Warum China keine Inflation

kennt

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INHALT

Einleitung

I. China kennt keine Inflation

II. Beseitigung der Inflation

III: Wo liegt das "Geheimnis" für die anhaltende Stabilität der Renminbi?

 

 

 

Einleitung

Gegenwärtig wird die kapitalistische Welt von wirtschaft­lichen Schwankungen und Inflation geschüttelt. Die breiten Massen und die Familien fühlen sich bedroht. Wie die wirtschaftlichen Schwankungen, die Inflation und das sie begleitende Unheil beseitigt werden können, ist zu einem Hauptthema in der Öffentlichkeit gewor­den. Die Volksrepublik China hat im letzten Vierteljahr­hundert seit ihrer Gründung Selbständigkeit und Unabhängigkeit praktiziert, sich auf die eigene Kraft gestützt, die Aktivität der Volksmassen mobilisiert und die sozialistische Wirtschaft entwickelt. Die Produktion dehnt sich fortwährend aus, der Lebensstandard der Bevölkerung wächst schrittweise, und der Wert der Ren­minbi (*„Renminbi" (RMB) ist die gesetzliche Währung der Volks­republik China. Die Währungseinheit ist „Yuan", unterteilt in „Jiao" und „Fen": ein „Yuan" ist gleich zehn „Jiao", ein „Jiao" gleich zehn Fen") ist stabil.

Wie hat China die von der Geschichte hinterlassene „Krankheit" der Inflation geheilt? Wie konnte die Ren­minbi die ganze Zeit hindurch ihren Wert unverändert erhalten, ohne von den Finanz- und Währungskrisen der kapitalistischen Welt beeinflußt zu werden? Wie hat sich die Stabilität der Währung auf das Leben der Bevöl­kerung ausgewirkt? Der Verfasser, der Familien, Märkte sowie Finanz-, Bank- und Handelsorganisationen besucht und dabei Untersuchungen angestellt hat, möchte ver­suchen, diese Fragen im einzelnen zu beantworten, was den Lesern zu einem besseren Verständnis über das Finanz- und Währungssystem Chinas, die chinesische Wirtschaftspolitik sowie über das Leben der chinesischen Bevölkerung verhilft.

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I. China kennt keine Inflation

Im täglichen Leben hat man stets Kontakt mit dem Geld. Es vermittelt den Tausch, dient zum Kauf von Bedarfs­gegenständen usw. Das ist so in allen Ländern, solange eine Geldwirtschaft besteht. Aus verständlichen Grün­den sind daher Ab- oder Aufwertung der Währung von großer Bedeutung für die Menschen. Der Verfasser fand jedoch heraus, daß die Bevölkerung Chinas sich keine Sorge um mögliche Veränderungen des Werts der Ren­minbi macht. Viele Menschen haben nicht einmal eine Vorstellung davon, was eine Inflation ist, Im Pekinger Statistischen Amt sah der Verfasser eine Tabelle, die die Entwicklung des Kaufkraftindexes der Renminbi in Peking darstellt.

1965 = 100

1966

1968

1970

1973

Warenindex

100,22

100,52

101,32

101,57

Dienstleistungsindex

102,23

102,52

102,52

103,20

Die Tabelle zeigt, daß im Jahre 1973 für 100 Yuan soviel Waren gekauft werden konnten wie im Jahre 1965 für 101,57 Yuan. Bei den Ausgaben für Dienstleistun­gen (Wohnungsmiete, Wasser-, Stromgebühren, Fahrko­sten usw.) war das Verhältnis im gleichen Zeitraum 100 zu 103,20 Yuan. Offensichtlich ist der Wert der Renminbi nicht nur stabil geblieben, sondern sogar angestiegen.

Tatsächlich ist diese Stabilität der Renminbi nicht nur für Peking bestimmend, sondern trifft im Landesmaßstab ebenso zu. Der Wert der Renminbi ist heute von der Inflation, die die ganze kapitalistische Welt erfaßt hat, unberührt geblieben.

Gleichbleibende Marktpreise und stabile Existenzsicherheit der Bevölkerung

Die Warenpreise bilden einen wichtigen Aspekt der wirtschaftlichen Lage einer Gesellschaft. Die Stabilität der Kaufkraft einer Währung und der Lebensstandard der Bevölkerung lassen sich besonders aus den Waren­preisen erkennen. Schauen wir uns die Haushaltungs­bilanz einer chinesischen Arbeiterfamilie an!

Einnahmen und Ausgaben einer Familie

„Sehen Sie, die Kosten für Nahrungsmittel, Kleidung und sonstige Konsumgüter nehmen seit über zehn Jahren

nicht zu. Obwohl unser Lebensstandard gegenwärtig nicht hoch ist, haben wir genug zu essen und anzuziehen. Wir brauchen uns um die Lebenshaltung keine Sorgen zu machen, auch nicht um eine Entwertung unseres Geldes!" Dies sagte der Textilarbeiter Tschang Bao­-tschi, als er über die Lebensverhältnisse seiner Familie sprach.

Tschang Bao-tschi, 36 Jahre, ist Gruppenleiter in der Zwirnerei der Staatlichen Textilfabrik Nr. 3 von Peking. Seine Frau Dschang Hua-schu, 36 Jahre, ist Arbeiterin der gleichen Werkhalle. Der Lohn des Ehepaars beträgt zusammen monatlich 154 Yuan. Ihr Sohn besucht eine Grundschule, die Tochter ist in einem Kindergarten. Die Eltern und der Sohn essen Frühstück und Abendessen zu Hause, das Mittagessen in der Kantine des Betriebs, die sich ganz in der Nähe ihrer Wohnung befindet. Derartige Familienverhältnisse können auf Grund der Häufigkeit ihres Vorkommens in den chinesischen Städten als typisch gelten.

Tschang Bao-tschi stellte auf Wunsch des Verfassers eine Liste auf mit den durchschnittlichen fixen Ausgaben der Familie für einen Monat während der vergangenen Jahre.

Aus dieser Tabelle erkennt man, daß die Ausgaben der Familie für Grundnahrungs- und Zusatznahrungsmittel sowie für Kleidung seit 1965 etwas zugenommen haben, aber sämtliche anderen Ausgaben sind im großen ganzen gleich geblieben, wobei der Anstieg der ersteren Ausgaben auf das Älterwerden der Kinder zurückzuführen ist.

Grundnahrungsmittel

23,60

25.45

25,45

Zusatznahrungsmittel* und Gewürze

22,50

30,00

30,00

Imbiß im Restaurant

12,00

12,00

12,00

Süßigkeiten, Kuchen, Obst

10,00

10,00

9,50

Kleidung

16,75

21,35

21,35

Wohnungsmiete

0,84

0,84

0,84

Wassergebühr

0,30

0,30

0,30

Stromgebühr

1,05

1,05

1,05

Gasgebühr

1,60

1,60

1,60

Fahrkosten und Postgebühren

0,96

0,96

0,96

Eintrittskarten für Kul­turdarbietungen und Sportveranstaltungen

1,20

1,20

1,20

Friseur und Bäder

0,50

0,50

0,50

Kindergarten

3,50

3,50

3,50

Andere Kosten

5,00

5,00

5,00

insgesamt

Insgesamt

99,80

113,75

113,25

*Unter Zusatznahrungsmitteln versteht man in China alle Nahrungsmittel außer Getreide.

Die Familie Tschang Bao-tschis bringt monatlich etwa 40 Yuan auf ihr Bankkonto. Mit dem auf diese Weise gesparten Geld konnte sie in den letzten Jahren einen Rundfunkapparat, einen Fernseher, Armbanduhren und verschiedene Möbelstücke kaufen. Ihre Wohnung ist daher verhältnismäßig gut ausgestattet.

Am Sonntag ißt die ganze Familie zu Hause. Für die Mahlzeiten am Sonntag gibt sie in der Regel rund zwei Yuan aus. Was kann für zwei Yuan gekauft werden?

Nach den Pekinger Marktpreisen vom Jahre 1965 bis Ende November 1974 konnten gekauft werden:

Im Jahre 1965

Schweinefleisch

0,25 Kg

Hühnereier

0,25 Kg

Bandfisch

1,00 Kg

Bohnenkäse

0,50 Kg

Chinakohl

0,50 Kg

Im Jahre 1974:

Schweinefleisch

0,25 Kg

Hühnereier

0,25 Kg

Bandfisch

1,00 Kg

Bohnenkäse

0,50 Kg

Chinakohl

0,50 Kg

Kartoffeln

0,50 Kg

Lauch

0,50 Kg

Für das gleiche Geld konnten also 1974 mehr Lebens­mittel nach Hause gebracht werden als 1965.

Stabile Preise für Zusatznahrungsmittel

In den Vitrinen und auf den Regalen der Geschäfte kann man Preislisten in bunten Farben sehen, die vor einigen Jahren geschrieben wurden. Eine hehe Kin­derstimme verlangt vielleicht:

„Ein Kilo Salz und einen halben Liter Sojasauce, bitte!"

Das Kind gibt an der Kasse das vorbereitete Geld ab. Offensichtlich kennt es die Warenpreise sehr gut und ist sicher, keinen Fehler zu machen:

Die Kleinhandelspreise für Zusatznahrungsmittel in Peking sind seit langem stabil und wurden sogar teilweise herabgesetzt. Die folgende Tabelle zeigt für einige wichtige Nahrungsmittel die Preise bis Ende November 1974:

(Einheit: Yuan)

Sorte

Gewicht

1965

1970

1974

Schweinefleisch

1 Kg

2,00

1,80

1,80

Hammelfleisch

1,42

1,42

1,42

Rindfleisch

1,50

1,50

1,50

Hühnerfleisch

2,00

2,00

2,00

Bandfisch

0,86

0,80

0,80

Hühnereier

2,08

1,80

1,80

Bohnenkäse

0,16

0,16

0,16

Chinakohl

0,058

0,05

0,05

Kartoffeln

0,24

0,24

0,20

Lauch

0,24

0,20

0,18

Die Gemüseauswahl ist reichlich. In den Markthallen von Dungdan, Hsidan, Tschaoyang und anderen großen Geschäften werden oft über hundert Arten von Gemüse

angeboten. Selbst im kalten Winter gibt es dort über 50 Gemüsesorten. Pekinger Bürger, die aus südchinesischen Provinzen stammen, können das in der Umgebung von Peking angebaute Gemüse ihrer Heimat kaufen. Auch bestimmte Gemüsearten wie Hibiscus cannabinus aus Afrika, Kopfsalat aus Europa und Nordamerika, Coffee senna aus Südostasien und Kohl (Brassica campestris) aus Japan sind erhältlich, da sie in umliegenden Volks­kommunen erfolgreich angepflanzt werden.

Jeder Einwohner Pekings kann im Durchschnitt täglich rund 0,5 kg frisches Gemüse bekommen; das ist doppelt soviel wie kurz nach der Befreiung. Entsprechend der Jahreszeiten gibt es bei den Kleinhandelspreisen für die meisten Gemüsearten gewisse geringe Schwankungen. Diese haben sich in den letzten zehn Jahren fast nicht verändert. Im Durchschnitt kostet ein Kilo Gemüse nur etwas über 0,08 Yuan. In der Hochsaison türmen sich Tomaten und Chinakohl überall zu Bergen, und für 0,10 Yuan erhält der Käufer zwei bis drei Kilo davon.

Die Preise für die verschiedenen Speisen aus Soja­bohnen, die die Chinesen gerne essen, sind seit 1956 gleich geblieben.

Stabile Lebenshaltungskosten

Aus dem Familienbudget Tschang Bao-tschis ist ersichtlich, daß die Ausgaben für Getreide und Brennstoff

zwischen 1965 und 1974 im wesentlichen gleich geblieben sind. Das zeigt die Stabilität der Preise. In der Tat ist bei den Kleinhandelspreisen für Getreide, Baumwollge­webe, Steinkohle und andere Bedarfsgüter des täglichen Lebens nicht nur in den letzten zehn Jahren, sondern seit der Befreiung überhaupt keine Steigerung zu ver­zeichnen.

Im Jahre 1952 bekam man auf den Märkten Pekings für 15 Yuan:

Reis 12,50 Kilogramm

Weizenmehl 5,00 „

Salz 0,50 „

Zucker 0,50 „

Weißer Baumwollstoff 3,33 Meter

Streichhölzer 2 Schachteln

Seife 2 Stück

Kohle 25 Kilogramm

Petroleum 1,25 „

Emailwaschschüssel 1

Penicillin 1 Ampulle

Heute, 24 Jahre später, kann man für den gleichen Geldbetrag das gleiche einkaufen und dazu noch 2,5 kg Weizenmehl mehr.

1953 wurde festgelegt, daß der Staat von den Bauern das Getreide zentral ankauft und es zentral verkauft. Um den Bauern mehr Einkommen zu sichern, hat der Staat den Getreideankaufspreis mehrmals erhöht, wäh­rend der Kleinhandelspreis in den Städten im wesent­lichen nicht geändert wurde. Auch heute, wo überall in der Welt die Getreidepreise in die Höhe schnellen, bleibt dieser in China unverändert. Im Kleinhandel kostet in China ein Kilo Weizenmehl mittlerer Klasse durchschnitt­lich 0,36 Yuan, und ein Kilo Reis 0,286 Yuan, was bedeutet, daß die Einzelverkaufspreise etwa den Ankaufs­preisen gleichen. Die Kosten der zuständigen Han­delsorganisationen für Speicherung, Transport und mög­lichen Schwund werden vom Staat getragen. Beim Verkauf beispielsweise von 50 000 t Getreide erleidet der Staat einen Schadensverlust von rund 2 500 000 Yuan.

Die Baumwollgewebe werden farblich und artmäßig immer zahlreicher. Der Absatz von Woll-, Seiden- und synthetischem Stoff steigert sich verhältnismäßig rasch. Die Preise für Khaki, Baumwollgabardine, bunte oder weiße Baumwollgewebe, welche in den Städten und auf dem Land getragen werden, sind stabil. Beispielsweise kostet ein Meter weißer Baumwollstoff in Peking, Tien­tsin und Schanghai seit langer Zeit 0,84 Yuan, etwa so viel wie drei Packungen Zigaretten mittlerer Güteklasse.

Die Leichtindustriewaren Chinas werden qualitativ besser, und der Absatz steigt. Ihre Preise sind gleichblei­bend, oder sie sind teilweise sogar herabgesetzt worden. Nehmen wir Peking als Beispiel, dann bietet sich zwi­schen 1965 und 1974 folgender Vergleich:

(Einheit:

Yuan)

Artikel

Norm

Einheit

1965

1970

1974

Emailwaschschüssel

32 cm Durchmesser

1

1,80

1,80

1,66

Aluminiumbrotbehälter

12 X 20 cm

1

1,36

1,32

1,32

Thermosflasche 2,5 kg, mit Bambushülle

1

2,51

2,10

2,10

Emailbecher

9 cm Durchmesser

1

0,96

0,83

0,83

Wecker

Langer Sekundenzeiger Klingelwerk im Rücken

1

15,80

8,00

8,00

Waschseife

Marke Leuchtturm

1 Stück

0,25

0,25

0,22

Zahncreme

Marke Beihai

1

0,42

0,42

0,42

Füllfederhalter

Feder aus Iridium/Marke Goldstern

1

1,25

1,25

0,90

Tinte

57 cm3

1 Flasche

0,18

0,18

0,18

Schreibpapier

25 Blatt

1 Packung

0,15

0,15

0,15

Die Qualität von nutzbeständigen Konsumgütern wie Armbanduhren, Rundfunkapparaten, Fahrrädern, Nähma­schinen und Kameras hat sich in den letzten Jahren erhöht. Ihre Preise sind entweder unverändert geblieben oder wurden herabgesetzt.

Bei Transistorradios beispielsweise gibt es unter ande­ren die Marken „Bambusbär", „Rote Fahne" und „Päonie". Fast jedes Jahr geht ein verbesserter Typus mit einer höheren Qualität und billigerem Preis in die Massenproduktion. Verglichen mit dem Jahr 1965, war 1974 der durchschnittliche Kleinhandelspreis für Tran­sistorradios um mehr als 40% heruntergegangen. Die Preise für Medikamente verringern sich kontinuierlich. Die durchschnittlichen Einzelverkaufspreise sind heute nur etwa li5 so hoch wie in den ersten Jahren nach der Gründung der Volksrepublik. Wenn man also früher für ein bestimmtes Medikament 0,50 Yuan bezahlte, braucht man heute nur 0,10 Yuan zu bezahlen.

Preisabnahme bei landwirtschaftlichen Produktionsmitteln

Vor der Befreiung rissen die Imperialisten und die einheimischen Ausbeuterklassen die Agrarprodukte billig an sich und verkauften die Erzeugnisse der Industrie zu Höchstpreisen, wodurch die Bauern aufs grausamste ausgeraubt wurden. Nach der Gründung des Neuen China sah die Volksregierung in der vernünftigen Regelung des Preisverhältnisses zwischen Industriewaren und Agrarprodukten eine für die Festigung des Bünd­nisses der Arbeiter und Bauern bedeutende politische Aufgabe. Um das vom alten China hinterlassene Mißverhältnis der Preise landwirtschaftlicher Produkte und in­dustrieller Erzeugnisse zu ändern, das Einkommen der Bauern zu erhöhen und die Entwicklung der landwirt­ schaftlichen Produktion zu beschleunigen, hat die Regierung- ebenso wie beim Getreide- die staatlichen Ankaufpreise für Ölpflanzen, Schweine, Rinder, Schafwolle und andere landwirtschaftliche und nebenge­werbliche Produkte mehrmals erhöht, während die Ver­kaufspreise dafür in den Städten fix blieben. Etwaig entstehender Schaden bei der Übernahme oder Auf­bewahrung durch die Handelsorganisationen wird vom Staat gedeckt. So stellt der Staat jährlich für Gemüse, Fleisch, Eier usw. Milliarden Yuan zur Verfügung, um das Gleichbleiben der Einzelverkaufspreise und eine stabile Existenzsicherheit der städtischen wie der länd­lichen Bevölkerung zu gewährleisten. Bezogen auf Peking, bedeutet das, dal3 der Staat jährlich für jeden Einwohner (ohne die Vororte hat Peking über 4 Millionen Einwohner) bei Fleisch, Eiern und Gemüse etwa fünf Yuan zur Verfügung stellt.

Gleichzeitig wurden die Verkaufspreise für chemischen Dünger, Insektizide, Landmaschinen, Ackergeräte, Die­selöl, Petroleum und andere für die Landwirtschaft benötigten Produktionsmittel mehrmals stark gesenkt. Heute sind die Preise zum Ankauf der landwirtschaft­lichen und nebengewerblichen Produkte doppelt so hoch wie im Jahre 1950, während die Verkaufspreise für chemischen Dünger, Insektizide, Landmaschinen, Dieselöl und andere Industrieerzeugnisse im! Vergleich zu 1950 zwischen l//3 und 2;%3 heruntergegangen sind.

Durch die obengenannten Maßnahmen ist der Preisun­terschied zwischen den industriellen und den landwirt­schaftlichen Produkten um rund 45% verringert worden. Die Bauern können für die gleiche Menge Agrar- und Nebengewerbeprodukte mehr Industriewaren eintau­schen. In der Stadt Hsilinhot im Autonomen Gebiet Innere Mongolei sieht eine diesbezügliche Tabelle folgendermaßen aus:

Tauschverhältnis

1950

1965

1972

1974

1 Zugpferd =Weißer Baumwollstoff

84 m

480 m

505 m

514 m

1 Mastrind =Weizenmehl

165 kg

195 kg

253 kg

253 kg

1 Schaf = Ziegeltee

1,9 Stück

4 Stück

4,6 Stück

4,6 Stück

50 Kg Schafwolle weißer Zucker

31,7 kg

50,5 kg

71 kg

77 kg

In der alten Gesellschaft nutzten die reaktionären herrschenden Klassen und die Spekulanten zwischen ver­schiedenen Gebieten bestehende Preisunterschiede zur Auspressung der arbeitenden Volksmassen. Sie kauften in bestimmten Gebieten billig Agrarprodukte ein, trans­portierten sie in andere Gebiete und verkauften sie zu erhöhten Preisen. Sie bereicherten sich ferner, indem sie den Preisunterschied zwischen den Saisons ausnutzten, d. h. in der Erntezeit zu niedrigen Preisen einkauften und später, wenn die alte Ernte verbraucht war, ihre Reserven zu Wucherpreisen verkauften. Nach der Befreiung begannen die staatlichen Handelsorganisationen, die regionalen Preisdifferenzen schrittweise zu verringern (besonders in den entlegenen Gebirgsgegenden und Gebieten der nationalen Minderheiten), und sie beseitigten die saisonalen Preisunterschiede bei den wichtigsten Agrarprodukten. Außerdem wurden die Preise für chemischen Dünger, Insektizide, Streichhölzer und westliche Medikamente im ganzen Land vereinheit­licht. All das wurde erst möglich unter den neuen Ver­hältnissen nach der Befreiung.

Geringe Wohnungsmiete und niedrige Gebühren für Wasser, Strom usw.

Die Wohnungsmiete der Familie Tschang Bao-tschis beträgt monatlich 0,84 Yuan. Tschang Bao-tschi sagte, daß die Miete, seitdem seine Familie vor 15 Jahren in die Wohnung eingezogen war, immer gleich geblieben ist.

Die Familie bewohnt zwei Räume von 24 m^2 und teilt mit dem Nachbarn die Küche mit zwei Gasherden sowie die Toilette. Alle Zimmer haben Zentralheizung. Die Wohnungsmiete beträgt nicht einmal 1% des Familienein­kommens. Die Wohnung wurde von der Fabrik gebaut, und die Miete ist deshalb besonders niedrig. Gewöhnlich werden Wohnhäuser vom Staat gebaut und direkt an die Bevölkerung vermietet. Dschu Djü-an - sie ist Arbeiterin in einer von einem Straßenkomitee betriebenen Fabrik- wohnt mit ihrem Mann und zwei die Grundschule besuchenden Töchtern in der Siedlung Mondtempel im Weststadtbezirk Pekings. Die Mietkosten ihrer Wohnung betragen 5,6 Yuan, etwa 4,6% des Ein­kommens des Ehepaars. Die Wohnung hat Zentralhei­zung und besteht aus zwei Zimmern mit je einem Wand­schrank, einer Küche mit Gasanschluß, einer Toilette und einem großen Balkon. Die Gesamtfläche beträgt 33 m^2 (ohne den Balkon).

Wie kommt es, daß die Wohnungsmiete so niedrig ist? Mieter, die im alten China den privaten Hauseigentümern unterworfen waren, werden in diesem Zusammenhang von der Überlegenheit des sozialistischen Systems sprechen. Um mehr über Miete und Wohngebühren zu erfahren, hat der Verfasser Genosse Di Tsung vom Pekinger Verwaltungsamt für Wohnhäuser besucht. Nach seiner Auskunft gab es in Peking kurz nach der Befreiung für die Bevölkerung Wohnungen mit einer Gesamtfläche von nur 13 Millionen m 2. In den Jahren danach wurden weitere 22 Millionen m 2 Wohnungen gebaut. Immer mehr Menschen erhielten so eine neue Wohnung, und die Miete wird immer geringer.

Die Miete für Wohnungen, die unmittelbar vom Staat vermietet werden, beträgt für eingeschossige Wohn­häuser im Durchschnitt je Quadratmeter 0,20 Yuan und für Wohnungen in höheren Stockwerken unter 0,30 Yuan. Im allgemeinen zahlt eine fünfköpfige Familie in Peking für eine 30 m 2 große Zwei-Zimmer-Wohnung monatlich etwa 5 Yuan, das sind zwischen 3-5% des Lohns eines Ehepaars.

Die Kosten für Dienstleistungen wie Wasser- und Stromgebühren, Fahrpreise für öffentliche Verkehrsmittel usw. sind seit langem stabil und niedrig.

Die Wassergebühren sanken zwischen 1965 und 1974 um 33,3%. Heute kostet eine Tonne Wasser 0,12 Yuan. Die Stromgebühr von 0,148 Yuan pro kWh für den Zivil­verbrauch ist seit langem unverändert.

Mit der Entwicklung der Erdöl- und Chemieindustrie steht mehr verflüssigtes Gas für die Bevölkerung Pekings zur Verfügung. Eine Flasche dieses Gases mit 15 kg Inhalt kostete im Jahre 1974 25'/0 weniger als im Jahre 1965.

Die Preise für die öffentlichen Verkehrsmittel für Einzelfahrten in der Stadt und für Monatskarten sind, ebenso wie für Bahnfahrten, seit Jahren gleich geblieben. Flugpreise wurden beträchtlich herabgesetzt. Fernflüge innerhalb Chinas kosten heute etwa genauso viel wie die 1. Klasse Schlafwagen im Zug.

Gleichbleibende Kosten für Dienstleistungen

Aus dem FamilienbudgetTschang Bao-tschis ist ersichtlich, daß die Preise für Eintrittskarten von Kul­turdarbietungen und Sportveranstaltungen, für Friseur, Bäder und andere Dienstleistungen in den letzten zehn Jahren und mehr im wesentlichen gleich geblieben sind, und zudem nur einen kleinen Prozentsatz des Familien­einkommens ausmachen.

In Peking kosten Kinokarten höchstens 0,30 Yuan, im allgemeinen 0,25 Yuan, aber auch 0,10 Yuan, wobei Kin­der und Schüler grundsätzlich nur 0,05 Yuan zahlen. Theaterkarten kosten in der Regel zwischen 0,30 Yuan und 0,50 Yuan. Ferner bieten Fabriken, Institutionen und Ämter oft kostenfreie Vorführungen. Der Eintritt in manchen Parks kostet 0,03 Yuan oder 0,05 Yuan, andere Parks kosten keinen Eintritt. Für einen Besuch des Kai­serpalast-Museums und des Museums der Geschichte der Revolution zahlt man 0,10 Yuan.

In vielen Fabriken, Institutionen und Ämtern sind Badeeinrichtungen und Frisiersalons, die der Belegschaft unentgeltlich und deren Familienangehörigen für wenig Geld zur Verfügung stehen. Es gibt Fabriken, die monatlich an ihre Belegschaft als kollektive Wohlfahrt Sonderscheine verteilen, die beim Friseur oder in der Badeanstalt anstelle von Geld abzugeben sind. Ohne diese Wohlfahrtsvergünstigungen sind die Preise bei guten Friseuren für einen Herrenschnitt 0,40 Yuan und für eine Damenfrisur 0,50 Yuan. In den Badeanstalten sind die Preise verschieden: 0,26 Yuan, 0,20 Yuan oder 0,15 Yuan. Alle diese Preise sind seit der Befreiung unverändert.

Für die Behandlung von Krankheiten hat die Familie Tschang Bao-tschis wenig auszugeben. Die medizinischen Kosten der Eltern werden vom Staat gedeckt. Die zwei Kinder waren selten krank. Sollten sie krank werden, brauchen die Eltern nur für die Hälfte der Kosten auf­zukommen, die andere Hälfte wird von der Fabrik ge­zahlt. Zudem sind - wie schon erwähnt - die Preise für Medikamente sehr billig.

Schließlich muß noch von der Schulgebühr und von den Kosten für Kinderbetreuung gesprochen werden. Das ältere Kind Tschang Bao-tschis besucht eine Grund­schule. Der Besuch der Grundschule und Mittelschule ist kostenlos und erfordert nur geringe finanzielle Aufwen­dungen zum Kauf von Lehrbüchern, Übungsheften usw. (für die Grundschule je Halbjahr etwa 2,50 Yuan), während der Hochschulbesuch auch in dieser Hinsicht kostenfrei ist. In den Hochschulen ist das Wohnen für die Studenten kostenlos. Das andere Kind Tschang Bao­-tschis ist tagsüber im Kindergarten der Fabrik. Dafür bezahlen die Eltern monatlich 3,50 Yuan, ohne die Mahl­zeiten. Tag- und Nachtaufenthalt kostet in den Pekinger

Kindergärten seit vielen Jahren nicht über 10 Yuan monatlich.

Die Pfandhäuser sind verschwunden, die Spareinlagen in der Bank nehmen zu

An der rechten Seite der Hufangtjiao-Straße in der Nähe des Tjiänmen-Tors in Peking gibt es ein kleines mehrstöckiges Gebäude, an dessen Tor ein Schild mit der Aufschrift hängt:

„Chinesische Volksbank Hufangtjiao- Filiale Hsüanwu- Bezirk, Peking".

Dies ist also keine kleine Bank. Doch sie verfügt nicht über ein Hochhaus mit einem Tor aus Stahlgittern, wie es in der kapitalistischen Welt zur Demonstration der Macht des Geldes üblich ist. Im Erdgeschoß befinden sich die Geschäftsräume, die sehr schlicht ausgestattet sind. In der Geschäftszeit ist es dort stets voll von Kunden.

„In den letzten Jahren kommen immer mehr Menschen zu uns, um ein Konto anzulegen und regelmäßig Geld einzuzahlen. Sie sind Arbeiter, Regierungsangestellte, Lehrer, Schüler oder Hausfrauen", bemerkte Li Yüä-hsin, der Leiter der Depositen-Abteilung. „Die Renminbi ist stabil. Egal, wie lange das Geld auf dem Konto bleibt, die Kaufkraft verringert sich nicht. Deshalb sind das Vertrauen zur Renminbi und die Bereitschaft da, Geld zur Bank zu bringen und auch auf diese Weise den Auf­bau des Sozialismus zu unterstützen."

Allein im Jahre 1974 eröffneten 5600 neue Kunden in dieser Filiale ein Sparkonto, und die Gesamtsumme der Spareinlagen wuchs im Vergleich zum Jahre 1985 um 40%, wovon die befristeten Einlagen 80% ausmachten.

In der alten Gesellschaft kam die werktätige Bevölke­rung mit Banken nicht in Berührung. Statt dessen hatte sie eine enge Verbindung mit den Pfandhäusern, die in den kleinen und großen Städten überall zu finden waren. Die Häuser hatten in der Regel ein schwarzes Tor mit einem auffallenden Aushängeschild, und der düstere In­nenraum war meist mit einem mannshohen langgestreck­ten Schaltertisch ausgestattet. Wieviel Blut und Schweiß wurde durch diese Pfandhäuser aus den werktätigen Massen gesaugt!

Im Neuen China verschwanden alle Pfandhäuser. Zahlreiche Volksbanken und Sparkassenfilialen entstan­den. Allein in Peking gibt es über 300 Sparkassenfilialen. In den ersten neun Monaten des Jahres 1974 wurden in Peking 164 000, in Tientsin 98 000 und in Schanghai 350 000 neue Sparkonten eingerichtet. Das im Schang­haier Stadtbezirk Tschabe gelegene Fangualung gehörte vor der Befreiung zu den Slums. Dort lebten rund 3800 Familien, die das ganze Jahr hindurch ein elendes Dasein

fristen mußten. Geld zum Sparen hatten sie nicht. Im Gegenteil: Sie waren gezwungen, in Pfandhäuser zu gehen und für Wucherzinsen Geld zu leihen. Die Ent­wicklung des sozialistischen Aufbaus führte in dieser Siedlung große Veränderungen herbei. Nach 1963 wurde dort vom Staat eine Reihe von vierstöckigen Wohnhäusern gebaut. Durch ihre Teilnahme am sozia­listischen Aufbau haben die Einwohner ihr Lebensniveau immer weiter verbessert. Heute haben 80% der Bewohner ein Sparkonto in der Bank. In Peking wohnt ein alter Arbeiter, der vor der Befreiung Rikschakuli war. Als er sich entschloß, sein überschüssiges Geld auf die Bank zu bringen, und dafür ein Konto erhielt; sagte er langsam: „In der alten Gesellschaft kannte ich nur Pfandhäuser, in der neuen gehe ich auf die Bank. Früher erhielt ich Pfandquittungen. Heute bekomme ich ein Kontoheft - auch ein Papier, aber ein Beweis für den gewaltigen Unterschied unseres Schicksals in der alten und in der neuen Gesellschaft!"

Die Sparguthaben der Bevölkerung in den Städten sind zahlenmäßig und guthabenmäßig bemerkenswert ange­stiegen. 1974 waren sie doppelt so hoch wie 1965 und zehnmal so hoch wie 1952. 1974 war das Jahr, in dem die Sparguthaben nach der Gründung des Neuen China am meisten zunahmen. Bemerkenswert ist unter den Sparkonten der Anteil der terminlich befristeten Gutha­ben mit 80%. Offensichtlich ist die Ursache für die Zu­nahme der Anzahl der Sparkonten die Stabilität der Renminbi und ein Ausdruck für das hohe Prestige der Renminbi und die Existenzsicherheit des Volks.

Immer mehr Länder und Gebiete nehmen beim Handel mit China die Renminbi als Rechnungs- und Begleichungseinheit

Die Chinesische Bank, die nur für Devisenverkehr zuständig ist, liegt in Peking an der Straße südlich des Tienanmen-Platzes, durch die die Chinesen früher nicht nach Belieben gehen durften, weil sich dort vor der Befreiung die ausländischen Botschaften und die wenigen Banken befanden.

In dieser Bank besuchte der Verfasser Genosse Tschen Tjüan-geng, der verantwortlich ist für die Verwaltung der

Devisen. Er erläuterte das Verhältnis zwischen aus­ländischen Devisen und der Renminbi: „Der Devisenkurs der Renminbi ist gegenüber den ausländischen Währungen seit langem stabil. Bei der Renminbi gab es weder eine Abwertung noch eine Aufwertung. In den letzten Jahren hat sich die Wirtschaftskrise in den kapi­talistischen Ländern immer mehr zugespitzt. Die ­ ununterbrochenen Finanz- und Währungskrisen äußern sich beispielsweise in fortwährenden Schwankungen der Devisenkurse von US-Dollar, englischem Pfund und anderen wichtigen Währungen der kapitalistischen Welt. Manche Währungen werden aufgewertet, andere abge­wertet. Deshalb haben einige Regierungen der kapi­talistischen Länder einfach aufgehört, den Devisenkurs für ihre Währungen festzulegen, und lassen ihm freien Lauf, so daß er entsprechend dem Angebot und der Nachfrage auf dem Markt zunimmt oder abnimmt. Wenn sich der Devisenkurs einer ausländischen Währung ändert, wird das Umtauschverhältnis der Renminbi zu ihr entsprechend neu kalkuliert, damit die Renminbi ihren Wert bewahrt."

Die Tabelle zeigt das Umtauschverhältnis zwischen der Renminbi und einigen wichtigen kapitalistischen Wäh­rungen Ende Dezember 1971 und Ende April 1975:

Währung Ende Dezember 1971

Durchschnittlicher Preis für die RMB (in Yuan)

Ende April

1975 durch-schnittlicher

Preis für die

RMB (in

Yuan)

Prozentsatz

der Auf-­

oder Ab­wertung

100 DM 70,36

75,27

+ 6,98

100 Franz. Franc 44,30

43,21

- 2,46

2,46

10 000 Ital. Lira 38,99

28,32

-27,37

100 Schweizer Franc 59,05

69,74

+18,10

100 Pfund Sterling 590,80

420,58

-28,81

100 US-Dollar 226,73

179;13

-20,99

100 000 Yen 736,16

608,18

-17,38

„Sehen Sie", fährt Tschen Tjüan-geng fort, „diese Tabelle zeigt, daß die Devisenkurse von französischem Franc, italienischer Lira, englischem Pfund, US-Dollar und japanischem Yen Ende April 1975 im Vergleich zu Ende Dezember 1971 niedriger waren und die von D­Mark und Schweizer Franken sich erhöht hatten. Eine solche Regelung stand mit der Auf- oder Abwertung dieser Währungen in Einklang."

„Warum haben sich die Devisenkurse von D-Mark und Schweizer Franc gegenüber der Renminbi erhöht?" fragte der Verfasser.

„Das kommt daher, daß diese Währungen aufgewertet worden waren, während die Renminbi den gleichen Wert bewahrt hat."

„Ist dies für unser Land ungünstig?"

„Nein. Eben in einer solchen Regelung verkörpert sich das Prinzip der Gleichberechtigung und des gegenseitigen Vorteils."

Beim Handel und bei anderen wirtschaftlichen Verbin­dungen mit dem Ausland hatte China früher bei Preis­festsetzungen und zum Begleichen von Rechnungen stets eine ausländische Währung als Grundlage genommen. Da der Wert kapitalistischer Währungen sich in einem Zu­stand fortwährender Schwankungen befand, während die Renminbi immer den gleichen Wert behielt und ihr Pre­stige auf dem internationalen Markt sich mehr und mehr erhöhte, wollen besonders seit 1968 Kaufleute vieler Län­der und Gebiete beim Handel mit China die Renminbi bei Preisfestsetzungen und zum Begleichen von Rechnun­gen als Basis nehmen. Beziehungen auf dieser Grundlage bestehen heute mit 85 Ländern und Gebieten. Daß der Devisenkurs der Renminbi stabil bleibt und die Zahl der Länder und Gebiete, die bei Preisfestsetzungen und zum Begleichen von Rechnungen die Renminbi als Grundlage nehmen, ständig wächst, ist ein weiteres Kennzeichen für die allgemeine Stabilität der Renminbi.

Durch die Diskussionen und Untersuchungen gelangte der Verfasser zu einem größeren Verständnis darüber, daß es im Neuen China keine Inflation gibt und der wirtschaftliche Aufbau auf einem festen Fundament steht. Der Lebensstandard der Bevölkerung ist zwar nicht hoch, aber sicher. Die Arbeiter brauchen sich nicht zu sorgen, daß ihre Familie durch Währungsabwertung in Not gerät, oder daß Nahrungsmittel teurer werden. Die Menschen in China denken statt dessen daran, wie sie für den Aufbau des Sozialismus besser arbeiten und studieren können. Nur die Älteren, die die Jungen erziehen, indem sie von der Vergangenheit sprechen, erinnern sich an die Inflation wie an einen früheren bösen Traum.

Durch die Diskussionen und Untersuchungen gelangte der Verfasser zu einem größeren Verständnis darüber, daß es im Neuen China keine Inflation gibt und der wirtschaftliche Aufbau auf einem festen Fundament steht. Der Lebensstandart der Bevölkerung ist zwar nicht hoch, aber sicher. Die Arbeiter brauchen sich nicht zu sorgen, daß ihre Familie durch Währungsabwertung in Not gerät, oder daß Nahrungsmittel teurer werden. Die Menschen in China denken statt dessen daran, wie sie für den Aufbau des Sozialismus besser arbeiten und studieren können. Nur die Älteren, die die Jungen erziehen, indem sie von der Vergangenheit sprechen, erinnern sich an die Inflation wie an einen früheren bösen Traum.zurück zum Inhalt

II. Beseitigung der Inflation

Die Erinnerung an die Inflation ist verbunden mit der Erinnerung an die politisch verdorbene und wirt­schaftlich bankrotte reaktionäre Kuomintang-Regierung. Überall gab es Korruption. Die Finanzeinnahmen er­reichten bei weitem nicht die Höhe der Ausgaben. Um das finanzielle Defizit zu beheben und weil sie Gelder brauchte für die militärische Aufrüstung in ihrem kon­terrevolutionären Krieg, betrieb die Kuomintang unein­geschränkt Inflation und Preiserhöhung. Tag und Nacht liefen unaufhörlich die Druckmaschinen zur Herstellung von Banknoten. „Fabi" (;,Gesetzliche Währung"), „Guan­djindjüan" („Goldene Zoll-Noten"), „Djinyüandjüan" („Gold-Dollar-Noten") und „Yinyüandjüan" („Silber­-Dollar-Noten") überfluteten den Markt, so daß die Warenpreise sprunghaft emporschnellten. Sie steigerten sich täglich mehrere Male und jedes Mal um ein Viel­faches, ja sogar Zehnfaches!

Ein Weltrekord im alten China

Wenn man die vor der Befreiung in den Kuomintang-­Gebieten erschienenen Zeitungen durchblättert, dann springen Schlagzeilen in fettgedruckten großen Lettern in die Augen:

„Preiserhöhung wie Steppenbrand, Bevölkerung hält den Atem an!"

„Steigt! Steigt! Steigt! Reispreis erreicht Million!" „Ungeheure Verteuerung von Baumwolle und Kohle!" Und so weiter und so fort.

Kurz vor der Befreiung war die Lage auf dem Markt ein absolutes Chaos.

Dem „Schang Hai Hang Tjing" („Börsenblatt Schang­hai") zufolge waren am 22. Mai 1949 die Kleinhan­delspreise für:

Reis

3 840 000 Yuan

pro Kilo

Weißes Baumwollgewebe

4 680 000

pro Meter

Schweinefleisch

60 000 000

pro Kilo

Hühnereier

2 500 000

pro Stück

Gelber Fisch

20 000 000

pro Kilo

Gemüse

3 000 000

pro Kilo

Der Preis für Mehlfladen und Ölbrezeln, die früher wegen ihrer Billigkeit von den arbeitenden Massen sehr gekauft worden waren, kosteten nun pro Stück eine Million Yüan. Eine Zeitung kommentierte: „Das Back­werk kostet eine Million, die arme Bevölkerung kann ihren Riemen nur noch enger schnallen und seufzen."

Eine Zeitung berichtete, daß ein Mann ein Kilo Reis gekauft hatte und aus Zorn über den hohen Preis aus­rechnete, aus wie viel Reiskörnern das Kilo bestand. Er stellte fest, daß er rund 40 000 Körner hatte und jedes Korn 100 Kuomintang-Yüan kostete. Er verfaßte daraufhin den folgenden Vers:

„Ein Reiskorn für 100 Yüan! Baumwollstoff - ein Fuß für 150 000 Yüan ! T'schiang Kai-schek,

Wie willst du dich noch länger halten!"

Der Wert des Kuomintang-Yüan sank immer weiter herab. Die Abwärtsentwicklung der Kaufkraft mag die untenstehende Aufstellung veranschaulichen.

Für 100 Kuomintang-Yüan konnten gekauft werden:

1937 2 Rinder

1939 1 Schwein

1941 1 Sack Weizenmehl

1943 1 Huhn

1945 2 Hühnereier

1947 1 Eierkohle

1949 1 Stück Toilettenpapier

In den zwölf Jahren zwischen 1937 (dem ersten Jahr des Widerstandskriegs gegen die japanischen Eindring­linge) und Mai 1949 (dem Jahr des totalen Zusam­menbruchs der Kuomintang-Herrschaft) erhöhte die reaktionäre Kuomintang-Regierung ihre Banknotenaus­gabe um das 140-Milliardenfache. Schließlich mußten für Waren, die einst einen Kuomintang-Yüan gekostet hatten, über 8500 Milliarden Yüan gezahlt werden. Das ist ein Rekord, wie er in der Geschichte der Welt kaum seinesgleichen findet!

Wer unter den damaligen Verhältnissen einen Geld­betrag erhielt, beeilte sich, Waren oder Devisen zu kau­fen, ohne ihn noch eine Minute länger in der Hand zu behalten. Dies geschah zunächst in Schanghai. In einem damaligen Bericht heißt es: „Die Schanghaier kaufen jede Ware, die sie nur erblicken, um ihr Geld möglichst rasch zu verbrauchen, aus Angst, daß sie durch eine jähe Abwertung der Währung Verlust erleiden werden." Dann verbreitete sich dieser Kaufsturm bald nach allen Lan­desteilen, und „in großer Panik wurde alles Eßbare gekauft". Gold, Silber und Devisen zirkulierten offiziell auf den Märkten und der Schwarzhandel blühte. In vielen Gebieten weigerte sich die Bevölkerung, die Kuo­mintang-Währung anzuerkennen. In den Städten wurden Löhne und Gehälter in Form von Reis oder Devisen ausgezahlt. Auf dem Lande galten Reis, Baumwolle u. a. als Zahlungsmittel beim Kauf oder Verkauf von Häusern oder Feldern. Die Kuomintang-Währung hatte ihre Rolle als Preismaßeinheit und Zahlungsmittel ausgespielt.

Die Inflation bedeutet für das werktätige Volk eine grausame und versteckte Ausplünderung. Erfährt die Währung eine Abwertung von 50%, so heißt das, daß sich die Preise verdoppeln. Die Kaufkraft der Geldmittel wird also auf die Hälfte reduziert und die andere Hälfte plündert auf mühelose Weise die Regierung. Die reak­tionäre Kuomintang-Regierung hatte innerhalb von zwölf Jahren vom chinesischen Volk 15 Milliarden Silber­dollar an sich gerissen.

Die Bankiers und Handelskapitalisten sind es, die aus der Inflation den Gewinn ziehen. Sie machen gemein­same Sache, sammeln eine große Menge von Geldmitteln und kaufen und horten große Warenmengen. Wenn es an solchen Waren fehlt, bringen sie sie auf den Markt, treiben die Preise hoch und kommen so zu riesigen Profiten.

Die Lage der Arbeiter, kleinen Angestellten, Lehrer usw. verschlimmert sich dabei unaufhörlich. Das Geld in ihren Händen schmilzt und verschwindet wie Schnee an der Sonne.

Vor der Befreiung liefen einige Geschichten um, die sich wie ein Witz anhörten, doch bittere Tatsachen waren. Dschou Dschao-schun war Arbeiter in der von der Kuomintang eingerichteten China-Textil-Gesellschaft in Tjingdao. Als er im Jahre 1948 einmal seinen Lohn gegen Silberdollars umtauschen. wollte, verspätete er sich etwas und stand so am, Ende einer langen Men­schenschlange. Beim Umtausch hätte er eine Einbuße von 20% seines Lohnes erlitten. Er wartete bis zum nächsten Morgen und hoffte auf eine Änderung. Als er aber am nächsten Tag an der Umtauschstelle eintraf, hatte sich der Preis für Silberdollars vervierfacht! In Peking waren die Verkehrsbedingungen vor der Be­freiung nicht günstig. Die Tjinghua-Universität lag außerhalb des Stadtzentrums, und eine Fahrt in die Stadt nahm für einen Professor einen halben Tag in Anspruch. Doch in dieser Zeitspanne konnten die Preise um ein Mehrfaches steigen. Deshalb war das Gehalt der dorti­gen Professoren in Wirklichkeit niedriger als das gleiche Gehalt der Professoren der Peking-Universität, weil diese sich damals im Stadtinnern befand. 1948, kurz nach der Herausgabe der neuen Kuomintang-Währung, schrieben 61 Schanghaier Lehrer und Professoren in einer in der Zeitung veröffentlichten Erklärung: „Wir stehen vor dem Zusammenbruch. Wir haben nicht genug zu essen, und wir sind überarbeitet. Wenn man krank ist, gibt es nicht die Möglichkeit, zum Arzt zu gehen. Wenn ein Kind geboren wird, ist kein Geld da, es zu ernähren. Die Professoren halten ihre Lage nicht mehr aus . . ." So war das Leben der Professoren, schlimmer noch das der Massen der Arbeiter und kleinen Angestellten.

Der Wunsch des Volkes wird Wirklichkeit

Nach der Gründung des Neuen China standen die Kommunistische Partei Chinas und die Volksregierung vor der dringenden Aufgabe der Beseitigung der Infla­tion. Denn das Volk drängte auf die Abschaffung dieses Übels. Die Imperialisten und inländischen Reaktionäre hofften, daß die Austrocknung des Sumpfes der Inflation und ein Stopp der kletternden Preise nicht gelingen würden.

Es war für die neue Volksmacht eine ernste Prüfung, ab sie den Wunsch des Volkes erfüllen und die Verleum­dungen und Angriffe seitens der Feinde zunichte machen konnte.

Die Diktatur des Proletariats schlägt die Spekulation nieder

Gleich nach der Befreiung erschienen Silberdollar­-Spekulanten auf den Straßen. Sie schlugen Silberdollars hörbar gegeneinander und riefen: „He, wer möchte umtauschen? Gelb gegen Weiß. Weiß gegen Grün." („Gelb" war Gold, „Weiß" Silberdollar, „Grün" US-­Banknoten.)

Raub und Sabotageakte der Kuomintang vor ihrem Zusammenbruch führten in Schanghai anfangs fast zu einem Stillstand der Produktion. Es herrschte ernster Mangel an den notwendigsten Waren und Rohstoffen. Die vorrätige Baumwolle deckte nicht einmal den Bedarf der Textilfabriken für einen Monat;. Die Kohle genügte nur für eine Woche. 4500 t Reis waren vorrätig, aber der Bedarf der Bevölkerung pro Monat waren mindestens 55 000 t. Die Spekulanten und die versteckten Konterrevolutionäre machten alle Anstrengungen, die Preise für Devisen, Goldbarren und Silberdollars zu heben, was auf dem. ganzen Markt Schwankungen der Warenpreise auslöste.

Um die Inflation zu bannen und die Warenpreise zu stabilisieren, traf die Volksregierung Maßnahmen, spekulative Tätigkeiten und den An.- und Verkauf von Gold, Silberdollars und Devisen durch Händler zu unter­binden, damit die Renminbi den Markt beherrschen konnte. In den Schanghaier Zeitungen waren die Parolen der Massen zu lesen: „ Schluß mit den illegalen Trans­aktionen von Silberdollars!", „Nieder mit den Spekulan­ten!" Auf den Straßen fanden Demonstrationen für die Renminbi statt. Auf diese Weise wurden die Silberdollar­-Straßenhändler von den Massen bekämpft.

Immer noch verursachten. jedoch die großen Börsen­spekulanten Unruhe und Preisveränderungen. Die Börse war das Zentrum der spekulativen Tätigkeiten des bürokratischen Kapitals im alten, Schanghai.. Sie befand sich an der Kreuzung zwischen der Djiudjiang- und der Hankou-Straße. Dort saßen über 300 Börsenhaie. Durch ihre Manipulationen stiegen die Gold- und Silberpreise weiter sprunghaft und gingen die Warenpreise auf dem Markt in die Höhe. Da diese Leute von den wiederhol­ten Warnungen unbeeindruckt blieben, ließ die Volksre­gierung am 10. Juni 1949 kurzum die Börse schließen. Die 238 größten Spekulanten wurden verhaftet und vor Gericht gebracht und 1800 kleinere Silberdollar-Händler nach einer politischen Erziehung freigelassen. So ver­schwand die Spekulation aus Schanghai ein für allemal.

Getreide, Baumwollstoff und andere gewöhnliche Be­darfsgüter der Bevölkerung bildeten ein weiteres Speku­lationsobjekt. In Peking gab es einen Getreide-Händler namens Wang Dschen-ting, genannt „Getreide-Tiger". Er hortete billig eingekauftes Getreide und verkaufte es teuer und schuf auf dem Markt Verwirrung. So hatte er z. B. einmal durch Betrug von der staatlichen Getreide­Gesellschaft 230 Sack Weizenmehl gekauft und deren Preis an einem Tag dreimal gehoben. Die breiten Volks­massen verlangten die Verhaftung von ihm und 15 weiteren manipulierenden Getreide-Händlern, was auch geschah. Das gehortete Getreide wurde beschlagnahmt und zum staatlich festgelegten Preis an die von dieser Aktion begeisterte Bevölkerung verkauft.

Inflation und Preisschwankungen wurden vor allem dadurch gebannt, daß die staatlichen Handelsorganisa­tionen Getreide, Baumwollgarn und -stoff, Kohle, Salz, Maschinen und Geräte sowie andere wichtige Güter in der Hand hielten, dem Markt eine fortlaufende Versor­gung gewährleisteten und das Spekulantentum keine Grundlage mehr fand. Die Regierung begann, die Waren des Landes einheitlich zu verteilen. Reis aus Szetschuan, Sojabohnen aus dem Nordosten Chinas, Baumwolle aus Schensi und Kohle aus dem Kohlerevier Kailuan wur­den kontinuierlich nach Peking, Schanghai, Tientsin und in andere Großstädte transportiert.

Zwei Wochen nach der Befreiung Schanghais wurden staatliche Handelsorganisationen eingesetzt. Während sie den Großhandel unter anderem mit Reis, Baumwoll­garn und -stoff belieferten, errichteten sie in der ganzen Stadt Hunderte Einzelverkaufsstellen, über die sie die Einwohner unmittelbar zu fixen Preisen mit Getreide, Baumwollstoff usw. versorgten. Einige kriminelle Ge­treide-Händler glaubten, daß die staatlichen Handelsor­ganisationen Mangel an Getreide hatten, und kauften deshalb vom Großhandelsmarkt des Staates soviel Getrei­de sie kannten, mit der Absicht, den Getreide-Preis zu er­höhen und so zu hohen Gewinnen zu kommen. Doch hatten die staatseigenen Handelsorganisationen genügen­de Vorräte. Schließlich waren die Spekulanten nicht in der Lage, ihr angekauftes Getreide zu verkaufen, und mußten die staatlichen Handelsabteilungen zum Kauf ihres Getreides ersuchen. Der Getreidepreis blieb stabil.

Errichtung eines unabhängigen, selbständigen und einheitlichen Währungssystems

Am 28. Mai 1949, dem Tag nach der Befreiung Schang­hais, wurde in der Stadt bekanntgegeben: „Die von der Chinesischen Volksbank herausgegebene Renminbi ist die einzige gesetzliche Währung, die in den befreiten Gebie­ten einheitlich zirkulieren soll. Von nun ab muß bei den Steuerzahlungen., allen staatlichen oder privaten Trans­aktionen, bei Preisfestsetzungen usw. die Renminbi und dürfen, nicht die Kuomintang-Währung ( ,der Goldbarren, Silberdollars und Devisen als Rechnungs- und. Beglei­chungseinheit genommen werden . . ."

Wie schon erwähnt, hatte die reaktionäre Kuomintang­-Regierung rücksichtslos Banknoten mit Namen wie „Fabi", „ Djinyüdanjüan“ „Yinyündjüan" usw. heraus­gegeben, die wie Hochwasser nach einem Dammbruch die Kuomintang-Gebiete überschwemmten. Hinzu kamen noch von feudalen Bürgerkriegsgenerälen und Grund­herren herausgegebene lokale Geldmittel sowie allerlei von privatbetriebenen Handelsbanken herausgebrachte Banknoten und andere Wertpapiere. Die imperialisti­schen Länder, die durch ihre Banken in China beliebig Banknoten herausgaben, führten breit ihre Währungen in China ein, so daß der Markt auch mit US-Dollars, englischem Pfund u. a. m. überschüttet wurde. Schließ­lich gab es noch eine große Menge von Silberdollars, die auf dem Markt zirkulierten. Alle diese Geldmittel waren eine gewaltige spekulative Kraft, die den Markt anschlug und die Warenpreise hoch trieb. Sie dienten als Mittel zur Ausbeutung der werktätigen Massen.

Dabei muß erwähnt werden, daß es in den befreiten Gebieten Chinas zu jener Zeit noch keine einheitliche Währung gab. Da sich die einzelnen befreiten Gebiete wegen der Zersplitterung und der Einkreisung durch den Feind nicht zu einem einheitlichen Ganzen zusammen­schließen konnten, mußte jedes seine eigenen Banknoten herausgeben, z. B. das Grenzgebiet zwischen Schensi, Kansu und Ningsia eine Grenzgebietswährung und das zwischen Schansi, Tschahar und Hopeh gelegene Gebiet eine andere.

Um die Währung zu vereinheitlichen und die Inflation zum Stillstand zu bringen, zog die Regierung die ver­schiedenen Kuomintang-Zahlungsmittel zum Umtausch gegen die Renminbi ein. Gold, Silberdollars und Devisen wurden aus dem inländischen Markt gezogen, und die Ausfuhr der Renminbi ins Ausland war verboten.

Gleichzeitig wurden an die Chinesische Volksbank alle Geldmittel zurückgegeben, die vorher in den befreiten Gebieten und anderen Gebieten herausgegeben worden waren. Bis November 1951 war die Währung im ganzen Lande vereinheitlicht und dem vom alten China hinter­lassenen Währungschaos ein Ende gesetzt. Nachdem 1959 der von der reaktionären herrschenden Clique Tibets inszenierte konterrevolutionäre Putsch niedergeschlagen worden war, wurde auch die alte tibetische Währung ge­gen die Renminbi getauscht.

Mit der Konzentrierung und Vereinheitlichung der Herausgabe der Währung waren die notwendigen Vor­aussetzungen geschaffen für die Errichtung eines ein­heitlichen Marktes im ganzen Lande sowie für die plan­mäßige Regulierung der Zirkulation und die Stabilisie­rung des Geldes.

Noch wichtiger waren die Vorkehrungen, daß Volksregierung die Preise für ausländische Devisen und ihre Verwaltung unabhängig festgelegt hatte.

Während der Herrschaft der Kuomintang-Reaktionäre hatten die Imperialisten nicht nur die Wirtschaft Chinas unter ihre Kontrolle gebracht, sondern „China auch auf dem Geld­markt und im Finanzwesen an der Kehle gepackt" (Mao Tsetung, Ausgewählte Werke, deutsche Ausgabe, Peking 1968, Bd. II, S. 361) . Als in China der Silberdollar zur Währungseinheit erklärt wurde, wurde dessen Devisenkurs von den Marktpreisen Englands und der USA für Silber manipuliert, so daß der Silberdollar in großen Mengen ins Ausland wanderte und im Inland großer Mangel daran herrschte. Der inländi­sche Markt schrumpfte, und die nationale Industrie und das nationale Handelswesen befanden sich in großen Schwierigkeiten. Im Einklang mit den Interessen des USA- und englischen Imperialismus gab die reaktionäre Kuomintang-Regierung im Jahre 1935 den Silberdollar als Währungseinheit auf und führte statt dessen die „Fabi"-Währung ein. Die neue Währung konnte nicht mehr gegen Silberdollars umgetauscht werden. Die Kuo­mintang-Reaktionäre transferierten ihr zusammengeraff­tes Gold und Silber nach London und New York und fixierte das Devisenkursverhältnis der „Fabi" mit dem englischen Pfund und dem US-Dollar, so daß die „Fabi" durch diese Währungen ihren Wert erhielt und schließlich zu einer Vasallenwährung herabsank. Die Devisenkurse wurden von den imperialistischen Ländern und ihren Banken in China manipuliert. China wurde zum Absatz­markt des USA- und britischen Imperialismus, zu einem Land, auf das der Imperialismus seine wirtschaftlichen Krisen abwälzte. Von 1935 bis 1937 wuchsen die Waren­preise Chinas gleichzeitig mit den Preisschwankungen in den USA und Großbritannien. Während in Großbritan­nien die Warenpreise um 22% stiegen, erhöhten sie sich in China um 34%.

Im Dezember 1948 wurde mit der raschen Ausdehnung und dem allmählichen unmittelbaren Zusammenschluß der einzelnen befreiten Gebiete die Chinesische Volks­bank gegründet und die Renminbi als allchinesische Wäh­rung herausgegeben, um die wirtschaftliche Entwicklung und den Befreiungskrieg zu unterstützen und den Sieg der Revolution im ganzen Land vorzubereiten. Nach der Gründung des Neuen China wurden mit der Ausrottung der imperialistischen Finanzkräfte eigene chinesische De­visenkurse festgelegt und eine zentrale Devisenverwal­tung eingeführt. Die Volksregierung gab bekannt, daß Devisengeschäfte und -verwaltung allein Aufgabe des Staates seien. Alle Deviseneinnahmen seien der Staats­bank zu übergeben bzw. zu verkaufen und alle Devisen­ausgaben würden von ihr gehandhabt werden. Nur die Staatsbank und die von ihr bestimmten Banken dürfen Devisen kaufen oder verkaufen. Die Marktpreise der Devisen würden von der Staatsbank einheitlich festge­setzt und bekanntgegeben. Die chinesische Währung würde nicht verbunden werden mit der Währung irgend­eines imperialistischen Landes und schließe sich auch keinem Währungsblock der imperialistischen Länder an. Auf diese Weise wurde in China die völlige Unabhängig­keit und Selbständigkeit der Währung herbeigeführt und die Kontrolle der imperialistischen Länder über die chi­nesische Währung beseitigt. Somit waren Bedingungen geschaffen für die Wahrung der Staatssouveränität, für die Absicherung gegen von außen kommende Einflüsse kapitalistischer Wirtschaftskrisen sowie für den Aufbau des Sozialismus aus eigener Kraft und für die Stabilisie­rung der Währung.

Einheitliche Verwaltung des Finanz- und Wirtschaftswesens

Die Preisschwankungen, die eine Zeitlang nach der Befreiung herrschten, waren auch darauf zurückzufüh­ren, daß die Finanzeinnahmen und -ausgaben des Staates ungleich waren. Der Befreiungskrieg war noch nicht zu Ende, einige Millionen Mann der Volksbefreiungstrup­pen befanden sich noch im Süden und Südwesten des Landes im Kampf, und der Krieg verlangte viel Geld. Mit dem Entstehen neuer befreiter Gebiete wuchsen die staatlichen Finanzausgaben rasch an, während die Ein­nahmen auf Grund dessen, daß die industrielle und land­wirtschaftliche Produktion noch nicht landesweit wieder­hergestellt war, nicht entsprechend stiegen. Auf diese Weise gelangten zuviel Banknoten in die Zirkulation.

Um diesen Zustand zu ändern, hatten die Kommunisti­sche Partei und die Volksregierung bereits eine Reihe von Maßnahmen getroffen zur Stabilisierung der Marktpreise, zur Produktionssteigerung und zur Geldeinsparung. Fi­nanzprobleme dieser Art sollten auf keinen Fall einfach durch vermehrte Ausgabe von Geldmitteln gelöst werden.

Die wichtigste Maßnahme war die einheitliche Verwal­tung des Finanz- und Wirtschaftswesens des Landes. Die staatlichen Finanzeinnahmen, die finanziellen und mate­riellen Reserven wurden, da die Zentrale Volksregierung eben gebildet worden war, größtenteils von den lokalen Regierungen der Provinzen oder Kreise verwaltet, wäh­rend die Zentrale Volksregierung für alle Ausgaben ver­antwortlich war. Folglich herrschte im Finanzwesen kei­ne Einheitlichkeit. Durch die Einführung der einheit­lichen Verwaltung des Finanzwesens und der Wirtschaft wurden die Haupteinnahmen des Staates wie die Gewinne der staatseigenen Betriebe, Steuerzahlungen der Privat­industrie- und -handelsunternehmen sowie Steuerabga­ben der Bauern in Form von Getreidelieferungen in der Staatskasse konzentriert. So wurden zu weite Streuung und Vergeudung von Geldmitteln vermieden. Während alle staatlichen Institutionen neu zu organisieren waren, die Zahl ihres Personals gering gehalten und Ausgaben gespart werden mußten, wurde die Verwaltung der Geld­mittel systematisch verstärkt. Um ihren fortgesetzten Rückfluß zu fördern, wurde alles Bargeld, außer einer verhältnismäßig geringen Summe, die den Regierungsäm­tern, den verschiedenen Organisationen, Schulen und Hochschulen, Betrieben und Unternehmen zur Verfügung stand, in der Staatsbank konzentriert. Die Handelsinstitu­tionen wurden streng organisiert, die Güter in den Lager­häusern wurden kontrolliert und vom Staat einheitlich verteilt. All dies führte zu einer baldigen Veränderung der wirtschaftlichen Lage des Landes, und noch im selben Jahr konnte ein Gleichgewicht zwischen staatlichen Ein­nahmen und Ausgaben herbeigeführt werden.

Die Inflation, die im alten China zwölf Jahre lang angedauert hatte, war binnen weniger Monate, also vom November 1949 bis zum März 1950, beseitigt. Der sehn­liche Wunsch des Volkes war Wirklichkeit geworden. Von dem Zeitpunkt an stiegen die Warenpreise nicht mehr, sondern sie sanken, während die scheinbare Kauf­kraft im Nu verschwunden war. Dieser Wandel war in der Tat eine hervorragende Leistung. zurück zum Inhalt

III. Wo liegt das „Geheimnis" für die anhaltende Stabilität der Renminbi ?

Es war keine geringe Angelegenheit, eine Inflation zu beseitigen, die sich zwölf Jahre lang ungehindert ent­wickeln konnte. Eine ungleich größere Aufgabe war jedoch die Herbeiführung einer anhaltenden Währungs­stabilität. Wie wurde diese Aufgabe im Neuen China erfüllt?

Die Stabilität der Renminbi hat verschiedene Ursachen. Einige der wichtigsten Faktoren sollen skizzenhaft erläutert werden.

Nachdem 1950 die Inflation zum Stillstand gebracht worden war, hatte die Renminbi noch weitere Prüfungen zu bestehen - den Widerstandskrieg von 1950-1953 gegen die USA-Aggression zur Unterstützung Koreas, die von 1959-1961 drei Jahre lang andauernden außeror­dentlich schweren Naturkatastrophen sowie die ständigen Sabotageakte und Störungen seitens der in- und auslän­dischen Feinde. Im allgemeinen wird ein Staat, der sich im Kriegszustand befindet oder wirtschaftliche Schwierig­keiten hat, zur Aufrechterhaltung seines Haushaltes mehr Banknoten als gewöhnlich herausgeben, und das Ergebnis davon ist unvermeidlich die Abwertung seiner Währung. Die chinesische Renminbi aber hat sich all dem widersetzt und blieb stets stabil. Ihr internationales Prestige wuchs dabei immer mehr.

Das sozialistische System ist die Garantie

Die Stabilität einer Währung hängt von dem Ver­hältnis zwischen dieser Währung und dem Warenangebot ab. Wenn auf den Märkten mehr Geld in Umlauf ist als sich Waren auf den Märkten befinden, bedeutet dies notwendigerweise eine Abwertung der Währung. Eine Währung bleibt stabil, wenn die Zirkulationsmenge der Geldmittel eine Balance mit der möglichen Angebots­menge der Waren hält.

In der kapitalistischen Gesellschaft, wo die Kapitalisten die Produktionsmittel besitzen, herrscht die Anarchie der Produktion. Die Geldherausgabe erfolgt ohne langfristi­gen Plan, und die Kapitalisten streben jeder für sich nach Höchstgewinnen und Monopolpreisen, und eher vernichten sie die Waren, als sie zu festen Preisen an die arbeitenden Massen zu verkaufen. Darum ist es richtig, Inflation und Preissteigerung in der kapitalistischen Ge­sellschaft eine „unheilbare Krankheit" zu nennen.

China ist ein sozialistischer Staat, in dem das Proleta­riat die Diktatur ausübt. Unter der Führung des Vorsit­zenden Mao und der Kommunistischen Partei Chinas hatte das chinesische Volk mit dem Sieg in der Revolu­tion die auf ihm lastenden drei großen Berge - den Imperialismus, den Feudalismus und den bürokratischen Kapitalismus - abgeworfen. Die Fabriken, Unterneh­men und Banken des bürokratischen Kapitals wurden beschlagnahmt und verstaatlicht. In Landwirtschaft, Handwerk sowie kapitalistischer Industrie und kapitalisti­schem Handel wurde die sozialistische Umgestaltung durchgeführt. Privatunternehmen wurden in soziali­stisch-staatseigene oder kollektiv betriebene Unternehmen umgewandelt. Auf diese Weise bekam der Staat die lebenswichtigen Grundlagen der Volkswirtschaft in die Hand und an die Stelle des kapitalistischen Privateigen­tums trat das sozialistische Gemeineigentum. Die wirt­schaftliche Basis für die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen war ausgerottet.

Die Errichtung des sozialistischen Systems in China bedeutet, daß die Warenproduktion, -zirkulation und -verteilung sowie die Geldherausgabe einheitlich vom Staat geplant werden. Waren werden nicht mehr um des Gewinns willen produziert, sondern um den Aufbau des Sozialismus zu fördern und die Bedürfnisse des Volkes zu befriedigen. Die Produktion der Fabriken, die Ver­sorgung der Geschäfte, die Menge der Geldmittelheraus­gabe - alles wird jährlich in die staatliche Planung mit einbezogen und ins Gleichgewicht gebracht. So kann der Staat die Waren zu festen Preisen und plangemäß auf den Markt bringen und entsprechend die Geldzirkulation geplant regulieren. Die Renminbi behält so ihren stabilen Wert, und die Wurzel der Inflation ist von Grund auf beseitigt.

Der Schlüssel: Entwicklung der sozialistischen Wirtschaft

Die Stabilität einer Währung hängt von dem Ver­hältnis zwischen der Währung und dem Warenangebot ab, d. h. ob diese Währung eine genügende Menge an Waren hinter sich hat. Das Warenangebot wiederum ist bestimmt von der Entwicklung der Wirtschaft, d. h., nur wenn mit der Entwicklung der industriellen und land­wirtschaftlichen Produktion die Märkte mit mehr Gütern versorgt werden, ist die Stabilität der Währung ge­währleistet.

Außerdem hat die Renminbi einen mächtigen Rückhalt in Gütern in der Hand des Staates, abgesehen von den Gold- und Devisenreserven. Die feste materielle Grund­lage für die Stabilität der Renminbi ist daher die ständige Entwicklung der industriellen und landwirtschaftlichen Produktion sowie die Ausdehnung der sozialistischen Wirtschaft.

Neben der Entwicklung der Produktion der Produk­tionsmittel Eisen und Stahl, Kohle, Erdöl usw. wird eben­falls die Produktion der Konsumgüter wie Baumwollge­webe, Speiseöl, Zucker usw. erhöht, damit die vorhandene Menge an Konsumgütern der Nachfrage entspricht und der Ausgleich der Zirkulationsmenge der Geldmittel mit der der Waren gewährleistet ist. Durch den Absatz der Konsumgüter auf dem Markt kommen die Geldmittel, die durch den Ankauf von Landwirtschafts- und Nebenge­werbeprodukten oder durch Lohnzahlungen ausgegeben worden sind, wieder zurück. Da die Konsumgüter hauptsächlich von den Sektoren der Landwirtschaft und Leichtindustrie und die Produktionsmittel hauptsächlich von dem Sektor der Schwerindustrie produziert werden, muß ein richtiges Verhältnis zwischen diesen Sektoren aufrechterhalten werden.

Die Landwirtschaft ist die Basis der Volkswirtschaft und der Grundstein für die Stabilität der Währung. Das ist deshalb so, weil die wichtigsten Konsumgüter und die Rohstoffe für die Leichtindustrie zum größten Teil aus der Landwirtschaft stammen. Nur wenn sich die Land­wirtschaft entwickelt, das Angebot an Marktgetreide und

an Rohstoffen für die Leichtindustrie entsprechend groß ist, ist ein Rückhalt für die Währung und ein Gleichge­wicht zwischen Geld- und Warenzirkulation vorhanden.

Durch die Verfolgung der Richtlinien: „Die Landwirt­schaft als Grundlage und die Industrie als den führenden Faktor betrachten" und „Entwicklung der Wirtschaft und Sicherung der Versorgung" ( Mao Tsetung, Ausgewählte Werke, deutsche Ausgabe, Peking 1969, Bd. III, S. 127) gab es in Industrie und Landwirtschaft im Neuen China kontinuierlich Fort­schritte. Die Getreideproduktion ist von 110 Millionen Tonnen in den ersten Jahren nach der Befreiung auf gut über 250 Millionen Tonnen im! Jahre 1974, also auf das 2,4fache, angestiegen. Die Produktion von Baumwolle; Speiseöl, Zucker, Hanf, Tabak, Tee und anderen techni­schen Kulturen hat beträchtlich zugenommen. Auf der Grundlage der rapiden Entwicklung der Landwirtschaft entfaltete sich die Industrie in großem Stil. Im alten China gab es kaum Schwerindustrie, nur in den Küsten­gebieten einige wenige Leichtindustriebetriebe, die kolo­nialen oder halbkolonialen Charakter hatten. Nach der Befreiung wurden die Leichtindustrie, die Industrie für Metallurgie, Maschinenbau und Baumaterialien sowie die Erdöl-, Kohle- und Chemieindustrie auf- und ausgebaut. Insbesondere seit dem Beginn der Großen Proletarischen Kulturrevolution im Jahre 1966 sind große industrielle Fortschritte zu verzeichnen. Von 1964 bis 1974 wuchs der Bruttoproduktionswert der Industrie um das 1,9fache. Eine bedeutende Ausdehnung erfuhr die Produktion von Nahrungsmitteln, Kleidung und anderen Konsumgütern. Verglichen mit den ersten Jahren nach der Gründung der Volksrepublik gibt es überall in China ein Mehrfaches bis über das Zehnfache der Menge an Fleisch, Fisch, Geflügel, Gemüse, Früchten, Baumwollgewebe, Papier, Zucker, Zigaretten, Medikamenten, Fahrrädern, Nähma­schinen und Radiogeräten. Der Absatz von Waren im Kleinhandel war im Jahre 1973 sechsmal größer als in den ersten Jahren nach der Befreiung. Die Produktion in den staatlichen Betrieben stieg fortwährend. Im ersten Halbjahr 1914 wurden von den Handelsorganisationen doppelt soviel Waren gespeichert wie im ersten Halbjahr 1965. Diese Entwicklung bedeutet, daß die Zunahme der sich in Umlauf befindenden Geldmittel mit der Zunahme des Warenangebots in Einklang steht und so die Stabilität der Renminbi sichert.

Geplante Geldzirkulation

Zur Erhaltung des richtigen Verhältnisses von Kauf­kraft und Warenangebot wurde vom Staat für die Geldausgabe eine zentralisierte und einheitliche Verwal­tung eingerichtet. Allein die Staatsbank hat das Recht zur Herausgabe der Zahlungsmittel. Damit die Geldzir­kulation planmäßig kontrolliert werden kann, müssen die

Staatsorgane, Organisationen, Fabriken, Unternehmen usw. den Großteil ihrer Geldmittel in die Staatsbank ein­legen. Der Zahlungsverkehr geschieht überwiegend durch die Bank und nicht bar. Die Zirkulation von Wertpapieren neben der Renminbi ist verboten. Börsen­geschäfte wie in den kapitalistischen Ländern gibt es in China nicht.

Die Staatsbank reguliert das monetäre Angebot, um eine geplante normale Geldzirkulation sicher zu stellen. Die staatliche bare Finanzausgabe ist berechenbar, weil sie in der Hauptsache in vier Punkten erfolgt: 1. Lohnzahlungen; 2. Kauf der Landwirtschafts- und Neben­gewerbeprodukte; 3. Ausgaben für Bürobedarf von Staatsorganen, Organisationen, Betrieben und Unterneh­men und für Wohlfahrtszwecke und 4. finanzielle staat­liche Unterstützung der Volkskommunen wie Anleihen und verschiedene andere Hilfsfonds. All diese Geld­mittel bilden die Kaufkraft der Gesellschaft.

Die notwendigen Materialien und Rohstoffe, die die staatlichen Betriebe und Unternehmen für ihre Produk­tion und ihren Investbau kaufen, werden vom Staat ein­heitlich zugeteilt. Im allgemeinen erfolgt hierbei die Verrechnung bargeldlos.

Der Rückfluß der Geldmittel an den Staat ist ebenfalls berechenbar und erfolgt hauptsächlich durch folgende drei Kanäle: 1. Warenverkauf durch staatliche Handels­abteilungen; 2. Einkünfte durch Dienstleistungen (z. B. Personentransport, Kino, Theater, Wasser- und Stromge­bühren usw.); 3. Spareinlagen der Bevölkerung und Rückzahlung von Krediten für die Landwirtschaft usw.

Der Staat kontrolliert Ausgabe und Einnahme des Geldes und kann daher in geplanter Weise Kaufkraft und Warenversorgung im Gleichgewicht halten. Bei­spielsweise wie viel neue Arbeiter und Angestellte jährlich vom Staat eingestellt und wie viel Lohn insgesamt ausge­zahlt werden muß - das muß den wirtschaftlichen Bedingungen entsprechend geplant werden. Die ausge­zahlten Lohngelder gelangen zu einem großen Teil durch staatlichen Warenverkauf wieder zurück zum Staat, der durch Vorkalkulation Maßnahmen zur Warenversorgung trifft.

Außerdem sichert der Staat, bevor er der Landwirt­schaft Kredite in bestimmter Höhe zur Verfügung stellt und Geldmittel zum Ankauf der Landwirtschafts- und Nebengewerbeprodukte ausgibt, die Versorgung der auf dem Land benötigten industriellen Massenbedarfsgüter und landwirtschaftlichen Produktionsmittel., um die aus­gegebenen Gelder in kurzer Zeit wieder einnehmen zu können.

Wenn bei der Finanzausgabe und -einnahme teilweise und zeitweilige Ungleichmäßigkeiten vorkommen, kann der Staat jederzeit die erforderlichen Regulierungen durchführen. Die Methoden sind: 1. Regulierung durch Warenversorgung. Die staatlichen Handelsorganisationen

behalten eine große Menge von Warenreserven. Wenn das auf dem Markt zirkulierende Geld in einer bestimm­ten Periode etwas zunimmt, können die Handelsabtei­lungen mehr Waren liefern und dadurch mehr Geld zurücknehmen. 2. Regulierung durch Bankkredite. Wenn die auf dem Markt befindlichen Waren mehr Geld ver­langen, können die Banken mehr Kredite vergeben; zirkulieren auf dem Markt zu viele Gelder, kann die Kreditausgabe verringert werden. 3. Regelung durch die staatliche Finanz, d. h. der Staat gibt den Banken mehr oder weniger Kredite, damit sich die Bankeinkünfte durch Kredite vermehren oder verringern. Dies ist für die Regulierung der Geldausgabe und -einnahme von Vorteil.

Selbstverständlich entstehen auch Situationen, die nicht kalkulierbar waren. Der ausgeglichene Zustand ist relativ und. zeitweilig, der nicht ausgeglichene ist absolut. In einer geplanten sozialistischen Wirtschaft ist es jedoch immer möglich, rechtzeitig ein neues Gleichgewicht herzustellen.

Einheitliche Preisverwaltung

In China werden die Preise zentral vom Staat und auch von lokalen Instanzen verschiedener Ebenen fest­gelegt und geregelt.

In der kapitalistischen Gesellschaft sind Preis und Profit ein entscheidender Faktor für die Produktion, Konsumtion und den Warenumlauf. Es ist genauso, wie Marx bei der Enthüllung der kapitalistischen Produk­tionsweise feststellte: „Produktion von Mehrwert oder Plusmacherei ist das absolute Gesetz dieser Produktions­weise.( Marx' Engels, Werke, deutsche Ausgabe, Bd. 23, S. 647) Daher produziert der Kapitalist all das, was mehr Profit einbringt. Wenn die Nachfrage auf dem Markt das Angebot übersteigt, dann treibt er die Preise in die Höhe; wenn auf dem Markt Überangebot herrscht, dann senkt er die Preise. Das ist die Planlosigkeit der Produktion, aus der die kapitalistische Gesellschaft nicht herauskommen kann. Die Preisschwankungen sind daher unvermeidlich und die Währung ist notwendigerweise unstabil.

In der sozialistischen Wirtschaft Chinas muß die Festigkeit der Preise aufrechterhalten werden. Zugleich müssen Nachfrage und Angebot im Gleichgewicht blei­ben. Dazu muß planmäßig und proportional produziert werden, und man darf nicht entsprechend den Preisschwankungen die Produktion blind erweitern oder vermindern.

In China sind die Produktionsmittel gesellschaftliches Gemeineigentum, und die Produkte der Industrie und Landwirtschaft kommen aus den Unternehmen des sozialistischen Volkseigentums und des sozialistischen Kollektiveigentums der arbeitenden Massen bzw. aus den ländlichen Volkskommunen. Der Zweck der Produktion ist die Entwicklung der sozialistischen Wirtschaft und die Befriedigung des Bedarfs der Volksmassen, nicht die Bereicherung eines einzelnen. Es wird nicht blind, son­dern vom, Staat geplant und koordiniert produziert. Die Erzeugnisse befinden sich zum größten Teil in der Hand des Staates. Die Produkte der staatlichen Unternehmen gehören dem Staat. Die Landwirtschafts- und Neben­gewerbeprodukte aus den Volkskommunen werden abzüg­lich der von den Kommunemitgliedern zum Eigenver­brauch benötigten Erzeugnisse vom Staat zu einem ver­nünftigen Preis einheitlich angekauft. So sind in China die Warenproduktion, der Warenumlauf und die Vertei­lung der umfassenden Planung des Staates unterworfen. Die Einkaufs- und Verkaufspreise jener Güter, die für die Volkswirtschaft und die Lebenshaltung wichtig sind, z. B. Stahl und Eisen, Kohle, Erdöl, Getreide, Baumwoll­gewebe usw., werden von den betreffenden zentralen Organen einheitlich festgesetzt.

Die Preise für andere gewöhnliche Produkte können die Provinzen, regierungsunmittelbaren Städte und autonomen Gebiete gemäß den allgemeinen Bestimmun­gen der zentralen staatlichen Organe festlegen. Sie kön­nen aber auch nach der jeweiligen Situation der ihrer Jurisdiktion unterstehenden Gebiete auf verschiedenen Stufen, d. h. von den Bezirken und Kreisen festgesetzt werden.

Für frische Waren wie Gemüse und Obst setzen die zentralen staatlichen Organe, die Provinzen, regierungs­unmittelbaren Städte und autonomen Gebiete im allge­meinen nur die Ein- und Verkaufspreisgrenze, den Spielraum der saisonalen Preisdifferenz und die Preis­differenz für verschiedene Qualitäten fest. Die Regelung der Preisdifferenz zwischen den Jahreszeiten wird von den Kreisregierungen bestimmt und die der Preisdif­ferenz bezüglich der Qualität von den unteren Handels­abteilungen.

Auf diese Weise sind unkontrolliertes Produzieren und Preisschwankungen ausgeschlossen.

Wenn die Nachfrage nach bestimmten wichtigen Bedarfsgütern in einer Zeit das Angebot übersteigt, wen­det der Staat keine Methoden wie die Preistreiberei an, denn diese ist für die arbeitenden Volksmassen abträg­lich, sondern er ergreift rationelle Verteilungsmaßnah­men. Der Staat rationiert einerseits diese Waren und ent­wickelt andererseits die Produktion, um so die Nachfrage und das Angebot in kurzer Zeit in Übereinstimmung zu bringen.

Wenn die Nachfrage nach Waren, die nicht unbedingt lebensnotwendig sind, zeitweilig das Angebot übersteigt, reguliert der Staat einerseits den Produktionsplan und

vergrößert die Produktion, andererseits regelt er entsprechend die Preise.

Aber Regelung der Preise bedeutet nicht einfach die Erhöhung der Preise. Es kann vorkommen, daß die Nachfrage nach einigen Waren das Angebot übersteigt und bei anderen Überangebot herrscht. Daher müssen in bestimmten Fällen die Preise für einige Waren erhöht und die für andere Waren herabgesetzt werden, damit die gesamte Preislage ständig fest bleibt. So ist die Ge­währ gegeben, daß die Währung in der Warenzirkulation auf lange Sicht stabil gehalten werden kann.

Gleichgewicht von staatlichen Finanzeinnahmen und -ausgaben

Der sozialistische Aufbau Chinas verlangt als Prinzip das Gleichgewicht von staatlichen finanziellen Einnah­men und Ausgaben. Die reaktionäre Kuomintang-Regie­rung vor der Befreiung versuchte, ihre Finanzdefizite durch unbegrenzte Emission von Banknoten zu decken.

Vor der Befreiung unseres Landes saugten der Im­perialismus, Feudalismus und bürokratische Kapitalis­mus gemeinsam und eine lange Zeit hindurch das Blut des chinesischen Volkes aus. Ab der Mitte des 19. Jahr­hunderts entfesselte der Imperialismus mehrmals Aggres­sionskriege gegen China. Allein im Chinesisch-Japani­schen Krieg von 1894 und im Aggressionskrieg, den die verbündeten Streitkräfte der acht Mächte im Jahre 1900 führten, erpreßten die Imperialisten 20 000 Tonnen Silber als Entschädigung aus China. Die vier großen Sippen Tschiang Kai-schek, Sung Dsi-wen, Kung Hsiang-hsi und Tschen Li-fu - die vom Imperialismus abhängig waren und die bürokratische Kompradorenklasse reprä­sentierten - preßten in den 22 Jahren von 1927 bis 1949 aus den chinesischen Volksmassen über 15 000 Tonnen Gold. Die feudale Grundherrenklasse - eine weitere Stütze der imperialistischen Herrschaft in China - nahm vor 1949 den Bauern jährlich über 35 Millionen Tonnen Getreide als Bodenrente ab. Die Mitglieder der reak­tionären herrschenden Klasse waren korrupt und ver­schwenderisch, die Wirtschaft des Landes verrottete, die Finanzquellen versiegten und die Finanzdefizite wuchsen jährlich in riesige Höhen. Von 1927 bis 1936 stiegen die Finanzdefizite um das 73fache. Von 1937 bis 1947 klet­terten die jährlichen Defizite im Budget im allgemeinen auf über 707„. Um die Defizite zu tilgen, emittierte die Kuomintang-Regierung schrankenlos Banknoten. Das notwendige Ergebnis war, daß der Geldwert immer weiter sank und die Preise unermeßlich in die Höhe schnellten. Die Kuomintang bezweckte mit ihren Finanzmanipulationen die fortgesetzte Auspressung des arbeitenden Volkes, die Aufrechterhaltung der Herrschaft der bürokratischen Bourgeoisie und die grenzenlose Aufrüstung und Vergrößerung ihrer Truppen zur Nieder­schlagung der Volksmassen.

Nach der Gründung des Neuen China und mit der Er­reichung der politischen und wirtschaftlichen Unab­hängigkeit begann im Finanzwesen ein neues Entwick­lungsstadium. Ein wichtiges Resultat dieser Wende war bald, daß es keine Finanzdefizite mehr gab und ein Gleichgewicht herrschte zwischen Einnahmen und Aus­gaben. Bald nach der Gründung der Volksrepublik sagte der Vorsitzende Mao: „Es ist nötig, das Gleichgewicht zwischen Finanzeinnahmen und -ausgaben zu konsoli­dieren." („Kampf für eine grundlegende Wende zum Besseren der Finanz des Staates") Zugleich formulierte er drei wichtige Bedingungen zur Festigung des Finanz­wesens: Erhöhung der Produktion, Sparsamkeit, Schaf­fung von reichlichen Reserven.

„Die Vergrößerung unserer finanziellen Einnahmen durch die Entwicklung der Volkswirtschaft, das ist der Hauptkurs unserer Finanzpolitik." Dies führt der Vor­sitzende Mao aus in seiner Rede „Unsere Wirtschaftspo­litik"(Mao Tsetung, Ausgewählte Werke, deutsche Ausgabe, Peking 1968, Bd. I, S. 165) . Das wichtige Kettenglied war somit eine Pro­duktionssteigerung, um das Gleichgewicht zwischen Ein­nahmen und Ausgaben zu konsolidieren. In den letzten über 20 Jahren schuf das chinesische Volk aus eigener Kraft durch die allseitige Entwicklung der industriellen und landwirtschaftlichen Produktion einen starken finan­ziellen Rückhalt für den Aufbau des Staates. Jetzt sind unsere Finanzeinkünfte im Vergleich zu den ersten Jahren nach der Befreiung schon über das Zehnfache gestiegen. Die Einkünfte aus den staatlichen Unter­nehmen wuchsen von etwa 34,1% in den ersten Jahren nach der Befreiung auf etwa 90% an.

Die arbeitenden Massen zahlen keine Einkommen­steuer. Die städtische Bevölkerung zahlt sehr niedrige Steuern für Fahrrad- und Motorradlizenzen sowie für Privathäuser. Auf dem , Land wird eine Landwirtschafts­steuer in Form einer gewissen Menge landwirtschaftlicher Produkte erhoben, die jedoch nicht bei Produktionsstei­gerung erhöht wird. 1952 machte die Steuer für landwirt­schaftliche Produkte 12% der tatsächlichen Erträge der Landwirtschaft aus - derzeitig nur 5%. In den staatlichen Finanzeinnahmen macht der Teil der Land­wirtschaftssteuer nur einen geringen Teil aus.

Sparsamkeit in jeder Hinsicht ist eines der Grund­prinzipien der sozialistischen Wirtschaft und eine weitere Bedingung für die Erhaltung des Gleichgewichts zwi­schen Einnahmen und Ausgaben. Auf Grund dieser Prin­zipien besteht im jährlichen Budget ein Ausgleich zwischen Einnahmen und Ausgaben, wird kein Defizit zugelassen und bei der Haushaltsdurchführung muß jede Form der Verschwendung bekämpft werden. Die breiten Massen der Werktätigen des Datjing-Erdölfeldes bei­spielsweise erhöhen jährlich durch bewußt durchgeführte Sparsamkeit in großem Umfang die Produktion und senken so die Selbstkosten. Die Finanzsummen, die dem Staat in den vergangenen 13 Jahren von Datjing zur Verfügung gestellt worden sind, sind zehnmal so hoch wie die staatlichen Investitionen im gleichen Zeitraum.

Der überwiegende Teil der Einkünfte wird für den Aufbau der sozialistischen Wirtschaft und für das Kultur-­ und Erziehungswesen verwendet. Vor allem muß der umfassende wirtschaftliche Aufbau gewährleistet sein. Die vom Staat jährlich zur Verfügung gestellten Investi­tionsfonds sind proportional zu den gesamten jährlichen Finanzeinnahmen um ein Vielfaches höher als in den ersten Jahren nach der Gründung der Volksrepublik. Allein in den zehn Jahren von 1964 bis 1974 wurden im ganzen Land über 1100 große und mittelgroße Indu­strieunternehmen errichtet. Um ein Beispiel zu nennen: Das Schanghaier Minhang-Wärmekraftwerk wurde in weniger als zehn Monaten, von der Projektierung bis zur Inbetriebnahme, fertiggestellt. Das war ein halbes Jahr früher als 'der Plan vorsah und bedeutete eine Einspa­rung von über 10 Millionen Yuan Investitionen.

Um noch mehr Geld für die Produktion und den Aufbau zu sparen, kontrolliert der Staat die unproduk­tiven Ausgaben. Strenge Grenzen werden gesetzt für den Bau von z. B. Verwaltungsgebäuden, Versammlungshal­len und kulturellen Zentren, Hotels, Gästehäusern usw. Ämter, Armee-Einheiten, staatliche Unternehmen usw. dürfen nicht beliebig auf dem Markt ihren Güter­bedarf stillen„ sondern müssen sich an den Staat wenden.

Im allgemeinen sind die staatlichen Einnahmen höher als die Ausgaben. Anfang 1965, ein Jahr vorfristig, erstat­tete China sämtliche Auslandsschulden zurück, und Ende 1968 wurden alle inländischen Staatsanleihen beglichen. China ist seither frei von ausländischen und inländischen Schulden.

Eine weitere wichtige Bedingung für das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben sind die notwendi­gen finanziellen Reserven des Staates. Sie werden hauptsächlich wie folgt gebildet: (1) Bei der Ausarbei­tung des jährlichen Staatsbudgets wird ein bestimmter Reserveanteil festgelegt. Der Reserveanteil am Staats­haushaltsplan von 1955 z. B. machte 3,42% aus. 1956 waren es 2,57%; diese Höhe wurde in den späteren Jahren etwa beibehalten. (2) Die Durchführung der staatlichen Finanzpolitik sichert im allgemeinen Überschüsse. (`8; Mit der Entwicklung des wirtschaftlichen Aufbaus des Staates und der ständigen Erweiterung seiner Finanz­kraft sammelt der Staat mehr und mehr Warenvorräte an, erweitert also auch so seine finanzielle Reservekraft.

Bei Naturkatastrophen oder bei anderen unvorherge­sehenen Situationen kann der Staat durch Produk­tionssteigerung und Sparsamkeit sowie aus seinen Reserven die Finanzen planmäßig neu regeln. Die

Getreidevorräte aus ertragreichen Jahren können genutzt werden, um das Gleichgewicht von Einnahmen und Aus­gaben aufrechtzuerhalten.

Die Ausgabe von Geldmitteln erfolgt so entsprechend der Entwicklung der Produktion und der Erweiterung des Warenflusses. Die sozialistische Wirtschaft sichert die Stabilität der Währung und hat es nicht nötig, durch Erhöhung der Banknotenausgabe staatliche Finanz­probleme lösen zu wollen.

Gleichgewicht zwischen Kreditausgaben und -einnahmen

Die Chinesische Volksbank ist allein berechtigt zur Vergabe von Staatskrediten. Hauptsächlich werden kurz­fristige Bankkredite für Industrie und Handel und Kre­dite für die kollektive Wirtschaft der Volkskommunen zur Entwicklung ihrer Produktion vergeben. Der Bank stehen zur Vergabe von Krediten die Gelder aus den Bankeinlagen der Fabriken, Unternehmen, staatlichen Organe, Organisationen und der Kollektivwirtschaft sowie aus den Sparguthaben der städtischen und länd­lichen Bevölkerung und die eigene Akkumulation zur Verfügung.

Die Banken geben Kredite aus in Übereinstimmung mit den Erfordernissen der Entwicklung der Produktion und der Zirkulation der Waren. Wenn viele Kredite ver­langt werden und die Rücklagen der Banken ungenügend sind, dann geben die staatlichen finanziellen Abteilungen den Banken Zuschüsse, so daß die Kreditausgaben mit den Einnahmen aus Krediten übereinstimmen.

Kreditverkehr, Rechnungsabschluß, Bargeldeinnahmen und -ausgaben usw. - alles läuft über die Staatsbanken. Die Unternehmen dürfen untereinander keine Darlehn geben, auf Kredit kaufen oder Vorauszahlungen leisten. Darlehn dürfen nur in Sonderfällen in Anspruch genom­men werden. Sie müssen nach kurzer Frist zurückge­zahlt werden, sobald die Produktionslage es ermöglicht. Die Unternehmen dürfen den aufgenommenen Kredit nicht für die Anschaffung von Ausrüstungen oder Invest­bauten verwenden, deren Ausgaben keine kurzfristigen Einnahmen nach sich ziehen. Eine derartige Kreditpolitik fördert die Erhaltung der Währungsstabilität.

Verschiedenheit der Preise für Binnen- und Aussenhandel

Die Renminbi-Währung genießt in der Welt hohes An­sehen. Das rührt nicht zuletzt daher, daß ein Gleichge­wicht zwischen Import- und Exporthandel und interna­tionalen Einnahmen und Ausgaben besteht. Vor der Be­freiung beherrschten die Imperialisten und ihre Lakaien - die bürokratische Bourgeoisie – den Binnen- und Außenhandel Chinas. Die Imperialisten hatten durch ungleiche Verträge Privilegien in China; sie zwangen China nicht nur, sogenannte Handelshäfen zu öffnen, son­dern sie stellten die Tore des chinesischen Außenhandels unter ihre Kontrolle - das Zollamt, die Versicherung, die Schiffahrt, das Laden und Löschen der Schiffe, La­gerhallen usw. Die Imperialisten rissen die Landwirt­schafts- und Nebengewerbeprodukte billig an sich, ver­kauften ihre industriellen Erzeugnisse zu Höchstpreisen an China und holten sich durch ungleichen Warenaus­tausch riesige Gewinne. Der Außenhandel Chinas wies so einen großen Importüberschuß auf und die Handels­bilanz war unausgesetzt passiv.

Seit der Gründung der Volksrepublik wird der Außen­handel staatlich kontrolliert. Import- und Exporthandel geschehen nach dem Staatsplan und werden einheitlich geleitet von den Außenhandelsinstitutionen.

Der Import- und Exportplan wird entsprechend den Erfordernissen und Möglichkeiten der Entwicklung der Volkswirtschaft und auf der Grundlage der politischen Richtlinie der Unabhängigkeit und Selbständigkeit und des Vertrauens auf die eigene Kraft aufgestellt. Der Im­port- und Exporthandel sowie die Deviseneinnahmen und -ausgaben halten sich die Waage. Die Zeiten des alten China sind für immer vorbei, in denen der Markt von ausländischen Gütern überschwemmt wurde und der Im­perialismus durch ungleichen Austausch das chinesische Volk grausam ausbeutete.

Jetzt werden die meisten Güter, von Rohstoffen bis zu Fertigerzeugnissen, von China selbst produziert. Der Inlandsmarkt ist umfangreich. China hat umfassende Handelskontakte mit über 150 Ländern und Gebieten. Das von China im internationalen Handel praktizierte Prinzip der Gleichberechtigung, des gegenseitigen Nut­zens und des Austausches von beiderseitig benötigten Waren hat die Freundschaft zwischen dem chinesi­schen Volk und den Völkern anderer Länder gefördert. Die Waren Chinas stammen hauptsächlich aus der inlän­dischen Produktion, und die Produkte werden vor allem für das chinesische Volk, besonders für die breiten Mas­sen der Bauern, produziert. Dies ist ein Grund, warum die Marktpreise des Inlands frei von den Einflüssen der auf dem internationalen Markt schwankenden Preise sind.

Die Preise für die gleichen Waren werden im Binnen- ­und Außenhandel unterschiedlich festgelegt. Die Ver­kaufspreise der vom Staat eingeführten Waren und die Kaufpreise der Waren für den Export werden nach den Inlandspreisen festgesetzt und sind deshalb frei von den Preisschwankungen des internationalen Marktes. Die Preise für die Exportwaren werden gemäß den Preis­schwankungen auf dem internationalen Markt berechnet. So stehen die Preise auf dem Binnenmarkt und auf dem internationalen Markt in keiner direkten Verbindung und die Binnenmarktpreise bleiben deshalb unberührt von den internationalen Preisschwankungen und Währungskrisen.

Die Renminbi-Währung war immer gleich fest, und niemand macht sich daher Sorgen um die Währung oder fürchtet sich vor einem Nachlassen der Preisstabilität. Das sozialistische Gesellschaftssystem und die Planwirt­schaft sind die Grundgarantie für die Erhaltung dieser Festigkeit und die Voraussetzung für die glatte Durch­führung aller finanzpolitischen Maßnahmen. Daher ist es richtig, zu sagen, daß die Ursache für die anhaltende Stabilität der Renminbi der Sozialismus ist. zurück zum Inhalt