbau-Industrie Chinas ein unablässiger heftiger Kampf zwischen den zwei Linien. Die Zentralfrage ist: Sind die Schiffe aus eigener Kraft zu bauen, oder soll man sich nur auf die importierten Produkte verlassen und das Ausländische anbeten? Der Bau einer größeren Zahl von 10 000­ Tonnen-Schiffen in Schanghai ist ein Ergebnis der Großen Proletarischen Kulturrevolution. Die von Liu Schao-tschi und Lin Biao vertretene revisionistische Linie war eine Linie des Verrats und der Kapitulation, eine vorbehaltlose Verbeugung vor allem Ausländischen. In der Kulturrevolution wurde diese Linie zurückgeschlagen. Mit dem Vertrauen auf die eigene Kraft schufen die Schiffbauer in acht Jahren Dutzende 10 000-Tonner. Sie produzierten einen Teil dieser Schiffe auf der 3000­ Tonnen-Dockanlage und 10 000-PS-Hauptantriebsanlagen in Mattenhütten. Aber der Kampf ging weiter. Einige der alten Konzeptionen, die kritisiert und abgelehnt worden waren, tauchten in neuen Formen wieder auf. Einige Leute meinten, daß die in China produzierten Schiffe und Maschinen unzuverlässig seien. Sie wären gut für Küstenschiffahrt, sie könnten auch mittlere Strecken zurücklegen, aber für die Hochseefahrt wären importierte Hauptantriebsmaschinen notwendig. So setzte die revisionistische Linie dem Frachter Fengqing Grenzen, obwohl das Schiff die Bescheinigung „Unbe­ schränkte Navigation" hatte.

Die Bewegung zur Kritik an Lin Biao und Konfuzius verleiht den Schiffbauern gewaltigen sozialistischen En­ thusiasmus und großes Vertrauen auf die eigene Kraft. Sie protestierten gegen die Vorstellung, daß die im Lande gebauten Schiffe für die Hochseefahrt zu leistungs­schwach seien. Die Arbeiter der Djiangnan-Werft ver­ faßten eine revolutionäre Wandzeitung (Da Zi Bao) und hängten sie auf. Die verschiedenen Auffassungen bezüg­lich der Fengqing offenbarten den scharfen Kampf zwi­ schen den zwei Linien und den zwei Wegen im Denken in der Schiffbau-Industrie. Der Streit ging in Wirklich­ keit nicht darum, ob dieses Schiff auf die hohe See fahren kann oder nicht. Der springende Punkt war, daß einige Leute das Ausländische blind anbeteten und eine falsche Linie durchführten.

Die Arbeiter der Djiangnan-Werft hatten derartigen blinden Glauben zur Genüge kennengelernt. Die Werft war 1865 von Li Hung-dschang gegründet worden, der ein bekannter Vertreter fremder Interessen war. Dieser Verräter und Kapitulant hatte behauptet: „Ein Schiff zu bauen kostet doppelt soviel als eins vom Ausland zu kaufen." Die reaktionäre Regierung Tschiang Kai-scheks ließ Stahl und Maschinen aus den USA liefern und pro­ klamierte den Bau eines Schiffes mit dem Namen Bohsiän. Davon hat man später aber nie mehr etwas gehört. In den 80 Jahren vor der Befreiung hat diese Werft kein einziges richtiges Schiff gebaut. Nach der Befreiung haben die Arbeiter dieser Werft in den stürmischen Jahren des Großen Sprungs nach vorn unter der rich­ tigen Führung des Vorsitzenden Mao und der Kommuni­ stischen Partei den ersten 10 000-Tonner des Landes - die Dong f eng (Ostwind) gebaut. Liu Schao-tschi und seine Gefolgsleute aber sagten im Sinne ihrer revisioni­ stischen Linie: „Ein Schiff zu bauen ist nicht so gut wie eins zu kaufen. Und eins zu chartern ist noch besser als eins zu kaufen." Das Ergebnis war ein sonderbares Phänomen. Auf den zwei 10000-Tonnen-Dockanlagen der Werft wurden kleine Kähne hergestellt, und große Kräne hoben kleine Bootskörper.

Die Wandzeitung wurde sehr unterstützt, und während des revolutionären Kampfes wurde die Fengqing mit 11 000 t Fracht zur Probefahrt auf die Hochsee geschickt. Die Fahrt dauerte 120 Stunden, und die Schiffseinrich­ tungen bewährten sich gut.

Die Testfahrt widerlegte das Gerede, daß die Fengqing für die Hochseeschiffahrt ungeeignet wäre. Durch die Unterstützung von Parteiorganisationen höherer Ebene war das Schiff nun für die Hochseefahrt freigelassen.

 

Gegen den Wind segeln

 

Die Arbeiter, die den Frachter Fengqing bauten, führ­ ten beispielgebend die Politik durch: „Unabhängigkeit und Selbständigkeit, Vertrauen auf die eigene Kraft".

Und die heldenhafte Mannschaft wagte es, gegen den Wind zu segeln. Zur Verteidigung der revolutionären Linie des Vorsitzenden Mao kämpfte sie gemeinsam mit den Schiffbauern gegen das Anbeten des Ausländischen. Indem sie die erste Fahrt machte, zerschlug sie die Un­ terwerfungstheorie, daß im Land gebaute Schiffe nicht für die Hochsee geeignet seien.

Ein älterer Seemann, der vor der Befreiung auf einigen ausländischen Schiffen gearbeitet und die Ausbeutung und Schikane durch die Imperialisten am eigenen Leibe verspürt hatte, sagte: „Seit vielen Jahren sehnen wir uns nach dem Tag, an dem wir auf einem eigenen großen Frachter fahren können. Jetzt, wo die Schiffbauer solch herrliches Schiff gebaut haben, werden wir unser mög­lichstes tun, um es gut zu meistern."

Die erste Fahrt der Fengqing führte nach Europa. Einige Leute verbreiteten den Unsinn, daß diejenigen, die behaupteten, das Schiff sei hochseetüchtig, sich hervor­tun wollten. Andere waren besorgt. Die Seeleute jedoch waren begeistert, so wie vor einem Fest. Für sie war diese Fahrt eine Ehre, die für das chinesische Proletariat und das Volk gewonnen werden mußte.

Vor der Fahrt traf die Mannschaft umfangreiche Vor­ bereitungen. Der Zweite Steuermann leitete eine Gruppe für die Wartung der Navigationseinrichtungen. Der Elektriker Dschu Heng-fu überprüfte mit drei Lehr­ lingen von oben bis unten und vom Bug bis zum Heck die komplizierten elektrischen Ausrüstungen und die Stromkreise. Arbeiter der Djiangnan-Werft und betref­ fender Fabriken gingen an Bord und halfen den Seeleu­ ten, die notwendigen Kenntnisse über die Eigenschaften der Ausrüstungen zu erwerben. Sie waren stolz auf ihre Leistungen und hofften, daß das Schiff gut funktioniert und eine Brücke der Freundschaft schlagen kann zwischen dem chinesischen Volk und anderen Völkern.

„Ein gutes Schiff muß von guten Seeleuten gefahren werden!" war die Parole der Mannschaft. Die Fengqing fuhr mit 11 000 t Reis nach Rumänien. Diese Fracht würde zwei Monate lang unter verschiedenen äußeren Temperaturen gehalten werden müssen. Der Erste Steuermann Dschou Djün-ting, der mit dieser Kontrolle beauftragt war, ging jeden Tag dreimal in die fünf Lade­ räume, um Temperatur und Feuchtigkeit zu regeln. In Äquatornähe erreichte die Temperatur im Hauptladeraum 40° C. Aber es wurde aufgepaßt, daß die Klimaanlage gut funktionierte und der Reis nicht wärmer als 30° C wurde. Die gesamten 11 000 t Reis kamen in bestem Zustand am Bestimmungshafen an.

 

Widerlegung durch Tatsachen

 

In der Zeit des großen sozialistischen Aufschwungs auf dem Land in China sagte der Vorsitzende Mao: „In den Massen steckt ein gewaltiger Drang zum Sozialismus. Jene Leute, die sich in revolutionären Zeiten nur im ge­ wohnten Trott bewegen können, nehmen diesen Drang gar nicht wahr. Sie sind blind, vor ihren Augen ist nichts als Finsternis. Manchmal versteigen sie sich sogar dazu, die Wahrheit auf den Kopf zu stellen und aus weiß schwarz zu machen." Jene Leute, die gegen die Hoch­ seefahrt chinesischer Schiffe auftraten, sind gerade sol­ che wie die, die vom Vorsitzenden Mao kritisiert wurden. Es fehlte ihnen das Vertrauen zu der großen Kraft der chinesischen Arbeiterklasse. Wegen ihres falschen Stand­ punktes praktizierten sie eine falsche Linie und machten die Dinge verkehrt.

Bezüglich der Frage über die Hauptantriebsanlage des Schiffes hatten einige gesagt: „Einen Ochsen führen ist etwas ganz anderes als ein Pferd zu reiten. Wie wollt ihr ohne die entsprechenden Bedingungen eine Haupt­ maschine bauen?" Aber die Arbeiter der Djiangnan­Werft hatten eine andere Sicht der Dinge. „Die Haupt­maschine ist das Herz des Schiffes, und wir müssen sie selbst herstellen. Wir können beim sozialistischen Auf­ bau nicht vorwärts kommen, wenn wir uns bloß auf Machinen aus dem Ausland verlassen. Die chinesische Arbeiterklasse wird sich nicht mehr das Messer an die Kehle setzen lassen." Schließlich hatten sie die 10 000­ PS-Maschine für die Fengqing hergestellt.

Eine andere Streitfrage drehte sich um fünf in China produzierte Apparate. Einige wollten unbedingt, daß die Radaranlage, der elektrische Longitudinal-Komparator und drei andere Apparate durch importierte Ausrüstung ersetzt werden. Aber die Mannschaft der Fengqing, die Arbeiter der Djiangnan-Werft und die Arbeiter der Fabriken, die die Ausrüstung für die Fengqing produziert hatten, waren dagegen.

Die Ausrüstungen des Schiffes widerstanden auf der Fahrt von 32 000 Seemeilen tropischem Gewitter, Sturm und hohem Seegang. Die Hauptmaschine bewährte sich gut. Auf der Rückfahrt lichtete das Schiff im Hafen von Las Palmas im Atlantischen Ozean die Anker, fuhr um das Kap der Guten Hoffnung und weiter nach Mauritius im Indischen Ozean. Das war eine Prüfung für die Ma­ schine, denn sie mußte 18,5 Tage ununterbrochen laufen. Am Kap der Guten Hoffnung gab es hohe Wellen, Wolkenbrüche und Windstärke 8. Die Maschine funk­ tionierte trotzdem normal, und die Geschwindigkeit des Schiffes ließ nicht nach.

Skeptiker hatten gemeint, daß in China hergestellte Radaranlagen keine langen Fahrten aushalten. Andere behaupteten, daß sie nur auf höchstens drei Seemeilen . wirken würden. Wie aber war es dann wirklich? Inseln, die fünfzig und mehr Seemeilen von der pazifischen Küste entfernt lagen, waren klar auf dem Radarschirm erkennbar. Die Anlage bewies während der gesamten fünf Fahrtmonate ihre Qualität.

Andere Skeptiker glaubten, daß die Äquatortemperatu­ ren den elektrischen Longitudinal-Komparator unbrauch­ bar machen würden. Die Arbeiter der Schanghaier Navigationsinstrumente-Fabrik produzierten einen Korn parator, der bei 55 ° C korrekt funktionierte. Während der 120 Tage auf See entstand an ihm kein Defekt.

Das chinesische Funkgerät bewies eine stabile Fre­ quenz, hohe Empfindlichkeit und gute Selektivität.

Zwischen der Produktion des ersten 2000-PS-Diesel­ motors bis zu einer 10 000-PS-Dieselturbine lagen in den kapitalistischen Ländern etwa 40 Jahre. In China waren es nur 13 Jahre. Von der Reparatur und Ausrüstung kleiner Schiffe bis zur Projektierung und Produktion großer Schiffe dauerte es in China ebenfalls nur 13 Jahre-Ausdruck einer industriellen Entwicklung, für die die kapitalistischen Länder ein halbes Jahrhundert benötigten.

Die erfolgreiche Fahrt der Fengqing ist eine weitere Demonstration dafür, daß die mit den Maotsetungideen bewaffneten chinesischen Schiffbauer und Seeleute fähig sind, inmitten der Nationen der Welt auf eigenen Füßen zu stehen. zurück

 

Wie die Flüsse kontrolliert werden

 

Entlang den Ufern von Chinas Flüssen, die jahrtausen­ delang Katastrophen gebracht hatten, stehen heute feste Deiche. Über einhundert neu ausgehobene Kanäle erleichtern Schiffahrt und Bewässerung. Die bergigen Gebiete im Süden und die trockenen Regionen im Norden sind mit Stauseen, maschinell betriebenen Brunnen und Bewässerungskanälen übersät. Die Plagen, -„Die Dürre trocknet den Boden aus und die Flut macht die Menschen obdachlos", - unter denen China seit Jahrtausenden ge­litten hatte, sind ein für allemal überwunden.

Diese Veränderungen bestimmten unsere Gedanken während unseres Besuchs in den früheren Katastrophen­ gebieten und bei einigen im Bau befindlichen Wasser­ projekten.

Jahrtausendelang mußten die chinesischen arbeitenden Massen zur Verteidigung ihrer Existenz gegen Dürre und Überschwemmung ankämpfen, wobei sie viele hervorra­ gende Wasserbauten errichtet hatten. Doch bei Durch­ sicht der historischen Aufzeichnungen zählt man in 2155 Jahren (von 206 v. u. Z. bis 1949) 1056 Dürren und 1029 Überschwemmungen. Im Durchschnitt gab es also jähr­ lich eine Katastrophe. Das zeigt, daß, solange die arbeitenden Massen in der Gesellschaft Sklaven sind, sie unvermeidlich auch Sklaven der Natur sind.

Vor 25 Jahren, zur Zeit der Gründung des Neuen China, waren die Flüsse des Landes in unkontrolliertem Zustand, und die wenigen bestehenden Dämme waren baufällig. Die Ernte der Bauern war von den Launen der Natur abhängig. Überschwemmungen und Dürren wechselten sich ab oder setzten gleichzeitig ein. Mil­ lionen Menschen kamen dabei um, und' weitere Millionen wurden obdachlos. Gewisse imperialistische Propheten erwarteten schadenfroh den Zusammenbruch des Neuen China durch die Kapitulation vor der Natur, die zu über­ winden frühere Regierungen nicht in der Lage gewesen waren.

Dieses Wunschdenken der Imperialisten erwies sich als Unsinn. Gemäß der Lehre des Vorsitzenden Mao: „Das Bewässerungsproblem ist für die Landwirtschaft von lebenswichtiger Bedeutung" hat das befreite und po­litisch bewußter werdende chinesische Volk die Natur durch eigene Arbeit umgestaltet. Es ist Flut und Dürre Herr geworden. Beeindruckend sind die Veränderungen an den Flüssen Yangtse, Huai, Huangho und Hai, wo Dürre und Überschwemmung eine fortwährende Bedrohung bedeu­ teten.

In den finsteren Tagen der alten Gesellschaft ging die Klassenunterdrückung mit Dürre und Überschwemmung Hand in Hand. Die dem Volk aufgezwungene reak­ tionäre politische Herrschaft und seine ideologische Fes­ selung verhinderten nicht nur die Schaffung der not­wendigen objektiven Bedingungen für die Bekämpfung der Überschwemmungen, sondern machten es ihm auch unmöglich, seine subjektive Kraft für deren Überwin­ dung zu erkennen. Nach jeder Naturkatastrophe schröpften die reaktionären Herrschenden das Volk unter dem Vorwand, Wasserbauprojekte durchführen zu wollen, predigten die Doktrin von Konfuzius und Men­ zius, das Volk müsse sich dem „Mandat des Himmels" unterwerfen, und zwangen das Volk, Tempel zu bauen und Götter anzubeten.

Nicht lange nach der Befreiung sprengte der Sturm der sozialistischen Revolution unter der Leitung der Maotsetungideen die politischen und wirtschaftlichen Fesseln, die den Werktätigen Hände und Füße banden, und spülte den ideologischen Abfall weg, der die Entfal­tung ihrer Initiative und Schaffenskraft behinderte.

Bereits 1951, als der Vorsitzende Mao dazu aufrief, „Der Huai-Fluß muß erfolgreich reguliert werden", bildete die entlang des Flusses lebende Bevölkerung in kurzer Zeit mächtige Abteilungen zur Regulierung des Flusses. Darunter waren Opfer früherer Überschwem­ mungen - Greise, die Haus und Hof hatten verlassen müssen und jahrzehntelang betteln gegangen waren, Frauen, deren Männer das Leben verloren hatten und deren Familien zerstört worden waren, sowie junge Leute, die unter der ständigen Bedrohung durch das Hochwasser aufwuchsen. Vom Aufruf des Vorsitzenden Mao angespornt, waren sie zum ersten Mal in ihrem Leben voller Zuversicht und Entschlossenheit, mit ihren eigenen Anstrengungen den Huai-Fluß unter Kontrolle zu bringen. In den letzten zwei Jahrzehnten arbeiteten in jedem Winter und Frühjahr Hunderttausende und sogar Millionen Menschen an den Projekten zur Bändi­ gung des Flusses.

Im Jahre 1954, als viele Teile der Welt von Über­ schwemmungen betroffen wurden, schwoll der Yangtse, der durch die Großstadt Wuhan fließt, derart an, daß sein Wasserstand um mehr als einen Meter höher war als im Jahre 1931, als eine katastrophale Flut die Stadt Hankou, eine der drei Städte, die zusammen Wuhan ge­nannt werden, unter Wasser gesetzt hatte. An manchen Stellen lag der Wasserstand über der Höhe eines zwei­ stöckigen Gebäudes. Die werktätigen Massen Wuhans stürzten sich in die Arbeit, um ihre Stadt zu retten. Über 200 000 Menschen arbeiteten hundert Tage und Nächte und bewegten insgesamt 3,5 Millionen Kubikmeter Erde und Steine, wobei sie einen Hügel in einem Vorort der Stadt einebneten, um die Flußdeiche zu befestigen. So gelang es der Bevölkerung Wuhans, die davon überzeugt war, der Mensch könne die Natur besiegen, das Hoch­ wasser zu bezwingen.

Die großen Veränderungen in dem im Einzugsgebiet des Huai befindlichen Kreis Hsinghua in Nord-Kiangsu zeigen den scharfen Kontrast zwischen gestern und heute. Immer wieder wurde dieses niedrig liegende Gebiet überschwemmt. Als Folge der Wasserkatastrophe von 1931 verhungerten allein in einer Gemeinde mit 11 000 Haushalten 2600 Menschen; 6700 Familien mußten Haus und Hof verlassen und betteln gehen. Im heutigen Hsinghua ist alles anders. Durch die unablässigen Anstrengungen der Bevölkerung von Hsinghua zur Be­ seitigung der Überschwemmungsgefahr stieg die gesamte Getreideproduktion des Kreises von 135 000 t im Jahre 1949 auf 715 000 t im Jahre 1973, also auf über das Fünf­ fache.

In der Volkskommune Holiu des Kreises Huaiyüan am Nordufer des Huai in der Provinz Anhui besuchten wir den 56jährigen Arbeitshelden Gö Schi-yang, Mitglied des Revolutionskomitees der Volkskommune. 20 Jahre lang hat er an den Regulierungsarbeiten des Huai mitgewirkt. Vor der Befreiung war seine Familie durch die Unter­ drückung seitens der Grundherren und durch Hochwas­ ser mehrere Male gezwungen gewesen, die Heimat zu verlassen und zu betteln.

„Werden wir jemals der Überschwemmungen Herr werden? Warum ist das Leben an diesem Fluß so bit­ ter?" fragte sich Gö Schi-yang damals oft. Es war ihm nicht einfach klar, daß nicht der Himmel entscheidet, sondern Menschen wie er den Fluß nutzbar machen und so ihr Leben verbessern können.

Nach der Befreiung, nachdem unter Führung der Par­tei die Grundherren niedergeschlagen und deren Boden an die Bauern verteilt worden war, organisierten sich die Massen zur Regulierung des Huai-Flusses. Wie andere arme Bauern und untere Mittelbauern, so leistete auch Gö Schi-yang in den folgenden Jahren große Anstren­ gungen, bis 200 Kilometer Deiche und eintausend Reser­ voire fertig waren. Nun, mit der Fertigstellung dieser und anderer Anlagen, haben sie begonnen, den Fluß unter Kontrolle zu bringen. Seitdem erkennt Gö Schi­ yang, wie stark die Volksmassen den Naturgewalten ge­ genüber sind. Auch die Doktrin vom „himmlischen Mandat" wird dabei beseitigt. 1954 trat Gö Schi-yang in die Kommunistische Partei Chinas ein. Heute steht er immer noch in der vordersten Reihe auf dem Bauplatz zur weiteren Regulierung des Huai. Er sagte nicht ohne Stolz: „Wir wollen für die kommenden Generationen einen neuen Huai bauen!"

Gäste aus kapitalistischen Ländern fragten oft, nach­ dem sie verschiedene Wasserbauprojekte in unserem Land besichtigt hatten: Wie hat das Neue China in nur etwa 20 Jahren solche Probleme im wesentlichen über winden können, die das alte China in Jahrtausenden zu lösen nicht in der Lage gewesen war?

Die Antwort auf diese Frage muß von der Überlegen­ heit des sozialistischen Gesellschaftssystems und von dem großen sozialistischen Enthusiasmus des chinesischen Volkes sprechen.

Beim Besuch der Wasserbauprojekte sahen wir, daß den Bauarbeitern nur solche Arbeitsgeräte zur Verfügung standen wie Hammer, Meißel, Hacken und Schubkarren, außerdem selbst hergestellte Sprengstoffe und einfache Maschinen. Natürlich werden in China Bulldozer, Bagger, Schwerlastwagen und andere Maschinen produ­ ziert. Aber im ganzen Land gab es so viele dringende Wasserbauarbeiten, daß die Bevölkerung nicht warten konnte, bis ihnen der Staat Maschinen lieferte. Das ist der Grund, warum, mit Ausnahme der vom Staat direkt investierten und ausgeführten großen Schlüsselprojekte, bei den meisten der von der örtlichen Bevölkerung selbst begonnenen Wasserbauten keine größeren modernen Maschinen benutzt worden sind.

Mit diesen einfachen Geräten hat das chinesische Volk, gestützt auf die eigene Kraft und durch harte Arbeit, begonnen, den Gelben Fluß, der jahrhundertelang als „Sorge Chinas" bekannt war und viel Unheil angerichtet hatte, unter Kontrolle zu bringen und in den Dienst des sozialistischen Aufbaus zu stellen, hat es den Haiho, der in der Vergangenheit auf der Nordchinesischen Ebene unzählige Katastrophen verursacht hatte, in einen Fluß verwandelt, der den kommenden Generationen Glück bringen wird.

Von den 22 Millionen Hektar oft überschwemmten Ackerbodens wurden 16,6 Millionen Hektar gesichert. Im alten China herrschte die landwirtschaftliche Produktion vor, aber nur wenige Agrarflächen waren bewässert. Heu­ te entstehen immer mehr vor Dürre und Flut geschützte bewässerte Felder, die sichere und hohe Erträge bringen. In den letzten 25 Jahren wurden über 2000 gro­ ße und mittelgroße Reservoire gebaut und elektrische Pumpenstationen für Be- und Entwässerung mit einer Totalkapazität von 30 Millionen PS angelegt. Auf dem Land wird heute mehr Elektrizität verbraucht als vor der Befreiung in ganz China. Die chinesischen Werktätigen bewältigten ein Problem nach dem anderen, Probleme, die weder in den alten Dynastien noch von ausländischen Experten gelöst werden konnten.

Die Kuomintang-Reaktionäre hatten imperialistische „Spezialisten" und „Autoritäten" zur Hilfe bei der Re­ gulierung der Flüsse herbeigebeten. In der Presse wurde groß geredet von den sogenannten wunderbaren Plänen für die Nutzbarmachung des Yangtse und die Regulie­ rung des Huai. Aber von all diesen schönen Plänen wurde nichts verwirklicht. Es gab nur Berge von be­ deutungslosen Berichten in den Archiven. Da der Yang­ tse immer wieder über die Ufer trat, waren die Kuomin­ tang-Reaktionäre gezwungen, bei Wuhan eine Entwäs­ serungsschleuse mit drei Ablässen zu bauen. Für die Fertigstellung dieses kleinen Projekts, das heute eine durchschnittlich große Produktionsbrigade zustande bringen kann, hatten die Kuomintang-Reaktionäre mit „Hilfe" von fünf Ländern volle drei Jahre gebraucht.

Kurz nach der Gründung des Neuen China wurde aus eigener Kraft das große Djingdjiang-Flutverteilungspro­ jekt ausgeführt. Das Projekt bestand aus der Reparie­ rung und Verstärkung des alten Djingdjiang-Damms, dem Bau von einem 208 km langen neuen Damm und von Haupt- und Verteilungsschleusen mit insgesamt 86 bogenförmigen Stahltoren sowie dem Anlegen eines Sicherheitsgebietes, wo bei Hochwasser 170 000 Be­ wohner untergebracht werden können. Angespornt durch die Aufforderung des Vorsitzenden Mao „Strebt im Interesse der breiten Volksmassen nach einer erfolg­reichen Fertigstellung des Djingdjiang-Flutverteilungs­ projekts!" wurde der Bau in nur 75 Tagen beendet.

Wir besuchten auch den Kreis Tschaoyang in der Pro­ vinz Kuangtung am Südchinesischen Meer, wo die Bevölkerung durch Eindeichung des Meeres Ackerland gewonnen hat.

Um die Flut abzuwehren und dem Meer Ackerland und Getreide abzuringen, hat die Bevölkerung von Tschaoyang während der Großen Proletarischen Kultur­ revolution binnen neun Monaten einen 1500 m langen Damm mit 72 Neun-Tonnen-Schleusentoren am Meeres­ ufer gebaut. Den Menschen standen hierzu nur ihre eigenen Kräfte und einfache Werkzeuge zur Verfügung.

Auf dem Damm können zwei Schwerlastwagen parallel fahren. Durch dieses Projekt ist die Bedrohung von 20 000 ha Ackerland durch die Flut beseitigt und wurden dem Meer 2300 ha kultivierbarer Boden abgewonnen. Zur Ausführung des Projekts waren drei Millionen Quadersteine nötig, die von 10 km weit her transportiert werden mußten, was 70 000 Lastwagenladungen ent­ spricht. Die Bevölkerung von Tschaoyang hat jedoch keinen einzigen Lastwagen, keinen einzigen Liter Benzin vom Staat verlangt. Nur mit 3000 Fahrrädern und ande­ ren einfachen ortsüblichen Beförderungsmitteln hat sie die Transportaufgaben binnen acht Monaten erfüllt. Mit umgearbeiteten Fahrrädern wurden Lasten von je 300 Kilogramm Steine Tag und Nacht durch die Bergpfade entlang des Meeresufers transportiert. Wirklich kaum vorstellbar! Ein alter armer Bauer sagte uns: „Die Schleusentore wurden von Fahrrädern hierher befördert, und den Damm haben wir auf unseren Schultern hierher getragen."

Wenn in der alten Gesellschaft die Grundherren, Kapi­ talisten und Bürokraten eine Wasserregulierungsanlage bauten, so geschah dies immer nur zur Einnahme von Profiten auf Kosten anderer. Im Zusammenhang mit den Wasserbauten kam es oft so zu bewaffneten Kämpfen, die große Opfer unter den Werktätigen forderten und viele Familien zerstörten.

Die Beziehungen zwischen den Menschen sind heute auf der Basis des sozialistischen Gemeineigentums an den Produktionsmitteln von neuer Art, nämlich als sozialistische Zusammenarbeit. Die Teilinteressen op­ fern sich für die Gesamtinteressen, die persönlichen für die des Kollektivs. Schwierige Probleme übernimmt man selbst, die leichteren gibt man den anderen. So erfolgt in China der Aufbau von Wasserprojekten einheitlich, planmäßig, mehrzweckdienlich und nach dem Prinzip: mehr, schneller, besser und wirtschaftlicher.

Während der Großen Proletarischen Kulturrevolution wollte die Bevölkerung des Bezirkes Djining in der Pro­ vinz Schantung zur Förderung der Bewässerung und zur Entwicklung der Schiffahrt ein Wasserbauprojekt aus­ führen. Verbunden mit dem Projekt war die Aushebung eines Kanals im benachbarten Kreis Pehsiän (Provinz Kiangsu), was den Verlust von 3300 ha Ackerland be­ deuten und den Bauern der betreffenden Volkskom­ munen des Nachbarkreises viele Schwierigkeiten berei­ ten würde. Nach ausführlichen Diskussionen stellten die Menschen von Peehsiän fest: „Wir verlieren zwar 3300 ha Land, dafür wird aber die Bevölkerung von Djining Millionen Kilogramm Getreide gewinnen. Wir müssen die Dinge vom Interesse des gesamten Staates, der ganzen Revolution aus betrachten."

In den letzten Jahren hat die Bevölkerung von Schan­ tung viele große Wasserregulierungsanlagen gebaut. Um den Bau dort zu erleichtern, ließ die Bevölkerung von Kiangsu das Wasser aus der Provinz Schantung in ihre Regulierungskanäle abfließen. In der Flutzeit jedoch schloß Schantung die Schleusentore des Weschan-Sees zu, um die Flut nach Kiangsu abzusperren. Ein anderes Beispiel: Die Bevölkerung der Provinz Anhui hat, um der Bevölkerung der benachbarten Provinz Honan beim Ableiten des Flutwassers zu helfen, es übernommen, einen Kanal in ihrer eigenen Provinz zu bauen. Zur Regenzeit jedoch, als das Wasser von den Bergen herab­ stürzte, ließ die Bevölkerung von Honan ihr eigenes Land überschwemmen und errichtete sogar Dämme, um die Provinz Anhui vor der Überschwemmung zu schützen ... Auf allen Bauplätzen der Wasserregulierungsprojekte spürt man den durch das sozialistische System herbeige­ führten Zusammenhalt der Menschen, durch den die Wasserbauarbeiten vorangetrieben werden.

In den 25 Jahren seit der Gründung des Neuen China, besonders seit dem Beginn der Großen Proletarischen Kulturrevolution im Jahr 1966, wurde das materialisti­ sche und dialektische Denken des Vorsitzenden Mao unter den Hunderten Millionen von Menschen in außer­ ordentlichem Maß verbreitet. Das hat die schnelle Ent­ wicklung des chinesischen Wasserbaus gefördert, ebenso wie es die Arbeit in allen anderen Bereichen vorange­ trieben hat.

In den letzten Jahren haben die Massen in China beim Bau von Wasserregulierungsanlagen darauf geachtet, die dialektischen Beziehungen von Wasser und Boden auf richtige Weise zu behandeln. Sie haben begonnen, in großem Umfang den Boden einzuebnen, tief zu pflügen und zu verbessern. Die Bewegung zur Kritik an Lin Biao und zur Verbesserung des Arbeitsstils und die darauf folgende Bewegung zur Kritik an Lin Biao und Konfuzius gaben den entscheidenden Anstoß dafür, daß in China im Winter 1973 und Frühling 1974 3,3 Millionen Hektar Land neu bewässert oder bereits bewässertes Land verbessert, 5,2 Millionen Hektar Boden eingeebnet, 13 Millionen Hektar tiefgepflügt, 930 000 Hektar terras­ siert und 730 000 Hektar Boden mit bisher niedrigen Erträgen umgewandelt wurden. Die Wasserbauarbeit war 1974 nutzbringender als in jedem anderen Jahr seit der Befreiung.

In den weiten Gebieten Nordchinas war die Trocken­heit stets eine große Bedrohung für die Entwicklung der dortigen landwirtschaftlichen Produktion. Die jährliche Niederschlagsmenge ist gering, so daß die Flüsse oft austrocknen. Die Erschließung unterirdischer Wasser­ quellen ist daher ein seit langem gehegter Wunsch der Bevölkerung Nordchinas. In der alten Gesellschaft ver ließen sich die Menschen in vielen Dörfern auf die Erdweissagung, konnten aber nirgends unterirdisches Wasser finden. Nach der Befreiung wurden bei der Erschließung und Nutzung von unterirdischem Wasser große Fortschritte erzielt. Die Resultate waren jedoch beschränkt, solange die konterrevolutionäre revisionisti­ sche Linie und der idealistische Apriorismus Einfluß hatten. Viele Gebiete wurden als ungeeignet für die Bohrung von Brunnen erklärt, und es wurde so verhin dert, daß die Menschen die Gesetze des unterirdischen Wassers erkennen lernten. Die Kader und die Bauernmassen in Nordchina fußten auf der materialistischen Erkenntnistheorie und gelang­ten in der Kulturrevolution zu dem Standpunkt, daß die objektive Welt, wie kompliziert und verdeckt sie auch sein mag, erkennbar ist und daß das unterirdische Was­ser als eine objektive Realität seine eigenen Ge­setzmäßigkeiten hat. Nach der wissenschaftlichen Methode-Praxis, Erkenntnis, wieder Praxis und wieder Erkenntnis -stellten sie immer wieder Unter­suchungen an und nahmen Studien und wissenschaftliche Analysen vor, bis sie schließlich auf vielen sog. „was­serarmen" und „für den Brunnenbau ungeeigneten" Hügeln und Hochebenen in Ost-Kansu, Nord-Schensi, Nordwest-Schansi usw. eine große Zahl von maschinell betriebenen Brunnen gebaut hatten. Zur Zeit gibt es in China über 1,3 Millionen solcher Brunnen, die 7 300 000 ha Ackerland bewässern.

Ausgedehnte Gebiete in Südwestchina haben eine eigentümliche Karst-Topographie, und hier herrschte ein großer Wassermangel. In der Trockenzeit war auf dem Boden kein einziger Tropfen Wasser zu finden; die Felder waren ausgedörrt, die Pflanzen welk. Aber gerade hier, unter der Erde, rauscht das Wasser.

Während der Großen Proletarischen Kulturrevolution haben die Mitglieder der hydrogeologischen Gruppe von Kuangsi über 2200 Quadratkilometer flaches Land zwi schen Bergen und 44 Berghöhlen erforscht, und es ge­ lang ihnen schließlich, mit Unterstützung der einheimi­schen Bevölkerung 19 unterirdische Flüsse ausfindig zu machen, genügend zur Bewässerung von 2660 ha Acker­ land und zur Trinkwasserversorgung von über 10 000 Menschen. Aufgrund der Sammlung zahlreicher Daten erkannten sie die Gesetzmäßigkeiten der Entstehung der unterirdischen Karst-Formationen und der Bewegung von unterirdischem Wasser. Sie stellten eine Karte über die Verteilung der unterirdischen Wasserströmungen in Karstgebieten zusammen. Außerdem arbeiteten sie ein abgeschlossenes System von Methoden aus für die Er­ schließung unterirdischen Wassers in diesen Gebieten.

Die Errungenschaften des chinesischen Volkes in der Wasserbauarbeit verhelfen den Massen dazu, die Wahr­ heit der Lehre des Vorsitzenden Mao zu begreifen: „Der Sozialismus hat nicht nur die Werktätigen und die Produktionsmittel von der alten Gesellschaft befreit, son­ dern auch das weite Reich der Natur, welches die alte Ge­ sellschaft nicht benutzen konnte."

Wenn wir sagen, daß vor den vergangenen 25 Jahren die Volksmassen Chinas gegen Hochwasser und Dürre kämpften, um ihre Heimstätten zu schützen und ihre bloße Existenz zu sichern, so haben sie heute Ehrgeizi­geres im Sinn und arbeiten für ein Ziel, das weit darüber hinausgeht. Was in ihren Gedanken den ersten Platz einnimmt, reicht weit über eine Kommune oder eine Bri­ gade, über einen Bezirk oder einen Kreis hinaus und auch über eine Provinz oder das Einzugsgebiet eines Flusses. Sie denken an ganz China und an die Umgestaltung von dessen ganzer Natur.

Die Djiangdu-Pumpstation, die größte elektrisch be­ triebene Be- und Entwässerungsanlage in China, liegt im Kreis Djiangdu der ostchinesischen Provinz Kiang­ su. Dieses Schlüsselprojekt des Wasserbaus besteht aus drei großen Be- und Entwässerungsstationen und einem Dutzend weiterer Projekte. Es verbindet das Yangtse­ Einzugsgebiet mit dem Einzugsgebiet des Huai-Flusses. Bei Trockenheit pumpt es Wasser aus dem Yangtse in den Lihsia-Fluß des Huai-Flußsystems, und bei Hoch­ wasser leitet es die Wassermassen aus dem Lihsia­ Fluß in den Yangtse. Eine noch größere Be- und Ent­ wässerungsanlage ist nun im Bau. Viele Ingenieure, Techniker und Arbeiter sagten uns mit Stolz: „Der Yangtse floß Millionen von Jahren ostwärts und ergoß sich umsonst ins Ostchinesische Meer. Jetzt werden wir einen Teil seiner Wassermassen nordwärts durch die Berge leiten, um die Felder im Norden unseres Landes zu bewässern!"

Ausgehend von hochfliegenden Vorhaben und von umfassender Planung, werden uralte Flüsse und Berge in gewaltigem Ausmaß umgestaltet, damit sie dem chi­ nesischen Volk besser Nutzen bringen. Das ist das her­ vorstechende Merkmal unserer gegenwärtigen Arbeit im Bereich des Wasserbaus.

Im Sommer 1973 wurde Nordchina von einer großen Trockenheit heimgesucht. Die wichtige Industriestadt Tientsin war von Wasserknappheit bedroht. In diesem kritischen Zeitpunkt wurde Wasser aus dem Gelben Fluß durch den Volkssieg-Kanal in Honan über den Fluß Weho und dann den We-Kanal und den Südlichen Großen Kanal abgeleitet in den Haiho und den Bedagang bei Tientsin, also es floß insgesamt durch 30 Kreise und Städte der Provinzen Honan, Schantung und Hopeh. Hat es in irgendeiner Dynastie der vergangenen Jahrtausende jemals ein solches Wunder gegeben?

Allerdings ist das Vorhaben erst im Planungsstadium, Wasser vom Süden in den Norden Chinas zu leiten und den Zustand des Wasserüberschusses im Süden und des Wassermangels im Norden von Grund auf zu ändern, um das Land mit Flüssen und Kanälen zu durchziehen und es überall ergrünen zu lassen. Aber die Verwirk­ lichung dieser Vorstellung ist nicht allzuweit entfernt; gegenwärtig arbeiten die Menschen an der allmählichen Verwirklichung dieses Vorhabens.

In einem Bergdorf des Kreises Jenschou in Mittel­ Szetschuan trafen wir einen 55jährigen armen Bauern namens Yüan Dsö-tschuan. Er ist Tierwart einer Pro­ duktionsgruppe. Von 1967 an nutzte er aus eigener In­itiative all seine freie Zeit, um die Wasserressourcen in diesem trockenen Kreis zu ermitteln. In etwa einem Jahr durchlief er über zehn Volkskommunen seines Kreises, erkletterte 100 Berghöhen und legte insgesamt eine Fußstrecke von eintausend Kilometern zurück. Aufgrund der erkundeten hydrogeologischen Daten be­ mühte er sich in vielen Nächten, Karten und Tabellen darüber auszuarbeiten. Zugleich unterbreitete er der Kreisleitung seine Vorschläge über die Wasserbauarbeit des Kreises. Trotz seiner geringen Schulbildung und Schwierigkeiten mit seinen Augen gelang ihm schließ­lich nach etwa 60 Korrekturen eine Kartenskizze für den Wasserbau des Kreises. Das ist keine gewöhnliche Zeich­ nung, sondern eine Zeichnung, in der die Treue und Liebe eines armen Bauern zum Volk ihren Niederschlag ge­ funden hat.

Ein alter Arbeiter, Schi En-djiu, ist seit 23 Jahren in der Wasserbauarbeit tätig. Sein Arbeitsplatz wechselt des öfteren, aber seine Entschlossenheit, sich am Wasserbau seines Landes zu beteiligen, bleibt unverändert. Zur Zeit arbeitet er mit an einem Wasserbauprojekt des Huai­ ho. Er sagt oft: „Wir dürfen nicht nur an unsere klei­ ne Familie denken, sondern müssen uns mehr um die große Familie des sozialistischen Vaterlandes kümmern."

Es gibt in China zahllose derartige Helden unter den Wasserbauarbeitern. Ist an ihnen noch irgendein Zeichen der Unterwürfigkeit und Ohnmacht zu sehen, der Hal­ tung, wie sie in früheren Zeiten gegenüber Naturkatastro­ phen gang und gäbe war? Nein! Es ist so, wie der Vor­ sitzende Mao während des Großen Sprungs nach vorn im ,Jahre 1958 sagte: „Die Werktätigen auf den 9 600 000 Quadratkilometern der Volksrepublik China haben wirk­ lich begonnen, über ihr Land zu herrschen." zurück

 

Ein grosser Damm über dem Gelben Fluss

 

Der Gelbe Fluß, der zweitgrößte Fluß in China, der im Baian-Kara-Gebirge der Provinz Tschinghai entspringt, erreicht nach vielen Windungen die Lößhochebene in Nordwest-China und fließt dann an der Stadt Landschou in der Provinz Kansu vorbei in nordöstlicher Richtung. In der Tjingtung-Schlucht zwischen dem hohen Holan-­ Gebirge und der Ordos-Hochebene wird er eingeengt.. Hier ist ein großer Beton-Damm errichtet, der das rei­ßende Wasser in Kraftstationen und Bewässerungs­ kanäle zwingt.

„Die Arbeiten am Gelben Fluß müssen gut ausgeführt werden." Durch den Ansporn dieses Aufrufes vom Vor­sitzenden Mao bauten Menschen verschiedener Nationa­ litäten Chinas das Regulierungsprojekt in der Tjingtung­- Schlucht. Dies eröffnete ein neues Kapitel in der Geschichte des Gelben Flusses. Das Projekt, das zu den wichtigsten Anlagen im Hauptstrom des Gelben Flusses gehört, liegt im Autonomen Gebiet Ningsia der Hui­ Nationalität in Nordwestchina und hat mehrere Zwecke. Es dient hauptsächlich der Bewässerung, spielt aber auch eine große Rolle bei Stromerzeugung und Hochwasser­schutz. Der Bau wurde 1958 in Angriff genommen. Die Bewässerung begann 1960 und die Stromerzeugung Ende 1967. Die Fertigstellung dieses Projektes ist ein Sieg für die Menschen verschiedener Nationalitäten Chinas in ihrem gemeinsamen Kampf.

 

Revolution vor dem „Drachenkönig-Tempel"

 

Im Gebiet der Tjingtung-Schlucht gibt es die Legende, daß in uralten Zeiten die Wasser des Gelben Flusses vom Ilolan-Gebirge blockiert wurden, so daß die Gebiete an seinem Oberlauf überflutet waren. Deshalb kam der Kaiser Yü, der die Wasserregulierung leitete, in die Tjingtung-Schlucht und spaltete mit seiner Axt das Gebirge. Seitdem hat das Wasser den Durchgang. Diese Legende zeigt den heißen Wunsch der Menschen an den Ufern des Gelben Flusses, ihn zu bezähmen.

Vor etwa 2000 Jahren begannen die Bauern in Ningsia, ihre Felder mit Wasser aus dem Gelben Fluß zu bewäs­ sern. Die reaktionären herrschenden Klassen der Ver­ gangenheit jedoch betrachteten den Fluß als „heilig" und „unbezwingbar". Um ihre Herrschaft aufrechtzuerhalten, versuchten sie mit allen Mitteln, die Doktrin von Kon­fuzius und Menzius über das „himmlische Mandat" zu verbreiten. Sie ließen östlich der Tjingtung-Schlucht am Gelben Fluß den „Drachenkönig-Tempel" bauen, um die Menschen zu betrügen, die ihre Geschicke dem tönernen „Drachenkönig" überlassen sollten. Jedes Jahr, bevor Wasser aus dem Gelben Fluß auf die Felder geleitet werden durfte, vollführten sie eine Farce zum Opfer für den „Fluß-Gott". Dabei zwangen sie die Menschen, den sogenannten Drachenkönig anzubeten. In der Zeit vor der Befreiung wurden Dämme und Kanäle in der Flutzeit oft durchbrochen, da es hier keine Regulierungsanlagen gab. Weite Feldgebiete wurden dann in kürzester Zeit von Flutwasser überschwemmt, wohingegen der Fluß und die Kanäle in der Trockenzeit kein Wasser führten, und das Getreide verdorrte. Im August 1958, im Aufschwung des Großen Sprungs noch vorn, begann der Bau des Regulierungsprojekts in der Tjingtung-Schlucht. Damit starteten die Werktätigen verschiedener Nationalitäten in Ningsia unter der Anleitung der revolutionären Linie des Vorsitzenden Mao einen neuen Kampf zur Bezähmung des Gelben Flusses.

Damals war die industrielle Grundlage in Ningsia noch sehr schwach, und es gab auf dem Bauplatz keine modernen Maschinen. Manche sagten zweifelnd: „Wie kann man ohne Maschinen den Gelben Fluß bezähmen?"

Doch die arbeitenden Massen in Ningsia, die Genera­ tion um Generation mit dem wilden Gelben Fluß gekämpft hatten, sagten: „Unter der richtigen Führung des Vorsitzenden Mao werden wir die Natur besiegen und den Gelben Fluß bändigen. Um keine Zeit zu ver­ lieren, wollen wir mit den einfachen Methoden den Bau anfangen, gleichzeitig werden wir schrittweise Bedingun­ gen für die Mechanisierung schaffen."

Zehntausende Bauleute kamen von überall her auf Eseln und Kamelen, auf Holzbooten und Schaffellflößen, um an den Bauarbeiten teilzunehmen, worauf sie schon seit langem gewartet hatten. In der einst stillen Tjing­ tung-Schlucht herrschte viel Aktivität. Vor den Wogen des Gelben Flusses hängten die Bauarbeiter ein großes Schild „Projekt-Hauptquartier" an das Tor des „Drachen­ könig-Tempels". Das war eine Herausforderung ge­ genüber der Theorie vom „himmlischen Mandat", die in dem tönernen Drachenkönig symbolisiert war. Die Arbei­ ter waren entschlossen zu zeigen, daß das chinesische Volk unter der Führung der Kommunistischen Partei in der Lage ist, das Land umzugestalten. Das Idol verlor sein Prestige, und von seinem „heiligen Geist" war keine Spur geblieben.

Die kräftigen jungen Leute organisierten sich in Stoß­ brigaden und forderten, die schwierigsten Aufgaben über­ nehmen zu dürfen. Auch die Frauen der Hui-Nationa­ lität, die vorher niemals für eine lange Reise ihr Haus verlassen hatten, organisierten eine Stoßbrigade, um an dem Kampf teilzunehmen. In einer anderen Legende über den Kaiser Yü heißt es, daß er während der Arbeit am Fluß dreimal an seinem Haus vorbeiging, ohne hin­ einzugehen. Heute werden viele bewegende Geschichten erzählt, daß Frauen ihre Männer, Väter ihre Söhne zur Unterstützung des Projektunternehmens schickten, junge Leute im Interesse der Bauarbeit ihre Hochzeit auf­schoben und viele Bauarbeiter mehrere Male an ihrem Haus vorbeigingen, ohne hineinzugehen. Ein über 70 Jahre alter Mann ritt mit einem Nahrungsbeutel zehn Tage lang auf einem Esel, um bei der Bauarbeit zu helfen. Er kam aus dem Gebiet des Liupan-Gebirges, das die Rote Armee auf dem Langen Marsch passiert hatte. Bewegt sagte er: „Nur unter der Führung des Vorsit­ zenden Mao und der Kommunistischen Partei ist es mög­ lich, daß die Volksmassen der Nationalitäten so begei­ stert für die nächsten Generationen arbeiten."

 

Die Massen haben ungeheure Kräfte

 

Die Gefrierzeit nahte. Die erste Etappe des Projekts der Tjingtung-Schlucht - der Bau von zwei Kasten­ dämmen im Bett des Gelben Flusses - mußte beendet werden, bevor der Fluß zugefroren war. Nach einem Tag harter Arbeit gab es bei den Arbeitern abends in den Zelten lebhafte Diskussionen über den Bau der Kasten­ dämme. Sie faßten die von den chinesischen Werktätigen in den letzten Jahrhunderten mit den Stroh-und-Erde-­ Kastendämmen gemachten Erfahrungen bezüglich Bewässerungsanlagen, Wasserspeicherung, jährlicher Instandhaltung, Uferschutz und Notarbeit zusammen. Im Ergebnis schlugen sie die Baumethode des Stroh-und­- Erde-Kastendammes für das gegenwärtige Projekt vor.

Der Vorschlag löste auf dem Bauplatz eine heftige Debatte aus. Die konservativ gesinnten Menschen, die weder an die Schaffenskraft noch an die Stärke der Volksmassen glaubten, meinten, wobei sie sich auf alte Bücher beriefen, daß nur ein Kastendamm aus Sand und Stein, Holz oder Beton in Frage komme und daß ein Stroh-und-Erde-Damm dem reißenden Strom nicht standhalten würde.

Aber Stahl, Zement, Holz und andere Baumaterialien mußten von anderen Teilen des Landes herbefördert werden. Die von den Konservativen vorgeschlagene Methode hätte eine Verzögerung der Baufrist bedeutet, das heißt, man konnte nicht vor der Gefrierzeit mit dem Bau der Dämme fertig sein. Bei der Debatte über die Frage, welches Material für die Dämme verwendet wer­ den sollte, ging es in Wirklichkeit darum, ob man den Damm nach dem Prinzip „mehr, schneller, besser und wirtschaftlicher" bauen wollte und ob man an die gewal­ tige Schöpferkraft der Massen glaubte.

Das Parteikomitee des Bauamts beschloß, die Meinung der Mehrheit entschieden zu unterstützen und Kasten­ dämme aus Stroh und Erde zu bauen.

Sechsundzwanzig in Ningsia ausgewählte Hui- und Han-Arbeiter, die Erfahrungen in Wasserregulierungsar­ beiten hatten, kamen zur Unterstützung in die Tjing tung-Schlucht und machten sich mit den über 10 000 Bauarbeitern an die Arbeit. Zwei Kastendämme aus wechselnden Schichten von Weizenhalmen, Stroh und Erde sollten gebaut werden, der eine an der östlichen Seite, der andere an der westlichen Seite des Flußbetts.

Der Winter kam in die Nordwest-Hochebene. Der kalte Wind tobte immer heftiger, und das Wasser im Gelben Fluß schlug hohe Wellen. Der eisigen Kälte zum Trotz arbeiteten die Arbeiter mit noch größerer Energie und noch stärkerem Enthusiasmus. Der Gruppenleiter Dschu Scheng-djin, ein Parteimitglied, und Ma Yung-fu, ein Hui-Arbeiter mit 30jähriger Erfahrung in Wasser­ regulierungsarbeiten, standen immer in den vordersten Reihen, ungeachtet der Gefahr, von dem schnellen Wasser mitgerissen zu werden. Sie führten die Arbeiter beim Bau der Kastendämme bis in die Mitte des Fluß­ betts. Nach 40 Tagen und Nächten harter Arbeit ent­ standen schließlich zwei Kastendämme, die bis zur Hälfte des Flußbetts reichten. Wie eine eherne Mauer wider­ standen sie einem Wasserstrom von 2100 Kubikmeter pro Sekunde und sicherten das Anlegen des Fundaments des eigentlichen Betondamms.

In diesem Kampf gegen die Natur wurden sich die Bauleute ihrer eigenen gewaltigen Kräfte bewußt, und ihre Zuversicht wuchs. Es war wieder Gefrierzeit, als der kritische Moment für den Dammzusammenschluß kam. Wer die Laune des Gelben Flusses kennt, weiß, daß dieser in der Gefrierzeit einer in winterlichem Schlaf Befindlichen Schlange ähnelt, ruhig und gehorsam, daß unter der Eisschicht jedoch eine ungeheure Kraft verbor­ gen ist. Falls das Wasser durch den Zusammenschluß der zwei Kastendämme um einen Meter höher steigen würde, würde die einige Kilometer lange Eisschicht im Oberlauf auseinanderbrechen. Das stürzende Wasser samt Eisschollen könnte dann die Kastendämme im Handum­ drehen zerbrechen. Deshalb meinten einige, ein Ab­ schneiden des Wasserlaufs während der Gefrierzeit sei noch nie gemacht worden, und man dürfe es nicht ver­ suchen. Aber wenn der Dammzusammenschluß nicht im Winter erfolgte, wäre im kommenden Frühjahr eine Be­ wässerung nicht möglich. Was war zu tun? Sollte man etwa angesichts der Schwierigkeiten tatenlos auf günsti­ ge Bedingungen warten?

Das Parteikomitee des Bauamts berief Sitzungen ein, auf denen die verschiedenen Vorstellungen diskutiert wurden, und Komiteemitglieder besuchten erfahrene Wasserschutzarbeiter, um die genauen Verhältnisse des Gelben Flusses in der Gefrierzeit zu erfahren.

Bald begannen die Arbeiten zum Stau des Wassers und für den Dammzusammenschluß. Die Bauleute hatten einen mutigen revolutionären Geist und wetteiferten mit der Zeit. Zehntausende von Sprengstoffladungen wur­ den gezündet. Die Eisschicht wurde gesprengt, ein Teil des Flußwassers in einen neuen Kanal abgeleitet. Dann wurden Drahtnetze mit Steinen und Betonblöcken so schnell es ging in die Mitte des Flusses geworfen. Mit einem großen Getöse war dann schließlich der letzte Riesenbetonblock im Fluß, der Damm war geschlossen, der Fluß gebändigt.

Ein allgemeines begeistertes Rufen über den Sieg er­ scholl in der Tjingtung-Schlucht. Die Bauleute lachten über jenen uralten „Unheil bringenden Drachen", den Gelben Fluß, dessen Kehle von den der Linie des Vorsit­ zenden Mao folgenden Volksmassen zugeschnürt worden war, und über den tönernen „Drachenkönig", der vom Wasser des gebändigten Flusses wie Schlamm weggespült wurde.

 

Intensivierung des Kampfes zur Eroberung der Natur

 

Rote Fahnen wehten überall auf dem Bauplatz der Tjingtung-Schlucht. Tag und Nacht wurde gearbeitet. Der Bau ging rasch voran.

Gerade zu dieser Zeit tauchte die revisionistische Linie Liu Schao-tschis auf dem Bauplatz auf, und es entstand ein heftiger Kampf zwischen Einstellung und Nichtein­ stellung des Projektes. Einige behaupteten, das Projekt erfordere viel Arbeit, die geologischen Verhältnisse seien sehr kompliziert, darüber hinaus befinde sich das Projekt abgelegen in Nordwestchina, wo es nur eine schwache industrielle Basis und wenig Verkehr, also vielerlei Schwierigkeiten gäbe. Daher würde das Projekt früher oder später eingestellt werden müssen, aber je früher desto besser.

Die Arbeiter, Kader, Techniker und Bauern der verschiedenen Nationalitäten jedoch waren anderer Mei­ nung. In Lößhöhlen und um die Lagerfeuer studierten sie die Lehren des Vorsitzenden Mao: „Der Reichtum der Gesellschaft ist von den Arbeitern, Bauern und arbei­ tenden Intellektuellen geschaffen. Sobald sie das Ge­ schick in ihre eigenen Hände genommen haben, eine marxistisch-leninistische Linie verfolgen und aktiv an Probleme herangehen, statt ihnen auszuweichen, wird es auf der Welt keine Schwierigkeiten geben, die sie nicht überwinden." „Diese Armee besitzt einen unbeugsamen Geist; sie ist entschlossen, jeden Feind zu überwältigen, sich selbst aber nie einem Feind zu unterwerfen."

Sie schöpften Stärke und fanden die korrekte Linie in den großartigen Werken des Vorsitzenden Mao, und sie äußerten:

„Das Projekt an der Tjingtung-Schlucht ist ein Pro­ dukt des Großen Sprungs nach vorn. Es darf nicht ge­ stoppt werden!"

„Dieses Projekt ist ein Ausdruck der Fürsorge der Kommunistischen Partei und des Vorsitzenden Mao für die Bevölkerung der Gebiete der nationalen Minderhei­ ten. Es darf nicht gestoppt werden!"

„Die Bevölkerung der Nationalitäten in Ningsia braucht das Tjingtung-Schlucht-Projekt. Es darf nicht gestoppt werden!"

Sie erklärten entschlossen, daß die Schwierigkeiten überwunden und das Projekt der Tjingtung-Schlucht fertiggestellt werden würde. Sie widersetzten sich der revisionistischen Linie und arbeiteten weiter Tag und Nacht unter den roten Fahnen.

Als die Bauarbeiter beim Bau der Grundfesten des Damms eine große Verwerfungsspalte entdeckten, dis­ kutierten und studierten sie gemeinsam dieses Problem, machten Vorschläge zu dessen Lösung und wiesen auf diese Weise Liu Schao-tschis revisionistische Politik, die Arbeit an dem Projekt einzustellen, zurück. Gemäß der Lehre des Vorsitzenden Mao „Den Volksmassen wohnt eine unbegrenzte Schöpferkraft inne" stützte sich das Parteikomitee fest auf die Massen und nahm die Arbeit an der Verwerfungsspalte in Angriff.

Das Wasser strömte in großen Mengen aus der Spalte. Alle Pumpen wurden aufgeboten, um das Wasser zu ent­ fernen. Angeseilt arbeiteten die Bohrer, sich mit den Füßen gegen die Felswand stützend, in der Grube, 30 Meter unter dem Flußbett. In der Nacht sank die Tem­ peratur auf - 20°C. Die Mützenschirme und Augenbrauen der Arbeiter waren weiß vom Frost. Aber ihr Enthusias­ mus wurde nicht gebremst. Als einmal eine Pumpe ver­ sagte, sprang der Parteigenosse Tschang Bao-hsing in das eisige Wasser, um die Maschine zu reparieren. Andere Arbeiter folgten ihm, und die Pumpe wurde bald in Ordnung gebracht.

Trotz der Störung durch die revisionistische Linie Liu Schao-tschis setzten die Bauleute die Politik des Vorsit­ zenden Mao „Unabhängigkeit und Selbständigkeit, Ver­ trauen auf die eigene Kraft" weiter in die Tat um. Gestützt auf die Erfahrungen und die Kraft des Kollek­ tivs, führten sie über 2500 technische Neuerungen ein. Schwierigkeiten wurden eine nach der andern über­ wunden. Das Projekt ging vorwärts. Die revisionistische Linie wurde zerschlagen.

Die Große Proletarische Kulturrevolution gab den Bauleuten des Tjingtung-Schlucht-Projekts eine gewal­ tige neue Triebkraft. Der ganze Bauplatz wurde zu einem Feld der revolutionären Massenkritik, auf dem die revolu­ tionäre Flamme immer höher loderte. In Verbindung mit dem konkreten Inhalt des Kampfes zwischen den zwei Linien im Verlauf der Arbeit an dem Tjingtung-Schlucht­ Projekt kritisierten die Arbeiter den Revisionismus Liu Schao-tschis, seine „Politik des Hinterdreinkriechens" und die „Philosophie des Anbetens alles Ausländischen". Bewußter führten sie die revolutionäre Linie des Vor­ sitzenden Mao durch. Die Große Kulturrevolution för­ derte ihre revolutionäre Initiative, und sie sagten: „Wir wollen den Jahresplan in sechs Monaten erfüllen! Wir wollen den durch die revisionistische Linie Liu Schao­ tschis verursachten Zeitverlust wiedergutmachen!"

Alsbald bot sich ein neues Bild der Aktivität. Mit vereinten Kräften und in guter Koordinierung arbeiteten die Bauleute in den verschiedenen Arbeitsbereichen weiter.

Die Generatorenfabrik Harbin hatte für das Projekt ein Wasserturbogeneratorenaggregat entworfen und hergestellt. Die Bauarbeiter sagten: „Dieses Aggregat ist vorfristig hergestellt worden. Es soll auch vorfristig in­ stalliert werden." Zu der Zeit war der 200-Mp-Bockkran noch unterwegs. So demontierten sie das Aggregat. Der 60 t schwere Rotor konnte nicht auseinandergenom­ men werden. Er wurde schließlich mit zwei 10-Mp­ Kränen gehoben. Auf diese Weise wurde das erste Tur­ bogeneratorenaggregat binnen sechs Monaten installiert.

Am 26. Dezember 1967 begann das erste Turbogenera­ torenaggregat, elektrischen Strom zu erzeugen. Als diese freudige Nachricht sich an den Ufern des Gelben Flusses verbreitete, herrschte bei der Bevölkerung der verschie­ denen Nationalitäten eine große Begeisterung über den großen Sieg der revolutionären Linie des Vorsitzenden Mao.

 

Die Wüste im Nordwesten wurde grün

 

Die Fertigstellung des Tjingtung-Schlucht-Projekts ist eine neue Nutzbarmachung des Gelben Flusses für die Bevölkerung der verschiedenen Nationalitäten in Ning­ sia. Das ganze Gebiet ähnelt nun dem fruchtbaren Süd­ china. Das silbern schimmernde Wasser aus dem künst­ lichen See fließt durch Kanäle in die Yintschuan-Ebene.

Es schuf Oasen in der Gobi-Wüste und bewässert gren­ zenlose Felder. Über Hochspannungsleitungen werden Fabriken und Dörfer mit Strom versorgt. Die Menschen in Ningsia sind begeistert über die großen Wandlungen und über die Aussichten für die Zukunft.

Als das Wasser des Gelben Flusses zum ersten Mal in die Tengri-Wüste und an den Rand der Maowusu-Wüste kam, war das für die Menschen dort eine große Freude. Jubelnd und springend liefen sie neben dem fließenden Wasser her. Wasser in der hohlen Hand haltend, sagten tief erregte alte Leute mit Dankestränen in den Augen zu ihren Kindern, daß sie nie vergessen sollten, daß der Vor­ sitzende Mao das Wasser gebracht hat.

Ausländische Geologen waren der Meinung gewesen, daß das Wüstengebiet östlich des Holan-Gebirges sich sogar in einer oder zwei Generationen nicht verändern ließe. Aber das mit den Maotsetungideen bewaffnete chinesische Volk hat es in weniger als einer Generation geschafft. Durch das Wasser des Gelben Flusses wurden 13 000 ha Ödland in fruchtbare Felder verwandelt. Die Reisfelder, Obstgärten und Bäume entlang den Straßen und Kanälen haben das ausgedehnte bewässerte Gebiet grün werden lassen. Neue Siedlungen sind entstanden.

„Es muß bei Dürren Bewässerung, bei Überschwem­ mungen Entwässerung gewährleistet werden." Diese

Weisung des Vorsitzenden Mao ist hier Wirklichkeit geworden.

Aus früher alkalihaltigen Böden und schlammigen Stränden sind Getreidegebiete geworden. Die Fläche des bewässerten Ackerbodens hat sich verdoppelt, und der durchschnittliche Pro-ha-Getreideertrag ist von 0,75 t vor der Befreiung auf über 3 t gestiegen. Das Bild dieses abgelegenen sandigen Gebiets mit geringer Bevölkerung hat sich gründlich verändert. Ein großes elektrisches Stromnetz ist entstanden, dessen Energie zu 60 Prozent aus dem Kraftwerk des Tjingtung-Schlucht-Projekts kommt. Durch insgesamt 6000 Kilometer lange Hoch­spannungsleitungen versorgt es Städte, Dörfer und Vieh­ zuchtgebiete mit elektrischem Strom, wodurch die Ent­ wicklung von Industrie, Landwirtschaft und Viehzucht stark gefördert wird.

Vor der Befreiung hatte Ningsia so gut wie keine moderne Industrie. Es gab damals nur einen von der Tjing-Dynastie hinterlassenen kleinen Generator mit einer Kapazität von mehreren zehn Kilowatt. Das Kraft­ werk der Tjingtung-Schlucht macht es nun möglich, moderne Industriezweige zu entwickeln wie Metallurgie, Kohlenbergbau, Maschinenbau, Herstellung von chemi= schen Düngemitteln und Landmaschinen, Textil- und elektronische Industrie usw. Ein Kohlenbergbaugebiet im Holan-Gebirge dehnt sich 50 Kilometer lang aus. In nur wenigen Jahren wurden über zehn moderne Schächte gebaut und in Betrieb genommen, und es wurde aus die­ sem Gebiet eine neue Kohlenbasis in Nordwestchina.

Durch die elektrische Energie entstanden auch auf dem Lande kleine Eisenwerke, Kohlenbergwerke, Kraftwerke, Zementfabriken und Düngemittelfabriken, die von Volks kommunen oder Produktionsbrigaden unterhalten wer­ den. Durch den Gebrauch von Elektromotoren beim Pumpen, Dreschen, Mahlen, Verkleinern des Futters und Ölpressen wurden viele Menschen von schwerer körper­ licher Arbeit befreit. Heute, wenn die Werktätigen in den hellbeleuchteten Räumen der politischen Abendschule lernen, wenn sie mit ihren Familien aus dem Radio aktuelle Nachrichten oder moderne Peking-Opern hören, wenn unter elektrischem Licht die Kinder Hausaufgaben machen und Kleidung genäht wird, fühlen sie alle, wie gut das von den Maotseturtgideen geleitete Leben ist. zurück

 

Der Weg von Dadschai

 

Die Produktionsbrigade Dadschai gehört zu der gleichnamigen Volkskommune im Kreis Hsiyang im östlichen Teil der Provinz Schansi in Nordchina- über 1000 Meter über dem Meeresspiegel im Taihang-Gebirge.

Die Brigade besteht aus 83 Haushalten mit 440 Personen.

Vor der Befreiung war der Boden in Dadschai ertrag­ arm, Selbst bei günstigen Wetterverhältnissen war der Getreideertrag weniger als 0,75 Tonnen pro Hektar. Die Dorfbewohner lebten in tiefstem Elend.

Nach über 20 Jahren harter Arbeit hat sich Dadschai heute in ein blühendes, neues sozialistisches Dorf ver­ wandelt. Nehmen wir die Getreideproduktion als Bei­spiel. Obwohl 1973 extreme Dürre herrschte, konnte Dadschai immer noch einen guten Getreideertrag ver­ zeichnen. Der Ertrag erreichte pro Hektar über 7,5 Tonnen - das war zehnmal soviel wie vor der Befreiung. Pro Kopf wurde eine Tonne Getreide produziert.

Dadschai ist ein Vorbild dafür, wie in den ländlichen Gebieten nach Vollendung der Umgestaltung des Eigen­ tumssystems die Revolution weitergeführt wird. Die Dauern von Dadschai setzen sich konsequent für das Prinzip ein, der proletarischen Politik und den Maotsetungideen den Vorrang einzuräumen, den Geist des Auf-die-eigene-Kraft-Vertrauens und des harten Kampfes zu pflegen und die kommunistische Gesinnung der Liebe zum Staat und zum Kollektiv zur Geltung zu bringen. Sie haben den chinesischen Bauern einen Weg zum Aufbau des neuen sozialistischen Dorfes erschlossen.

Im Jahre 1964 rief der Vorsitzende Mao dazu auf: „Lernt in der Landwirtschaft von Dadschai!" Danach setzte im ganzen Land eine mächtige Massenbewegung ein, von Dadschai zu lernen. Diese Bewegung hat den Millionenmassen der Bauern starke Triebkraft gegeben, „die Revolution anzupacken, die Produktion zu fördern".

Wie konnten sich in Dadschai derartige Wandlungen vollziehen?

Die Antwort findet sich in den Worten der jetzigen Sekretärin des Parteizellenkomitees der Produktions­ brigade Dadschai, Genossin Guo Feng-liän: „Ohne die revolutionäre Linie des Vorsitzenden Mao gäbe es kein neues Dadschai, das Dadschai von heute."

Dadschai wurde 1945 befreit. Vor der Befreiung waren die meisten Bewohner entweder Bettler oder Knechte; viele Eltern waren gezwungen, ihre Kinder zu verkau­ fen. Im Dorf gab es einen Grundherrn und drei Groß bauern, denen 60 Prozent des Bodens gehörten. Durch die Bodenreform nach der Befreiung wurden der Grund­ herr und die Großbauern niedergeschlagen, und die Felder wurden unter den landarmen Bauern verteilt.

Die natürlichen Bedingungen in Dadschai waren aus­ gesprochen schlecht. In einem dort gesungenen Volkslied hieß es: „Die Gegend ist voll von Bergen und Felsen, einen Schritt vor dem Haus gibt es schon Schluchten und Steilhänge. Hier gibt es keine 20 Ar ebenes Feld. Jahraus, jahrein sind wir von Naturkatastrophen ge­ plagt." In Dadschai gab es insgesamt nur etwa 50 Hektar Ackerland, das aus mehr als 4700 Streifen und Stückchen bestand. Das kleinste Feld maß weniger als ein 150stel Hektar. Viel Ackerland war über steile Kämme und Berghänge verstreut. Wolkenbrüche spülten immer wie­ der den aufgetragenen Dünger und ganze Erdschichten hinweg. Wie konnten die befreiten Bauern, die eben erst ihre Felder erhalten hatten, diesen Zustand ändern?

Schon im Jahre 1943 gab der Vorsitzende Mao in seiner Schrift „Organisieren!" die Weisung: „Diese zersplitterte individuelle Produktion ist die ökonomische Grundlage des Feudalregimes, sie verurteilt die Bauern zu ewiger Armut. Es gibt nur ein einziges Mittel, diesen Zustand zu beseitigen, nämlich die allmähliche Kollektivierung; und der einzige Weg zur Kollektivierung führt, Lenin zufolge, über die Genossenschaft."

- Den Weg der sozialistischen Kollektivierung zu gehen, ist eine tiefgehende Revolution. Bei jedem Schritt vor wärts stößt man auf Hindernisse, und es kommt zu Kämpfen. Eine Handvoll von entmachteten Ausbeutern, die ihr verlorenes Paradies wiedergewinnen wollen, set­ zen natürlich alles daran, gegen den Aufbau einer neuen Ordnung Sabotage zu verüben. Im Interesse der Klas­ senfeinde im In- und Ausland arbeitet eine kleine Gruppe von opportunistischen Anführern in der Partei immer auf Rückschritt und Restauration hin. Auch die überlie­ferten Ideen des seit Jahrtausenden existierenden Privat­ eigentums, die tief in den Köpfen der Menschen ver­ wurzelt sind, bilden ein Hindernis für die Errichtung der neuen Gesellschaftsordnung.

Im Jahre 1946 wurde in Dadschai begonnen, Gruppen für gegenseitige Hilfe zu bilden. Im Jahre 1953 wurde eine landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft nie­ derer Stufe gegründet, auf deren Basis dann eine land­ wirtschaftliche Produktionsgenossenschaft höherer Stufe entstand. Im Jahre 1958 wurde Dadschai eine Produk­ tionsbrigade der gleichnamigen Volkskommune. In die­ sen über 20 Jahren haben die armen Bauern und unteren Mittelbauern Dadschais, geleitet von Genossen Tschen Yung-gui[5] ihrem früheren Parteisekretär, heftige Kämpfe zwischen den zwei Wegen, dem sozialistischen und dem kapitalistischen, ausgetragen. Geleitet durch die revolutionäre Linie des Vorsitzenden Mao, haben sie am sozialistischen Weg festgehalten und gegen den Klas­ senfeind, die revisionistische Linie und falsche Ideen ge­ kämpft. Durch diese Kämpfe haben sie, vereint wie ein Mann, die Natur bezwungen und die Armut überwunden.

 

Im Kampf vorwärts

 

Vor der Befreiung lebten in Dadschai 190 Menschen. Im Jahre 1940 schlachteten die japanischen Aggressoren bei einem Massaker 42 Jugendliche und Erwachsene hin. 1945 gingen über 20 junge Leute zur Volksarmee. Im Dorfe blieben fast nur alte Leute, Kinder und Frauen. Die Einwohner von Dadschai folgten 1946 dem Aufruf des Vorsitzenden Mao „Organisieren!" und bildeten unter der Leitung des Genossen Tschen Yung-gui eine Gruppe für gegenseitige Hilfe, die hauptsächlich aus armen Bauern und Landarbeitern bestand. Es gab damals große Schwierigkeiten. Unter den zehn Fami­ lien, darunter auch die von Tschen Yung-gui, aus denen die Gruppe bestand, hatten vier nur Kinder und fünf nur alte Leute als einsatzfähige Arbeitskräfte. Die ältesten Arbeitskräfte der Gruppe waren zwischen 70 und 80 Jahre alt, unter den Jungen bis zu 14 Jahren waren die jüngsten 7 bis 8 Jahre alt. So wurde die Gruppe „Gruppe für gegenseitige Hilfe von Alten und Jungen" genannt. Es gab im Dorf noch eine andere Gruppe für gegenseitige Hilfe. Diese war vors den wohl habenden Mittelbauern gebildet worden und hatte mehr Arbeitskräfte und Geldmittel. Sie nannte sich „Gruppe der kräftigen Männer". Diese wohlhabenden Mittel­ bauern spotteten über die „Gruppe für gegenseitige Hilfe von Alten und Jungen" : „Mit eurer Gruppe, die nur aus Alten und Jungen besteht, kommt ihr nicht weit. Ihr werdet euren Ertrag nicht steigern, ihr werdet noch Schönes erleben!" Genosse Tschen Yung-gui antwortete: „Alte haben viel Erfahrung, und Kinder werden jeden Tag größer. Solange wir der Partei folgen, ist der Weg korrekt!" Zwischen diesen zwei Gruppen wurde damals still um die Wette gearbeitet. Obwohl es der „Gruppe für gegenseitige Hilfe von Alten und Jungen" an Arbeits­ kräften mangelte und ihre Arbeitsgeräte schlecht waren, leitete sie, einig wie ein Mann, die kollektive Produktion in die Wege. Im ersten Jahr ihrer Gründung brachte sie eine reiche Getreideernte ein, pro Mu erzielte die Gruppe 30 kg Getreide mehr als die Bauern, die für sich allein arbeiteten. Und die „Gruppe der kräftigen Männer" wurde bald wegen ihrer schlechten Feldarbeit aufgelöst, denn die Mitglieder verzichteten auf gegenseitige Hilfe und arbeiteten für sich allein.

Im Vergleich zur bäuerlichen Einzelwirtschaft, bei der jede Bauernfamilie für sich allein arbeitete, zeigte die Gruppe für gegenseitige Hilfe von Jahr zu Jahr wach­sende Überlegenheit. Auch mehrere wohlhabende Mit­ telbauern sahen, wie stark die Kraft der organisierten Bauern war. Sie meldeten sich aus eigenem Antrieb zur Teilnahme an dieser Gruppe. Bis zum Jahre 1949 waren von den 69 Bauernfamilien im ganzen Dorf 49 in dieser Gruppe organisiert. So konnte die Gruppe festen Fuß fassen. Die Gruppe für gegenseitige Hilfe war durch die Zusammenarbeit gekennzeichnet, sie war aber nur eine Organisationsform für eine kollektive Produktion, die auf dem Privateigentum an Grund und Boden basierte und daher den Bedürfnissen für die Entwicklung der Produk­ tion nicht entsprach. Im Jahre 1952 beschlossen die 49 Bauernfamilien, eine landwirtschaftliche Produktionsge­ nossenschaft niederer Stufe[6] von halbsozialistischem Charakter zu bilden. Genosse Tschen Yung-gui besuchte in rascher Folge über zehnmal die Kreisleitung, um die Erlaubnis zur Bildung einer Genossenschaft zu erhalten, kehrte jedoch jedesmal ohne Erfolg zurück. Zu jener Zeit verfolgte Liu Schao-tschi, der größte Machthaber in der Partei, der den kapitalistischen Weg ging, seine revi­ sionistische Linie und befürwortete „den langfristigen Schutz der Großbauernwirtschaft". Er behauptete, es sei „eine falsche, gefährliche und utopisch-sozialistische Idee in der Landwirtschaft, wenn man aus der Gruppe für gegenseitige Hilfe eine landwirtschaftliche Produktions­genossenschaft machen" wollte. Diese Behauptung stellte er der Theorie des Vorsitzenden Mao entgegen und ver­ suchte mit aller Kraft, die Initiative der Bauern zur Gründung von Genossenschaften niederzuhalten. Später, nach langem Kampf, wurde die Eingabe für die Bildung der Genossenschaft gebilligt. Unter dem Vorwand, es wäre schwierig, eine große Genossenschaft gut zu leiten, wurde den Bauern aber nur erlaubt, eine kleine Genos­ senschaft mit 30 Haushalten zu bilden. Was sollte man unter diesen Umständen mit den übrigen 19 Familien machen? Sollte man sie dazu zwingen, zur Einzelwirt­schaft zurückzukehren? Genosse Tschen Yung-gui wider­ setzte sich diesem falschen Beschluß, indem er nach außen hin eine Genossenschaft mit nur 30 Bauernfamilien bildete, in die aber die übrigen einbezogen wurden.

Im Jahre 1953, dem ersten Jahr nach der Gründung der Genossenschaft, wurde eine reiche Ernte eingebracht. Das Geheimnis, daß ohne Bewilligung eine Genossen­ schaft mit 49 Familien gegründet worden war, wurde zwar von der Leitung des Kreises entdeckt, aber ange­ sichts der guten Ergebnisse stillschweigend geduldet.

Einige Klassenfeinde im Dorf - der entmachtete Grundherr, die Großbauern und andere konterrevolu­ tionäre Elemente -sahen mit Haß den Weg der sozialistischen Kollektivierung, der in Dadschai einge­ schlagen wurde. Sie versuchten, die landwirtschaftliche Genossenschaft zu sabotieren. Auf einer Versammlung zur Feier der ersten reichen Ernte meldete sich ein Konterrevolutionär zu Wort, ein Mann, der in Zivil ge­tarnt als Geheimagent für die japanischen Aggressoren gearbeitet hatte. Er sagte: „Daß eure landwirtschaft­ liche Genossenschaft 120 kg Getreide pro Mu eingebracht hat, ist nichts Besonderes. Ich arbeitete allein und konnte einen Ertrag von 150 kg pro Mu verzeichnen!" Gerade in der Zeit war Genosse Tschen Yung-gui vom Kreis zurückgekehrt und hatte die Nachricht über einen vor kurzem von der Regierung veröffentlichten Beschluß mitgebracht, der den Aufkauf und Verkauf von Getreide durch den Staat festlegte. Durch diese Maßnahme wer­ den der Aufkauf und der Absatz vom Staat kontrolliert, der freie Kauf und Verkauf von Getreide verboten und gemäß dem Ertrag in jeder landwirtschaftlichen Einheit das Ablieferungssoll festgelegt. Genosse Tschen Yung­ gui wußte sehr wohl, daß dieser Konterrevolutionär fingierte Erfolge meldete, um für die individuelle Land­ wirtschaft zu werben. Tschen Yung-gui beschloß, zu antworten und einen Kampf durch Argumente zu führen. Auf der Versammlung gab er das vom Staat für Dadschai festgelegte Ablieferungssoll bekannt und sagte: „Es ist gut, daß unsere landwirtschaftliche Produktionsgenossen­ schaft, die Gruppen für gegenseitige Hilfe und jene Bauern, die individuell arbeiten, alle eine gute Ernte eingebracht haben. Unsere Pflicht, dem Staat landwirt­ schaftliche Erzeugnisse abzuliefern, können wir voll und ganz erfüllen, ja, sogar übererfüllen. Heute abend wer den wir das Soll für jede Einheit festlegen." Diese Worte bestürzten den Konterrevolutionär nicht wenig. Sofort legte er ein Bekenntnis ab: „Ich habe mit Absicht ge­ logen, ich habe in Wirklichkeit nicht soviel geerntet, wie ich behauptet habe." Er bat, sein Ablieferungssoll nach seinem tatsächlichen Ertrag von 75 kg pro Mu festzule­ gen. Diese Bitte wurde abgelehnt. Genosse Tschen Yung-gui sagte: „Das geht nicht. Du hast einen Ertrag von 150 kg pro Mu angemeldet. Du mußt jeder Bauern­familie gegenüber deine Schuld bekennen, damit alle deine Machenschaften zur Sabotage der kollektiven Wirtschaft durchschauen." Früh am nächsten Morgen mußte dieser Konterrevolutionär von Haus zu Haus ge­ hen, seine Schuld gestehen und um Vergebung bitten. Dieser Kampf nahm dem Feind viel von seiner Arroganz und steigerte den kämpferischen Willen der armen Bauern und unteren Mittelbauern. Das ließ alle erken­ nen, daß sich die Entwicklung der kollektiven Wirtschaft niemals geradlinig und ohne Schwierigkeiten vollzieht.

Im Herbst des Jahres 1953 beriet sich das Komitee der Parteizelle mit den armen Bauern und unteren Mittel­ bauern und arbeitete einen Zehnjahrplan zur Schaffung von Ackerland aus. Das Ackerland von Dadschai lag damals verstreut an einem Bergabhang mit sieben Schluchten und acht Bergkämmen. Regenwasser wurde nicht vom Boden aufgesaugt, es strömte sofort den Berg hinunter, und weder bei Trockenheit noch bei Über­schwemmung gab es Sicherheit. Um diese für die Pro duktion nachteiligen Bedingungen zu ändern, war es not­ wendig, das gesamte Ackerland von Grund auf umzu­ gestalten, d.h. das über die Bergkämme verstreute Ackerland zu Terrassenfeldern zu machen und die Felder in den Schluchten so umzugestalten, daß sie sowohl bei Trockenheit wie Überflutungen stabile und hohe Erträge liefern können. Das war ein schwieriges Unternehmen. Die Umgestaltung der Langwodschang(Wolfsnest)­ Schlucht mag hierfür als Beispiel dienen.

Die Langwodschang-Schlucht war die längste Schlucht in Dadschai. Sie war anderthalb Kilometer lang und war tief und steil. In der Regenzeit stürzten wilde Bäche von den Bergen durch die Schlucht. Den ganzen Winter des Jahres 1955 bis zum Frühling des nächsten Jahres arbeiteten die 58 einsatzfähigen Männer und Frauen an der Umgestaltung der Schlucht. Auch bei der größten Kälte ging die Arbeit weiter. Mit Hammer und Meißel wurden Steine herausgehauen und bearbeitet, in der Schlucht wurden 38 Steindämme errichtet, hinter denen einige zehntausend Kubikmeter guter Erde aus einer anderen Gegend aufgeschüttet wurden. Damit wurden in der steinigen Schlucht etwa 1,5 Hektar Ackerland geschaffen. Im Sommer des Jahres 1956 gab es einen äußerst starken Regen. Die Steindämme zerbarsten und die Kulturpflanzen wurden weggespült. Die Bauern aber resignierten nicht. Sie bauten die Dämme im Winter diesmal mit größeren Steinen auf, fester als vorher. Zum Schutz gegen Gebirgswildwasser wurde oberhalb der Schlucht ein kleines Staubecken gebaut. Aber im Som­ iner 1957 kam ein noch größerer Sturm mit noch mehr Regen, und wieder zerbarsten das Staubecken und die Dämme. Sogar Steinblöcke wurden weggerissen.

Den Klassenfeinden erschien diese Gelegenheit günstig zum Spott: „Ein Huhn wagt es nicht, sich mit einem Hund anzulegen. Ein Mensch sollte es nicht wagen, gegen den Drachenkönig[7] zu kämpfen!" Voller Scha­ denfreude sagten andere von ihnen: „Sie plagten sich den ganzen Winter. Alles, was sie erreichten, wurde vom Sturm beseitigt. Wir haben es gewußt, daß sie nicht weit kommen. Ist es etwa nicht so?"

Die Parteimitglieder und die armen Bauern und unteren Mittelbauern in Dadschai waren jedoch nicht niedergeschlagen. Genosse Tschen Yung-gui hielt seinen Zorn nieder und dachte an das große Ziel -den Kom­ munismus, während er vor sich die heuchlerischen Ge­ sichter des Grundherrn und der Groißbauern hatte und an Not und Elend der armen Bauern und unteren Mit­ telbauern in der alten Gesellschaft dachte. Er sagte: „Wir werden nie aufgeben! Wir werden dem Grund­ herrn und den Großbauern diese Freude nicht machen. Wir müssen unbedingt die kahlen Berge und reißenden Bäche umgestalten!" Er berief sofort eine Sitzung der Parteimitglieder und eine Versammlung der armen Bauern und unteren Mittelbauern ein, um sie in ihrem Kampfwillen zu bestärken und ihre Einigkeit zu festigen. So wurde zum dritten Mal der Kampf um die Langwo­dschang-Schlucht in Angriff genommen.

Es war eine schwere Schlacht. Die Bauern und Kader arbeiteten 27 Tage lang trotz Schnee und Kälte. Djia Djin-tsai, damals stellvertretender Sekretär des Zellen­ komitees, hatte in der alten Gesellschaft in einem Stein­bruch für einen Grundherrn gearbeitet. Der Grundherr ließ ihm einen 19 kg schweren Hammer anfertigen, um mehr Arbeit aus ihm herauspressen zu können. Diesen Hammer brachte Djia Djin-tsai nun zur Arbeitsstelle, um das den Werktätigen gehörende Land umzugestalten. Dadschai verließ sich vor allem auf den revolutionären Elan, aber auch auf wissenschaftliches Herangehen. Nach sorgfältigen Untersuchungen und Studien wurden die Erfahrungen aus den ersten zwei Dammbrüchen zusam­ mengefaßt. Außer anderen Maßnahmen wurde diesmal ein bogenförmiger Damm gebaut, der einem viel größeren Druck standhalten konnte. So wurde schließlich die Langwodschang-Schlucht gesichert und über zwei Hektar Land zu Terrassenfeldern darin umgebaut.

Die Dadschaier leisteten in dieser Weise zehn Jahre harte Arbeit und setzten ihre Pläne in die Tat um. Über 4700 ertragarme kleinste Bodenflächen, die an Berghän­ gen verstreut lagen, wurden zu 1800 Terrassenfeldern mit stabilem und hohem Ertrag umgestaltet. Der Ge Samtertrag an Getreide war 1962 um 272 Prozent höher als zehn Jahre zuvor.

 

Ernste Prüfungen

 

1959-1961 bestanden die armen Bauern und unteren Mittelbauern von Dadschai eine weitere Prüfung. Damals benutzte Liu Schao-tschi, der Renegat, versteckte Kol­ laborateur und Arbeiterverräter, diese Gelegenheit, mit allen Kräften „San Dsi Yi Bao" und die „Vier Freihei­ ten" durchzusetzen. „San Dsi Yi Bao" beabsichtigte die Vergrößerung der privat bebauten Felder, die Erweite­ rung des freien Marktes, die Erweiterung der Klein­ betriebe, die für Gewinne und Verluste allein verant­ wortlich sind, und die Festlegung der Ertragsquoten auf Grund einzelner Haushalte. Die „Vier Freiheiten" sind: die Freiheit, Wucher , zu treiben, Arbeitskräfte zu dingen, Land zu kaufen oder zu verkaufen und Privatunterneh­ men zu führen. Wären Liu Schao-tschis Pläne verwirk­ licht worden, so wäre die Einzelwirtschaft wieder in die Dörfer zurückgekehrt und der Kapitalismus wiederher­gestellt. Die Dadschaier hielten aber an der sozialisti­schen Orientierung fest und gaben durch ihre Praxis der revisionistischen Linie Liu Schao-tschis eine Abfuhr.

Ein Beispiel soll angeführt werden. Damals waren Getreide und Futterstroh in einigen Orten infolge der schlechten Ernte knapp. In Dadschai waren jedoch mehrere Jahre hindurch gute Ernten eingebracht worden, und es gab genügend Vorräte an Nahrungsmitteln und Futterstroh. Eine Nachbarbrigade schickte damals Leute nach Dadschai, um Getreide zu leihen. Genosse Tschen Yung-gui versprach das ohne Zögern. Da das Getreide zur kollektiven Reserve gehörte, mußten die Mitglieder der Brigade im voraus aber damit einverstanden sein. Die meisten Mitglieder waren denn auch einverstanden. Aber einige Leute sagten: „Das Getreide kann ausgelie­ hen werden. Aber das sollte nicht ohne Zinsen gesche­ hen!" Die Genossen des Zellenkomitees traten ent­ schlossen gegen einen solchen Vorschlag auf, und Genos­ se Tschen Yung-gui sagte sehr klar: „Was für Menschen sind das, die sich durch den Schaden anderer bereichern? Brechen wir die Bahn für den Sozialismus oder machen wir den Weg für den Kapitalismus frei?" Nach der Dis­ kussion waren alle damit einverstanden, das Getreide ohne Zinsen der Nachbarbrigade zu leihen.

Kurz darauf wollte eine andere Nachbarbrigade, deren Viehfutter knapp war, von Dadschai Heu kaufen. Nach einer Beratung mit den Mitgliedern beschloß Tschen Yung-gui, der Brigade 5000 kg Heu zu dem vom Staat festgesetzten Preis von 0,06 Yuan pro Kilogramm zu verkaufen. Einige Leute murmelten wieder, daß „es einige Brigaden gibt, die Heu zum Preis von 0,60 Yuan pro Kilogramm verkaufen. . . Für uns ist das ein Ver­ lust." Aber die armen Bauern und unteren Mittelbauern sowie andere Brigademitglieder sagten: „Zu hohen Preisen zu verkaufen, das bedeutet, den kapitalistischen Weg einzuschlagen, und entspricht nicht der revolutio­nären Linie des Vorsitzenden Mao." Die Brigade Da­ dschai verkaufte auf diese Weise mehrere zehntausend Kilogramm Heu- und Spreuüberschuß an andere Briga­ den.

Die Brigade Dadschai hielt am sozialistischen Weg fest und wies die revisionistische Linie für die Wiederher­ stellung der individuellen Bewirtschaftung zurück und bekämpfte die üblen kapitalistischen Tendenzen des Strebens nach Privatgewinn. Das versetzte sie in die Lage, einer späteren äußerst harten Prüfung standhalten zu können.

Im Jahre 1963 erlitt Dadschai eine -man kann sagen - vernichtende Naturkatastrophe. Es regnete damals sieben Tage und Nächte ununterbrochen in Strömen. Die meisten der in zehn Jahren mühsam aufgebauten Felder wurden hinweggespült, die Ernte war vernichtet, 97 Prozent der Häuser waren eingestürzt und die Wege verschwunden. Die Klassenfeinde waren wieder einmal froh und behaupteten: „Jetzt ist die rote Fahne von Dadschai gefallen." Sie versuchten, Brigademitglieder zum Verlassen ihres Heimatdorfs zu bewegen. Dies hätte es Dadschai unmöglich machen sollen, die Produktion wiederherzustellen und das Dorf wiederaufzubauen.

Die Lage war tatsächlich sehr ernst. Genosse Tschen Yung-gui ging einige Nächte nur selten zu Bett und arbeitete mit den Mitgliedern des Zellenkomitees und mit armen Bauern und unteren Mittelbauern einen Plan aus, um die Folgen dieser Katastrophe zu überwinden. Daß die Klassenfeinde die Bauern zum Verlassen ihres Heimatdorfs bringen wollten, erinnerte die armen Bauern und unteren Mittelbauern an ihr Elend und ihre Not in der alten Gesellschaft, welche ihre Familien zersplittert und sie gezwungen hatte, ihre Kinder zu verkaufen. Sie sagten: „Es gibt die Führung durch die Partei und den Vorsitzenden Mao. Es gibt die sozialistische Kollektiv­ wirtschaft. Deshalb werden wir das Dorf nicht verlas­ sen, sondern mehr Getreide anbauen!" Sie waren eng mit der Parteizelle verbunden, zeigten die Machenschaf­ ten des Klassenfeindes auf und gaben ihren festen Entschluß bekannt, durch das Vertrauen auf die eigene Kraft und harte Arbeit die Produktion wiederherzustel­len und das Dorf wiederaufzubauen. Viermal lehnten sie es ab, die ihnen von der Regierung angebotenen Materialien, Nahrungsmittel und Gelder anzunehmen.

Der Entschluß war gefaßt. Aber eine Frage blieb noch offen. Sollten zuerst die Produktion oder die Lebens­ bedingungen in Angriff genommen werden? Wenn zuerst die Häuser renoviert und nicht die Produktion angekurbelt würde, würde man mit leerem Magen in guten Häusern wohnen. Das Problem wäre nicht ge­ löst. Wenn die Getreideproduktion zuerst aufgenommen würde, würde man auch später imstande sein, die Häuser wiederaufzubauen und die Felder wiederherzustellen. Am Ende der Diskussion entschieden sich die Massen einstimmig, vor allem die Produktion in Angriff zu nehmen und dann die Häuser zu renovieren. Die Briga­ demitglieder wurden mobilisiert, sich gegenseitig zu helfen, um das Unterkunftsproblem zu lösen. Jenen, deren Häuser eingefallen waren, wurde im Klubgebäude, in Schulräumen und Büros Platz gemacht. Es war ein wirklich harter Kampf, aber alle waren voller Zuver­sicht und arbeiteten mit großem Eifer. Sie richteten die Pflanzen eine nach der anderen wieder auf, trugen Erde herbei, düngten nach und pflanzten neu. Mit einem Wort, sie setzten ihre ganze Kraft ein, um die Produktion wieder in Gang zu bringen. In manchen äußerst harten Tagen arbeiteten sie am Tage auf den Feldern, während sie in der Nacht Häuser bauten. Die Steine, Ziegel und der Kalk, die für die Bauarbeiten benötigt wurden, wur­ den von ihnen selbst gebrochen bzw. gebrannt. In anderthalb Jahren waren die Felder wiederhergestellt, ein Resultat, das nach dem ursprünglichen Plan fünf Jahre in Anspruch genommen hätte. Und der auf zehn Jahre berechnete Plan für die Renovierung und den Aufbau der Häuser wurde in etwas mehr als drei Jahren erfüllt. Es wurden insgesamt 208 steinerne Wohnge­ wölbe und über 400 neue Häuser gebaut, so daß alle Mitglieder der Brigade feste Wohnungen hatten. Die Wohnungen waren besser als vor der Katastrophe, und im Durchschnitt kamen anderthalb Zimmer auf jede Person.

In dem Jahr der großen Katastrophe brachte Dadschai eine reiche Getreideernte ein und konnte erreichen, daß die den Mitgliedern zugeteilte Getreidemenge nicht geringer ausfiel, als im Plan ursprünglich vorgesehen; und daß die Menge des Reservegetreides und des an den Staat verkauften überschüssigen Getreides nicht unter der des Vorjahres lag.

 

Vorwärts von Sieg zu Sieg

 

Im Jahre 1964 äußerte unser großer Führer, der Vor­sitzende Mao, seine hohe Einschätzung von Dadschai und rief im ganzen Land dazu auf: „Lernt in der Landwirt­ schaft von Dadschai.!"

Etwas später begann die sozialistische Erziehungsbe­wegung auf dem Lande, in der die Organisationen aller Ebenen politisch, ideologisch, organisatorisch und wirt­schaftlich gesäubert wurden- die „Säuberung in vier­facher Hinsicht". Das war ein Kampf zwischen dem Sozialismus und dem Kapitalismus. Das Hauptangriffs­ziel war eine Handvoll der den kapitalistischen Weg gehenden Machthaber in der Partei. Als die Bewegung begann, kam eine Arbeitsgruppe nach Dadschai. Sie folgte der revisionistischen Linie Liu Schao-tschis, und ihr Kennzeichen war, daß sie die Handvoll der den kapi­talistischen Weg gehenden Machthaber beschützte und die Masse der den sozialistischen Weg gehenden guten Kader und armen Bauern wie unteren Mittelbauern angriff. Sofort nach ihrer Ankunft in Dadschai richteten diese Leute ihren Kampf in erster Linie gegen Genossen Tschen Yung-gui und andere Kader, die der revolutionä­ren Linie des Vorsitzenden Mao treu waren, und be­haupteten: „Der Mast der roten Fahne von Dadschai ist von Würmern zerfressen." Sie versuchten vergeb­lich, diese rote Fahne niederzureißen und gegen die Weisung des Vorsitzenden Mao über das Lernen von Dadschai Widerstand zu leisten. Sie griffen viele Be­schuldigungen aus der Luft und behaupteten, daß der durchschnittliche Getreideertrag von Dadschai nur deshalb so hoch erschien, weil es seinen wirklichen Bodenbestand verdeckte und einen kleineren meldete, und daß von dem den Mitgliedern zugeteilten Getreide der Wassergehalt nicht abgerechnet worden sei usw. Sie beriefen verschiedene Sitzungen ein und hetzten die armen Bauern und unteren Mittelbauern auf, die Kader zu kritisieren. Als niemand das tat, versuchten sie Tat­sachen aus der Luft zu greifen.

Obwohl die Dadschaier Parteikader zwanzig Tage lang angegriffen wurden, beugten sie sich nicht der revi­sionistischen Linie. In engem Zusammenschluß mit den armen Bauern und unteren Mittelbauern leisteten sie entschieden Widerstand gegen die vielen falschen Be­schlüsse der Arbeitsgruppe. Einige Parteimitglieder widerlegten die Verleumdungen der Arbeitsgruppe über die Brigadekader, und manche alten armen Bauern ver­ließen die von der Arbeitsgruppe einberufenen Sitzun gen. Gerade als der Kampf am heftigsten tobte, wurde das „23-Punkte-Dokument"[8] über die sozialistische Erziehungsbewegung auf dem Land auch in Dadschai bekanntgegeben. Dieses Dokument war unter der per­sönlichen Leitung des Vorsitzenden Mao ausgearbeitet worden und lenkte die Bewegung in die richtige Rich­ tung. Eine neue Arbeitsgruppe wurde nach Dadschai entsandt. Nach sorgfältigen Untersuchungen und Studien ergab sich, daß Dadschai eine Brigade war, die politisch, ideologisch, organisatorisch und wirtschaftlich nach den Lehren des Vorsitzenden Mao handelte.

So bestand Dadschai wieder eine harte Prüfung. Unter der Leitung der Parteizelle haben die Dadschaier eine noch größere Initiative entfaltet und nach der Kata­ strophe von 1963 nicht nur in kurzer Zeit die Produktion wiederhergestellt, sondern auch weitere Arbeiten für den Bau neuer Felder unternommen.

Die Dadschaier arbeiteten Jahr für Jahr auf vielen neu angelegten Terrassenfeldern und meliorierten den Boden. In den vergangenen gut fünf Jahren wurde ein Feld nach dem anderen mit stabilem und hohem Ertrag angelegt. Für diese Felder kam der Name „Schwamm­ felder" auf, da sie wie Schwämme Wasser aufsaugen und so imstande sind, Wasser und Dünger festzuhalten. In Dadschai gibt es verschiedene Bodenarten wie Rot­ und Blaßerde, Sand- und Lehmboden. Die Roterde- und Lehmbodenstruktur ist kompakt, und der Sandboden kann weder Wasser noch Dünger bewahren. Durch Mischen der verschiedenen Bodenarten wurde das Land noch nicht fruchtbar. Man mußte sehr viel organischen Dünger zugeben. Es wurde jedes Jahr eine neue Schicht Erde und darauf eine Schicht organischen Düngers hin­zugefügt und der Damm der Terrassenfelder so um eine Schicht erhöht, so daß der unfruchtbare Boden frucht­ bares Ackerland wurde.

Im Jahre 1966 begann die Große Proletarische Kul­ turrevolution. Wie überall in China wurde in Dadschai ein stürmischer revolutionärer Kampf geführt. Die Brigademitglieder kritisierten die Verbrechen Liu Schao­ tschis, der in China den Kapitalismus zu restaurieren versuchte. Sie begriffen dadurch umfassender die Be­deutung, die in der Befolgung der revolutionären Linie des Vorsitzenden Mao liegt, und waren entschlossen, auf dem von ihm gezeigten sozialistischen Weg voranzu­ schreiten.

Da sie seit Winter 1970 viele Hügel abtrugen, Schluch­ ten auffüllten und „künstliche Ebenen" bauten, wurde die Ackerbaufläche ständig größer.

Das war ein weiterer schwerer Kampf. Auf der Berg­ kuppe donnerten die Sprengungen. In den Schluchten fuhren Planierraupen und Karren. Die über Siebzig­ jährigen gingen aktiv zum Arbeitsplatz, legten ihre Stöcke hin und griffen zu Spaten oder Schaufeln; die Schüler kamen zur Arbeitsstelle, legten ihre Mappen ab und trugen Erdkörbe. In den letzten drei Jahren ebne­ ten die Dadschaier in den Winter- und Frühlingsperio­ den, wo es wenig Feldarbeit gab, 37 Erhebungen ein, füllten 15 Schluchten auf und bauten so „künstliche Ebenen".

Auf diese Weise haben sie nach über zwanzig Jahren harter Arbeit das heutige Dadschai aufgebaut.

Vor der Befreiung war der P'ro-Hektar-Getreideertrag bei günstigen Wetterverhältnissen knapp 0,75 Tonnen, aber im Jahre 1964 drei Tonnen und 1973, trotz der be­ sonders schweren Dürre, über 7,5 Tonnen.

Dadschai liegt am Fuße des Tigerkopf-Berges. Auf diesem Berg, der vor zwanzig Jahren kahl war, wachsen heute Kiefern und Zypressen und sind über 37 000 Obstbäume gepflanzt worden.

Früher gab es in Dadschai keine Nebenproduktions­ bereiche. Heute gibt es eine Ziegelei, eine Kalkgrube und eine Werkstätte für Eisen- und Holzwaren.

Früher war der Viehbestand in Dadschai sehr gering. Heute gibt es viele Maultiere, Pferde und Schweine in den Ställen. Jeder Haushalt besitzt durchschnittlich 4,8 Zugtiere und etwa 2 Schweine. Im Teich hat man eine Fischzucht begonnen.

Mit dem Getreide als Hauptkettenglied wurde eine allseitige Entwicklung gewährleistet. Das Wirtschafts­ einkommen der Brigade ohne das Getreide machte im Jahre 1967 nur 27 Prozent des Gesamteinkommens aus, jetzt schon 53 Prozent.

Die Zahl der Landmaschinen erhöht sich ständig. Heute besitzt die Brigade 5 Traktoren, mit denen 60 Prozent des Ackerlandes gepflügt werden. Sie hat 2 Lastkraftwagen und über 80 Maschinen wie Zerkleine­ rungs-, Dresch- und Trockenmaschinen. Außerdem wur­ den insgesamt fünf 2400 Meter lange Transportseil­ bahnen auf den Berg gespannt.

Mit der Entwicklung der Produktion machte das Erziehungs- und Gesundheitswesen einen beträchtlichen Fortschritt. Die Brigade hat die genossenschaftliche medizinische Betreuung eingeführt, was den Gesund­ heitszustand ihrer Mitglieder bedeutend erhöht. In Dadschai gibt es eine Schule mit neunjähriger Aus­ bildungszeit. Alle schulpflichtigen Kinder Dadschais besuchen diese Schule.

Der Lebensstandard der Mitglieder hat sich bedeutend erhöht. Neben dem Reservegetreide der Brigade besitzt jede Familie Überschußgetreide und Sparguthaben in der Bank. Darunter gibt es viele Guthaben von 1000 bis 2000 Yuan.

 

Für die Revolution den Boden bestellen

 

Der Wohlstand in Dadschai ist ungeahnt gewachsen.

Aber Genosse Tschen Yung-gui hat den Bauern immer wieder gesagt, daß die Dadschaier nicht nur an Dadschai denken dürfen. Wenn sie nur an sich selbst denken würden, könnten sie jetzt ein Jahr arbeiten und sich dann die drei folgenden Jahre ausruhen und brauchten den Boden nicht zu bebauen. Warum wollen sie die Felder noch besser bestellen? Weil sie ihr sozialistisches Land aufbauen und die Völker der Welt in ihren revolu­ tionären Kämpfen unterstützen wollen.

Gerade diese weitsichtigen politischen Ideale sind es, die die Dadschaier in ihrem revolutionären Geist uner­ müdlicher und harter Arbeit vorwärtsbringen.

Kurz nach den äußerst schweren Unwetterschäden von 1963 z. B. sandte der Staat Dadschai Nahrungsmittel, Geld und Hilfsmaterialien. Das Komitee der Parteizelle von Dadschai gab den Fahrern und Kutschern zu essen und bat sie, alles wieder mitzunehmen und anderen wirt­ schaftlich schwächeren Brigaden zu geben. Damals schimpften der Grundherr und die Großbauern: „Die Dadschaier Kader sind zu nichts zu gebrauchen. Wenn es sich um Reichtum handelt, fürchten Menschen nicht einmal den Tod. Auch der scheueste Vogel begibt sich für Futter in Gefahr.' Den vor die Tür geschickten Reichtum nehmen die Kader nicht an. Sie wollen ja Vorbilder werden." Die armen Bauern und unteren Mittelbauern erkannten jedoch, daß es nicht nur auf die Befolgung der Richtlinie des Vertrauens auf die eigene Kraft ankommt, sondern auf die grundsätzliche Frage, nämlich, welchen Weg man beim Aufbau des Sozialis­ mus einschlagen soll. Ihr Entschluß stand fest: „Um die Naturkatastrophe zu überwinden, müssen wir uns nicht auf die Hilfe von außen, sondern auf die revolu­tionäre Linie des Vorsitzenden Mao, auf harte Arbeit und das Vertrauen auf die eigene Kraft verlassen."

Im Frühling 1973 war Dadschai von einer schweren Trockenheit heimgesucht. Der um den Berg führende Kanal hätte es ihnen ermöglicht, das Ackerland aus dem Staubecken zu bewässern. Aber als Dadschai von den Schwierigkeiten der Nachbarbrigaden hörte, überließ es ihnen aus freien Stücken Wasser aus dem Staubecken. Als in Dadschai Mais gesät wurde, holten die Mitglieder das Wasser mit Tragstangen von weit her. Beim Säen brauchte man für ein Mu über 100 Tragen Wasser, und die Entfernung für hundert Tragen betrug zusammen­ genommen 500 km. Deshalb hieß es: „500 km, hundert Tragen, ein Mu junge Saat." Trotz der in dem Jahr äußerst großen Trockenheit brachten sie wieder eine reiche Ernte ein.

Die Menschen von Dadschai bebauen den Boden nicht im eigenen Interesse, sondern für die Revolution. Ihr Ziel ist, für den Staat mehr beizutragen. Im Jahre 1953 lieferte und verkaufte Dadschai an den Staat 22,5 Ton­ nen Getreide; mit der Entwicklung der Produktion stieg nach der Bildung der Volkskommune im Jahre 1958 die Menge der Ablieferungen auf 95 Tonnen und 1971 auf 160 Tonnen. Abzüglich einer ausreichenden Menge von für den täglichen Verbrauch bestimmtem Getreide und Reservegetreide, lieferten und verkauften die Dadschaier im Jahre 1973 trotz ungeheurer Trockenheit an den Staat 150 Tonnen Getreide, d. h. im Durchschnitt gab ein Dadschaier dem Staat mehr als 340 kg Marktgetreide.

Die Bauern von Dadschai waren damit nicht zufrieden, im Gegenteil, sie waren entschlossen, noch größere Beiträge für die Revolution zu leisten.

Geleitet vom Parteizellenkomitee, sind die Menschen von Dadschai entschlossen, auch weiter hart zu arbeiten. Jedes Jahr schaffen sie etwas Neues, um einen noch größeren Beitrag zur Revolution zu leisten. Auf der Basis von wissenschaftlichen Experimenten führten sie 1968 das rationell dichte Pflanzen von Mais und das Versetzen von Hirsesetzlingen mit gutem Erfolg ein. 1969 begann die Vergrößerung der Anbaufläche von Wei­ zen, wobei sie in einem Jahr zweimal säten und zwei Ernten erhielten. 1970 wurde zum erstenmal versuchs­ weise Wasserreis auf dem Taihang-Gebirge mit Erfolg angepflanzt. 1971 bauten sie große „künstliche Ebenen".

1972 und 1973, trotz außerordentlich schwerer Trocken­ heiten, machten sie große Anstrengungen und erweiter­ ten umfangreich die Wasserbauanlagen.

 

Das Parteizellenkomitee, eine solide Festung im Kampf

 

Es mußte damals anders werden, es galt zu handeln. Aber wer sollte die Leitung übernehmen? Die Massen von Dadschai pflegen zu sagen: „Dorf wetteifert mit Dorf, Familie mit Familie. Für die Massen ist die Lei­ tung durch das Parteizellenkomitee das Wichtigste." Das Zellenkomitee, geleitet von Genossen Tschen Yung-gui, war eine feste Führungsgruppe, die in den vergangenen über 20 Jahren stets der revolutionären Linie des Vor­ sitzenden Mao folgte.

Die Mitglieder der Kommunistischen Partei und die Kader von Dadschai fühlen eine feste Verbundenheit mit dem großen Führer, dem Vorsitzenden Mao. Konsequent führen sie die proletarische revolutionäre Linie und die Politik des Vorsitzenden Mao durch und halten sich in ihrer Arbeit an die Massenlinie. Sie besitzen ein gutes Bewußtsein über den Klassenkampf und den Zweilinien­ kampf; sie sind voller Lebenskraft und haben den Mut, die schwersten Lasten auf sich zu nehmen, und treten für praktische Taten ein. Bei der kollektiven Produk­tionsarbeit sind sie vorbildlich. Seit der Gründung der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft im Jahre 1953 sind die Kader, neue und alte, nie der körperlichen Arbeit ferngeblieben. In dieser Hinsicht hat Genosse Tschen Yung-gui ein gutes Beispiel gegeben. Er lebt unter den Massen und handelt im Einklang mit den Massen und teilt ihr Los. Er bleibt, was er ist -ein ein­ facher Werktätiger. Nach einer Sitzung, sei es auch in der Provinzhauptstadt oder im Kreis, geht er zuerst auf die Felder und greift sofort bei der Arbeit wie andere Kommunemitglieder zu. Gemeinsam mit allen anderen vergießt er seinen Schweiß. „Bei schönem Wetter ist er staubbedeckt, bei Regen von Kopf bis Fuß mit Schlamm." Die Kommunemitglieder sagten: „Das Herz von Tschen Yung-gui schlägt mit den Herzen der armen Bauern und unteren Mittelbauern im gleichen Takt. Er ist wirklich unser guter Leiter und benimmt sich niemals wie ein Beamter."

Unter der Leitung von Genossen Tschen Yung-gui ge­ ben auch die anderen Kader von Dadschai ein gutes Beispiel und stehen in der Arbeit immer in den ersten Reihen. Ein gutes Beispiel ist der Brigadeleiter Djia Tscheng-jang. Er ist wie Genosse Tschen Yung-gui über 50 Jahre alt. Als in Dadschai die landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft im Jahre 1953 organisiert wurde, übernahm er freiwillig die Buchhalterarbeiten, weil er unter allen armen Bauern und unteren Mittel­ bauern der einzige war, der einige Schriftzeichen kannte. Über zehn Jahre lang kümmerte er sich als Buchhalter um die finanziellen Angelegenheiten der Brigade. Er nahm von dem, was dem Kollektiv gehörte, niemals auch nur eine Nadel oder einen Faden. Deshalb gaben ihm die Massen solche Ehrennamen wie „Ausgezeichneter Buchhalter" und „Roter Verwalter". Über zehn Jahre lang arbeitete er tagsüber auf dem Feld und führte abends die Buchhaltung, kein einziges Mal schrieb er eine Rechnung am Tage. Obwohl heute viel mehr Verantwortung auf seinen Schultern ruht und er immer stark in Anspruch genommen ist, arbeitet er wie früher über 300 Tage pro Jahr auf dem Feld.

Jetzt ist die Brigade Dadschai ein großartiges Unter­ nehmen mit verschiedenen Produktionstätigkeiten. Es genügen nicht mehr nur einige wenige Kader, um die Brigade zu verwalten. Wer noch? Die Antwort lautet: Die Kommunemitglieder, besonders die armen Bauern und unteren Mittelbauern. In dieser Hinsicht gibt es für die Kader die Tradition, Kritik und Kontrolle durch die Massen zu jeder Zeit zu begrüßen. Im Frühling 1972 fiel kein Regen. Man meinte, in Dadschai wären die Erdschichten sehr dick und der Boden sei sehr fruchtbar, also wurde auf gut Glück die Hirse nicht tief gesät. Was war das Ergebnis? 40 Prozent der Hirse gingen nicht an. Einige Brigademitglieder waren mit den Leuten, die die Saatarbeiten gemacht hatten, unzufrieden, und diese wiederum bedauerten, daß der Vorfall dem Kollektiv geschadet hatte. Sofort berief Genosse Tschen Yung-gui eine Sitzung des Komitees der Parteizelle ein, um die Ursachen des Fehlschlags zu analysieren. Durch die Diskussion wurde klar, daß die Hauptursache darin bestand, daß die Kader nicht genügend auf die Meinun­ gen und Vorschläge der Brigademitglieder gehört hatten. In diesen Vorschlägen war bereits völlig klar gesagt worden, wie bei schwerer Trockenheit Hirse gesät wer­ den mußte. Anschließend übten 7 Mitglieder des Komitees der Parteizelle auf einer Versammlung der Brigademitglieder Selbstkritik. Brigadeleiter Djia Tscheng-jang sagte: „Ich bin verantwortlich. Genosse Tschen Yung-gui war nicht zu Hause, und ich bin für die Produktion zuständig. Ich muß Selbstkritik üben und die Lehren aus diesem Vorfall ziehen." Genosse Tschen Yung-gui meinte aber, daß er als Sekretär des Parteizellenkomitees die Hauptverantwortung zu tragen hatte, weil er die Arbeit vorher nicht ordentlich geregelt habe. Die Selbstkritik der Kader war für die Brigade­ mitglieder ein Ansporn, noch größere Anstrengungen zu machen, und so konnte die Nachsaat in nur 4 bis 5 Tagen vorgenommen werden. Das Dadschai-Parteizellenko­ mitee machte anschließend aus eigenem Antrieb dem Kreisparteikomitee gegenüber Selbstkritik über diese Sache und bat darum, den Vorfall im ganzen Kreis be­ kannt zu geben. Der ganze Kreis war erstaunt, daß Da­ dschai so strenge Anforderungen an sich selbst stellte und sowohl Erfolge wie auch Versager gleich meldete. Das rührte die Massen des Kreises sehr, und sie sagten: Dadschai ist wirklich ein Vorbild für das ganze Land.

Das Dadschai-Parteizellenkomitee legt großes Gewicht auf die Heranbildung von jungen Leuten, die die Revo­ lution fortsetzen. Sie erzieht die jungen Genossen im Sinne des Klassenkampfes und des Zweilinienkampfes und ermutigt sie, schwere Bürden auf ihre Schultern zu nehmen und sich zu stählen. Die jungen Genossen der Brigade wachsen durch die Erziehung und nach dem Vorbild der älteren Generation heran. Von den neun Mitgliedern des Komitees der Dadschai-Parteizelle sind vier unter dreißig Jahre alt.

Nach dem X. Parteitag schlug Genosse Tschen Yung­ gui im Dezember 1973 auf einer Sitzung des Komitees der Parteizelle Genossin Guo Feng-liän, ein junges Par­ teimitglied, zum Sekretär der Parteizelle vor. Er sagte dabei: „Unsere Partei blüht und findet ihre Fortsetzung in der jüngeren Generation. In unserer Parteizelle muß es auch so sein." Obwohl die Mitglieder des Komitees der Parteizelle über seinen Vorschlag schon diskutiert hatten, war die Erregung groß. Alle sahen Genossen Tschen Yung-gui an, und die ganze Vergangenheit wurde in ihnen wieder lebendig. Sie dachten an den Kampf zwischen der „Gruppe für gegenseitige Hilfe von Alten und Jungen" und „der Gruppe der kräftigen Männer", an die drei Kämpfe in der Langwodschang-Schlucht, an die Gewitterschäden und den Kampf gegen die revi­ sionistische Linie von Liu Schao-tschi und Lin Biao und daran, wie Genosse Tschen Yung-gui sie zum harten Kampf geführt hat. Heute wollte er abgelöst werden, nicht für anderes, sondern um die Sache der Partei von Jüngeren fortsetzen zu lassen. Die Mitglieder des Komitees der Parteizelle nahmen einmütig den Vorschlag von Genossen Tschen Yung-gui an. Er sagte zu Guo Feng-liän: „Eine schwere Last wird auf deine Schultern gelegt, du darfst die Erwartungen des Vorsitzenden Mao, der Partei und der armen Bauern und unteren Mittel­ bauern von Dadschai nicht enttäuschen!"

Da es die Arbeit erfordert, bekleidet Genosse Tschen Yung-gui einen höheren führenden Posten, aber immer, wenn er nach Dadschai zurückkehrt, arbeitet er mit den Volksmassen zusammen auf dem Feld. Er kümmert sich sowohl um die Produktion in Dadschai als auch um das tägliche Leben, aber vor allem um das Denken der Mas­ sen. Er fordert von ihnen immer wieder, die grundle­ gende Linie der Partei fest im Auge zu behalten.

Das Parteizellenkomitee von Dadschai ist entschlos­ sen, geleitet von der revolutionären Linie des Vorsitzen­ den Mao, auf dem von den Vorgängern in der Revolution gebahnten Weg weiterzugehen, die Natur zu bezwingen und der Erde mehr Getreide abzugewinnen, den Klas­ senfeind, die revisionistische Linie und falsche Ideen zu bekämpfen und noch größere Erfolge zu erringen. zurück

 

Getreideselbstversorgunng in den Provinzen Hopeh, Schantung und Honan

 

In den Provinzen Hopeh, Schantung und Honan, wo in der Geschichte wegen fortlaufender Unbill der Natur immer nur niedrige Ernteerträge eingebracht wurden, herrschte gewöhnlich ernster Getreidemangel. Durch die im letzten Vierteljahrhundert seit der Gründung des Neuen China vollzogenen gewaltigen Veränderungen in der landwirtschaftlichen Produktion wurden diese Pro­ vinzen fähig, sich ab 1970 mit Getreide im wesentlichen selbst zu versorgen. Durch die gemeinsamen Anstren­ gungen der Kader und der Massen und durch das fort­ gesetzte Lernen von Dadschai wurde 1973 ein Getreide­ überschuß registriert. Auf diese Weise wurde dazu beigetragen, „den Zustand der Getreideversorgung Nord­ chinas durch den Süden zu ändern". Dies ist ein histori scher Wandel und für China von großer politischer und wirtschaftlicher Bedeutung.

 

I

 

Die Provinzen Hopeh, Schantung und Honan, die in den Flußgebieten des Huangho, Huaiho und Haiho liegen, erlebten vor der Befreiung abwechselnd Überschwem­ mung und Dürre und andere Naturkatastrophen. In lokalen Chroniken aus der damaligen Zeit heißt es: „Bei großer Dürre war die Erde gerissen, ausgetrocknet und wüst." „Starker Regen verursachte völlige Mißernte, und an manchen Orten aßen Menschen Menschenfleisch." „Der Fluß brach die Dämme und schwemmte alle Hütten hinweg. Unzählige Menschen ertranken oder wurden obdachlos." Durch gewaltsam eingetriebene Steuern und Erhebungen, rücksichtslose Ausbeutung seitens der reaktionären herrschenden Klassen, die Ausplünderung durch den Imperialismus und durch lange Kriegsjahre' wurde die Landwirtschaft außerdem unaufhörlich ruiniert. Um die reaktionäre Herrschaft aufrechtzuer­ halten und die riesigen Ausgaben der Regierung und der Armee zu decken, beschlagnahmten die alten Dynastien ungeheure Getreide- und Reismengen in südlich des Yangtse und Huaiho gelegenen Gebieten und transpor­ tierten sie nach Norden. Nach Aufzeichnungen aus der Ming-Dynastie (1368-1644) wurde die Fracht von über 9000 Dschunken auf dem Großen Kanal von Hangdschou nach Peking gebracht. In der Tjing-Dynastie (1644­ 1911) wurden jährlich 300 000 Tonnen Reis als Tribut nach Norden befördert. Seit langer Zeit herrschte dieser Zustand, und die Massen sehnten sich in ihrer elenden Lage nach dem Sturz der reaktionären Herrschaft, nach der Überwindung der Naturkatastrophen und nach der Beseitigung ihrer Armut. Sie sangen Lieder wie diese:

Lang ist der Haiho-Fluß,

Seit der Unendlichkeit strömt er dahin.

Die Armen mit ihrem Blut und ihren Tränen

Warten auf den Sonnenaufgang im Osten.

Tag und Nacht hoffen wir,

Irgendwann werde der Huai nicht mehr über die

Ufer treten,

Hoffen, daß eines Tages ein Befreier erscheint,

Der den Fluß dämmt, so daß wir leben können.

Nach der Gründung des Neuen China waren der große Führer, der Vorsitzende Mao, und das Zentralkomitee der Partei sehr um die Veränderung der Lage der Bevölke­ rung in den drei Provinzen bemüht. Der Vorsitzende Mao war selbst mehrmals dort. Im Frühjahr nach der großen Überschwemmung des Huaiho im Jahre 1950 rief der Vorsitzende Mao auf: „Der Huai-Fluß muß erfolg­ reich reguliert werden." 1952, bei einer Besichtigung des Gelben Flusses, sagte er: „Die Arbeiten am Gelben Fluß müssen gut ausgeführt werden." Und im Jahre 1963: „Der Haiho-Fluß muß endgültig bezähmt werden."

Die Weisungen des Vorsitzenden Mao verstärkten den Willen der Kader und Kommunemitglieder, gegen die Naturgewalten zu kämpfen. Unter der Führung durch die Partei hat die Bevölkerung der drei Provinzen im vergangenen Vierteljahrhundert sich auf die sozialisti­ sche Kollektivwirtschaft gestützt, hart gearbeitet und konsequent und unermüdlich gegen die Naturkatastro­ phen gekämpft. Jedes Jahr arbeiteten im Winter und Frühling Millionen Menschen trotz Wind und Schnee an Wasserregulierungsprojekten. Sie bauten bzw. befestig­ ten neu 1000 Kilometer Deichanlagen und verhinderten so, daß der Gelbe Fluß wie in der Zeit vor der Befreiung im Durchschnitt alle drei Jahre zweimal über die Ufer trat. Zehntausende große und kleine Kanäle wurden in den Einzugsgebieten des Huaiho und des Haiho dräniert, 6,6 Millionen Hektar niedrigliegenden Landes wurden von der Drohung der Überschwemmung befreit. Gleich­ zeitig baute die Bevölkerung Bewässerungsanlagen und andere die Landwirtschaft verbessernden Projekte, um im Falle von Trockenperioden gesichert zu sein. Im Oberlauf der Flüsse wurden Staubecken und Terrassen­felder angelegt und Bäume gepflanzt, um Bodenerosion zu verhindern. In den Ebenen wurden Brunnen aus­ gehoben, Bewässerungskanäle gegraben, wurde alkali­haltiger Boden in fruchtbaren Boden verwandelt - alles in allem eine umfangreiche Arbeit zur Änderung der Produktionsbedingungen. Im Jahre 1970 konnten sich die drei Provinzen in der Hauptsache mit Getreide selbst versorgen. Im Rekordjahr 1973 wurde 2,5mal soviel Ge­ treide geerntet wie 1949, dem Jahr der Befreiung. Das war im Verhältnis zu 1965, dem Jahr vor der Kulturrevo­ lution, ein Anstieg um 16,5 Millionen Tonnen. In dem­ selben Jahr verkaufte die Bevölkerung der drei Provinzen dem Staat 500 000 Tonnen Getreide, nachdem der Ver­ brauch für sie selbst und für die Städte, Samen, Futter­ mittel und Reserven für das Kollektiv abgezogen waren. Die Veränderung in der Situation der Getreideversorgung in diesem wichtigen Wirtschaftsgebiet hat eine große Bedeutung für die Entwicklung der chinesischen Volks­ wirtschaft. Früher mußte der Staat jedes Jahr Getreide aus dem Süden zur Unterstützung schicken. Durch den fortlaufenden Anstieg der Getreideerträge und die allge­meine Entwicklung der Forstwirtschaft, Viehzucht, des Nebengewerbes und der Fischerei sowie des Anbaus von Industriepflanzen konnten die drei Provinzen den staat­lichen Getreidereserven einen beträchtlichen Teil hinzu­ fügen. Außerdem haben sich die kollektiven Getreide­ vorräte in den Volkskommunen und Produktionsbrigaden erhöht.

 

II

 

Die Erreichung der Getreideselbstversorgung in Hopeh, Schantung und Honan ist ein Sieg der proletari­ schen revolutionären Linie des Vorsitzenden Mao, ein Erfolg der Großen Proletarischen Kulturrevolution. In den 17 Jahren vor der Großen Proletarischen Kulturrevo­ lution stieg der Getreideertrag der drei Provinzen um insgesamt 13,5 Millionen Tonnen, durchschnittlich pro Jahr um 750 000 Tonnen. In den 8 Jahren der Großen Proletarischen Kulturrevolution nach 1965 stieg die Ge­ treideproduktion um 16,7 Millionen Tonnen, durchschnitt­ lich pro Jahr um 2,087 Millionen Tonnen. Der Anstieg in der Kulturrevolution lag also um 3,2 Millionen Tonnen höher als der Anstieg in den 17 Jahren davor. Die jähr­ liche Steigerungsrate war 2,5mal so hoch wie in der Zeit vor der Kulturrevolution und fast gleich der gesamten Getreideproduktion der drei Provinzen im Jahre 1949.

Die gesamte Periode der Entwicklung der landwirt­schaftlichen Produktion in diesen Provinzen war durch heftige Kämpfe zwischen den zwei Klassen, den zwei Wegen und den zwei Linien gekennzeichnet. Von der landwirtschaftlichen Vergenossenschaftung bis zur Bildung der Volkskommunen im Jahre 1958 hat die Be­ völkerung der drei Provinzen entlang der vom Vorsit zenden Mao gewiesenen sozialistischen Richtung vor­ wärtsstrebend und unter Anspannung aller Kräfte die Landwirtschaft entwickelt. So ging der Getreideertrag sehr rasch in die Höhe. In den folgenden Jahren, in denen es zeitweilig Schwierigkeiten in der Volkswirt­ schaft gab, drückten Liu Schao-tschi und seine Anhänger die revisionistische Linie nach vorne, propagierten ihr „San Dsi Yi Bao" (Privatparzelle; freier Markt; Eigen­ verantwortung für Gewinn und Verlust; Festlegung der Ertragsquoten auf Grund einzelner Haushalte) und ver­ breiteten den Unsinn: „Da der Norden oft Naturkata­ strophen erlebt, sind die Menschen dort berechtigt, vom Staat mit Nahrungsmitteln versorgt zu werden." Sie verbreiteten durch ihre Reden die Idee privaten Unter­ nehmertums, wenn sie Sätze wie beispielsweise den folgenden von sich gaben: „Aufsteigend wie die acht Unsterblichen über dem Meer, zeigt jeder seinen Wert." Dadurch dehnten sich die kapitalistischen Tendenzen auf dem Lande aus und verringerten sich die Aktivitäten der Bauern zur Entwicklung der landwirtschaftlichen Produk­ tion. In dieser Zeit ging der Getreideertrag der drei Provinzen wieder zurück. Es zeigte sich eindeutig, daß, wenn der Kapitalismus in die Landwirtschaft eindringt, die Produktion sich verringert, wohingegen der Sozialis­ mus ihr rasches Ansteigen herbeiführt.

Seit Beginn der Großen Proletarischen Kulturrevolu­ tion gibt es bei den Massen der Kader und Kommunemit­ glieder unter der Führung der Parteikomitees der ver­ schiedenen Ebenen eine große Bewegung zum Lernen von Dadschai. Sie folgen der revolutionären proletari­ schen Linie und Politik des Vorsitzenden Mao, bekämpfen kapitalistische Tendenzen und entwickeln so die sozialisti­ sche Kollektivwirtschaft. In den letzten Jahren sind überall in den drei Provinzen viele Volkskommunen und Brigaden und auch viele Kreise beim Lernen von Da­ dschai hervorgetreten wie Linhsiän, Huihsiän, Hsinhsiang, Dsunhua, Dschengding, Yütai, Djiaonan und Huanghsiän.

Im Jahre 1973 erreichten bzw. übertrafen in diesen Provinzen 166 Kreise und Städte die vom Staat aufgestell­ ten Planziffern für durchschnittliche Hektarerträge.

Seit Beginn der Großen Proletarischen Kulturrevolu­ tion führen die Parteikomitees der drei Provinzen selbst­ bewußter das Hauptprinzip für die Entwicklung der Volkswirtschaft durch: „Die Landwirtschaft als Grund­lage und die Industrie als den führenden Faktor betrach­ ten." In richtiger Weise regeln sie die Beziehungen zwischen Landwirtschaft, Leichtindustrie und Schwerin­dustrie. Sie schickten eine große Zahl von Funktionären an die Basis in die landwirtschaftliche Produktion. Ein großer Teil der örtlichen Reservefonds wurde in die Landwirtschaft investiert. Handel und andere Bereiche wurden darauf ausgerichtet, die Entwicklung der Land­ wirtschaft zu fördern. 1973 wurden in Hopeh 70,5 Pro­ zent der Provinzreservefonds für landwirtschaftliche Investitionen angelegt. In den Bezirken und Kreisen wurden aus den Reservefonds im allgemeinen über 80 Prozent für die Landwirtschaft verwendet. In Schantung und Honan waren 1973 die Investitionen in die Land­ wirtschaft doppelt so hoch wie 1970. Der Stahlverbrauch für landwirtschaftliche Zwecke stieg um über 70 Prozent.

Die über tausend kleinen Industrieunternehmen, die in den letzten Jahren in den drei Provinzen planmäßig aufgebaut wurden, haben eine wichtige Rolle bei der beschleunigten landwirtschaftlichen Entwicklung gespielt. In Gebieten, in denen es oft Trockenperioden gibt, konzentriert sich die industrielle Unterstützung auf die Produktion von Pumpen und anderen Ausrüstungen, mit denen dieser Drohung begegnet wird. Die Produktion von Dieselmotoren stieg um ein Beträchtliches, und dies führte zur raschen Ausweitung der durch Pumpen be­ wässerten Flächen. Zwei Fünftel der Gesamtanbaufläche werden jetzt künstlich bewässert. Seit Beginn der Kul­ turrevolution wurden bis jetzt überall in den drei Provinzen über 200 kleine Stickstoffdüngerfabriken und einige Phosphordüngerfabriken errichtet. Durch die große Zahl von Traktoren und anderen Landmaschinen wurde der Prozeß der Mechanisierung der Landwirtschaft beschleunigt, und es wurden gute Bedingungen geschaf­ fen, die Landwirtschaft mit mehr, schnelleren, besseren und wirtschaftlicheren Ergebnissen zu entwickeln.

 

III

 

Mit dem Ansporn durch den Aufruf des Vorsitzenden Mao: „Den Zustand der Getreideversorgung Nordchinas durch den Süden ändern" hat die Bevölkerung der drei Provinzen im Kampf gegen die Naturkatastrophen und für die Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion in höchstem Maß sozialistische Initiative und große Kraft gezeigt. Sie lernt vom revolutionären Geist der armen Bauern und unteren Mittelbauern Dadschais, kämpft gegen die Naturgewalten und gegen den Klassenfeind, entwickelt und verstärkt so die Kollektivwirtschaft der Volkskommunen. In den von der Natur begünstigten Gebieten wurden fortlaufend höhere Getreideerträge eingebracht, und es konnte dem Staat immer mehr Markt­ getreide geliefert werden; in einigen Gebieten, die früher oft von Naturkatastrophen heimgesucht worden waren und wo der Getreideertrag niedrig war, wurde nun Getreideselbstversorgung oder sogar ein Getreideüber­schuß erreicht.

Der Bezirk Hengschui im Helunggang-Flußgebiet war ein bekanntes Katastrophengebiet in Hopeh. Die Erträge dort waren die niedrigsten in der ganzen Provinz. In der Großen Proletarischen Kulturrevolution führten die Parteikomitees aller Ebenen dieses Gebiets die Massen bei der Regulierung des Haiho und beim Bau großer Landwirtschaftsprojekte. Dadurch versorgte sich der Bezirk schließlich nicht nur selbst mit Getreide, sondern konnte auch Überschüsse erwirtschaften. Die Produk­ tionsbrigade Schibahang im Kreis Dsaotjiang in diesem Bezirk war eine als arm bekannte Brigade. Seit 1959 hatte der Staat dieser Brigade insgesamt 95 Tonnen Getreide geliefert. Doch nach einer Naturkatastrophe und völli­ gen Mißernte im Jahre 1972 sagte der Sekretär des Parteizellenkomitees der Brigade: „Die Produktions­ brigade Dadschai hat sich in schwierigen Jahren aus eigener Kraft aus der schlechten Lage herausgeschafft. Obwohl wir seit einigen Jahren von Dadschai lernen, sind wir immer noch auf staatliches Getreide angewiesen. Das kann so nicht weitergehen!" Nach wiederholten Diskussionen entschloß sich die Parteiorganisation, mit gemeinsamen Anstrengungen die Lage zu ändern und dem Staat in einem Jahr soviel Getreide zurückzuliefern, wie der Staat der Brigade in den letzten zehn Jahren geliefert hatte. Sie folgte dem Beispiel Dadschais und führte die Massen zur Verbesserung des Ackerlandes. Sie bohrten zwei 300 m tiefe Pumpbrunnen und konnten so 70 Hektar Land bewässern. Der Gesamtertrag der Bri­gade an Getreide stieg von 215 Tonnen im Jahre 1972 auf 590 Tonnen im Jahre 1973. Sie lieferte dem Staat 120,5 Tonnen Getreide. Dies deckte nicht nur die vom Staat in den 10 Jahren gelieferte Getreidemenge, sondern ließ noch einen Rest von 25 Tonnen. Außerdem blieben dem Kollektiv 122,5 Tonnen Getreidevorräte. Die Men­schen, die den Wandel dieser Brigade sahen, sagten: „Die Bauern in der Brigade Schibahang waren früher arm und ihre Felder unfruchtbar. Aber ihr Wille ist stark, und innerhalb eines Jahres konnten sie dem Staat das in 10 Jahren gelieferte Getreide zurückgeben. Sie treffen Vor­ bereitungen auf einen Kriegsfall und auf Naturkatastro­ phen, und sie haben große Getreidevorräte."

Diese Brigade ist nur ein Beispiel für die in kurzer Zeit geschehenen großen Veränderungen in zahlreichen Kommunen und Brigaden in den drei Provinzen. Viele Sumpfgebiete wurden umgewandelt in ertragreiche Fel­ der. In Gegenden, wo früher das Wasser so kostbar war wie Öl, gibt es heute Bewässerungsanlagen. Andere Gebiete, deren Böden salz- und alkalihaltig waren und in neun von zehn Jahren kein Getreide wachsen ließen, sind jetzt fruchtbar gemacht. Am Westufer des Großen Kanals, der von Peking nach Hangdschou führt, liegt der Kreis Yütai. Vor der Befreiung mußten unzählige Bauern wegen Hungersnot nach jedem Hochwasser mit ihren Familien und mit zerbrochenen Körben ihre Heimat ver­ lassen und betteln gehen. Bis zur Großen Proletarischen Kulturrevolution entwickelte sich die landwirtschaft­ liche Produktion des Kreises nur langsam, und er hing mehr von staatlichen Getreidelieferungen ab als andere Kreise in der Provinz Schantung. In der Kulturrevolu­ tion wurde die Bewegung, von Dadschai zu lernen, tatkräftig entfaltet. Die Kommunemitglieder begannen 1971 Flußregulierungsarbeiten und gruben Kanäle. Sumpfland wurde in Reisfelder verwandelt. In den ver­ gangenen vier Jahren nahm sowohl der durchschnittliche Pro-ha-Ertrag wie auch der Gesamtertrag an Getreide um über 150 Prozent zu. 100 000 Tonnen Getreide ver­ kaufte der Kreis in dieser Periode an den Staat. Yütäi liefert dem Staat pro Kopf der Bevölkerung jetzt mehr Getreide als jeder andere Kreis in Schantung.

Die Bevölkerung in den um den ursprünglichen Ver­ lauf des Gelben Flusses liegenden Kreisen Yüanyang, Yändjün und Fengtjiu in der Provinz Honan, wo der Bo­ den entweder sandig oder salzhaltig und alkalin war und wo es oft Trockenheit und Überschwemmung gab, führte nach der Befreiung harte Kämpfe gegen Hochwasser, Sandstürme usw. Im Jahre 1968 wurden unter der Füh rung des Revolutionskomitees des Kreises Yändjün Be­ wässerungskanäle und Kanäle für die Ableitung von Überschwemmungswasser ausgehoben, alkaline und sali­ ne Böden umgestaltet und Bäume gepflanzt. Die 179 größeren Sandhügel des ganzen Kreises wurden unter Kontrolle gebracht. Während des Frühlingsfestes 1974 arbeiteten die über 300 Kader und 70 000 Kommunemit­ glieder des Kreises Yüanyang, angeführt vom Partei­ sekretär, mit Hacke und Schaufel, um Wasser des Gelben Flusses abzuleiten zur Bewässerung des Landes und um niedrigliegendes Sumpfgelände in fruchtbaren Ackerbo­den zu verwandeln. Durch jahrelange Anstrengung erhöhte sich kontinuierlich der Getreideertrag dieser drei Kreise. Im Jahre 1973 lieferten sie dem Staat über 50 000 Tonnen Getreide. Sie deckten nicht nur den Eigenbedarf an Getreide, sondern hatten auch Überschuß. Im Jahre 1974 brachten sie eine reiche Weizenernte ein. Als sie den Verkauf und die Ablieferung ihres Getreides für den Staat vorbereiteten, wurde bekannt, daß ihr Getreide für Peking bestimmt war. Es war das erste Mal, daß sie Getreide in die Hauptstadt schickten, und die Kader und Bauern waren begeistert. Für den Transport des Getreides wurden Lastwagen, Pferdewagen, Trakto­ ren und Handkarren aufgeboten. Viele arme Bauern sagten: „Bis jetzt waren wir darauf angewiesen, aus 20 Provinzen mit Getreide versorgt zu werden - Reis aus Südchina, Mais aus Nordchina, Kauliang aus Nordost­ china - jetzt ist die Reihe an uns, dem Staat Beiträge zu leisten. Wir transportieren bestes Getreide nach Peking und lassen den Vorsitzenden Mao und die Bevölkerung der Hauptstadt wissen, daß die Kreise Yüanyang, Yän­ djün und Fengtjiu sich verändert haben." zurück

 

Entwicklung von Wissenschaft und Technik

 

I

 

In einem Forschungsinstitut der Chinesischen Akade­ mie der Wissenschaften wurde vor kurzem ein neuartiges Filmmaterial hergestellt. An die Tage und Nächte zu­ rückdenkend, in denen die Wissenschaftler angestrengt an dieser Erfindung gearbeitet hatten, gaben sie dem neuen Produkt den Namen „Dschengtji-Film". Die Be­zeichnungen Dschengtji und Dschengguang werden oft gebraucht, um neue Erfolge in Chinas Wissenschaft und Technik zu benennen. Zum Beispiel „Dschengtji-Stahl", „Dschengguang-Computer", „Dschengguang-Antibioti­ kum" usw. Dschengtji bedeutet im Chinesischen: „Un­ seren starken Willen zeigen", und Dschengguang: „Ehre machen". Damit wird schon im Namen der feste Wille des chinesischen Volkes, seine Wissenschaft und Technik unabhängig, selbständig und im Vertrauen auf die eigene Kraft und unter größten Anstrengungen zu entwickeln, ausgedrückt.

Der Verlauf der Entdeckung der reichen Erdöl-Vor­ kommen in China ist von diesem Streben nicht zu tren­ nen.

Lange Zeit behaupteten die Imperialisten und Revi­ sionisten, daß China arm an Öl wäre. Ihre sogenann­ ten Fachgrößen und Spezialisten sagten, daß, da sich die bekannten erschlossenen Ölfelder in den Meeresstrata befänden und China hauptsächlich kontinentale Schich­ ten umfasse, das Land daher keine Ölfelder besäße, die für eine industrielle Erschließung interessant wären. Nach dieser Behauptung würde China notwendigerweise von ausländischem Öl abhängig sein. Anfang der sech­ ziger Jahre versuchten die Sozialimperialisten vergebens, China durch die Einstellung der Öllieferung zu würgen. Sie wünschten, daß China dadurch vor ihnen auf die Knie fallen würde. Als sie in den chinesischen Städten die Gasbehälter an den Omnibussen sahen, mußte das für sie wohl ein Grund zur Freude gewesen sein.

Das chinesische Volk wurde durch den Marxismus, den Leninismus, die Maotsetungideen erzogen und ist nicht geneigt, sich auf andere zu verlassen und nach der Pfeife anderer zu tanzen. Es ist im Gegenteil entschlossen, mutig den vom Vorsitzenden Mao vorgezeichneten Weg, „Unabhängigkeit und Selbständigkeit, Vertrauen auf die eigene Kraft", zu gehen.

China ist ein großes Land und reich an Ressourcen, und viele Bodenschätze lagern unter seiner Erde. Wang I)jin-hsi, der bekannte „Eiserne Mann", hatte einmal treffend gesagt: „Niemand wird uns überzeugen kön­ nen, daß Erdöl nur unter fremdem Boden verborgen ist und es in einem Land, so groß wie dem unseren, keine großen Ölvorkommen gibt." Weder der hervorragende Wissenschaftler Li Si-guang[9] noch die jungen Geologen glaubten an die imperialistischen Behauptungen. Sie sagten: „Das Erdöl fließt überall unter der Erde. Zwar ist es schwierig zu finden, aber es muß Gesetze geben, die die Bildung und Verteilung der Lager bestimmen. Wir müssen unseren eigenen Weg gehen und es aus eigener Kraft entdecken." Aufgrund der geotektonischen Besonderheiten Chinas forschte Li Si-guang mit der geomechanischen Methode nach den Gesetzmäßigkeiten der Bewegung der Erdkruste und gelangte zu dem Schluß, daß in der Senkungszone des „Neocathaysian­Systems" in China günstige Bedingungen für Erdöl­bildung und -akkumulation vorhanden sind. Auf dieser völlig neuen Vorstellung fußend, sagte er, daß es meta­ physisch und voreilig ist, zu behaupten, China sei arm an Erdöl.

Geleitet durch das Prinzip der Selbständigkeit und des Vertrauens auf die eigene Kraft, beschlossen die chinesi­ schen Geologen, gründlich nach Lagerstätten zu suchen. Auf der Grundlage der Theorie Li Si-guangs leisteten sie in den darauffolgenden Jahren in den weiten Gebieten Chinas geophysikalische Schürfarbeiten. Es wurden Tausende Bohrungen durchgeführt, und das Ergebnis war die Auffindung einer Anzahl von versprechenden Ölla­ gerstätten - die Bestätigung dafür, daß es in China viel Erdöl gibt.

Die Suche war nicht einfach. Mit Sicherheit gab es bei­ spielsweise in einem bestimmten Gebiet Öl, aber in den ersten Jahren wurde dort nichts gefunden. Einige Genos­ sen waren noch von den Reden der gewissen ausländi­ schen „Experten" beeinflußt, daß China ölarm sei, und verloren bald den Mut. Sie schlugen vor, die Bohrungen in diesem Gebiet aufzugeben. Daraufhin wurde dort nur von Zeit zu Zeit gearbeitet. Die Arbeiter jedoch bestan­ den auf Grund ihrer Erfahrungen und ihres Wissens über die Geologie auf der Weiterführung der Sache. Li Si­ guang unterstützte diese Ansicht. Vor 800 Jahren wurde in China während der Sung-Dynastie (960-1127) von dem Wissenschaftler Sehen Kuo Erdöl entdeckt, und nach ihm soll es sehr viel Erdöl unter der Erde geben. Heute, im Zeitalter des Sozialismus, wo die Bedingungen weit besser sind, wird dieses Erdöl gefunden werden. Li Si­ guang bezeichnete auf Grund zahlreicher neuer Daten die Plätze, in denen Bohrungen vorzunehmen waren, Innerhalb eines Jahres wurde in diesem Gebiet ein großes Öllager entdeckt.

In der Folge wurden die Ölfelder Datjing, Dagang, Schengli u. a. gefunden.

Während das Öl aus den Rohren unterhalb der Bohai­Bucht strömte, klammerte sich die Nachrichtenagentur der sowjetischen Revisionisten, TASS, immer noch an die seit langem widerlegte Behauptung, China sei ölarm. Als Ausdruck ihrer Feindschaft gegenüber der Revolution des chinesischen Volkes, zitierte TASS noch vor nicht langer Zeit einen „bekannten" sowjetischen Wissen­ schaftler, der behauptet hatte: „Nach allgemeinen geologischen Konzeptionen ist es äußerst unwahrschein­lich, ölhaltige Bildungen aus Kontinentalablagerungen zu erschließen." Und weiter: „Es ist viel Lärm um nichts, wenn sie behaupten, daß es in der Bohai-Bucht Erdöl gäbe."

 

II

 

Im vergangenen Jahrhundert und davor verfuhren die Imperialisten egal welcher Art rücksichtslos mit dem chinesischen Volk und sie dachten nur an die Aufteilung Chinas. Nach ihrer Meinung hätte China keine Wissen­ schaft und könnten die Chinesen nichts leisten.

Das alte China war wegen der Unterdrückung durch den Imperialismus, Feudalismus und bürokratischen Kapitalismus tatsächlich arm und in bezug auf Wissen schaft und Technik rückständig. Die Maße und Ge­ wichte beispielsweise bestanden bis zur Befreiung nur aus dem Fußmaß, dem Linearmaßstab, zwei Kupfer­ Standard-Gewichten und der Waage. Der Maßstab Tschi (0,33 Meter), das Hohlmaß Dou für Getreide und die Waage, die auf dem Markt gebraucht wurden, bestanden schon seit der Zeit von Tjin Schi Huang (246-210 v. u. Z.), Feinmeßgeräte gab es überhaupt nicht. Große Lücken gab es in den vielen neuen Zweigen der Wissenschaft und Technik.

In der alten Gesellschaft hatten viele Menschen ge­dacht, China könne durch die Entwicklung der Wissen­ schaft gerettet werden. Diese Hoffnungen wurden jedoch nicht zur Wirklichkeit. Wissenschaftler, die für das chinesische Volk Leistungen vollbringen wollten, fanden kein Betätigungsfeld. Sie mußten zusehen, wie ihr Land weit zurückblieb.

Die Gründung des Neuen China öffnete für die Ent­ wicklung der Wissenschaft und Technik eine großartige Perspektive. In der kurzen Zeitspanne von 25 Jahren sind auf diesem Gebiet große Veränderungen eingetreten. Neben den wissenschaftlichen Forschungsinstitutionen unter Leitung der Chinesischen Akademie der Wissen­ schaften wurden von industriellen und landwirtschaft­ lichen Verwaltungseinheiten, von Provinzen, regierungs­unmittelbaren Städten und autonomen Gebieten spezial­ wissenschaftliche Forschungsinstitute gegründet und entwickelt. Die Zahl der Institute dieser Art und ihrer Mitarbeiter in einer Provinz ist heute um ein Mehrfaches höher als die im ganzen Land vor der Befreiung.

Trotz der Blockade von seiten des Imperialismus und des Sozialimperialismus hat das chinesische Volk unab­ hängig und aus eigener Kraft viele wissenschaftliche Techniken und Technologien gemeistert, wie z. B. Atom­ energie, Düsenantrieb, Radio-Elektronik, Computer­ Technik, Selbststeuerung und Laser-Technik.

Atom- und Wasserstoffbomben, Raketen mit Nuklear­ waffen und Erdsatelliten wurden erfolgreich getestet. Die Tatsachen beweisen überzeugend: „Nur der Sozialis­ mus kann China retten." Unter Führung des Vorsitzen­den Mao und der Kommunistischen Partei hat „das chine­sische Volk den Willen und ist fähig, in nicht ferner Zukunft das fortgeschrittene Weltniveau einzuholen und zu überflügeln".

Die proletarische revolutionäre Linie des Vorsitzenden Mao führt das chinesische Volk und die chinesischen Wissenschaftler dazu: „Sich von abergläubischen Vorur­teilen lossagen und das Denken befreien!" Sie wurden ermutigt, unbeschrittene Wege zu gehen und nicht be­ stiegene Gipfel zu erklimmen. In Wissenschaft und Technik wurde so ein Sieg nach dem anderen errungen. Hochenergiephysiker haben die neue Theorie des „Straton-Modells" aufgestellt, indem sie beim Studium der inneren Struktur der elementaren Partikel das philo­ sophische Denken des Vorsitzenden Mao anwandten. Die Mediziner sind der Weisung des Vorsitzenden Mao ge folgt:

„Die chinesische Medizin und Pharmakologie stellen eine große Schatzkammer dar. Man soll sich be­ mühen, sie nutzbar zu machen und sie auf eine neue Höhe zu bringen", und haben das Vermächtnis der traditio­ nellen chinesischen Medizin und Pharmakologie erforscht. Auf diese Weise kam es zu solchen bemerkenswerten Resultaten wie die Anästhesie durch Akupunktur und chinesische Heilkräuter. Auf dem Gebiet der Mathe­ matik, dieser alten Wissenschaft, hat der junge Mathe­ matiker Tschen Djing-jun die von dem deutschen Mathematiker Goldbach vor über 200 Jahren aufgestellte Hypothese untermauert, daß „jede gerade ganze Zahl sich auf mindestens eine Art als Summe zweier Prim­ zahlen darstellen läßt". Tschen kam hierbei zu ent­ scheidenden neuen Erkenntnissen in der Mathematik.

Vor hundert Jahren hat Engels gesagt: „L e b e n ist d i e Daseinsweise d e r Eiweißkörper", und der Ursprung des Lebens müsse „sich auf chemi­ schem Wege vollzogen haben". Seitdem ist die Erkennt­ nis der Erscheinung des Lebens über die Ebene der Ana­ tomie nicht hinausgekommen. Um das Geheimnis des Lebens zu erforschen, übernahm 1958, dem Jahr des Großen Sprungs nach vorn, eine Gruppe von Wissen­ schaftlern die bedeutende Aufgabe, durch chemische Prozesse das Protein synthetisch herzustellen. Sie er­ forschten zuerst die Synthese des Insulins und gaben ihrem Forschungsthema die Bezeichnung „601", d. h. die erste Forschungsaufgabe in den 60er Jahren. Ihre Absicht war, das fortgeschrittene Weltniveau einzuholen und zu überflügeln. Die meisten Beteiligten waren jung und hatten die Universität erst nach der Befreiung absol­ viert. Es gab viele Schwierigkeiten. Zunächst fehlte Aminosäure, die zur Herstellung von Insulin unentbehr­ lich ist und in China damals noch nicht produziert wurde. Ohne ausländische Ausrüstungen richteten sie Laboratorien ein und nach einigen Monaten hatten sie über zehn verschiedene Aminosäuren hergestellt. 1965 präsentierten chinesische Wissenschaftler der Welt das erste synthetische kristalline Rinder-Insulin, ein biolo­ gisch aktives Protein. Während der Großen Proletari­ schen Kulturrevolution bemühten sich einige Dutzend junger Wissenschaftler aus den Bereichen der Chemie, Physik, Biophysik, Computer-Technologie, Biochemie und der organischen Chemie gemeinsam, mittels der Röntgenbeugung die kristalline Insulin-Struktur festzu­ stellen. In relativ kurzer Zeit gelang ihnen nach wieder­ holten Versuchen die Bestimmung der räumlichen Struktur des kristallinen Schweine-Insulins bei einer Resolution von 1,8 Angström (ein Angström entspricht 10 -7 mm).

 

III

 

In den vergangenen 25 Jahren haben Wissenschaft und Technik in China tiefgehende sozialistische Veränderun­ gen erfahren. In der Großen Proletarischen Kulturrevo lution und der Bewegung zur Kritik an Lin Biao und Konfuzius beseitigen die breiten Massen auf diesem Ge­biet weiter die „Philosophie des Anbetens alles Ausländi­ schen". Die Forschungsarbeit geschieht nicht mehr abgeschlossen von der Außenwelt und im Elfenbeinturm. Unter der Führung durch die Partei vereinigen sich die Wissenschaftler mit den Arbeiter-, Bauern- und Soldaten­ massen, um größere, schnellere, bessere und wirksame­re Erfolge zu erzielen. In China beteiligen sich in den Städten und auf dem Land viele Menschen an wissen­ schaftlicher Forschungsarbeit, zahlenmäßig in der Haupt­ sache Arbeiter, Bauern und Soldaten, daneben Berufsfor­ scher und Kader. Über 10 Millionen Menschen nehmen auf dem Land an wissenschaftlicher Experimentierarbeit teil. Die meisten Volkskommunen bzw. Produktions­brigaden besitzen eigene wissenschaftliche Versuchssta­ tionen und haben Gruppen organisiert, die sich mit den Saatzucht-, Versuchs- und Hochertrags-Feldern befassen. In der Bewegung des Lernens von Dadschai bauen die armen Bauern und unteren Mittelbauern ihre Felder nach wissenschaftlichen Methoden an, was bedeutend dazu beigetragen hat, daß China in den vergangenen zwölf Jahren hintereinander reiche Ernten einbrachte. Die ehemaligen Leibeigenen Tibets haben das Wunder voll­ bracht, auf der Hochebene Tibets, dem „Dach der Welt", Winterweizen anzubauen und eine Ernte von 10,5 Ton­ nen pro Hektar einzubringen. Gegenwärtig werden auf 80 Prozent der gesamten Reisfelder des Landes und auf 70 Prozent der gesamten Weizenfelder ertragreiche Saat­ sorten gestreut. Die erste gute Reissorte mit kurzem Stengel wurde von einem Bauern aus der Provinz Kuang­ tung gezüchtet. Der Bauer Yao Schi-tschang aus der Provinz Schantung hat einen Weg zur Steigerung der Erdnußerträge gefunden. Bauern aus der Provinz Tsche­ kiang haben eine Methode zur Umpflanzung der Reis­ setzlinge mitsamt der Erde entwickelt. Viele Arbeiter, Bauern und Soldaten machten Erfindungen und schufen Neuerungen. Sie berichteten darüber in wissenschaft­ lichen Zeitschriften, in denen früher nur Beiträge von Spezialisten standen. Allein zwischen Januar 1973 und September 1974 wurden 140 von Arbeitern, Bauern und Soldaten geschriebene Artikel in über 30 chinesischen wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht, u. a. in Zhongguo Kexue (Chinesische Wissenschaft), Kexue Tongbao (Wissenschaftliches Bulletin), Dongwu Xuebao (Zoologische Zeitschrift), Wuli (Physik), Huaxue Tongbao (Chemisches Bulletin) und Kexue Shiyan (Wissenschaft­ liches Experimentieren). Das wissenschaftliche Experi­ mentieren gehört in China zu den drei großen revolu­ tionären Bewegungen, an denen sich Millionenmassen beteiligen.

Vor nicht langer Zeit tauchte bei der Erdölförderung in China ein Problem auf. Es wurde ein Pflanzenharz gebraucht, durch dessen Anwendung die Ölproduktion vervielfacht werden kann. Es wäre wohl kaum anzuneh­ men, daß es in einem so großen Land wie China, das verschiedene Klimazonen umfaßt und über große Pflan­ zenressourcen verfügt, nicht die passende Pflanze gibt, die einen entsprechenden Harz liefert. Das Personal des Botanischen Forschungsinstituts in Peking, das mit der Lösung dieses Problems beauftragt war, befragte zuerst die Massen. Aus verschiedenen Gebieten wurde das Vorhandensein klebriger Pflanzen berichtet. Aus einigen gebirgigen Gebieten kam die Nachricht, daß es einen Baum gibt, dessen Rinde so klebrig ist, daß sogar Vögel davon nicht fortfliegen können. Von woanders wurde berichtet, daß die großblättrige Birke eine gummiartige Flüssigkeit absondert. Das Ergebnis dieser Massenbe­teiligung war, daß das Institut aus den vielen zugeschick­ ten Pflanzenmustern einen Naturharz fand, der sich für den Zweck eignet.

Die Entwicklung der Wissenschaft und Technik in China mußte von der sehr schwachen Basis ausgehen, die die alte Gesellschaft hinterlassen hatte. Um das fort­ geschrittene Weltniveau einzuholen und zu überholen, sind in vieler Hinsicht große Anstrengungen über einen ziemlich langen Zeitraum nötig. Das chinesische Volk, das sein Geschick in die eigenen Hände genommen hat, ist in den vergangenen 25 Jahren unter der richtigen Führung des Vorsitzenden Mao und der Kommunistischen Partei ein gutes Stück vorwärts gekommen. Es ist ent­ schlossen, mit noch größeren Schritten vorwärtszukom­ men, um auf dem Gebiet der Wissenschaft und Technik hervorragende Beiträge für das Land zu leisten. zurück

 

Die „Barfussärzte" auf dem Land

 

Die „barfüßigen Ärzte" der Djiangdschen-Volkskom ­ mune im Kreis Tschuanscha der Stadt Schanghai sind seit der Bestätigung durch den Vorsitzenden Mao im Jahre 1968 als Vorbild anerkannt. Seitdem wurde diese neue medizinische Kraft unter der Anleitung durch die Parteiorganisationen verschiedener Ebenen, mit Unter­ stützung der armen Bauern und unteren Mittelbauern und auf dem vom Vorsitzenden Mao gezeigten Weg ge­ festigt, und das medizinische Niveau der „Barfußärzte" wurde weiter erhöht. Dies war ein Ausdruck für die Lebenskraft der sozialistischen neuen Erscheinungen.

In den letzten 6 Jahren hat die Volkskommune Djiang­ dschen nacheinander drei weitere Gruppen von „bar­ füßigen Ärzten" ausgebildet, und die Zahl der Ärzte stieg von 28 auf über 80. Fünf von ihnen gingen zur Armee, fünf wurden zu weiterem medizinischen Studium auf die Hochschule geschickt, und vier arbeiten in der Klinik der Volkskommune. Von den übrigen 68 wurden jeweils drei bis vier auf jede Produktionsbrigade verteilt. Zwei Drittel sind Parteimitglieder und Mitglieder des Kom­ munistischen Jugendverbandes, 10 „Barfußärzte" wurden in Leitungsorgane aufgenommen. Mit Hilfe der „bar­ füßigen Ärzte" sind in den Produktionsgruppen 142 Sanitäter ausgebildet worden, deren Hauptaufgabe es ist, für die Krankheitsverhütung zu sorgen. Mit den „Bar­ fußärzten" als Rückgrat bilden sie auf dem Land eine wichtige Kraft, die die armen Bauern und unteren Mittel­ bauern medizinisch versorgt.

Die „barfüßigen Ärzte" befolgen die Weisung des Vor­ sitzenden Mao: „Bei der medizinischen Arbeit und Gesundheitspflege muß der Schwerpunkt auf die Dörfer gelegt werden", und das Prinzip „Vorbeugung ist die Hauptsache", und sie verbinden die chinesische Medizin mit der westlichen. Sie behandeln die Patienten mit Akupunktur, Heilkräutern und Massage und haben sich allgemein angestrengt, um die genossenschaftliche medi­ zinische Versorgung zu festigen und zu erweitern, um den Zustand, daß die medizinische Betreuung in den Dörfern mangelhaft ist und es nicht genügend Medi­ kamente gibt, grundlegend zu verändern.

Heute gibt es in allen Produktionsbrigaden der Volks­ kommune Djiangdschen einfach ausgestattete Sanitäts­ stellen, in denen die Ärzte diagnostizieren und behandeln. Die armen Bauern und unteren Mittelbauern haben jetzt ein weit sichereres Leben als früher. Auch dies zeugt von der Überlegenheit des Systems der Volkskommune.

 

Stetiger Fortschritt im Kampf zwischen der proletarischen und der bürgerlichen Linie

 

Gibt es in der vom Vorsitzenden Mao als vorbildlich anerkannte Arbeit der „Barfußärzte" in der Volkskom­ mune Djiangdschen noch Kämpfe? Ja, es gibt noch Kämpfe! Die Mediziner entwickeln sich im Kampf.

Der Kampf fand seinen Ausdruck vor allem in der Frage, welche Klasse die medizinische Arbeit und Gesundheitspflege auf dem Lande leiten sollte. Im Jahre 1972 versuchte ein Leiter einer Produktionsbrigade, hinter dem Rücken der Massen und der Mitglieder der Leitung einen Quacksalber zu einem „barfüßigen Arzt" zu machen. Dieser Quacksalber hatte den Tod eines Patienten verursacht, indem er ihm falsche Medikamente verschrieb. Durch die Intervention der Kommuneleitung gelang es ihm nicht, sich in die Reihen der „Barfußärzte" einzuschleichen. Die „barfüßigen Ärzte" dieser Brigade haben von diesem Beispiel für den Klassenkampf gelernt, und die armen Bauern und unteren Mittelbauern ge­ wannen Vertrauen in ihre Ärzte und unterstützten sie tatkräftig.

Der Kampf drückte sich auch aus in der Frage, in welchem Geist die „barfüßigen Ärzte" erzogen werden sollten. Es gab manche, die mit guter Absicht meinten, die „barfüßigen Ärzte" sollten mehr Zeit haben für ihre klinische Praxis und für das medizinische Studium und nicht an viel Produktionsarbeit teilnehmen; aber es gab auch solche, die behaupteten - und sie hatten dabei Nebenabsichten -, die „barfüßigen Ärzte" gingen zu oft aufs Feld und würden dabei ihre Muskeln und nicht ihr Gehirn entwickeln. Wenn die „barfüßigen Ärzte" nicht gleichzeitig als Bauern arbeiten, werden sie sich not­ wendigerweise von den armen Bauern und unteren Mittelbauern entfremden und die Eigenschaften der arbei­ tenden Menschen allmählich verlieren. Vom Standpunkt der Bekämpfung und Verhütung des Revisionismus haben die Parteiorganisationen verschiedener Ebenen propagiert, daß die „Barfußärzte" sich an der kollektiven Produktionsarbeit beteiligen müssen, damit sie nicht von bürgerlichen Ideen beeinflußt werden. Mit Hilfe des Parteizellenkomitees haben die „barfüßigen Ärzte" der Brigade „Rote Fahne" das Verhältnis von Produktionsar­ beit, Krankheitsvorbeugung und Krankenversorgung richtig behandelt, indem sie ein Drittel bis die Hälfte ihrer Arbeitszeit in der Landwirtschaft tätig sind. Sie machen sowohl politisch wie auch beruflich große Fort­schritte.

Ferner fand der Kampf seinen Ausdruck in der fach­ lichen Arbeit. Manche „barfüßige Ärzte" waren von der revisionistischen Linie im Gesundheitswesen beeinflußt, nach der wenig zur Vorbeugung unternommen wurde und nur die Krankheitsbehandlung im Mittelpunkt stand. Das Parteikomitee der Kommune organisierte die „Bar­ fußärzte" zur Diskussion über die Wichtigkeit der Vor­ beugung und darüber, welche schweren Folgen sich ergeben würden, wenn man sich nur auf die Heilung der Krankheiten konzentrierte. Die Ärzte erkannten, daß es sich hierbei um einen Kampf zwischen den zwei Linien im Gesundheitswesen drehte, und erhöhten dadurch ihr Bewußtsein für die Durchführung der revolutionären Linie des Vorsitzenden Mao. Zwei „Barfußärzte" der Daohsin-Brigade arbeiteten im Sinne des Prinzips, „Vor­ beugung ist die Hauptsache", unter der Anleitung des Parteizellenkomitees drei Jahre lang auf den Wasserreis­ feldern. Sie wollten Daten über die Moskitos sammeln, um sie dann gründlich ausrotten zu können. Durch die Erkenntnis der Wachstumsgesetze der Reispflanze und des Lebenszyklus der Moskitos konnten sie Methoden zur Feldbearbeitung entwickeln, die zu höheren Reiserträgen und zur Beseitigung der Moskitos führten.

Ihre Erfahrung hat bewiesen, daß die „Barfußärzte", die auf der richtigen Linie ausgebildet wurden und die Eigenschaften der armen Bauern und unteren Mittel­bauern beibehalten, im Kampf gegen Korruption und üble Einflüsse vorwärtskommen. Ihre Zahl hat sich in den letzten Jahren immer weiter vergrößert. Es gab einen „barfüßigen Arzt", der wegen des Einflusses der alten Erziehung nach Ruhm und Geld strebte, nur dicke Bücher über Medizin wälzte und die ideologische Bildung vernachlässigte. Aufgrund der Erziehung durch das Parteizellenkomitee der Brigade und durch die armen Bauern und unteren Mittelbauern machte er politisch große Fortschritte und gewann seine ideologische Hal­ tung als Bauer wieder. Durch künstliche Beatmung ret­ tete er einmal in einer benachbarten Brigade ein Kind, das fast ertrunken wäre. Als die dabeistehenden Men­ schen nach seinem Namen fragten, antwortete er: „,Bar­ fußarzt`." Er hat seine theoretischen und prakti­ schen Kenntnisse hinsichtlich der Anwendung einhei­ mischer Heilkräuter auf die Heilung von endemischen und oft auftretenden Krankheiten sehr erhöht. Nun arbeitet er zusammen mit einigen anderen Genossen an einem pharmakologischen Handbuch für „Barfußärzte".

 

Verbesserung der medizinischen Arbeit durch die Verbindung von chinesischer und westlicher Medizin

 

Bei ihren Anstrengungen zur Verbesserung der Gesundheit der Menschen auf dem Lande haben die „barfüßigen Ärzte" der Djiangdschen-Volkskommune sichtbare Erfolge erzielt. Sie behandeln jetzt 95 Pro­ zent der auftretenden Krankheiten- von leichten bis zu schweren und akuten Krankheiten. Ihre Geschick­ lichkeit wird ständig erhöht.

Die „barfüßigen Ärzte" der Dahung-Brigade wandten hauptsächlich westliche Medizin an zur Behandlung und Vorbeugung der endemischen und häufig auftretenden Krankheiten-manchmal mit Erfolg, manchmal ohne Erfolg. Bei der Entfaltung der Massenbewegung zur Selbstherstellung von pflanzlicher Medizin wandten sie zuerst einzelne Pflanzen zur erfolgreichen Heilung bestimmter Krankheiten an und hatten dann besonders Erfolg mit aus mehreren Pflanzen hergestellter Medizin. Mit der Unterstützung von bestimmten Institutionen stellten die „Barfußärzte" 18 einfache Arzneien her - Tabletten, Pillen oder Sirup gegen Husten, Asthma, Magenschmerzen, Rückenschmerzen usw.

Die Ärzte wissen, daß es notwendig ist, die Arbeit immer weiter zu verbessern, denn nur so dienen sie wirk­ lich den armen Bauern und unteren Mittelbauern. Das Entscheidende dabei ist, der Linie des Vorsitzenden Mao zu folgen, d. h. eine neue einheitliche Medizin und Pharmakologie zu schaffen durch die Verbindung von chinesischen und westlichen Methoden.

Unter der Leitung des Gesundheitszentrums der Kom­ mune und in enger Zusammenarbeit mit medizinischen Fach- und Hochschulen und mit ambulanten Mediziner­ gruppen erlernten die „barfüßigen Ärzte" die Praktiken und Theorien der chinesischen und westlichen Medizin. In den letzten Jahren wurden über 10 Ausbildungskurse veranstaltet.

Die „Barfußärzte" entscheiden sich für chinesische oder westliche Methoden jeweils entsprechend der Wirk­ samkeit und Wirtschaftlichkeit. Es gab in der Hsinhua - Brigade einen seit sieben oder acht Jahren an Migräne leidenden Patienten. Er war von Krankenhaus zu Kran­ kenhaus geschickt worden, nahm häufig teure westliche Medikamente ein, ohne daß sich sein Zustand änderte. Durch die Analyse seiner Krankheitsgeschichte und seines Zustandes kamen die „barfüßigen Ärzte" zu der Feststellung, daß die westlichen Medikamente nur zeit­ weilig lindernd wirken können, und die Behandlung mit Akupunktur wirksamer und geringer in den Kosten wäre. Sie bestimmten drei Behandlungsprozesse. Im Ergebnis war der Patient noch vor dem zweiten Behandlungs­prozeß geheilt.

Bei vielen Fällen auf dem Land genügt es nicht, wenn nur entweder westliche Medizin oder chinesische Medizin angewandt wird. Bei der Behandlung von Schlangen­ bissen beispielsweise war die Anwendung von drei bestimmten Heilkräutern zwar in gewissem Maße wirkungsvoll, aber in Verbindung mit westlicher Heil­ methode war der Erfolg weit besser. Die „Barfußärzte" erkannten, daß die beiden Methoden kombiniert werden müssen, um die Vorteile der einen mit den Vorteilen der anderen zu ergänzen. Auf diese Weise wurden ende­ mische und häufig auf dem Lande auftretende Krank­ heiten und auch einige schwere und akute Fälle geheilt.

Auf der Grundlage ihrer praktischen Erfahrungen studieren die „Barfußärzte" medizinische Theorie. Die Ärzte dieser Kommune tauschen an zwei Tagen innerhalb eines jeden Monats Erfahrungen aus und lesen wissenschaftliche medizinische Literatur. Einige von ihnen halten Vorlesungen in Ausbildungskursen.

In Zusammenarbeit mit anderen Medizinern haben die „Barfußärzte" dieser Kommune drei medizinische Lehr­ bücher für „Barfußärzte" und Sanitäter verfaßt und herausgegeben, das erste in einer Auflage von 1 120 00'0 Exemplaren. Außerdem erschien von ihnen eine über­ arbeitete Ausgabe für höhere Ausbildungsstufen und ein medizinisches Handbuch für Sanitäter. Eine neue Art von Medizinwissenschaftlern und Pharmakologen aus den Reihen der „barfüßigen Ärzte" ist im Entstehen begriffen. Sie werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen bei der Förderung der Führung der armen Bauern und unteren Mittelbauern im Gesundheitswesen auf dem Land und bei der weiteren Verbesserung der medizini­ schen Versorgung in den Dörfern.

 

Intellektuelle neuer Art wachsen heran

 

Entsprechend den Bedürfnissen der Revolution im Gesundheitswesen auf dem Land und der Bildungs­ revolution an den medizinischen Fach- und Hochschulen wurde eine große Zahl von neuen „Barfußärzten" ausge­ bildet. Die alten und die neuen „barfüßigen Ärzte" dieser Kommune arbeiten zusammen, und sie werden unablässig durch neues Personal verstärkt. Die Partei­ organisationen verschiedener Ebenen und die Massen der armen Bauern und unteren Mittelbauern achten darauf, daß sich die Ärzte durch die Ausbildung einen kämpferi­ schen Arbeitsstil aneignen. Durch die Hilfe der alten entwickeln sich die jungen „barfüßigen Ärzte" weiter.

Die älteren „barfüßigen Ärzte", die ihre Arbeit im heftigen Kampf zwischen den zwei Linien im Gesund­ heitswesen leisteten, haben ein großes Verantwortungs­gefühl bezüglich ihrer Aufgaben. Sie unterrichten die jungen Ärzte theoretisch und praktisch und vermitteln ihnen die revolutionäre Haltung der „barfüßigen Ärzte": „Die ,Barfußärzte` haben Schwielen auf den Handflächen, Lehm an den Füßen, den Sanitätskoffer auf der Schulter, und sie denken an die armen Bauern und un­ teren Mittelbauern." Die Tatsachen haben bewiesen, daß sie bei den Bauern verankert sind.

Durch die sechsjährige Erfahrung wurde klar, daß die Ausbildung von „Barfußärzten" auf der Linie des Vor­sitzenden Mao der richtige Weg ist für die Ausbildung der proletarischen Intellektuellen im Gesundheitswesen. Fünf „barfüßige Ärzte" wurden vom Parteikomitee der Kommune und von den armen Bauern und unteren Mittelbauern für den Besuch der Hochschule ausgewählt. Einer von ihnen, der in dreieinhalbjährigem Studium an einer Hochschule in Peking sowohl politisch als auch fachlich große Fortschritte erzielte, leistete zusammen

mit vier anderen Studenten ein wissenschaftliches Forschungsthema. Die Lehrer und Studenten fanden die Arbeit ausgezeichnet. Seit seinem Studienabschluß arbeitet er als Lehrer in einer medizinischen Hochschule in Schanghai. In den drei bis vier Jahren, seitdem er das Dorf verließ, hat er niemals die armen Bauern und unteren Mittelbauern vergessen. Er fuhr in den Sommer­ferien in seine Heimat und nutzte die Zeit, indem er fünf Tage an der Produktionsarbeit teilnahm, fünf Tage in der pharmazeutischen Fabrik der Kommune Medikamente herstellte und in den übrigen 10 Tagen in der Ambulanz arbeitete. Die Entwicklung dieses „Barfußarztes" macht eindeutig klar, daß die Ausbildung auf diese Art der richtige Weg ist für das medizinische Personal.

 

Aufgabe bei der Revolution im Überbau

 

Die „barfüßigen Ärzte" der Djiangdschen-Kommune treiben nicht nur die Revolution im Gesundheitswesen in ihrer Brigade und Kommune voran, sondern sie arbei­ten auch mit bei der Revolutionierung des Überbaus und entwickeln sich selber dabei.

Um den Überbau mit der ökonomischen Basis in Übereinstimmung zu bringen und der letzteren in den Dienst zu stellen, muß das Proletariat im Überbau ein­ schließlich aller Sektoren der Kultur die Führung über­ nehmen. Aus diesem Grund wurden „barfüßige Ärzte" in die leitenden Organe der Kommune und einiger Brigaden aufgenommen. Die „barfüßige Ärztin" Wang Gui-dschen ist die stellvertretende Sekretärin des Partei­ komitees der Kommune und zuständig für die Arbeit in Kultur, Bildung und Gesundheitswesen. Bei der Durch­ führung der proletarischen Linie des Vorsitzenden Mao im Gesundheitswesen hat sie einen festen und klaren Standpunkt. Sie vergißt nie ihre Arbeit als „barfüßige Ärztin" und entfernt sich nicht von den Massen und von der Produktionsarbeit. Außerdem leistet sie eine gute ideologische und organisatorische Arbeit unter den „barfüßigen Ärzten".

„Barfußärzte" wurden kontinuierlich auf die Hoch­schulen geschickt, gleichzeitig gingen die Studenten der medizinischen Fakultät im Rahmen der Bildungs­ revolution zu praktischer Arbeit aufs Land. Die „bar­ füßigen Ärzte" sind eine wichtige Kraft in der proleta­ rischen Bildungsrevolution. Die Abteilung für medi­ zinische Behandlung im Schanghaier Institut für tradi­ tionelle chinesische Medizin wählte die Djiangdschen­ Kommune für ihre praktische Arbeit aus. Lehrer und Studenten gehen zu den Brigaden, hören die von „bar­ füßigen Ärzten" gehaltenen Vorlesungen und arbeiten zusammen mit ihnen in der Ambulanz. Die „barfüßigen Ärzte" haben durch ihre Teilnahme an der Bildungs­ revolution neue Erfahrungen geliefert, da sie sowohl die westliche Medizin als auch die traditionelle chinesische Medizin kennen und praktische Erfahrungen beim Kom­ binieren von beiden haben. Das neue Lehrmaterial des Instituts hat die Barrieren zwischen chinesischer und westlicher Medizin beseitigt und eine organische Ver­ bindung zwischen beiden hergestellt. Es gibt nicht mehr die absolute Trennung der Pathologie und Pathogenese von der Therapeutik. Die Vorlesungen der „Barfußärzte" enthalten immer Beispiele von typischen Krankheiten und Krankheitsfällen und verbinden so die Theorie mit der Praxis.

Die sich vergrößernde Zahl der „barfüßigen Ärzte" ermöglicht es der Klinik der Kommune Djiangdschen, den armen Bauern und unteren Mittelbauern noch besser zu dienen. Die Klinik hat folgende drei Maßnahmen getroffen:

1) Auswahl von guten „barfüßigen Ärzten" mit praktischen Erfahrungen für die Klinik, um das Personal zu verstärken und die Klinik zu verbessern;

2) abwechselnde Entsendung der „barfüßigen Ärzte" in die Klinik zur Ausbildung, damit sie in der Klinik ihre politische Rolle entfalten und ihre praktischen Erfahrun­ gen und ihr fachliches theoretisches Niveau heben;

3) Einladung der „barfüßigen Ärzte" zur Teilnahme an der Heilung bestimmter Krankheiten. Die chirurgische Abteilung der Klinik hat oft die „barfüßigen Ärzte" zur Assistenz bei Operationen eingeladen. Ihr hohes pro­ letarisches Klassengefühl gegenüber den Patienten und ihr großes Verantwortungsbewußtsein bei ihrer Arbeit sind ein gutes Vorbild für die Mediziner in der Klinik.

Die „barfüßigen Ärzte" als eine neue sozialistische Erscheinung entwickeln sich weiter in China und leisten immer größere Beiträge für die Gesundheit des Volkes. zurück

 

Fußnoten

 

[1] Senfan- und Wufan-Bewegung - Die Bewegung gegen Kor­ ruption, Verschwendung und Bürokratismus und die Bewegung gegen Bestechung, Steuerhinterziehung, Diebstahl von Staatsei­ gentum, Lieferung schlechter Arbeit und minderwertigen Ma­ terials und Diebstahl von staatlichen Wirtschaftsinformationen.

[2] In der Weisung vom 20. März 1960 , über die „Betriebsver­ fassung des Hüttenkombinats Anschan" hat der Vorsitzende Mao die grundlegenden Erfahrungen des sozialistischen Aufbaus in China ausgewertet und die revolutionäre Initiative der Arbeiter des Hüttenkombinats Anschan anerkannt und bestätigt. Die fünf Grundprinzipien der „Betriebsverfassung" sind: alles konsequent von der Politik leiten lassen; die Führung der Partei stärken; die Massenbewegung tatkräftig entfalten; ein System einführen, nach dem die Funktionäre an der Produktionsarbeit und die Arbeiter an der Betriebsverwaltung teilnehmen, unvernünftige Regeln und Vorschriften abgeändert werden und Arbeiter, führende Funk­ tionäre und revolutionäre Techniker eng zusammenarbeiten; tech­ nische Neuerungen und die technische Revolution energisch durchführen. Die „Betriebsverfassung des Hüttenkombinats An­ schan" ist das Grundgesetz für die Industriebetriebe in China.

[3] In den 60er Jahren leitete Wang Djin-hsi ein Bohrteam, das am Aufbau des Datjing-Ölfeldes teilnahm. Er wurde „Eiserner Mann" genannt für seine Ausdauer und seinen Geist des harten Kampfes. Auf dem IX. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas wurde er zum Mitglied des Zentralkomitees der Partei gewählt. Er starb am 15. November 1970.

[4] Auf der Arbeitskonferenz des Zentralkomitees vom August 1962 in Bedaiho und auf der 10. Plenartagung des VIII. Zentral­ komitees der Partei vom September desselben Jahres formulierte der Vorsitzende Mao umfassend die grundlegende Linie unserer Partei für die ganze sozialistische Geschichtsperiode. Der Vorsit­zende Mao zeigte auf: „Die sozialistische Gesellschaft umfaßt eine ziemlich lange geschichtliche Periode. Während dieser Ge­ schichtsperiode des Sozialismus sind Klassen, Klassenwider­ sprüche und Klassenkämpfe immer noch vorhanden; der Kampf zwischen den zwei Wegen, dem des Sozialismus und dem des Kapitalismus, geht weiter, und die Gefahr einer kapitalistischen Restauration bleibt bestehen. Man muß die Langwierigkeit und Kompliziertheit dieses Kampfes erkennen. Man muß die Wach­ samkeit erhöhen und die sozialistische Erziehung durchführen. Man muß die Probleme der Klassenwidersprüche und Klassen­ kämpfe richtig begreifen und behandeln, die Widersprüche zwischen uns und dem Feind und die im Volk richtig vonein­ ander unterscheiden und behandeln. Andernfalls wird sich ein sozialistischer Staat wie unserer in sein Gegenteil verwandeln, er wird entarten, und es wird zu einer Restauration kommen. Von nun an müssen wir jährlich, monatlich, ja täglich darüber sprechen, damit wir für dieses Problem ein verhältnismäßig nüch­ ternes Verständnis haben und eine marxistisch-leninistische Linie besitzen können."

[5] Genosse Tschen Yung-gui wurde im Jahre 1969 auf dem IX. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas zum Mitglied des ZK und 1973 auf dem X. Parteitag zum Mitglied des Politbüros des ZK gewählt. Außerdem ist er stellvertretender Minister­ präsident des Staatsrates.

[6] Die landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft niederer Stufe: Die Mitglieder der Genossenschaft brachten ihr Land als Anteil ein. Jedes Mitglied erhielt eine bestimmte Summe für das von ihm eingebrachte Land und für seine Arbeitskraft. Im Jahre 1955 ging sie zur landwirtschaftlichen Produktionsgenossen­ schaft höherer Stufe über, die die Abgabe nach Bodenanteilen abschaffte und Zugtiere und größere landwirtschaftliche Geräte der Bauern kaufte und das Prinzip „Jeder nach seinen Fähig­ keiten, jedem nach seiner Leistung" einführte.

[7] Figur in der chinesischen Mythologie, verantwortlich für Sturm und Regen, zu der man während Trockenheit um Regen betete.

[8] Im Jahre 1964 begann in ganz China die sozialistische Erzie­ hungsbewegung auf dem Lande. Auf einer Arbeitskonferenz des Zentralkomitees der Partei leitete der Vorsitzende Mao die Aus­ arbeitung des Dokuments „Einige gegenwärtig bei der sozialisti­ schen Erziehungsbewegung auf dem Lande aufgestellte Fragen' 4 (auch das „23-Punkte-Dokument" genannt), in dem die scheinbar „links" in Wirklichkeit aber rechtsgerichtete, bürgerliche reak­ tionäre Linie Liu Schao-tschis entlarvt wurde und seine falschen Thesen über das Wesen der Bewegung wie „Verflechtung der Widersprüche innerhalb und außerhalb der Partei" und „Wider­ sprüche zwischen sauber und unsauber in vierfacher Hinsicht" zurückgewiesen wurden. Zum ersten Mal wies der Vorsitzende Mao eindeutig darauf hin, daß „das Hauptangriffsziel der gegen­ wärtigen Bewegung diejenigen Machthaber in der Partei bilden, die den kapitalistischen Weg gehen".

[9] Li Si-guang war Mitglied des IX. ZK der KPC'h, stellvertre­ tender Vorsitzender des Nationalen Komitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes, Vizepräsident der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und Minister für Geologie der VR China. Er starb im April 1971 im Alter von 82 Jahren.

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